Lokalzeitung für Neuhausen am Rheinfall und Umgebung 5. JAHRGANG, NR. 3 DONNERSTAG, 21. JANUAR 2016 SIGNALETIK SCHRAUBFUNDAMENTE BESCHRIFTUNGEN SIGNALETIK SCHRAUBFUNDAMENTE BESCHRIFTUNGEN Beschriftungen Signaletik Schraubfundamente VMK BeschriftungenBeschriftungen & Werbetechnik Schaffhausen/Neuhausen Signaletik . www.vmk.sh Tel. 052 640 21 70Schraubfundamente Das Fällen von Bäumen Die Sprachen der Liebe Reisen vor 200 Jahren Manchmal kommt man nicht umhin, Bäume zu fällen. Der Förster erklärt, warum. Seite 5 Wer weiss, welche «Liebessprache» sein Partner spricht, der hat eine bessere Beziehung. Seite 6 Im Museum zu Allerheiligen sind historische Reisebilder zu sehen – auch vom Rheinfall. Seite 7 «Am besten liest man es zu zweit» Hilde Horvàth hat eben ein Buch mit erotischen Kurzgeschichten veröffentlicht. Bemerkenswert: Sie ist bereits 75 Jahre alt. Entstanden ist das Buch in einem der dunkelsten Abschnitte ihres Lebens. Das Schicksal hat Hilde Horvàth hart geprüft. 2011 stürzte ihr Mann Stefan in seiner ungarischen Heimat und zog sich eine schwere Hirnverletzung zu. Es folgten entbehrungsreiche Monate, in denen er langsam wieder reden und gehen lernte. Auch für sie war es hart, blieb sie doch rund um die Uhr bei ihm. «Ich konnte kaum noch schlafen», sagt die heute 75-Jährige. Es kam noch schlimmer. Zehn Monate nach dem Unfall starb der gemeinsame Sohn an einem Herzstillstand. In der Folge verschlechterte sich der Zustand von Stefan Horvàth wieder. So sehr, dass die Rundumpflege seine Frau an den Rand ihrer Kräfte brachte. Nur dank der Hilfe einer Psychologin fand sie aus dem seelischen Loch wieder heraus. Sie konnte den ins Pflegezen trum Rabenfluh überführten Gatten in seiner letzten Lebensphase mit mehr Gelassenheit begleiten. «Das letzte halbe Jahr hätte nicht sein müssen», sagt Hilde Horvàth rückblickend. Das harte Ende sei vielleicht der Preis gewesen für die schöne Zeit davor. «Wir hatten eine super Ehe; in den mehr als 50 Jahren waren wir vielleicht zu glücklich gewesen.» In der Dunkelheit schlummert oft der Beginn für etwas Neues. In A1405119 VMK Beschriftungen & Werbetechnik Schaffhausen/Neuhausen Tel. 052 640 21 70 . www.vmk.sh A1405119 KOMMENTAR Beim Sex hört der Spass auf I n TV, Kino und Internet ist nackte Haut allgegenwärtig. Man könnte meinen, Sex sei mittlerweile so normal wie Essen und Schlafen. Aus Erfahrung wissen wir lokalen Zeitungsmacher, dass dem nicht so ist. Die Sexualität löst bei Teilen der Leserschaft immer noch grosse Empörung aus; da hört der Spass auf. Das war uns auch beim Beitrag über Hilde Horvàth bewusst. Wir fragten uns, ob wir über ihr Buch, das sehr ins Detail geht, überhaupt berichten sollen. Warum ist Sex immer noch tabu? Ich weiss es ehrlich gesagt nicht. Das Einzige, was mir dazu in den Sinn kommt, ist unsere Religion, die von Liebe spricht, den Körper dabei aber ausspart. Vincent Fluck Redaktor ANZEIGE Hilde Horvàth empfiehlt Paaren, ihr Kurzgeschichtenbuch «High Heels» zu lesen – als Anregung für ein sexuelles Liebesleben. Bild: vf den langen Nächten, in denen Hilde Horvàth wach neben ihrem Mann im Bett sass, liess sie ihre Gedanken im Laptop zu Geschichten werden. Erotische Geschichten. Warum gerade solche, kann die Neuhauserin nicht mehr genau sagen. Vielleicht, weil sie im Bett grosse Erfüllung erlebt hatte. «Mein Mann und ich hatten nicht nur ein tolles Leben, wir hatten auch intensiven Sex.» Möglich, dass sie die Geschichten auch deshalb schrieb, weil sie auf Entzug war. Denn obwohl ihr Mann und sie das Leben lang sich treu blieben, waren sie sich immer einig, dass die Sexualität nicht zu kurz kommen sollte. Falls einer von beiden eines Tages dazu nicht … FORTSETZUNG AUF SEITE 2 2 Gemeindeleben «Am besten liest man es zu zweit» FORTSETZUNG VON SEITE 1 … mehr in der Lage sein sollte, dürfe der andere nicht darben. In Hilde Horvàths Computer sind 100 bis 120 Geschichten gespeichert. Nach dem Tod ihres Mannes hat sie für 79 davon einen deutschen Verleger gefunden. Er hat daraus ein 196-seitiges Taschenbuch gemacht, das in diesen Tagen erschienen ist. In ihren Geschichten nimmt Hilde Horvàth kein Blatt vor den Mund. Sie beschreibt genau, was Sache ist, was in den Hauptdarstellern vorgeht und was mit ihren Geschlechtsteilen geschieht. Zuweilen findet die sexuelle Begegnung nur in der Fantasie statt, der tiefe Blick in die Augen einer fremden Person, ein knackiger Hintern oder ein tiefer Ausschnitt lassen den «Er» oder die «Sie» abschweifen und einen beglückenden Moment erleben. In den Kurzgeschichten ist der Akt jeweils anregend, der Höhepunkt aber kommt immer erst danach: Am Schluss serviert die Autorin ihren Lesern jeweils eine unerwartete Pointe, die zum Schmunzeln anregt. Den Titel «High Heels» habe das Buch, weil hochhackige Schuhe die Lust anregten, sagt Hilde Horvàth. «Viele Männer stehen darauf.» Wenn sie in High Heels durch Schaffhausen gehe, merke sie, wie sie sich nach ihr umdrehen. Die Buchmesse wartet «Mein Buch liest man am besten zu zweit», sagt die temperamentvolle Seniorin. Und danach solle man den Worten Taten folgen lassen. Sie ist sich bewusst, dass sie mit ihrem Werk auch auf ablehnende Reaktionen stossen wird. Sich für den Inhalt zu schämen, sei aber das Letzte, was ihr einfalle. «Sex ist die natürlichste und schönste Neben sache der Welt», sagt sie lachend (siehe Interview). Ihrem verstorbenen Mann würde ihr Buch jedenfalls gefallen. «Ich habe manchmal das Gefühl, dass er mir auf die Schulter klopft und mir sagt, dass ich weitermachen soll.» Das wird sie. Schon im März wird Hilde Horvàth mit ihrem Buch an die Leipziger Buchmesse fahren. Und auch Sexualität wird weiterhin ihr Leben prägen. «Ich habe wieder einen super Partner gefunden, der mir Ruhe und Ausgleich gibt», sagt sie strahlend. «Im Sommer werde ich öfter mit ihm auf einer BMW 1660 ccm GT oder auf einer Harley unterwegs sein.» (vf) Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 21. JANUAR 2016 «Sex ist für das Vergnügen da» Hilde Horvàth, Neuhauser Autorin erotischer Geschichten, spricht über körperliche Liebe. Und über die Haltung, die ältere Menschen und die Kirchen dazu haben. Frau Horvàth, Sie beschreiben die Liebesszenen in Ihrem Buch sehr detailliert. Gewisse Leserinnen und Leser werden wohl empört sein und Ihnen ins Gesicht sagen, dass Sie sich schämen sollten. Haben Sie keine Angst davor? Hilde Horvàth: Nein! Weshalb soll ich mich schämen? Das ist die natürlichste und schönste Neben sache der Welt. Es ist mir absolut klar, dass es Gegenstimmen geben wird. Es gibt aber auch Befürworter. Alle, die eine Leseprobe bekommen haben, haben mich ermuntert, weiterzuschreiben. Landläufig ist man der Ansicht, dass spätestens ab der Pensionierung sexuell nichts mehr geht. Ist das so? Horvàth: Das ist schon vorher der Fall, was ich grauenhaft finde. Die Frauen ziehen sich in eine Ecke zurück. Die Männer begehren eher auf. Oft laufen sie im Alter von 45 bis 60 Jahren an eine Jüngere heran und erleben einen zweiten Frühling, was ich in Ordnung finde. Nur werden sie dann nochmals Väter, was weniger gut ist. Denn dann ist es irgendwie zu spät. Und die Frauen? Haben sie ungestillte Bedürfnisse? Horvàth: Noch heute, im 21. Jahrhundert, heisst es, dass es mit der Menopause fertig ist. Das höre ich immer wieder. Ist das so? Horvàth: Ich würde sagen, dass 60 Prozent der Frauen, auf Schweizerdeutsch gesagt, ihr «Trückli» abgeben oder ein Schloss daran hängen – vielleicht einmal im Monat noch, aber nur mit Hängen und Würgen. Dabei: Wenn die fruchtbare Zeit vorbei ist, ist es doch zehnmal schöner. Weil man keine Angst vor unerwünschten Folgen haben muss? Horvàth: Ja, man ist freier. Es ist kein Druck mehr da, keine Pille, die man einnehmen muss. Haben diese Frauen keine sexuellen Bedürfnisse mehr, oder haben sie das Thema einfach im Kopf ausgeschaltet? Horvàth: Medizinisch ist es für die Frauen schon ein Problem, denn der Körper wandelt sich mit der Menopause um. Der Körper ist nicht mehr empfängnisfähig und stellt die Produktion gewisser Hormone ein, was bei vielen Frauen Beschwerden verursacht. Aber dagegen gibt es topmoderne Hilfsmittel. Gibt es in Ihrem Umfeld Frauen, die die Sexualität geniessen, so wie Sie? Horvàth: Ich kenne einige Frauen, die ihr Sexualleben im Alter geniessen, zusammen mit ihrem Partner. Aber das ist eher eine Minderheit. Die ablehnende Haltung gegenüber der Sexualiät hat doch auch etwas mit unserer religiösen Erziehung zu tun, die Sex mit Sünde in Verbindung bringt. Hat nicht die Kirche viel kaputt gemacht? Horvàth: Ich bin katholisch erzogen worden. Doch ich bin zum Schluss gekommen, dass die von der Kirche verbreitete Haltung nicht in Ordnung ist. Man kann nicht nur kopulieren, um Kinder auf die Welt zu bringen. Wenn das so wäre, könnte man sich gleich aufs Reagenzglas beschränken. Sex ist also auch für die Lust da? Horvàth: Ja, Sex ist für die Lust und das Vergnügen und die Entspannung da. Ob es ein One-NightStand ist oder etwas längeres: Man soll es zusammen schön haben und geniessen. Eine Ruckzucksache nur zur Fortpflanzung: Nein. (vf ) Hilde Horvàth, 75, ist Tochter eines Italieners und einer Marthalerin. Sie war mit einem Ungarnflüchtling verheiratet und hat praktisch ihr ganzes Leben in Neuhausen verbracht. Ihr Buch «High Heels» kann über Woran denken Sie? Horvàth: Muss ich Sie medizinisch aufklären? Das darf doch nicht Vorsicht bei Unbekannten Am Mittwoch, 13. Januar, erhielt eine 90-jährige Frau aus Stein am Rhein einen Anruf einer unbekannten weiblichen Person. Diese Person gab ihr gegenüber an, eine Verwandte aus Deutschland zu sein. Als sie erwiderte, dass sie keine Verwandtschaft in Deutschland habe, beendete die Unbekannte das Telefonat. Tags darauf erhielt eine weitere Frau aus Stein am Rhein im Alter von 75 Jahren einen verdächtigen Anruf einer Frau, welche sich als ihre Nichte ausgab und Hochdeutsch sprach. Da sie sofort den wahr sein! Es gibt ganz viele Hormonprodukte. Die Gynäkologin weiss Rat. Verdacht eines Enkeltrickbetrugs hatte, beendete sie das Telefon gespräch. Beide Frauen meldeten sich unmittelbar nach den verdächtigen Anrufen bei der Schaffhauser Polizei. In diesem Zusammenhang rät die Schaffhauser Polizei erneut dringend zur Vorsicht bei unbekannten Telefonanrufern. Zudem warnt sie davor, Geldbeträge an unbekannte Personen zu übergeben beziehungsweise zu überweisen. Personen, welche verdächtige Anrufe erhalten, werden gebeten, die Polizei umgehend via Notruf 117 zu orientieren. (r.) amazon.ch oder direkt bei ihr bezogen werden unter Telefon 052 672 42 51 oder [email protected] WITZ DER WOCHE Ein Mann geht zu einer Regionalbank, will ein Sparkonto eröffnen und 1000 Franken einzahlen. Er fragt: «Ist mein Geld bei Ihnen sicher?» Der Kassierer: «Klar doch!» Der Kunde fragt weiter: «Und was ist, wenn Sie pleite gehen?» – «Dann kommt die Kantonalbank auf!» – «Und was, wenn die pleitegeht?» – «Dann kommt die Nationalbank auf!» Der Kunde ist noch nicht befriedigt und fragt: «Und wenn die pleitegeht?» Der Banker: «Dann tritt der Gesamtbundesrat zurück, und das sollte Ihnen nun wirklich die 1000 Franken wert sein!» Tribüne DONNERSTAG, 21. JANUAR 2016 Neuhauser WOCHE 3 Aufruf an die Bevölkerung von Neuhausen I mmer wieder kann festgestellt werden, dass die Gemeinde Neuhausen Schlusslicht in Sachen Stimmbeteiligung ist. Bei den Ständeratswahlen vom vergangenen Oktober war sie gar die einzige Gemeinde mit einer Stimmbeteiligung von unter 60 Prozent. Laut Staatskanzlei ist dies keine A usnahme, die Stimmbeteiligung in Neuhausen war in den vergan genen Jahren bei Abstimmungen stets sehr gering. Frau Saskia Baumgartner von den «Schaffhauser Nachrichten» stellte mir als FDP-Präsident die Frage nach dem «Warum». Meine Antwort, die Ende Oktober nur zu kleinen Teilen im «Intelligenzblatt» abgedruckt wurde, möchte ich Ihnen nicht vorenthalten: «Ich denke nicht, dass die Parteien in Neuhausen weniger präsent waren als in der anderen ‹städtischen› Gemeinde des Kantons, der Stadt Schaffhausen, wenn ich mir die üppige Plakatierung unserer Gemeinde im Ver- «Die Stimmbeteiligung in Neuhausen war in der Vergangenheit bei Abstimmungen stets gering.» Peter Fischli FDP-Präsident, Einwohnerrat gleich zur Stadt ins Gedächtnis rufe. Möglicherweise spielen demografische Gründe eine Rolle, beispielsweise eine vergleichsweise stärker zunehmende ältere Einwohnerschaft als in anderen Gemeinden des Kantons. Ältere Neuhauser Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, die aus den unterschiedlichsten Motiven nicht mehr zur Urne gehen. Wie viele davon aus einer Politikverdrossenheit (Unzufriedenheit) wahl- bzw. abstimmungsabstinent bleiben, entzieht sich meiner Kenntnis. Genauso wie die Desinteressierten oder diejenigen Neuhauserinnen und Neuhauser, welche schlicht und einfach aufgrund ihres hohen Alters nicht mehr teilnehmen wollen/mögen. Auch könnte ich mir vorstellen, dass jüngere Schweizerinnen und Schweizer vermehrt auf deren politischen Rechte aus Konsumdenken und Komfortüberlegungen, man müsste Interesse zeigen und Zeit investieren (Was ist eigentlich aus dem Schulfach ‹Staatskunde› in den Abschlussklassen geworden?), heraus verzichten. Das sagen zumindest gewisse gesamtschweizerische Befragungen, wenn man den Meinungsforschungsinstituten Glauben schenken will. Auch hier wäre jede Zahl reine Spekulation, weil wir schlicht keine Anhaltspunkte ausser der Wahl- und Stimmbeteiligung zur Verfügung haben. Entsprechend vorsichtig sollte man mit deren Interpretation sein. Meine erwachsenen Kinder üben ihre politischen Rechte in ihren Wohngemeinden aus, soweit ich weiss. Damit schliesse ich mit den Worten von Pfarrer Albert Bitzius (1797–1854), besser be kannt als Jeremias Gotthelf, aus ‹Eines Schweizers Wort an den Schweizerischen Schützenverein› (Bern 1842): ‹Im Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland.›» Heute würde ich noch ein meines Erachtens passendes Zitat des grossen irischen Schriftstellers George Bernard Shaw (1856–1950) anfügen: «Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, dass wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.» Dies allerdings verbunden mit einem Aufruf an alle guten Kräfte unserer Gemeinde, sich zu engagieren – zum Wohle aller! DAMALS IN NEUHAUSEN Ausflugsziel für Kaiser und Könige Einst lockte Neuhausen noble Rheinfalltouristen an. Diese blieben gerne mehrere Tage lang. Martin Harzenmoser Fast ein halbes Jahrhundert lang war das Hotel Schweizerhof die erste Adresse für Rheinfalltouristen. Der umtriebige österreichische Gastronom Franz Wegenstein (1832–1907) hatte das Hotel 1861 gekauft und es in den folgenden Jahren zu einem feudalen Palast für zahlungskräftige Rheinfallbesucher ausbauen lassen. In Spitzenzeiten kamen täglich bis zu 100 Gäste im «Schweizerhof» an, darunter Kronprinz Friedrich von Preussen, Königin Isabella von Spanien oder Kaiserin «Sissi» von Österreich mit ihrem Gemahl Franz Joseph I. Für eine Übernachtung zahlte das kaiserliche Paar rund 300 Franken. Allein das Abendes- und konnte 1899, gerade noch rechtzeitig, den «Schweizerhof» zu einem guten Preis verkaufen. Seine Nachfolger gingen mehrheitlich in Konkurs. Privatschule, dann Ruine Zwischen 1915 und 1933 wurde das Gebäude als Privatschule mit dem klingenden Namen «Rhenania» genutzt. Danach stand es rund zwei Jahrzehnte leer und zerfiel zusehends. So wurde der «Schweizerhof» 1954 von Luftschutztruppen gesprengt und schliesslich abgerissen. Nur noch einzelne Bäume der ehemaligen Parkanlage erinnern heute an die Zeit des glamourösen Hotels. Martin Harzenmoser, der Autor der Serie Hotel Schweizerhof: für zahlungskräftige Kundschaft. Bild: Bleuler-Atelier, zvg «Damals in Neuhausen», ist Sekundarlehrer und Lokalhistoriker. Er ist in Neuhausen sen kostete pro Person 18 Franken, was in etwa dem Wochenlohn eines Arbeiters in der SIG entsprach. Die Eröffnung der Bahnlinie von Zürich nach Schaffhausen 1897 brachte jedoch mehr und mehr Tagestouristen an den Rheinfall. Mehrtägige Aufenthalte im Hotel wurden seltener. Wegenstein hatte die Zeichen der Zeit erkannt aufgewachsen und einer der Mitinitianten des Neuhauser Rebbauvereins, der sich unter anderem auch für das historische Erbe der Gemeinde Neuhausen am Rheinfall einsetzt. 4 Tribüne LESERBRIEF Kostenfrage stellt sich schon heute «Präsident der Schweizer Staatsanwälte warnt vor Kostenschub in der Justiz.» Genauso steht es auf der Frontseite der NZZ vom vergangenen Sonntag. Der präsidiale Staatsanwalt will uns neuerdings weismachen, die DurchsetzungsInitiative führe zu hohen Kosten. Landesverweisungen seien erhebliche Eingriffe und hätten den Beizug eines amtlichen Verteidigers zur Folge. Und er verlangt, dass die Kantone Weisungen zu erlassen hätten, die «zwingend amtliche Verteidiger für alle betroffenen Ausländer vorschreiben». Eine Anmassung sondergleichen! Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 21. JANUAR 2016 estimmt jetzt plötzlich die StaatsB anwaltschaft, wie Gesetze und Verordnungen in den Kantonen auszusehen haben? Hier wird vom Präsidenten der Staatsanwälte versucht, die Stimmberechtigten zu manipulieren. Auf jeden Fall aber stellt sich die Kostenfrage bereits heute, nur auf einer anderen Stufe. Fest steht, dass 73 Prozent der heutigen Strafgefangenen im Besitz ausländischer Pässe sind. Viele dieser Personen sind Serien- bzw. Wieder holungstäter. Wer aber bereits nach der ersten Verbrechenstat ausgewiesen wird, wie die Initiative dies verlangt, kann in der Schweiz keine weiteren Verbrechen mehr verüben. Strafverfolgung (Polizei, Staatsanwälte), Gerichtsverfahren, von Verteidigern oft bis ans Bundesgericht weitergezogen, sowie Strafvollzugs- massnahmen (Gefängnisaufenthalte) führen heute zu einem enormen finanziellen Aufwand. Frühe Ausweisungen verhindern weitere Straftaten, folglich fallen Folgekosten weiterer Strafverfahren bei Annahme der Initiative gänzlich weg. Bei Straftaten mit zum Teil Schwerverletzten kommen weitere Aufwendungen hinzu. Wer begleicht eigentlich Heilungskosten für die oft sehr aufwendigen Spital- und Arztbehandlungen? Wer die Rehabilitierungsaufenthalte? Wer zahlt die IV- und wer die Unfallrenten? Wer die Integritätsentschädigungen? Es sind die Steuer- und die Beitragszahler bei den Sozialver sicherungen, also wir alle. Dies wird von den Initiativgegnern wohlweislich verschwiegen. Was den Vertreter der Staatsanwaltschaften aber völlig abgeht, ist das Mitgefühl für die Betroffenen von schweren Straftaten. Wer diese Werte überhaupt nicht gewichtet, der negiert die Leiden der Betroffenen völlig. Opfer- und nicht Täterschutz muss hier greifen. Die potenziellen Opfer müssen im Vordergrund stehen. Jene, die unter den Folgen wie Schmerzen, Invaliditäten, Zukunftsängsten und weiteren Traumatisierungen leiden. Jene, deren Zukunft oft schwer beeinträchtigt wird. Fazit: Durch eine nach dem Gefängnisaufenthalt rasche Weg weisung werden viele Menschen vor Straftaten geschützt. Wer sich nicht an die geltende Rechtsordnung hält, hat die Schweiz zu verlassen. Punkt! Willi Josel Neuhausen am Rheinfall ANZEIGEN Informationsveranstaltung zur kantonalen Abstimmung vom 28. Februar 2016 Schaffhauser Spitäler, wie weiter? Dienstag, 26. Januar 2016, 19.00 Uhr in der Aula der Rhyfallhalle in Neuhausen Informationen durch: – Ursula Hafner-Wipf, Regierungsrätin – Dr. Hanspeter Meister, Direktor Spitäler Schaffhausen Im Anschluss bleibt Zeit für Fragen und Diskussion mit den Fachleuten und den Mitgliedern des Kantonsrates Unser Angebot im Januar und Februar Jede PIZZA und PASTA zum Abholen Fr. 12.– Brigita Pira und Team Industrieplatz 6, 8212 Neuhausen Tel. 052 672 25 20, www.cascata-nh.ch A1412572 Die Neuhauser Kantonsräte freuen sich auf Ihren Besuch: Franziska Brenn, SP, Renzo Loiudice, SP-JUSO, Willi Josel, SVP, Dino Tamagni, SVP, Marco Rutz, CVP, Hedy Mannhart, FDP und René Sauzet, FDP A1412386 Sonntag, 21.21. Oktober Donnerstag, Januar 9.30 Gottesdienst, Pfr. Lukas Mettler 9.00 Uhr Frauenforum, «Freundinnen, Grossauflage Die nächste Grossauflage mit 5300 Exemplaren erscheint in allen Haushalten der Gemeinde Neuhausen am Donnerstag, 28. Januar 2016 Nutzen Sie die Gelegenheit, und buchen Sie Ihre Anzeige jetzt. Peter Aragai Telefon 052 633 32 68 / Mobile 076 535 35 25 [email protected] A1411969 das weibliche Vertrauensnetz», Bestattungen: Pfr. Lukas Mettler H. Hofer, KGH 20.15 Treffpunkt am Abend, offener Diskussionsabend, Pfr. Jürgen Dittrich, KGH Samstag, 23. Januar 17.00 Fiire mit de Chliine, «Alli sind willkomme», Kirche Sonntag, 24. Januar 9.30 Ökum. Gottesdienst, Pfr. Matthias Koch und Andrea Honegger, Mitwirkung kath. Kirchenchor und Kantorei, kath. Kirche A1412362 Bestattungen: Pfr. Matthias Koch • Fenster • Haustüren • Fensterläden • Rollläden • Wintergärten • Sonnenschutz • Garagentore Neuhausen am Rheinfall www.suterfenster.ch Wir suchen Verstärkung und brauchen Dein Organisationstalent und Engagement im Team Profitiere als HelferIn und sei Teil eines aktiven Netzwerks in der Gemeinde Informationen unter [email protected] oder www.kinderkleiderboerse-neuhausen.ch 1411855 Evang.-ref. Kirche Neuhausen am Rheinfall DONNERSTAG, 21. JANUAR 2016 Neuhauser WOCHE Auffahrkollision vor Lichtsignal Am Samstagabend um 22.10 Uhr fuhr ein 66-jähriger Personen wagenlenker auf der Klettgauerstrasse in Richtung Beringen. Wegen der auf Rot stehenden Ampel auf der Höhe der Einmündung Engestrasse musste der Automobilist anhalten. Dahinter folgte ein 21-jähriger Personenwagenlenker, der zwar bremste, aber aufgrund der schneebedeckten Fahrbahn und wohl wegen Sommerreifen gegen das Heck des stehenden Fahrzeugs prallte. Dies teilt die Schaffhauser Polizei mit. Die Beifahrerin des vorderen Personenwagens wurde leicht verletzt. Es entstand Sachschaden von mehreren Tausend Franken. Der Personenwagen mit den Sommer reifen musste von einer Bergungsfirma abtransportiert werden. (r.) Moser reagiert auf Konkurenz Die Neuhauser Uhrenmanufaktur H. Moser & Cie. sorgt mit ihrer neuen Swiss Alp Watch für Auf sehen. Diese vollmechanische Uhr gleicht auf den ersten Blick der Apple Watch und kostet rund 25 000 Franken. Edouard Meylan, der CEO von H. Moser & Cie., sagte gegenüber den «Schaffhauser Nachrichten», dass es beidem neuen Modell um Kampfgeist gehe. Damit werde auf die Bedrohung durch führende Smartphone-Hersteller reagiert. An eine mögliche Klage von Apple glaubt Meylan nicht. Die Swiss Alp Watch sei keine Kopie, sondern ähnele der Apple Watch lediglich im Design. (r.) Über 600 Kinder am Kids Cup Der traditionelle UBS Kids Cup Team ist in Neuhausen mit Erfolg über die Bühne gegangen. Am Sonntag sind über 600 Mädchen und Knaben am Start gewesen. Die Athletinnen und Athleten haben sich in verschiedenen Parcours gemessen und kämpften um die Teilnahme beim Regionalfinal in Zürich. Wettkampfleiter Erich Kraft zeigte sich gegenüber Radio Munot sehr zufrieden mit der diesjährigen Austragung. (r.) Gemeindeleben 5 Es geht um Waldpflege und um Sicherheit Die Gemeinde hatte für Samstag zum Waldumgang eingeladen. Gemeinderat Ruedi Meier und Förster Peter Eggli erklärten die bevorstehende Baumfällaktion am Waldrand oberhalb des Gebiets Waldpark und beantworteten Fragen. Grazia Barbera Die gute Nachricht vorneweg: Die blau markierten Bäume, die für die Rückegasse gefällt werden sollten, bleiben verschont. Letztere dient bei Fällarbeiten dazu, mit grossen Maschinen in den Wald zu fahren und die gefällten Bäume herauszutransportieren. Weil diese Gerätschaften eine «wüste Schneise mit verdichtetem Boden, auf dem längere Zeit nichts Gescheites mehr wächst,» hinterlassen, habe man beschlossen, nicht in den Wald zu fahren, sondern die Baumstämme mit einer Seilwinde herauszuziehen. «Das ist viel aufwendiger und teurer und braucht mehr Zeit», sagte Peter Eggli, aber am Waldrand in der Nähe des Wohngebiets wolle man nach der Auslichtung einen schönen Wald hinterlassen, der von der Neuhauser Bevölkerung viel genutzt wird. Bei den bevorstehenden Auslichtungen geht es nicht nur darum, dass einzelne Bäume besser wachsen können, sondern auch um die Sicherheit. «Wo sich Bäume nicht ausdehnen können, haben ihre Wurzeln keinen Platz, und es wird gefährlich», erklärte Peter Eggli. Ein derartiger Eingriff sei «immer schlimm», aber das Waldbild könne sich nach einer Auslichtung verbessern, es gebe eine grössere Vielfalt und vor allem eine bessere Stabilität durch das Wurzelwachstum grosser Bäume. Zudem biete der Unterwuchs Raum für viele Tiere und andere Pflanzen. Das Forstamt ist um Rücksichtnahme auf Anwohner und Spaziergänger bemüht, deshalb werden die notwendigen Fällarbeiten etappiert. «Dass alle paar Jahre ein Teil des Neuhauser Waldes ausgelichtet Laut Förster Peter Eggli (r.) erhöhen Fällarbeiten die Standfestigkeit der verbleibenden Bäume. Damit steigt die Sicherheit. Bild: grb wird, erachten wir als verantwortbar», sagte Peter Eggli weiter. Genutzt wird das Holz sowohl von regionalen Sägereien als auch von Hauseigentümern, wobei von der Stadt Schaffhausen und der Gemeinde Neuhausen jährlich etwa 1000 Ster Holz verkauft werden. Anregungen aus der Bevölkerung Zahlreiche Neuhauser waren der Einladung gefolgt – was Peter Eggli besonders freute, auch der künftige Forstwartlehrling Luca Knüpfer war dabei. Viele überbrachten ihre Anliegen, wo ihrer Meinung nach mehr oder weniger gefällt werden sollte, an die Adresse des Gemeinderats. Einer machte sich Sorgen um die Eschenwelke, die er festgestellt zu haben glaubte. «Ja, auch unser Wald ist davon betroffen», sagte Eggli, und im Frühling werde man erkennen, welche Eschen nicht mehr ausschlagen und gefällt werden müssten. Forstreferent Ruedi Meier ermutigte die Anwesenden, Auffälligkeiten zu melden, damit die Gemeinde und das Forstamt intervenieren können. Im Vorfeld habe er eine Anfrage bekommen, «ob man nicht schöne alte Bäume stehen lassen kann». Diesbezüglich habe in den letzten Jahren ein Umdenken stattgefunden, sagte der Förster, auch weil so ein Baum meist von vielen Tieren besiedelt sei. «Stirbt er aber ab oder entwickeln sich drei grosse Bäume miteinander, ist dann doch mal Fällen angezeigt.» Ruedi Meier machte zum Schluss darauf aufmerksam, dass keinesfalls willkürlich gefällt werde, denn «die Schweiz hat das strengste Waldgesetz weltweit», und dankte allen Besuchern des morgendlichen Waldumgangs für ihr Verständnis und ihre Rücksichtnahme. Eigenes Brennholz aus dem Neuhauser Wald Während des Waldumgangs zersägten und spalteten zwei Männer oberhalb des Schulhauses Gemeindewiesen einen grossen Baumstamm, ein weiterer schichtete die Spälten ordentlich auf. Auf eine Anfrage bei Gemeinderat Ruedi Meier folgte folgende E-Mail: «Grundsätzlich kann jedermann, der einen ‹Motorsägekurs› absolviert hat, einen Schlagraum beim Forst beantragen. Die zu fällenden Bäume werden dann vom Forst gekennzeichnet, und der Schlag räumer kann sie fällen und zu Brennholz verarbeiten. Der Schlagraum muss nach dem Schlag aufgeräumt werden. Die Kosten betragen 12 Franken pro Ster.» (grb) 6 Gemeindeleben Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 21. JANUAR 2016 Was bringt der Rheinfall der Gemeinde? Die Einwohnerräte befassen sich heute Abend mit dem Rheinfall, der KBA Hard und der «Neuhauser Woche». An der Einwohnerratssitzung von heute Donnerstagabend sind drei Themen traktandiert. Als Erstes geht’s um die «Neuhauser Woche». Bekanntlich wird sie ab Februar zu eine Abozeitung und wird nur noch einmal pro Monat als Gratisgrossauflage an alle Haushaltungen verschickt. Der Gemeinderat hat zu dieser Änderung einen Bericht verfasst, den er dem Einwohnerrat zur Kenntnisnahme unterbreitet. Darin schreibt er unter anderem, dass die Herausgeber der «Neuhauser Woche» in glaubhafter Weise dargelegt hätten, dass sich die wirtschaftliche Situation der Wochenzeitung nicht so entwickelt habe, wie man es beim Start im Jahr 2012 erwartet habe. Deshalb habe der Gemeinderat der Änderung «schweren Herzens» zugestimmt. «Ein sehr kleines Geschäft» Die übrigen Geschäfte betreffen zwei Interpellationen des parteilosen Einwohnerrats Jakob Walter. In der einen geht es um die KBA Hard und die Frage, welche Vor- und Nachteile es für die Gemeinde Neuhausen hätte, wenn sie aus dem Verband austreten würde. In der anderen Interpellation geht es um den Rheinfall. 1991 soll der damalige Gemeindepräsident gesagt haben, dass der Rheinfall-Tourismus «wenn überhaupt, für die Gemeinde ein sehr kleines Geschäft» sei. Der Interpellant will wissen, ob das noch immer so ist, und bittet den Gemeinderat, aktuelle Zahlen vorzulegen. (vf) Stellvertreterin des Kantonsarzts Der Regierungsrat hat Dr. med. Maha Züger, Neuhausen, ab 1. Januar 2016 zur neuen KantonsarztStellvertreterin gewählt. Er hat, wie er mitteilt, unter bester Verdankung der geleisteten Dienste Kenntnis genommen vom Rücktritt von Dr. med. Peter Flubacher. (r.) Schenken ist eine der fünf Liebessprachen. Petra und Friedel Gabele (links), Alfred Christen (rechts vorn) und Markus Honegger (rechts hinten) verzieren mit Begeisterung Guetsli-Herzen für ihre Liebsten. Bild: fb Die fünf Sprachen der Liebe Wie gelingt es in der Partnerschaft, die Bedürfnisse des anderen zu verstehen und die eigenen mitzuteilen? Das war am Samstagabend das Thema im katholischen Pfarreizentrum. Franziska Bartel Der Workshop «Die 5 Sprachen der Liebe» stiess auf reges Interesse. Er fand im Rahmen des Projektes «Herzwärts» statt (siehe Kasten). Beim Apéro hatten die Anwesenden die erste Gelegenheit, sich an den liebevoll dekorierten Tischen auf den Abend einzustimmen. Nach der Begrüssung gab Pastoralassistentin Andrea Honegger gemeinsam mit dem «HerzwärtsTeam» einen kurzen Einblick in die «5 Sprachen der Liebe». Dabei handelt es sich um ein Konzept des amerikanischen Paartherapeuten und Pastors Gary Chapman. Er geht davon aus, dass die Menschen in fünf Liebessprachen miteinander kommunizieren. Damit die Kommunikation gelingt, ist es notwendig, die eigene Liebessprache herauszufinden, um auf den Partner eingehen zu können und wiederum seine Absichten zu verstehen. Mitunter gibt der eine Partner mehr, als der andere im Moment in der Lage ist aufzuwenden. Dann kann Gott erfahrbar werden. «Wo Liebe ist, ist Gott, und wo Gott ist, ist Liebe», so Andrea Honegger. Fünf Sprachen – fünf Stationen Entsprechend den fünf Liebessprachen waren fünf Stationen Projekt «Herzwärts» Die Veranstaltung «Die 5 Sprachen der Liebe» ist ein Teil des Projektes «Herzwärts». Dieses wurde von Pastoralassistentin Andrea Honegger ins Leben gerufen und wird von vier weiteren Mitarbeiterinnen mitbetreut. Das Projekt startete am 31. Oktober letzten Jahres mit einem Gottesdienst und einem anschliessenden Film – einer Liebesgeschichte über zwei blinde Menschen. Mittels Fragebogen konnten die Gemeindemitglieder aus verschiedenen Angeboten wählen. Am 21. Mai findet eine Nachtwanderung und am 10. September das «Kochen für Paare» statt. Am 5. November endet das Projekt mit einem Gottesdienst. (fb) aufgebaut. Die Positionen waren mit Bedacht und Diskretion gewählt, um einen herzlichen und liebevollen Umgang zu erleben. Am Standort «Nähe und Zärtlichkeit» hatten die Betreffenden die Möglichkeit, sich in ruhiger Atmosphäre in ihre Zweisamkeit zurückzuziehen und beispielsweise eine wohltuende Massage zu geniessen. Auch für «Lob und Anerkennung», Komplimente und erwärmende Worte wurde den Paaren ein persönliches Plätzchen zugestanden. In der Gemeinschaftsküche hingegen – sie stellte die Station «Geschenke» dar – wurden mit ausgelassener Heiterkeit und Kreativität Guetsli-Herzen für einen geliebten Menschen verziert. Bei den Standorten «Zeit für einander» und «Hilfsbereitschaft» standen diverse Materialien und Botschaften zur Verfügung, um sich über deren Bedeutung auszutauschen. Darüber hinaus kamen viele an einem «grossen runden Tisch» ins Gespräch und prüften via Selbsttest die eigene Liebessprache. Auch ausgewählte Fachliteratur zum Thema Herzens angelegenheiten lag zur Ansicht aus. Im Anschluss an den Workshop lud die katholische Kirch gemeinde noch zu einem gemütlichen Beisammensein und zum Pizza-Essen ein. Veranstaltungen DONNERSTAG, 21. JANUAR 2016 Neuhauser WOCHE 7 Papst & Abstinenzler geben ein Heimspiel Die Schaffhauser Band Papst & Abstinenzler tritt mit ihrem Album «Geischterfahrer» im Trottentheater auf. Eines der Bandmitglieder ist in der Nachbarschaft aufgewachsen. Zu Papst & Abstinenzler gehören Jürg «Odi» Odermatts lakonische schaffhauserdeutsche Songtexte – Geschichten aus dem wirklich wahren Leben, um die Ecke gedacht und gebracht. Die Atmosphären sind zwielichtig, die Böden unter den Füssen wackeln bedenklich, der Humor geht an die Gurgel. Die Musik? Papst & Abstinenzler nehmen sich, was staubig am Wegrand liegt: Country-Swing, Pop, KrautrockMotorik. Seit dem Release des im Wohnzimmer aufgenommenen Erstlings «Hell» (2010) geben Papst & Abstinenzler Konzerte in der ganzen Papst & Abstinenzler geben nach eineinhalb Jahren wieder ein Konzert in der Region Schaffhausen. Bild: zvg Deutschschweiz. Die Band besteht aus Jürg Odermatt (Gesang, akustische Gitarre), Tiziano Marinello (E-Gitarre, Slide / auch bei Rita Hey, The Hero Brothers), Martin Fischer (Schlagzeug, Perkussion / auch bei Nadja Zela) und Nico Feer (Kontrabass, E-Bass, Gesang / auch bei Baby Jail, Nadja Zela, Kabel, Splätterli theater). 2014 erschien das von Olifr Maurmann im Startrack-Studio Schaffhausen produzierte Papst-&Abstinenzler-Album «Geischterfahrer» mit musikalischen Gästen von den Sea Shanty Singers über Nadja Zela bis zu Malcolm Mooney, dem ersten Sänger der legendären Krautrock-Band Can. Für «Odi» ist der Auftritt ein Heimspiel, denn er wuchs gleich vis-à-vis vom Trottentheater auf. Zudem ist es das erste Konzert seit eineinhalb Jahren in der Region Schaffhausen. Zuvor spielte die Band viele Gigs in der gesamten Deutschschweiz und wurde letzten Sommer als eine von nur wenigen Schweizer Bands ans grosse Berner Strassenmusik-Festival eingeladen. Die Band spielt schon länger live, und Ende Januar geht’s ab zu Olifr Maurmann ins Startrack-Studio Schaffhausen, um neue Aufnahmen zu machen. (Eing.) Samstag, 23. Januar, 20 Uhr, Trotten theater. Billett: www.ticketino.com. Historische Reisewege durch die Schweiz Das Museum zu Allerheiligen stellt Bilder aus der Sammlung einer Schaffhauser Industriellenfamilie aus. Sie zeigen Ansichten aus den Anfängen des Tourismus. In der Reihe «Im Fokus» präsentiert die Kunstabteilung des Museums zu Allerheiligen in regelmässigen Abständen neue Facetten aus dem reichen Schatz der Kunstsammlung. In lockerer Folge wird ein Ausstellungskabinett einer Sammlung oder Sammlerpersönlichkeit gewidmet. Zwei Kabinetträume in der Kunstabteilung des Museums bie- ten bis zum 22. Mai einen ersten Einblick in die wertvolle Sammlung Bernhard Neher (siehe Kasten). Nach Abschluss ihrer wissenschaftlichen Aufarbeitung wird die Sammlung ab Herbst 2017 dann in einer grossen Überblicksausstellung gezeigt. Die aktuelle Präsentation führt auf eine Reise vom Rheinfall nach Zürich, in die Innerschweiz und weiter über den Gotthard ins Tessin. Gezeigt werden etwa zwei Dutzend grafische Blätter und Zeichnungen sowie illustrierte Reiseführer von Künstlern wie Christian von Mechel, Vater und Sohn Lory, Johann Jakob Wetzel, Louis Bleuler und Emanuel Labhardt. Die sogenannten Schweizer Kleinmeister, Meister des kleinen Formats, waren zu ihrer Zeit – im 18. und 19. Jahrhundert – entscheidende Wegbereiter für die touristische Entwicklung in der Schweiz und trugen wesentlich zum Selbstbild der damaligen Bevölkerung bei. (Eing.) Öffentliche Führung mit dem Kuratoren- «Der Rheinfall» aus dem Jahr 1783 von Johann Jakob Aschmann (1747–1809), Tusche und Aquarell auf Papier – Museum zu Allerheiligen, Depositum der Sammlung Bernhard Neher. Bild: zvg team: Mittwoch, 27. Januar, 18.15 Uhr, Museum zu Allerheiligen Klosterstrasse 16, Schaffhausen Von drei Neher-Generationen gesammelt Das Museum durfte 2013 eine wertvolle Sammlung von Schweizer Kleinmeistern des 18. und 19. Jahrhunderts als Schenkung der Schaffhauser Familie Brendle-Neher entgegenehmen. Bergwerksbesitzer Oscar Neher (1862–1944) hat die Sammlung in kleinem Umfang begonnen. Oscar Neher war ein Enkel des legendären Heinrich Moser und selbst Unternehmer mit Gründerambitionen. Einer der Söhne Oscar Nehers, Bernhard Neher (1896– 1965), übernahm das Chemiegeschäft in Mels-Plons. Ihm war es eine Herzensangelegenheit, die Kleinmeistersammlung über Jahrzehnte hinweg stetig zu vergrössern. Mit Sachverstand und Leidenschaft zusammengetragen, erreichte diese weitgehend ihren heutigen Umfang. In der nächsten Generation wurde weiter zugekauft und arrondiert. (Eing.) 8 Letzte Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 21. JANUAR 2016 DER HINGUCKER AGENDA Die Last des ersten Schnees DO., 21. JANUAR ■■ Frauenforum Thema: «Freundinnen – das weibliche Vertrauensnetz» mit Frau Heidi Hofer Schweingruber, Zürich. 9 bis 11 Uhr im ref. Kirchgemeindehaus. FR., 22. JANUAR ■■ «Die Sternstunde des Josef Bieder», Theaterkomödie im Kino-Theater Central. Vorverkauf unter 079 406 67 23 oder www.kinotheatercentral.ch. Die Aufführung findet ebenfalls am Samstag, 23. Januar statt. Beginn an beiden Abenden: 20 Uhr. SA., 23. JANUAR ■■ Infomorgen zum Aufbau der Gemüsekooperative Bioloca. 10 bis 11 Uhr beim Chlaffetalerhof. Da kamen mit einiger Verspätung die ersten Schneeflocken dieses Winters – und das Dach hat ihnen nicht standgehalten! So sieht es zumindest auf den ersten Blick aus, doch wie so oft: Der erste Eindruck täuscht. Von Menschenhand wurde dieser Zustand hervorgerufen, denn das ehemalige Firmengebäude der Firma S&T an der Zollstrasse 91 wird abgebrochen, oder neudeutsch «rückgebaut», um Neuem Platz zu machen. Hält man die Augen offen, stellt man fest, wie Neuhausen sich erneuert … es muss nicht immer eine Grossüberbauung sein. Bild und Text: Grazia Barbera ZITAT DER WOCHE «Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.» Curt Goetz, Schriftsteller IMPRESSUM Verlag und Druck Kuhn-Druck AG, Neuhausen Dieter Mändli, [email protected] Telefon +41 52 672 10 88 Redaktion Vincent Fluck (vf) [email protected] Telefon +41 52 670 01 30 Anzeigenverkauf Peter Aragai [email protected] Telefon +41 52 633 32 68 Layout Nicole Sturzenegger Kooperationspartner Meier + Cie AG, Schaffhausen Adresse «Neuhauser Woche», Kuhn-Druck AG, Industriestrasse 43, 8212 Neuhausen am Rheinfall Erscheinungsweise Jeweils am Donnerstag Anzeigenschluss Mittwoch, 9 Uhr Auflage 5200 Exemplare, verteilt in alle Neuhauser Haushaltungen Online www.neuhauserwoche.ch PERFOR MANCE neutral Drucksache 01-12-317927 myclimate.org Blick hinter die Kulissen Nichts ist spannender als ein Blick hinter die Kulissen eines Theaters und einer Tanzkompanie! Besucher können die Proben und Vorbereitungen für das neue Programm «Carmen» miterleben, mit welchem die jungen Tänzerinnen und Tänzer der Cinevox Junior Company am 17. März im Stadttheater Premiere feiern und anschliessend auf Tournee gehen werden. Tanzschülerinnen und Tanzschüler dürfen die Cinevox-Bühne unter kundiger Leitung «ausprobieren». Zudem werden Fragen aus dem Publikum beantwortet. Interessierte dürfen einen Blick in den Technikraum, in die Garderoben und auf das Innenleben des Theaterbetriebes werfen. Ausserdem werden fünf Gratiseintritte zur Vorpremiere vom 7. März verlost. Kein Vorhang, keine Kulissen, kein Schein, sondern ein echter Blick auf den Alltag eines Bühnentänzers und die Entstehung der neuen Choreografien. Ballett ist ein spannender Spagat zwischen Spitzensport und Kunst. Stürmischer Applaus, ausverkaufte Vorstellungen und eine hervor ragende Resonanz bei Publikum, Presse und Fernsehen begleiten die Cinevox Junior Company seit über zehn Jahren. Die Sprache der Bewegung ist unmittelbar und ergreifend. Das Programm ist poetisch, bezaubernd und waghalsig zugleich. Die Tänzer und Tänzerinnen sind professionell und kommen aus der ganzen Welt. Der Einsatz gilt der Förderung von jungen Künstlern. Malou Fenaroli Leclerc führt und prägt die künstlerische Leitung. Die vier Choreografen Franz Brodmann, Olaf Schmidt, Félix Duméril und Ihsan Rustem sorgen für Überraschungen zum Thema «Carmen». (Eing.) Der Blick hinter die Kulissen findet am Samstag, 23 Januar, um 17 Uhr im Cinevox-Theater an der Poststrasse 33 statt. Der Eintritt ist frei, und es ist keine Anmeldung nötig. ■■ Offene Türen im CinevoxTheater; Besucher können die Proben und Vorbereitungen für das neue Programm Carmen miterleben. 17 Uhr ■■ Konzert Papst & Abstinenzler, 20 Uhr, Trottentheater. ■■ Jodlerkonzert, winterliches Konzert in der ref. Kirche Neuhausen, 20 Uhr. DI., 26. JANUAR ■■ Spitäler Schaffhausen – wie weiter? Informationsanlass zur Volksabstimmung vom 28. Februar. 19 bis 20.30 Uhr in der Aula der Rhyfallhalle. ANZEIGE
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