20150816_Zwei Achtsamkeitspunkte

Thema: Aufgeschrieben, uns zur Lehre!
Text:
Ester 7-10 (zwei Achtsamkeitspunkte)
Wir machen heute den Abschluss mit dem Buch Esther.
Esther 7-10 = Vier Kapitel/62 Verse
 Kapitel 7 berichtet über Hamans Sturz und seine Hinrichtung.
 Kapitel 8+9 berichten ausführlich über den Kurswechsel zugunsten der
Juden
- Mordochai wird nun zu Hamans Nachfolger
- Die ganze Begebenheit entwickelt sich auf einmal anders als geplant
und der Erlass zur Vernichtung der Juden wird zurückgenommen.
- Und schließlich wird die Einsetzung des Purimfestes (ab 9,17) berichtet.
 Kapitel 10 ist ein Lob auf die segensreiche Regierung von Mordochai.
Nur 3 Verse!
Was hat das mit mir/mit uns zu tun… mit meinem Leben, Alltag?
Was will Gott mir sagen? Welche Prinzipien erkennen wir in dem Text?
Bibeltexte sind aufgeschrieben „uns zur Lehre!“
2.Tim 3,16 Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur
Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit,…
Die eine Lehre (Achtsamkeitspunkt/Aufmerksamkeitsfilter) ist…
1. Klarheit mit Blick auf meinen Feind
Einer der Hauptakteure im Buch Esther ist Haman – eine gefährliche Gestalt.
Wenn man ihn anschaut, erschreckt man.
 Ein Mann, dessen Herz von Zorn erfüllt war (3,5)
 Er erscheint maßlos in seinem Hass gegen die Juden (2,6)
 Ein Mann, der die Unterstützung der Götter sucht
durch Loswurf/Würfeln (2,7)
 Er erscheint absolut gefühlskalt.
Die Juden werden vertilgt (Kap.3,15 sagt: „Und der König und Haman saßen
und tranken, während in der Stadt Bestürzung herrschte.“)
- Die einen trinken – Und die anderen ringen um ihr Leben.
 Er baut einen Galgen für Mordochai = 50 Ellen hoch (Est 7,9)
- Maßeinheit: 1 Elle etwa 0,45 cm (d.h. 50 x 0,45 mtr. = 22,5 mtr)
- Dahinter steckt eine ungeheure Vernichtungsdominanz.
Hier wird eine Potenz von Vernichtungswillen deutlich.
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Und hier ist die Lehre! Übertragen auf den Glauben bedeutet das:
Glaube wird immer begleitet von Feindschaft (einem nicht aufhebbaren
Konflikt)
Das ist das Zeugnis der Bibel.
1Mo 3,15 „Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir (der Schlange)
und der Frau (dem Menschen), zwischen deinem Nachkommen und ihrem
Nachkommen! Der (ihr Nachkomme) soll dir den Kopf zertreten, und du
wirst ihn in die Ferse stechen.“
Es ist eine von Gott gesetzte Feindschaft!
 Du kannst nicht „nett“ glauben. Du kannst nicht ohne Feindschaft glauben.
 Jesus lehrt uns zwar die Feindesliebe.
(Mt 5,44 „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde …“)
 Aber er sagt auch:
(Lk 22,31 „Simon, Simon, siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sieben wie
den Weizen. Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glauben nicht
aufhört!“)
Jesus sagt: Seid euch darüber im Klaren:
„Wie mich die Welt gehasst hat, so wird sie euch auch hassen!“
Und dahinter steht der Satan mit seinen Absichten.
Ein Dieb: „Er kommt, um zu stehlen, zu würgen und umzubringen!“ Joh 10,10
Das nimmt in der Bibel breiten Raum ein.
Dieser Kampf zieht sich durch die ganze Menschheitsgeschichte
Interessantes Detail:
 Haman war ein Agagiter (Amalekiter) 3,1
 Mordochai war ein Sohn des Kisch, ein Benjaminiter… 2,5
Die Amalekiter waren der ersten Feinde, die Israel feindselig bei ihrem Weg aus
Ägypten entgegentraten.
 Mose kämpfte auf dem Berg mit Unterstützung von Aaron und Hur
Und Josua kämpfte im Tal!
 Mose sprach: „Die Hand an den Thron des Herrn
Der Herr führt Krieg gegen Amalek von Kind zu Kindeskind!“ 2Mo 17,16
 Und Gott sagte Israel: 5Mo 25,17 Denke daran, was dir die Amalekiter taten
auf dem Wege, als ihr aus Ägypten zogt…
 5Mo 25,19 Wenn nun der HERR, dein Gott, dich vor allen deinen Feinden
ringsumher zur Ruhe bringt im Lande, das dir der HERR, dein Gott, zum Erbe
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gibt, es einzunehmen, so sollst du die Erinnerung an die Amalekiter austilgen
unter dem Himmel. Das vergiß nicht!
Und dieser Konflikt setzt sich fort.
König Saul war auch ein Sohn des Kisch
 Vgl. 1Sam 15
 > Haman, der Judenhasser
> Mordochai, ein Nachkomme aus dem Hause Sauls
Esther war klar mit Blick auf ihren Feind
Der König fragt sie: „Wer ist der, der die Juden ausrotten will?“
Ester sprach: „Der Feind und Widersacher ist dieser niederträchtige Haman!“ 7,6
Was lernen wir daraus?
1. Es gibt einen Kampf, den ich zu führen habe! (eine gesetzte Feindschaft)
2. Du sollst den Satan nicht „studieren“, (Tiefen des Satans – Of 2,24),
aber du sollst ihn und seine Absichten kennen (Paulus: „Uns ist nicht
unbekannt, was er im Schilde führt!“)
3. Es gibt einen Feind, mit dem man keine Kompromisse machen kann.
Da gibt es nur Konsequenz: Linie ziehen! Klar sein!
Keine „Verniedlichung“/ Unterschätzung des Feindes.
Und ich lerne ein Zweites (zweiter Achtsamkeitspunkt):
2. Stichwort: Schreibe und Gedenke!
Esther 9,20-22 „Und Mordechai schrieb diese Geschichten auf…“
Mordochai schreibt diese Geschichten auf
Und zwar nicht für`s Archiv und für die Wissenschaft,
sondern gegen das Vergessen: Gott hat uns Frieden/Ruhe geschenkt!
Vielleicht weiß Mordochai, wie leicht und schnell der Mensch vergisst
 2.Mose 17,14 Und der HERR sprach zu Mose: Schreibe dies zum Gedächtnis
 Psalm 103, 2 „Lobe den Herrn meine Seele, und vergiß nicht…
Hast du mal deine Geschichte aufgeschrieben?
Was Gott getan hat – wie Gott gewirkt hat – was er dir gesagt hat…?
Meine Story mit Gott! – Schreib das auf. Vergiss es nicht!
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Es geht um die Bedeutung von Festtagen für unser Leben und unsere
Gemeinschaft
Wir brauchen eine Festkultur, in der wir erinnert werden. Warum?
 Weil wir so schnell vergessen (Gedenke!)
Erinnern – neue Impulse aufnehmen – den Alltag durchbrechen
5.Mose 8,2 Und gedenke des ganzen Weges, den dich der HERR, dein Gott,
geleitet hat ….
 Weil Feste identitätsstiftend sind.
> Das Kirchenjahr mit Advent, Weihnachten, Ostern
> Der Reformationstag: Ein Tag der Wiederherstellung/Erneuerung
> Taufe, Geburtstage, Kindersegnungen, Hochzeit,
 Feste stiften Gemeinschaft und stärken sie
> Visionstag (als Gemeinde)
> Eine Art von „Aufschreiben“ ist eben auch das „Fotos machen“.
Durch Feste wird die Erinnerung an vergangene Ereignisse wach gehalten.
Wir besinnen uns auf das Große, das Gott getan hat.
Wir würdigen Gottes Eingreifen und Handeln = auch das ist Lobpreis!
Mordochai schrieb alles auf und rief die anderen dazu auf:
Kommt! lasst uns gedenken – lasst uns fröhlich sein – lasst uns feiern!
Er wusste: Das Leben ist „bunt“ – und der Mensch vergisst ganz leicht.
Und das soll nicht passieren.
„Komm und lobe den Herrn, meine Seele sing, bete den König an!
Sing wie niemals zuvor, nur für ihn, und betet den König an!“
Fragen für die Kleingruppe
1. Worauf ist mein Aufmerksamkeitsfilter gerade gerichtet?
Was beschäftigt mich?
2. An welchen Stellen erlebst du diese Feindschaft gegen Gottes Sache in
deinem Leben?
Wie gehst du damit um? Was sind deine Strategien?
3. Wie setzt du das „Aufschreiben“ und „Gedenken“ um?
Welche Feiern gibt es in deinem Umfeld, die dich erinnern an Gottes Handeln?
Wie können wir als Gemeinde eine unterstützende „Feierkultur“ leben?
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