Ausgabe 05/2015

Ausgabe 05/2015
Lehrabend am 09.09.2015
Lehrthemen
Balance in der Spielleitung
In der Vergangenheit wurde oftmals durch manche Schiedsrichter versucht, zwanghaft eine Balance in der
Spielleitung zu haben. Dabei wurden Pflichtverwarnungen mit der Begründung nicht gegeben, dass
ansonsten eine Mannschaft mehr Verwarnungen als die andere Mannschaft hätte. Auch wurden
Konzessionsentscheidungen getroffen um einen „Ausgleich“ zu schaffen.
Hier nochmals ein Leitfaden zur Balance in der Spielleitung:
- Ein Spiel kann ich nur in Balance bringen/halten wenn ich als Schiedsrichter die Spielkontrolle =
Kontrolle der Spieler habe. Welche persönlichen Strafen und Entscheidungen sind taktisch sinnvoll
und passen zum derzeitigen Spielcharakter,
- Wahrnehmung/Empfindungen der Spieler und Zuschauer (Außendarstellung),
- Balance immer unter Einbindung des vertretbaren Handelsspielraumes (Pflichtverwarnungen
beachten),
- Balanceangebote nutzen, wenn akzeptabel,
- Keine Konzessionsentscheidungen,
- Je unterschiedlicher die Spielstärke der beiden Mannschaften, desto schwieriger ist die Balance zu
halten,
- Bei übertriebener Härte und Undiszipliniertheiten einer Mannschaft muss der SR oftmals erst durch
persönliche Strafen das Spiel beruhigen und somit die nötige Balance schaffen,
Praxistipp
• Um ein Spiel in Balance zu bringen, immer kleinlich beginnen,
• Um ein Spiel in Balance zu halten, darf die Spielkontrolle nicht verloren gehen.
o Spielcharakter/Spieltemperatur erkennen = Spielleitung anpassen.
o Tempo wird erhöht = SR reduziert es
• Um ein Spiel in Balance zu beenden, in der Schlussphase wieder kleinlich pfeifen,
Verhinderung einer klaren Torchance
Welche Parameter müssen erfüllt sein, damit von der regelwidrigen Verhinderung einer klaren Tormöglichkeit
gesprochen werden kann und als persönliche Strafe für den fehlbaren Spieler der Feldverweis erfolgt?
-
Besteht durch die Nähe des Angreifers zum Tor eine klare Torchance?
Liegt eine zentrale Position des Angreifers in Richtung Tor vor?
Steht der Angreifer kurz vor einem erfolgreichen Torabschluss?
Steht eine unmittelbare Ballkontrolle bevor oder kontrolliert der Angreifer den Ball und zieht mit
großer Dynamik in Richtung Tor?
Quelle DFB Lehrbrief Ausgabe 52
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§ 7 Jugendordnung Altersklassen
-
Alle Juniorenspieler/innen haben Spielrecht in der nächsten höheren Altersklasse.
-
C-Junioren, die mit Ablauf eines Spieljahres aus den C-Junioren ausscheiden, können bei den AJunioren eingesetzt werden. Für die nachfolgenden Altersklassen gilt diese Bestimmung analog
Achtung !
Junioren/innen des jüngeren Jahrganges können nicht mehr eine Alterklasse überspringen.
Diesbezüglich gibt es das Zusatzspielrecht (Zweitspielrecht) im Jugendbereich.
Sollte ein Verein dennoch z.B. einen jüngeren C-Junioren Spieler bei den A-Junioren einsetzen wollen, so
wird der Betreuer durch den SR auf diese Regelung hingewiesen. Sollte der
Mannschaftsverantwortliche/Betreuer dennoch auf einen Einsatz bestehen, so erfolgt ein Eintrag im ESB
unter sonstige Vorkommnisse.
FaD auf dem Spielfeld nach Spielende
Bei einem FaD auf dem Spielfeld nach Spielende muss im ESB die rote Karte mit der Minute
„90+Nachspielzeit“ eingetragen werden. Unter der Rubrik „Sonstige Vorkommnisse“ muss der
entsprechende Hinweis erfolgen: z.B. „FaD Hans Huber, SV Musterdorf, auf dem Spielfeld nach Spielende –
siehe Meldung“.
Quelle: VSA Info 5/2014
Tandem-Schiedsrichter jetzt bayernweit zugelassen
Das Projekt Tandem-Schiedsrichter wurde auf dem Lehrwarte-Lehrgang in der Sportschule Oberhaching
vorgestellt und als neuer Weg in der Schiedsrichterausbildung bayernweit zugelassen.
Als Anlage zum Lehrbrief der Bericht aus dem Bayernsport.
Spielberechtigung nach §33 Abs. 8.3 SpO
Achtung! Seit 1.7.2015 dürfen die Vereine im ESB die Passfotos ihrer Spieler hochladen, was das Mitführen
und die Vorlage der Spielerpässe beim SR ersetzt. Die Spielerpässe müssen bei hochgeladenen Bildern
somit nicht mehr kontrolliert werden. Diese Regelung gilt nicht für Junioren/-innen. Dort wird weiterhin die
Gesichtskontrolle durchgeführt.
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Passkontrolle im Juniorenbereich
Vorgehensweise bei Streichung eines Passbildes
Die Saison bei den Junioren/innen hat begonnen. Jetzt ist es wichtig, dass insbesondere bei den A-Junioren
bzw. den B-Juniorinnen die Aktualität des Passbildes genauer „unter die Lupe“ genommen wird. Schließlich
dürfte klar sein, dass eine Streichung des Passbildes zu Beginn der Saison auf wesentlich mehr Verständnis
führt, als wenn der Spieler bereits die ganze Saison damit gespielt hat.
Stimmt das Passbild also bei der Gesichtskontrolle nicht mehr mit dem jeweiligen Spieler überein, so hat der
Schiedsrichter das Passbild zu streichen und dabei folgende Vorgehensweise zu beachten:
-
Passbild durchstreichen (nicht den Pass) und Datum auf das Passbild schreiben.
Mannschaftsverantwortlichen/Betreuer informieren und Eintrag im ESB im Feld „sonstige
Vorkommnisse“.
Der Mannschaftsverantwortliche/Betreuer [Vorname Nachname] [Verein] wurde über die Streichung des
Passbildes des Spielers [Vorname Nachname] [Passnummer] informiert.
-
Spieler darf spielen.
Sollte nach dem Spiel der ordnungsgemäße Spielerpass dem Schiedsrichter innerhalb eines angemessenen
Zeitrahmen von ca. 30 Minuten vorgelegt werden, so kann der Eintrag unterbleiben.
Sollte der Spielerpass beim nächsten Spiel immer noch ein durchgestrichenes Passbild aufweisen, so erfolgt
die Bestätigung des Spielrechts im ESB im Feld „sonstige Vorkommnisse“ durch folgenden Eintrag:
Der Spielerpass des Spielers [Vorname Nachname], [Verein] ,[Passnummer] wurde mit durchgestrichenem
Passbild vom[Datum der Streichung auf dem Passbild] vorgefunden.
Der Mannschaftsverantwortliche/Betreuer [Vorname Nachname] [Verein] bestätigt das Spielrecht und Identität des
Spielers [Vorname Nachname] [Passnummer].
Auswechselspieler ist bei der Passkontrolle nicht anwesend
In der neuen Jugendordnung steht unter § 20 Abs. 2 JO „…spätestens unmittelbar nach Spielschluss
kontrolliert der Schiedsrichter die Spielberechtigung“. Nach Rücksprache mit VJL Karl-Heinz Wilhelm
betrifft dies nur Auswechselspieler, die bei Spielbeginn nicht anwesend sind.
In der Praxis ist deshalb wie folgt zu verfahren:
Kann der Auswechsel-Spieler bei seiner Einwechslung keinen Spielerpass vorweisen, darf er trotzdem am
Spiel teilnehmen. Nach dem Spiel (in einem angemessenen Zeitrahmen von ca. 30 Minuten) ist dem
Schiedsrichter der Spielerpass zur Kontrolle vorzulegen (der betreffende Spieler ist zur Gesichtskontrolle
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dabei anwesend) bzw. bei fehlendem Spielerpass bestätigt der Mannschaftsverantwortliche/Betreuer die
Identität und die Spielberechtigung des Spielers.
Die Bestätigung erfolgt im ESB im Feld „sonstige Vorkommnisse“ durch folgenden Eintrag:
Der Spielerpass für den Spieler [Vorname Nachname], [Verein], [Passnummer] konnte nach Spielschluss nicht
vorgelegt werden.
Der Mannschaftsverantwortliche/Betreuer [Vorname Nachname] bestätigt das Spielrecht und Identität des Spielers
[Vorname Nachname].
Die aufgeführte Regelung gilt ausschließlich für den Juniorenbereich.
Quelle VSA-Info 5/2013
Betreuer von Juniorenmannschaften
Grundsatz:
• Jede Juniorenmannschaft muss von einer hierfür geeigneten Person betreut und beaufsichtigt
werden. Deshalb darf diese im Spielbericht hinterlegte Person (Betreuer) nicht aus dem Innenraum
verwiesen werden. Gemäß §28 der Spielordnung hat der Betreuer des Platzvereins auch die
Aufgabe eines Leiters des Ordnungsdienstes zu übernehmen.
Austausch des Betreuers:
• Der jeweilige Betreuer einer Juniorenmannschaft kann nur ausgetauscht werden, wenn eine durch
den Verein gestellte Ersatzperson freiwillig die Funktion des Betreuers übernimmt.
• Der Wechsel des Betreuers muss im Spielbericht dokumentiert werden.
Spiel ohne Betreuer:
Sollte zu einem Jugendspiel kein Betreuer anwesen sein, so gibt es von VLW Kranzfelder folgende Aussage:
Ein Juniorenspiel ohne Betreuer kann nicht durchgeführt werden. Dies ergibt sich aus dem §50 JO. In den
Spielen der Bezirks- Kreisligen und Gruppenligen ist nämlich der Juniorenbetreuer zugleich der Leiter des
Ordnungsdienstes. Merke: Ohne Betreuer kein Spiel.
Ich möchte darauf hinweisen, dass seit Juli 2013 folgende Anweisung gilt:
• Bei der Passkontrolle lässt sich der SR den Namen des anwesenden Betreuers nennen und
vergleicht diesen Namen mit dem eingetragenen Trainer-/Betreuernamen auf dem Spielbericht.
Fazit:
Zunächst sollte bei Juniorenspiele versucht werden, bei Fehlverhalten des Betreuers präventiv zu arbeiten
(Ermahnung über den Spielführer). Sollte diese Maßnahme jedoch nicht zum Erfolg führen bzw. das
Fehlverhalten eine Ermahnung nicht mehr rechtfertigen, so gibt der SR dem betroffenen Verein die
Möglichkeit eine Ersatzperson zu organisieren. Stellt der Verein keine Ersatzperson zur Verfügung, so ist der
Spielabbruch die letzte Konsequenz.
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Hinweis:
Immer wieder lese ich in Meldungen, dass bei Herren- oder Jugendmannschaften das Fehlverhalten des
Trainers/Betreuers gegenüber dem Schiedsrichter über die komplette Spielzeit lief und der Schiedsrichter erst
z.B. ab der 85 min mit einem Verweis dieser Personen aus der technischen Zone reagierte.
Diese Reaktion des Schiedsrichters kommt eindeutig zu spät und lässt die Situation zum Spielende häufig
eskalieren. Verhalten sich Trainer/Betreuer in der technischen Zone trotz Ermahnung weiterhin mehrfach
regelwidrig und/oder beleidigend, so muss der Schiedsrichter unverzüglich mit einem Verweis aus der
technischen Zone reagieren oder im Juniorenbereich als letztes Mittel das Spiel abbrechen.
Die Bestätigungskarte der Spielgemeinschaft
Gemäß den Richtlinien für die Bildung von Junioren-Spielgemeinschaften ist dem Schiedsrichter bei
jedem Spiel zusammen mit den Spielerpässen zur Pass-/Gesichtskontrolle die Bestätigungskarte der
Spielgemeinschaft vor dem Spiel unaufgefordert vorzulegen.
Sollte die Bestätigungskarte nicht nach Spielschluss vorgelegt werden können, hat dies der Schiedsrichter im
ESB im Feld „sonstige Vorkommnisse“ zu vermerken.
- Diese Vorgabe gilt analog auch für den Herren-/Frauenbereich -
Alle im Lehrbrief veröffentlichen Anweisungen und Regelauslegungen, spiegeln die Vorgaben der FIFA, des
DFB sowie des BFV wieder und sind somit für alle Schiedsrichter der Gruppe Bad Tölz verbindlich.
Thomas Sonnleitner
GLW SRG Bad Tölz
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