Editorial oder Quelle der Dankbarkeit Liebe Freundinnen und Freunde, Dankbarkeit ist eine der beglückendsten Emotionen, die es gibt, und wir haben unendlich viele Möglichkeiten sie zu entwickeln. Die Natur und Mutter Erde bieten z.B. eine unendliche Quelle für Dankbarkeit, die uns immer zur Verfügung steht. In diesem Jahr erscheint mir das Frühjahr besonders üppig zu sein. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass wir durch das Fällen von einigen sehr dicht gepflanzten Fichten den Klosterraum erweitert haben. Und diesen neu gewonnenen Raum haben wir mit 400 neuen Sträuchern und Bäumen bepflanzt (siehe Ein Paradies auf Erden schaffen). Tiefe Dankbarkeit können wir auch fürs Dhamma, die Lehre des Buddha, empfinden, das uns dieses Mal in Form eines Auszugs aus Sylvia Kolks neuem Buch „Geh und sieh selbst – die Buddha-Lehre auf den Punkt gebracht“, geschenkt wird. Sie vermittelt darin auf sehr klare und praktische Weise, wie wir einen heilsamen Umgang mit Gedanken und Emotionen sowohl im Alltag als auch in der Meditation üben können. Auch in den Beiträgen von Bhante Pasanna, Andrea und Gerhard geht es um ein dankbares Herz und wie viele Möglichkeiten wir haben es zu entwickeln. Besonders dankbar können wir auch für 25 Jahre Jhana Verlag und das viele Heilsame das daraus entstanden ist, sein – und natürlich auch all denjenigen, die in irgendeiner Form daran mitgewirkt haben. Mit einem herzlichen Dankeschön! Bhante Nyanabodhi Beiliegend in der Aussendung des Buddha-Haus Rundbriefs ist ein Dhamma-Dana zum einjährigen Todestag von Bhante Kaccayana († 9. Juni 2014). Möge es Euch berühren und inspirieren! Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 1 Auszug aus dem Buch von Sylvia Kolk Geh und sieh selbst Elemente des Körpers auch der Umgang mit schwierigen Gedanken und Emotionen beschrieben: Die Buddha-Lehre auf den Punkt gebracht Auszug aus Kapitel Eines Nachts – ich war in die inhaltlichen Vorbereitungen zu einem Retreat vertieft – schrieb ich unversehens an einem kleinen Heft. Dem ging die spontane Idee voraus, die wichtigsten Kategorien und Begriffe der buddhistischen Lehre in knappen Erläuterungen zusammenzufassen. Dieses erste kleine Heft erwies sich als außerordentlich hilfreich für die Praktizierenden. Denn wer hat sich nicht schon einmal in den vielen Kategorien, Aufzählungen und Unterteilungen der Lehre verirrt? Hiervon acht … und davon vier … und die sind wiederum in zwei unterteilt … Im Laufe der Zeit fügte ich weitere Texte hinzu, bis diese Textsammlung zu einem Arbeitsbuch heranwuchs. Dieses Arbeitsbuch verzichtet, bis auf wenige Ausnahmen, auf ausführliche Erklärungen und Umschreibungen. Es versucht die Tiefe und Komplexität der Buddha-Lehre leicht verständlich auf den Punkt zu bringen. Das komplett überarbeitete Arbeitsbuch - das nun in einer griffigen und haltbaren Ausgabe im Jhana Verlag erscheint - gliedert wichtige Begriffe der buddhistischen Lehre (z.B. Vipassana, Samatha, Zuflucht, Ethik, Karma, 2 Geistestraining, Hindernisse, Metta, Paramita etc.) in drei Bereiche: •Grundlagen • kurze Quellentexte • kleine Praxisübungen für den Alltag und entsprechende Meditationen Dieses Buch eignet sich als kontinuierlicher Begleiter für Praktizierende - ob für zu Hause, unterwegs oder im Retreat - um innezuhalten und zu reflektieren, sich in der Begriffswelt Klarheit zu verschaffen, eine Praxisanweisung zu finden und das eigene Verständnis zu vertiefen. Die buddhistische Praxis vermag es, aus den egoistischen Bestrebungen herauszuführen und das Bewusstsein zum Ganzen, zum Gemeinwohl zu lenken. Genau deshalb ist sie ein Weg, den die Welt, die Menschheit heute braucht! Und mir war es ein Anliegen einen idealen Wegweiser hierfür zu schreiben. Nachfolgend veröffentlichen wir einen Auszug aus dem Kapitel „Ruhe und Einsicht durch Meditation“. Hier werden neben der Methode der Atembetrachtung und der Erläuterung der Ruhe- und Einsichtsstufen (Samatha und Vipassana) und der vier Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 V. Ruhe und Einsicht durch Meditation GRUNDLAGEN 1. Umgang mit Gedanken in der Meditation Beim Umgang mit Gedanken während der Meditation geht es um einen Perspektivenwechsel: Die eine Perspektive ist die des Denkers, der davon überzeugt ist, dass alles von ihm Gedachte unmittelbar zu ihm gehört. Es ist ein Gefühl völliger Identifikation mit den Gedankeninhalten wie: „Ich denke all diese Gedanken“. Es entsteht eine undurchschaubare Vermischung und Verwicklung von Gedanken, Emotionen und Gefühlen. Und all das macht uns als Persönlichkeit aus. Die andere Perspektive ist die des neutralen Beobachtens: „Ah, da ist ein Gedanke aufgekommen.“ Ein Gedanke kommt auf, und dann ist er auch schon vergangen. Das ist alles. Der Unterschied zwischen „Identifiziert-Sein“ und „mit Abstand betrachten“ ist der zwischen Unfreiheit und Freiheit. Und diesen Unterschied gilt es zu erleben, sodass die befreiende Wirkung mittels des neutralen Beob- achtens erfahren werden kann. Dieses Beobachten ist ein sanftes, klares Erkennen ohne Identifikation. „Ah, da steigen Gedanken auf.“ „Und diese Gedanken gehen zu Ende.“ Wenn wir das in dieser Weise betrachten können, haben wir losgelassen. Losgelassen von der mentalen Fixierung. Aus der Warte des neutralen Beobachtens können wir nun die Aufmerksamkeit dorthin lenken, wo wir sie haben möchten. Wenn wir zur Ruhe kommen wollen, lenken wir die Aufmerksamkeit zentriert auf den Atem. Die neutrale Beobachterin ist die Achtsamkeit (Sati). Es wird deutlich, dass es nicht darum geht, nicht mehr zu denken oder gar gegen die Gedanken zu kämpfen, sondern die Identifikation zu lösen. Wenn die Gedanken sehr stark sind und der Atem ein zu feines Objekt darstellt für den noch groben Geist, dann gibt es eine andere Möglichkeit, die sehr hilfreich ist. Wir lenken die Achtsamkeit auf ein stärker wahrnehmbares Objekt und untersuchen, welche Körperempfindungen mit den Gedanken verbunden sind. Wo befindet sich das stärkste Gefühl? Im Bauch, Brustbereich, Hals? Wie fühlt es sich genau an? Vielleicht ein Brennen, eine Übelkeit, Unruhe, Druck, Enge? Es können auch Bilder entstehen, die mit den Gefühlen verbunden sind. Wir erkennen dann auch, dass mit den Gedanken eine Unruhe verbunden ist Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 3 oder Emotionen wie Wut, Trauer, Ärger, vielleicht aber auch ein dumpfes Gefühl. Achtsamkeit nimmt wahr: „Ah, interessant.“ Annehmen und beobachten, wie sich das Gefühl verändert, ist hier der Königsweg. Was passiert, wenn z.B. der Ärger verschwunden ist? Vielleicht wird es still. Vielleicht kommen weitere Gedanken auf, die das, was wahrgenommen wurde, bewerten möchten. „Ich sollte nicht so ärgerlich sein. Ich sollte verzeihen können.“ Stopp! Zurückkehren zur reinen Beobachterin. Aus der Perspektive des reinen Beobachtens erkennen wir: „Ah, da sind Gedanken der Selbstabwertung.“ Und diese führen wir nicht weiter, sondern lenken die Aufmerksamkeit auf den Atem. Vor allem auch die Veränderungen wahrnehmen. Es kann zu einem fluktuierenden Gewahrsein kommen. Der Geist ist dann geschmeidig, eilt ohne anzuhaften von Objekt zu Objekt. Dabei ist entscheidend, dass die Achtsamkeit gewahrt bleibt und es nicht zum diskursiven Denken kommt. 2. Umgang mit schwierigen Emotionen in der Meditation und im Alltag a) Gegenmittel einsetzen Die Gegenmittel finden wir: • im Kultivieren der vier höchsten Emotionen: Liebende Güte, Mitgefühl, Mitfreude, Gleichmut. Mit4 freude vermag zum Beispiel Ablehnung zu transformieren. Solange diese Übung sich darauf bezieht, sukzessive das Herz an diese förderlichen Zustände zu gewöhnen, hält sie für uns keine großen Fallstricke bereit. • Schwierig wird es, wenn wir einen unheilsamen Geisteszustand mit einem heilsamen zu ersetzen haben. Das bedarf eines sehr geübten, bereits weitgehend geklärten Geistes, sodass es zu dieser Umwandlung kommen kann und nicht zu einem Verdrängen. • in der Geduld, die eine intelligente und geschickte Maßnahme bei Aufregung und Wut ist. • in der Achtsamkeit bzw. dem reinen Gewahrsein. Achtsamkeit ist in diesem Fall ein Mittel, um der inneren Unruhe zu begegnen, die aus einem Mangel entsteht und nicht anders kann, als sich etwas herbei zu wünschen, damit der Mangel nicht spürbar wird. Traditionell sprechen wir von dem Bewachen der Sinnestore durch Achtsamkeit, sodass wir in einem heilsamen Kontakt mit unserem Innenleben bleiben können, auch wenn es unangenehme Gefühle gibt. Wir können dann tiefer fragen, was wirklich erfüllend wäre. • in der Stabilisierung eines ethischmoralischen Lebens, auf der Grund- Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 lage der Erkenntnis, dass wir nichts folgenlos tun können. • in der Kontemplation, d.h. einer meditativen, intuitiven Durchdringung der existenziellen Ursachen unserer Hindernisse und unseres Leidens. b) Annehmen und erforschen Das bedeutet, annehmen und erforschen eines geistigen Zustandes, der schon entstanden ist. Annehmen verhindert Verdrängung, Abwehr, Kontrolle und Manipulation. Der erste Schritt besteht allerdings darin, den folgenden Prozess unmittelbar zu erkennen: Da ist ein unangenehmes Gefühl, und es entsteht Ärger. Dann kommt das Entscheidende: den Ärger wahrzunehmen und zu erforschen. Dabei ist es hilfreich, mit der Achtsamkeit auf die Ebene der Körperempfindungen zu gehen. Das heißt, im Körper nachzuspüren, was geschieht, wenn Ärger empfunden wird: zum Beispiel Hitze, Unruhe oder Kontraktionen im Solarplexus. Wenn uns gelingt, bei diesen Empfindungen zu bleiben und sie nicht weiter mit Kommentaren zu verstärken, werden sie sich verändern. Wir erkennen, wie vielschichtig ein emotionaler Prozess sein kann, und nach und nach wird es ruhiger werden, sodass wir wieder klar sehen können. Alle Gedanken und Emotionen sind vorübergehende Zustände. Das ist sehr entscheidend für die befreiende Einsicht. Indem wir nicht mehr auf die Objekte fixiert sind, auf die wir mit Ablehnung oder Anziehung reagieren, sondern uns die Reaktionen selbst anschauen, erkennen wir, dass nichts Angenehmes oder Unangenehmes in den Objekten enthalten ist, sondern dass wir das aufgrund unserer körperlich-geistigen Reaktionen hinein interpretieren. So können wir eine magische Verzauberung, einen Bann oder eine Verstörung, die von den Objekten auszugehen scheint, zu uns nehmen und die geistigen Reaktionen in ihrer Flüchtigkeit wahrnehmen. Bleiben wir hingegen auf das Objekt fixiert, werden sich die unheilsamen Emotionen durch einen fortlaufenden Gedankenstrom steigern. Betrachtet die Achtsamkeit direkt die Emotion, z.B. Ärger, löst er sich auf, und es entsteht Raum, gründlicher zu forschen und zu erkennen, wie schnell eine geistige Trübung und emotionale Bedrückung entsteht, wenn den Gedanken gestattet wird, das Bewusstsein zu überwältigen. c) Energien nutzen Hierbei brauchen wir schon eine gewisse Übung, denn es bedeutet, zum Beispiel die Energien des Neides oder der Wut konstruktiv für einen neuen Handlungsschritt zu nutzen. Wir vollziehen einen Perspektivenwechsel. Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 5 „Was uns trägt, wenn wir ins Meer fallen, und es uns ermöglicht, ans Ufer zu schwimmen, ist das Wasser selbst.“ (Matthieu Ricard: Glück, München 2007, S.184) PRAXIS Umgang mit Gedanken Ziel der Übung ist es, zu erkennen, dass Gedanken nur Gedanken sind – fast wie heiße Luft – und dass wir die Wahl haben, ihnen zu glauben oder ihnen nicht zu glauben. Wir erkennen, welche Folgen es hat, wenn wir zu sehr mit den Gedankeninhalten identifiziert sind. Halte mehrmals am Tage inne und nimm deine unmittelbaren Gedanken wahr. dazu, dass du zufrieden sein oder leiden wirst? • Heilsame Gedanken kannst du weiterführen, unheilsame Gedanken nicht. Vielleicht brauchst du Mitgefühl mit dir selbst, sodass sich die Emotionen beruhigen können, denn die Gedanken bestimmen die Gefühle. Kannst du das erkennen? Aus dem Waldkloster Metta Vihara Ein Paradies auf Erden schaffen Beitrag von Bhante Nyanabodhi SYLVIA KOLK Dr. phil., langjährige Schülerin der Ehrw. Ayya Khema, von ihr 1995 autorisiert, ist heute eine der bekanntesten deutschen Dhammalehrerinnen. Ihr Schwerpunkt liegt in einer lebendigen Verbindung von Alltags- und Retreat-Praxis. 2004 gründete sie in Hamburg das buddhistische Stadt-Zentrum Liebe-Kraft-Weisheit. www.Sylvia-Kolk.de • Nimm das Denken und die Inhalte der Gedanken sanft wahr, ohne sie zu be- oder verurteilen. • Frage dich, ob das, was du denkst, real ist. Oder sind es einfach nur Vorstellungen über die Welt, die anderen Menschen, dich selbst, die du dir machst? Sind es Gedanken, die du so ähnlich schon häufig gedacht hast? Wie viel Frische und wie viel Wiederholung ist in diesem Denken? • Erinnere dich, dass du nicht deine Gedanken bist. Du hast die Wahl, sie weiterzuführen oder sie nicht weiterzuführen. Frage dich: Führt das Fortsetzen dieser Gedanken 6 Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 Geh und sieh selbst Die Buddha-Lehre auf den Punkt gebracht Broschiert, ca. 192 S., 14,00 E Jhana Verlag im Buddha-Haus erscheint im September Wahrscheinlich ist dieser Wunsch – ein Paradies auf Erden schaffen – in meiner Kindheit begründet. Wir hatten neben einem kleinen Getränkeherstellungsbetrieb auch einen Nebenerwerbsbauernhof. Es war die Zeit vor der Flurbereinigung, als die Wiesen und Wälder noch natürlich waren, eben noch nicht bereinigt. Als es noch Blumenwiesen, Teiche, natürliche Hecken und Feldraine gab – Orte für Insekten, Schmetterling, Frösche und sonstiges Getier. Es war eine Welt des Entdeckens, Erforschens und Erlebens für mich. Besonders interessant war auch ein verwilderter Garten am Rande eines Waldes – „Schrefflers Garten“. Das war die Welt unserer Kindheit von der wir uns in Begleitung von Eltern und Großeltern verzaubern ließen. Und dann gab es noch das „Härtl“. Es war „unser“ Wald, und es gab keinen Baum, den wir nicht erkletterten – keinen Winkel, den wir nicht kannten. Und der „Gori“ (Garrenbach) unser Bach – es gab nichts Schöneres, als mit kleinen schwimmenden Teilen seinem Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 7 gewundenen Lauf zu folgen und ein zu tauchen in heiteres melodisches Fließen und Plätschern. Ein Großteil meines Wirkens im Kloster ist sicher dieser wunderschönen Herzenserinnerung zu verdanken. Wieder einen Ort zu schaffen – ein Paradies auf Erden – wo uns allein die Anwesenheit verzaubert, natürlich werden lässt und damit auch heilt. Wo gar nicht viele Worte notwendig sind, sondern einfach SEIN… SEIN im Hier und Jetzt unterstützt durch eine natürliche, paradiesische Umgebung. 8 Neben den notwendigen Gebäuden für einen Rückzug, die sich ganz harmonisch in die Landschaft einpassen, haben wir die letzten Jahre auch hunderte von Sträuchern und Baumen gepflanzt. Besonders beglückend ist für mich dabei, dass mich meine alten Freunde aus der VorBuddha-Haus-Zeit, als wir zusammen als Landschaftsgärtner arbeiteten, bei diesem wunderbaren Projekt unterstützen. Aber nicht nur das – auch im Winterretreat waren sie als Köche um unser Wohlergehen besorgt. Nicht umsonst weist der Buddha Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 immer wieder auf den großen Segen von wahrer Herzensfreundschaft hin. Auch in diesem Jahr werden wir wieder hunderte Sträucher und kleine und große Bäume pflanzen. Der Bauer, der einen Teil unserer Wiesen gepachtet hat, wird bald in den Ruhestand gehen, sodass nach und nach noch mehr neue Flächen gestaltet werden dürfen. Ich spüre, wie schon allein bei dem Gedanken und der Vorstellung mein Herz weit und freudig wird. Sträucher und Bäume – auch wenn sie noch klein sind, sind nicht ganz billig. Wir würden uns deshalb sehr freuen, wenn ihr uns dabei unterstützt, eine Kindheitserinnerung wieder wahr werden zu lassen – dabei zu sein: EIN PARADIES AUF ERDEN SCHAFFEN Bei Spenden bitte dieses Kennwort angeben – Danke. Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 9 Metta Vihara zu Hause in Liebe Beitrag von Bhante Pasana 10 Ich bin gern in der Metta Vihara und bin dankbar, mein Leben als Hausloser hier verbringen zu können. Für mich war der Begriff des „hauslosen Lebens“ immer schon ein magischer. Ein Bild von einem allein-zufriedenen Wanderer auf einer fremden staubigen Landstraße. So stellte ich mir als junger Buddhist das Leben eines Mönches vor. Frei wie ein Vogel sein – und alles Häusliche weit hinter sich lassen. Kurz darauf fand ich mich in einem Waldkloster auf Sri Lanka wieder, erst in Weiß, als „Upasaka“ (Klosterbesucher), dann in Gelb als „Pandupalasa“ (Ordinationsanwärter) und schließlich eines Tages in dem Rotbraun einer Mahagoni-Rinden-gefärbten Robe – als Mönch. Darauf folgten allerdings stationäre Jahre im Kloster, in denen ich die Lehre des Buddha in Theorie und Praxis besser kennen lernte. Auch galt es, in einer Klostergemeinschaft mit den verschiedensten Charakteren in einer bunt zusammen gewürfelten MönchsSangha gut auszukommen. So war der erste Teil des „hauslosen Lebens“ ganz anders als erwartet … Bücher lesen, Gruppenmeditationen, Diskussionsabende über zwischenmenschliche und mönchische Probleme … und es war gut so. Durch diese Übung wurde klar, dass die eigentliche Freiheit nicht in Situationen steckt, sondern in unserem Umgang mit allem, was auf uns zukommt. So nach dem Motto, das der Buddha an Sakka, den Deva-König ausgibt (in der kürzeren Lehrrede über das Versiegen des Verlangens, Mittlere Sammlung Sutta 37): sabbe dhamma nalam abhinivesaya, kein Ding ist es wert, sich damit zu identifizieren, oder wörtlich: kein Ding ist es wert, sich darin heimisch niederzulassen. Dieses Motto eröffnete uns Mönchen einen Weg, die Beständigkeit in allem um uns und in uns zu hinterfragen. Gleichzeitig blieb ich aber immer auch meiner Liebe zur Metta-Praxis treu. Irgendwann wurde dann der Wunsch nach Zurückgezogenheit und einem intensiverem Übungsfeld so stark, dass Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 ich mich aus dem Klosterbetrieb verabschiedete und mich als Einsiedler in die Wälder zurückzog. In diesem hauslosen Wanderleben verändert sich auch die Bedeutung des Begriffes „zu Hause Sein“. Durch das Erleben, nirgends physisch zu Hause zu sein, gleichzeitig aber offen zu bleiben für die eigenen menschlichen Bedürfnisse nach Sicherheit und Geborgenheit, entsteht ein interessanter Raum für eine innere Suche. Denn Sicherheit und Geborgenheit brauchen wir doch alle, um glücklich und zufrieden zu sein. Was ist Sicherheit eigentlich? Ist es nicht so etwas wie das Gefühl einen Halt zu haben im Leben? Aber zeigt uns der Buddha nicht, dass eigentlich nichts Halt bietet? Vielleicht kommt wirkliche Sicherheit gerade davon, dass wir verstehen und auch akzeptieren lernen, dass „kein Ding es wert ist, sich heimisch darin nieder zu lassen“. Weil wir dann nicht mehr kämpfen müssen gegen die Wirklichkeit, sondern von ihr getragen werden. Und Geborgenheit? Brauchen wir nicht Wärme und Liebe, um uns geborgen zu fühlen? Wir alle wissen, dass wir sie brauchen. Aber so lange wir Liebe von der Welt verlangen um uns zu wärmen, bleibt unsere Geborgenheit mit Unsicherheit vermischt. Denn die Welt und alles in ihr folgt dem Strom der Veränderung. Zum Glück zeigt uns der Buddha, dass wir durch Übung lernen können, wie wir selbst allen Wesen Liebe geben und so eine Quelle der Wärme in unserem Inneren entdecken können. Besonders spannend finde ich, dass wir uns hin zur Sicherheit und Geborgenheit üben können. Das heißt, ich muss damit nicht auf die Welt kommen oder es muss mir nicht von außen in den Schoß fallen. Wir selbst können uns dafür einsetzen, diesen Weg zum „inneren Zuhause“ zu gehen. Es ist ganz praktisch. Und wir können lernen, welche äußeren Umstände zuträglich sind, um diesen Weg klarer zu sehen und besser zu gehen. Es ist eine wichtige Aufgabe unserer Weisheit, zu sehen, was unsere Übung unterstützt und was ihr nicht gut tut. So habe ich z.B. das Gefühl, in unserer Metta Vihara zu leben unterstützt viele wichtige Aspekte auf meinem Weg. Und ich bin mir sicher, dass es vielen von euch ähnlich geht. Das heißt, glaube ich, nicht, dass wir denken sollten, nur wenn ich in der Metta Vihara bin, kann ich wirklich den Weg gehen. Ganz im Gegenteil. An einem Ort wie hier können wir alle lernen, wo unser eigentliches Zuhause ist. Da wo wir nicht mehr heimisch werden müssen. Da wo wir Wärme auch verschenken und nicht verlangen. … übrigens, Metta Vihara heißt eigentlich ja zu Hause in Liebe. Danke. Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 11 Und außerdem ... Ein besonderer Besuch an einem besonderen Tag Die Mönche laden ein zur VASSA FEIER Eintritt in die Regenzeit-Klausur Fest zum Vassa-Beginn Sonntag, den 05. Juli, ab 10.00 Uhr in der Metta Vihara Wie es der Zufall so will – ich weiß, es gibt keine Zufälle – hatten wir am 4. und 5. Mai hochehrenwerten Besuch von einem sehr angesehenen thailändischen Mönch – Ajahn Bunmee, in Begleitung von Ajahn Aek und Ajahn Kantodhammo. KATHINA FEIER Abschluss der Regenzeit-Klausur Fest zum Vassa-Ende Sonntag, den 11. Oktober, ab 10.00 Uhr in der Metta Vihara Ja und eben am 5. Mai vor 20 Jahren hatten wir die Metta Vihara, die damalige Gaststätte „Vohwinkel“ in einer unvergesslichen Aktion ersteigert. Wir konnten voller Freude und Stolz zeigen, zu was für einem wunderbaren Ort sich die Metta Vihara in den letzten 20 Jahren entwickelt hat. Lächelnd den Gast lädt ‚Buddha, der Erblühte‘ ins Fliederparadies ... HAIKU von Mex Hartmann 12 Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 13 Aus dem Buddha-Haus Aktuell ist Alltag Beitrag von Andrea Burger 14 Was gibt es neues im Buddha-Haus? Aktuell ist dieses Jahr bisher der „Alltag“ dominierend. Keine großen Feiern, keine großen Umbaumaßnahmen, keine großen personellen Umbrüche. Alles ein bisschen kleiner und „business as usual“. Begonnen hat dieses Jahr mit einem Meter Neuschnee, der fast schon über Nacht kam und unseren beiden Sylvesterkurs-Gästen in den Kutis ordentlich viel Schnee zum Schippen vor die Türe legte. Und die beiden jungen Männer haben dann auch ein wunderbares System von Gängen rund um das Buddha-Haus gebuddelt. Aber - und hier ist die Vergänglichkeit wieder be- sonders eindrucksvoll zu betrachten – kaum hatten sie die Gänge fertig, kam der Regen und ehe der Kurs vorbei war, war die weiße Pracht dahin. Nach dem Sylversterkurs begann die jährliche Winterpause – die Zeit der Handwerker: Klempner, Elektriker, Schreiner und unsere Lieselotte waren fleißig am Schrauben, Schleifen und Reinigen und so wurde das kleine Damen Bad im ersten Stock komplett neu saniert und auch für das Büro gab es einen neuen praktischen Schiebetüren – Schrank, damit auch all die Ordner von unserem umfangreichen und stetig wachsenden Buddha-HausGesamtprojekt Platz finden. Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 Rosi, unsere Köchin und Uta mussten aus Platzgründen ins Büro ausweichen. Und wie immer gab es eine, vor allem für die gute Lieselotte nervenaufreibende Punktlandung. Exakt zum Beginn des ersten Kurses war die letze Schraube drin – durchatmen, Lieselotte! Pünktlich zum Faschingskurs landete auch Uta Baunach im Buddha-Haus und so kann unser kleines Team endlich wieder vollbesetzt agieren. Mit Uta haben wir eine wunderbare Verstärkung für das erste Halbjahr gefunden. Leider kann sie nur bis August bleiben, weshalb aktuell bereits die Suche nach einer oder einem Nachfolger in vollem Gange ist. Die Kurse sind derzeit gut nachgefragt, worüber wir uns sehr freuen und auch die sommerliche Teilnehmerflaute vom letzten Jahr scheint sich dieses Jahr glücklicherweise nicht zu wiederholen. Wir freuen uns sehr über das Interesse an unseren Kursen und all unseren Gästen von Herzen ein großes Dankeschön für ihre teilweise langjährige Treue zum Buddha-Haus. Neben unseren bewährten Kursleitern wird dieses Jahr auch Leigh Brasington aus den USA wieder zu Gast im Buddha-Haus sein und Ende des Jahres gibt es noch ein besonderes Wiedersehen – nach zehn Jahren Abstinenz wird Dorothea Galuska wieder einen Kurs im Buddha-Haus leiten. Dorothea war bereits zu den Anfangszeiten des Buddha-Hauses mit „im Boot“, als Gründungsmitglied und einige Jahre als 2. Vorsitzende. Mit noch nicht einmal 30 wurde sie von Ayya Khema zum Lehren autorisiert und wir freuen uns, dass sie im Dezember wieder als Dhammalehrerin ins Buddha-Haus zurückkehren wird. Und ein anderer „Specialguest“ war bereits im März bei uns – Sayalay Dipankara aus Myanmar. Die meisten unserer wunderbaren Dhammalehrer sind westlich und weltlich. Und so ist für uns die Begegnung mit ordinierten Lehrern aus dem fernen Osten doch immer auch ein bisschen besonders. Doch meist bleibt gar nicht so viel Zeit. Sayalay, im asiatischen Raum eine der berühmtesten buddhistischen Dhammalehrerinnen und gewohnt dort Kurse mit bis zu 180 Personen zu leiten, flog nur für dieses verhältnismäßig kleine Retreat im gerade mal gut 30 Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 15 Ankunftsschwung durchs Oberallgäu, bei dem die winterlichen Fortbewegungsmittel kurz angetestet wurden, ehe es zu Bhante Nyanabodhi in die Metta Vihara ging. Dort wurden an diesem Tag zu Ehren für unseren weitgereisten Gast die Buddha-Reliquien in der Pagode herabgelassen, denn einen Teil davon haben wir letztes Jahr von Sayalay für die Pagode im Waldkloster bekommen. Nach einer kurzen Meditation zeigte Nyanabodhi ein paar Bilder von der Feier und nachdem Sayalay von den beiden Mönchen Leute fassenden Buddha-Haus von mit schneesicherem Schuhwerk ausMyanmar nach Deutschland – und gestattet wurde, war es schon wieder dann auch gleich wieder zurück. Zeit zum Aufbruch, denn schließlich So reichte die freie Zeit gerade einmal wartete ein 8-Tage-Retreat im vollen für ein Begrüßungs-Frühstück in TürBuddha-Haus. kenfeld mit diesen leckeren „german Die Zeit mit Sayalay war wieder einmal Prezeln„ und einem langgezogenen wunderschön und wir sind sehr dankbar, dass sie nächstes Jahr die weite Reise wieder auf sich nehmen wird, um im BuddhaHaus einen Kurs zu geben. Und so gab es dann auf ihre immer wiederkehrende Frage „Are you happy?“ – ein ganz klares „Yes!“ Aber jetzt freuen wir uns erstmal auf die vielen BeBhante Nyanabodhi, Sayalay Dipankara und Bhante Pasana 16 Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 gegnungen, die dieses Jahr noch mit sich bringt und besonders „happy“ sind wir, dass das Treffen der „AyyaKhema-LehrerInnen“ heuer im Buddha-Haus stattfinden wird. Wir vom Team haben schon eine Menge Pläne geschmiedet, was wir unseren Lehrern alles Gutes tun, Schönes zeigen und welch irdische Höhen wir erklimmen werden – allein es wird wohl, wie meist, die Zeit dafür fehlen. Aber davon mehr im nächsten Mitteilungsblatt Euch allen eine gute Zeit! Wir brauchen eure Mithilfe Für die „Renovierung“ unseres Internet-Shops brauchen wir die Unterstützung eines Internet Grafikers. Kenntnisse bei der Erstellung von Templates sind hierfür erforderlich. Wenn ihr uns dabei helfen könnt und möchtet, meldet euch bitte im Buddha-Haus – danke!! Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 17 Aktuelles vom Jhana Verlag 25 Jahre ... und ein bisschen stolz 25 Jahre JhanaVerlag Der Jhana Verlag wurde ein Jahr nach der Gründung des Buddha-Haus von Ayya Khema ins Leben gerufen. Ayya, die bereits Bücher in anderen großen Verlagen veröffentlicht hatte, entschloss sich dazu, um buddhistische Schriften und wichtige Texte aus dem Theravada zu veröffentlichen. Daneben erschienen zahlreiche Werke von Ayya Khema selbst. Zu der Zeit tippte Ayya Khema die Manuskripte eigenhändig auf ihrer Schreibmaschine. Bhante Nyanabodhi, damals noch Roland Wildgruber, entwarf die ersten Cover und Heinz Roiger übernahm zu Beginn die Leitung des Verlags. Das hieß, die Bücher für den Buchhandel anzumelden und Be18 stellungen auszuliefern – ein Arbeitsaufwand, den man sich heute kaum mehr vorstellen kann. Als Traudel Reiß hinzustieß, übernahm sie nicht nur Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 das Setzen und Redigieren der Bücher, sondern sie organisierte auch die dringend benötigte Auslieferungsfirma und Verlagsvertreter. Traudel unterstützt den Verlag bis heute und leistet uns als Expertin für buddhistische Literatur wertvolle Dienste. Mit dem immer größer werdenden Bekanntheitsgrad von Ayya Khema durch die Medien und zahlreichen Meditationskursen in den 90ern wuchs auch die Nachfrage nach ihren Büchern. Und dank Ayya Khemas besonderer Fähigkeit, die buddhistische Lehre und Meditation tiefgründig und gleichzeitig so klar und verständlich zu vermitteln, hält das Interesse an ihren Werken bis heute an. Und seit letztem Jahr sind die ersten Ayya Khema Bücher auch als e-books erhältlich. Im Jahr 2002 übernahm Claudia Wildgruber die Leitung des Jhana Verlags. Mit viel Herz und großem Engagement kümmert sie sich um alle Belange des Verlages. Von der Idee über die Produktion bis zum Vertrieb begleitet sie alle Bücher, CDs und DVDs. Inzwischen ist der Jhana Verlag mit seinem klaren Verlagsprogramm längst eine bewährte Konstante in der buddhistischen Verlagsszene. 2013 konnte auch endlich unser langgehegter Wunsch, Werke von den Nachfolgern Ayya Khemas in unserem Haus zu publizieren, mit einem Buch von Wilfried Reuter realisiert werden. Seitdem schmückt sein Der Tod ist ganz ungefährlich inmitten der Ayya Khema Klassiker die Bestsellerliste unseres Verlages. Und schon dieses Jahr werden wir ein ganz besonderes und einzigartiges Arbeitsbuch, geschrieben von Sylvia Kolk, herausgeben. Geh und sieh selbst - bringt die Buddha-Lehre tatsächlich auf den Punkt und ist für jeden Praktizierenden egal ob Anfänger oder Fortgeschrittenem ein wertvoller und unverzichtbarer Begleiter auf dem buddhistischen Weg. Und aller guten Dinge sind drei: eine Übersetzung von Leigh Brasington, dem bekannten amerikanischen Meditationslehrer und ehemals engem Schüler Ayya Khema‘s, ist ebenfalls für das nächste Jahr in Planung. Aber jetzt freuen wir uns erst einmal sehr, dass im Jubiläumsjahr eines der bekanntesten Bücher von Ayya in unserem Verlagsprogramm aufgenommen werden kann: Sei dir selbst eine Insel – ist einer ihrer hochgeschätzten Klassiker und war und ist für viele der „Türöffner“ zur Meditation und zum Buddhismus. Ja, man kann ruhig behaupten dem Verlag geht es gut und wir blicken positiv in die Zukunft. Wir freuen uns sehr darüber! Und Ayya? – Es hätte ihr gefallen Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 19 Einen schönen Sommer, wünsche ich euch allen im Namen des BuddhaHaus-Teams, Charlie Das Buddha-Haus München wird renoviert Aktuelles vom Hilfsprojekt Liebe Freunde des Buddha-Haus München, Mahabodhi International Meditation Centre in Ladakh/Indien nach 21 Jahren des Bestehens und nahezu täglicher Benutzung möchten wir unser Zentrum in diesem Sommer renovieren. Unter dem Motto „wie Innen, so Außen“ werden wir unsere Überschüsse in praktische Erneuerungen und natürlich auch Verschönerungen im Rahmen zwischen 25.000 und 45.000 Euro investieren. Auf unserem Spendenplakat, das ihr auf: www.buddhahaus-muenchen.de anklicken könnt, haben wir zusammengestellt, was gemacht werden muss und soll. Aufgrund der hohen Kosten bitten wir um eine Herzensgabe, eine Spende, die helfen soll, dass unser Haus auch in Zukunft ein so schöner Platz der Begegnung, der Freundschaft und des Austausches ist. Jede kleine und große Spende aus dem Herzen ist willkommen. Am letzten Septemberwochenende werden wir wohl ein schönes Einweihungsfest feiern können. Und noch etwas Schönes für euren Terminkalender: Ein Ausflug zur Metta Vihara mit Wandertag in den Allgäuer Höhen am Sonntag, den 28. Juni. Spendenkonto: Empfänger: Buddha-Haus München IBAN: DE45 7015 0000 0058 1003 22 BLZ: 701 500 00 Stadtsparkasse München Stichwort: „Umgestaltung BHM“ „Sich begegnen und Freude bereiten ...“ Liebe Paten und Freunde von Mahabodhi in Ladakh, „Einen Augen-Blick bitte“...damit meinen wir nicht die kurze Zeitspanne eines Augenblicks, wir meinen damit den „Augen-Blick“. Denn in diesem Augen-Blick liebender Aufmerksamkeit sind wahre Begegnungen möglich. Seit zehn Jahren sind wir nun die Ansprechpartner für Mahabodhi in Ladakh und in diesen zehn Jahren haben wir viele solcher „Augen-Blicke“ und Begegnungen erleben dürfen. Wir freuen uns schon auf unseren diesjährigen Besuch und das Wiedersehen mit den Kindern der Mahabodhi-Schulen, den Bewohnern des Altenheimes und allen unseren Freunden in Devachan. Jeder dieser Besuche und die Begegnungen mit den Menschen des Mahabodhi-Zentrums öffnen die Herzen und dies ist eine Erfahrung, die wir mit vielen anderen Besuchern des Zentrums teilen. Es ist uns eine große Freude mitzuerleben, wie Ihr als Paten den Kindern „Spirituelles Wachstum ... dazu sind wir auf der Welt. Sollte sich je einmal jemand darüber den Kopf zerbrochen haben, wozu wir eigentlich auf der Welt sind, da die Welt doch „ein Jammertal“ ist, dann ist das die Antwort. Spirituelles Wachstum, um herauszuwachsen aus den emotionalen, mentalen und spirituellen Kinderschuhen und einmal so reifen, dass die eigene Reife für uns selbst hilfreich ist, aber natürlich auch für andere ...“ Ayya Khema 20 Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 21 unterstützend zur Seite steht, bis sie in der Lage sind, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Bedenkt man, dass diese Kinder eines Tages die Zukunft Ladakhs mitgestalten werden, eröffnet sich neben der unmittelbaren Unterstützung, auch die langfristige Bedeutung der ganzheitlichen buddhistischen Bildung und Erziehung in den Mahabodhi-Schulen. Es sind aber nicht nur die Begegnung mit den Kindern des Zentrums, die berühren - denn wer die Atmosphäre des Mahabodhi-Altenheimes erlebt, hat erfahren können, wie groß das Geschenk für die Bewohner ist, dort ohne materielle Sorgen in familiärer Umgebung den Lebensabend verbringen zu können. Denn für diese Menschen, die oftmals keine Familienangehörigen mehr haben, die für sie sorgen können und es in Ladakh auch keinen staatlichen Sozialversicherungsschutz gibt, ist das „Old-Age-Home“ ein Ort wirklicher Geborgenheit und des Friedens. 22 Während der letzten zehn Jahre, in denen wir die Entwicklung bei Mahabodhi miterlebt haben, wurde vieles angeschaffen. Die Mitarbeiter des Zentrums, wie z.B. die Rektorin der Schule Mrs. Tsewang Dolma oder die Betreuerin des Altenheimes Mrs. Lhamo sind sehr engagiert und sind Euch für die Hilfe, die ihnen durch Euch zuteil wird, von ganzem Herzen dankbar. Es gibt noch vieles zu tun und unser großes Anliegen ist es, die Bedingungen für die Kinder in den Schulen und Internaten, für die Bewohner des Altenheimes, für die Lehrer und die Angestellten kontinuierlich weiter zu verbessern. Viele Anregungen dazu teilen uns auch Volontäre mit, die für mehrere Monate z.B. in den Schulen mitgearbeitet haben. Aber auch der ständige Austausch mit Bhante Sanghasena und den Mitarbeitern des Zentrums tragen dazu bei, dieses Ziel zu erreichen. Ganz herzlich danken wir an dieser Stelle auch all den lieben Menschen, die durch Aktionen auf Weihnachtsmärkten, durch Konzerte, eigene Vorträge über ihre Zeit in Ladakh und auch uns zu Vorträgen eingeladen haben um dadurch Spenden für Mahabodhi zu sammeln. Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 Sicherlich redet man nicht gerne vom Geld, doch sind auch in Indien die Preise für Baumaterialen, Lebensmittel etc. deutlich angestiegen, und der zur Zeit niedrigere Wechselkurs sind Themen die berücksichtigt werden müssen. Trotz dieser äußeren Umstände freut es uns ganz besonders, dass in diesem Jahr: • für das Mädchen Internat ein neuer Schlafsaal mit Bädern und Toilette. • für die Residential-School, der Sportplatz, ein Speisesaal und dringend notwendige Renovierungsarbeiten in den Klassenzimmern. • für die Schule in Bodhkharbu eine Unterkunftsmöglichkeit für Lehrer • für das Altenheim ein Raum für pflegebedürftige und sterbende Bewohner geplant werden kann. • für die Schule in Tingmosgang das „Lunchprojekt“ für die Schüler ein weiteres Jahr gesichert ist. • und auch für die Studenten in Chandigarh und Jammu die Ausbildung für ein weiteres Jahr finanziert werden kann. Besonders für die Schulen und Internate sind für die nahe Zukunft noch weitere Mittel notwendig. Im Februar dieses Jahres hat für sechs junge Mönche der Jetavana-Monastry ein neuer und wichtiger Lebensabschnitt begonnen. Sie sind in Burma, um an der „Sitagu International Buddhist Academy in Sagaing“ ihre monastische Ausbildung fortzusetzen. An dieser Stelle ein herzliches „Julley“ aus Burma. Nach unserem Besuch in Ladakh, werden wir Euch wieder ausführlich über Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35 23 unseren Aufenthalt und unsere Erfahrungen berichten. Mit einem herzlichen „Julley“ Danke und liebe Grüße, Helga und Gerhard 24 Mahabodhi ist für die Kinder und für die „Abile“ und „Memele“ des Altenheimes – Schule, Zuhause und Zukunft. Wir danken Euch im Namen aller bei Mahabodhi, für Eure Verbundenheit und offenen Herzen. Denn Eure Spenden ermöglichen Mahabodhi die Arbeit fortzuführen und weiter zu verbessern - und so seid Ihr gute Freunde und wichtige Wegbegleiter für die Kinder der Mahabodhi-Schulen und den Bewohnern des Altenheimes. Dringend werden noch Paten für die Kinder in den Mahabodhi-Schulen, Unterstützer für die Mahabodhi-Studenten und Spenden für den Ausbau des Zentrums benötigt. Informationen zu Mahabodhi und Ladakh findet Ihr auf: www.buddha-haus.de/Hilfsprojekt Gerne stehen wir auch persönlich für Fragen und Informationen zur Verfügung. Kontaktadresse: Helga Weinmann-Adam und Gerhard Adam Ottacker 18, 87477 Sulzberg Tel. 08376 / 8498 Fax 08376 / 976431 e-mail: [email protected] Spendenkonto: Buddha-Haus e.V. Hypo-Vereinsbank Kempten IBAN: DE48733 200 73669034 6832 BIC: HYVEDEMM428 Stichwort: Ladakh Buddha-Haus Dhamma-Rundbrief • Nr. 35
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