GrippeWeb-Wochenbericht Buchholz U, Buda S, Haas W, Haußig J, Prahm K Kalenderwoche 37 (07.09. bis 13.09.2015), Datenstand: 15.09.2015 Die Rate der neu aufgetretenen, akuten Atemwegserkrankungen (ARE) ist in der 37. KW 2015 (07.09. bis 13.09.2015) im Vergleich zur Vorwoche gestiegen (5,7 %; Vorwoche: 5,3 %) (Abbildung 1). Auch die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) ist gestiegen und liegt bei 0,9 % (Vorwoche: 0,7 %). Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten Raten beruhen auf den Angaben von 3.204 GrippeWeb-Teilnehmern, von diesen meldeten 198 eine ARE, 32 meldeten eine ILI (Datenstand: Di, 15.09.2015). Abbildung 1 zeigt die Gesamt-ARE-Rate im Saisonvergleich (2012/13 bis 2015/16). Nachdem sich die Werte von der 35. KW auf die 36. KW verdoppelt hatten, ist die ARE-Rate im Vergleich zur Vorwoche nicht mehr ganz so stark angestiegen (5,7 %; Vorwoche: 5,3 %). Die aktuelle ARE-Rate liegt im Bereich der Vorjahre. Die Gesamt-ILI-Rate ist ebenfalls im Vergleich zur Vorwoche gestiegen (0,9 %; Vorwoche: 0,7 %) und liegt auf dem Niveau der Vorjahre (37. KW 2014: 1,2 %; 37. KW 2013: 1,1 %; 37. KW 2012: 0,9 %) (Abbildung 2). Durch Nachmeldungen können sich noch Änderungen ergeben. Bei Patienten mit ILI bzw. ARE, die gegenwärtig einen Arzt konsultieren, werden im Sentinelsystem der Arbeitsgemeinschaft Influenza (s. u.), vor allem Rhinoviren nachgewiesen. Daher ist vermutlich auch ein großer Teil der auftretenden akuten Atemwegserkrankungen bei GrippeWeb-Teilnehmern ebenfalls auf Rhinoviren zurückzuführen. Rhinoviren befallen vor Allem die Nasen- (und Rachen)wege, so dass meistens ein Schnupfen im Vordergrund steht. Die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI), die Meldungen von Haus- und Kinderarztpraxen auswertet, berichtet, dass die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen in der 37. KW 2015 gestiegen ist. Trotz des Anstiegs liegen die Werte der ARE-Aktivität insgesamt weiterhin auf einem für die Jahreszeit üblichen niedrigen Niveau. Im Nationalen Referenzzentrum für Influenza (NRZ) werden Proben von Patienten mit akuten Atemwegserkrankungen auf mehrere virale Erreger getestet. In der 37. KW wurden in zwölf (75 %) von 16 eingesandten Proben Atemwegsviren, darunter hauptsächlich Rhinoviren, nachgewiesen. Weitere Informationen sind abrufbar auf der Homepage der AGI unter: https://influenza.rki.de. Abbildung 1: Vergleich der für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten ARE-Raten (Gesamt, in Prozent) in den Saisons 2012/13 bis 2015/16. Der schwarze, senkrechte Strich markiert den Jahreswechsel. Weitere Informationen zu GrippeWeb finden Sie unter der Homepage: https://grippeweb.rki.de. KW 37/2015 GrippeWeb Robert Koch-Institut 2 Abbildung 2: Vergleich der für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten ILI-Raten (Gesamt, in Prozent) in den Saisons 2012/13 bis 2015/16. Der schwarze, senkrechte Strich markiert den Jahreswechsel. Die im Vergleich zur Vorwoche gestiegene ARE-Rate spiegelt sich auch in den nach Kindern (0 bis 14 Jahre) und Erwachsenen (ab 15 Jahre) getrennt analysierten ARE-Raten wider (Abbildung 3), denn sowohl die ARE-Rate bei den Kinder als auch bei den Erwachsenen ist gestiegen (Kinder: 9,0 %, Vorwoche: 8,4 %; Erwachsene: 5,2 %, Vorwoche 4,9 %). Die ARE-Raten liegen in der 37. KW 2015 bei den Kindern und Erwachsenen im Bereich der Vorjahre zur gleichen Zeit. Abbildung 3: Vergleich der für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten ARE-Raten bei Kindern bis 14 Jahre bzw. Erwachsenen ab 15 Jahre in den Saisons 2013/14 bis 2015/16. Der schwarze, senkrechte Strich markiert den Jahreswechsel. Weitere Informationen zu GrippeWeb finden Sie unter der Homepage: https://grippeweb.rki.de.
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