28. Januar 2016 I Eva Strobel Schutzsuchende in Deutschland – Verantwortung ergreifen, Chancen erkennen Sozialdezernententagung 2016 des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. AUSGANGSLAGE Die aktuelle Fluchtmigration nach Deutschland wird nachhaltige Auswirkungen auf die BA haben Projektion Anstieg Anzahl arbeitsloser Flüchtlinge (SGB II und SGB III) Projektion Zugänge von erwerbsfähigen Leistungsberechtigten + 70.000 bis 200.000 400.000 + arbeitslose Flüchtlinge in 2016 Zugänge in die Grundsicherung in 2016 Qualifikationsstruktur von Arbeitslosen aus Asylzugangsländern (Dez. 2015) Asylerstantragsteller nach Altersgruppen (2015) 55 Jahre und älter 8% akademischer Abschluss 81% 30 bis unter 55 Jahre Alter 10% betrieblicher/ schulischer Abschluss ohne (formalen) Berufsabschluss unter 30 Jahre Seite 2 PERSONELLE UND FINANZIELLE ANFORDERUNGEN Erfolgskritisch für die Aktivitäten ist eine ausreichende personelle und finanzielle Unterstützung Personalbedarf Rekrutierung zusätzlicher Integrationsfachkräfte, Berufsberater und Fachkräfte zur Leistungsgewährung Ausbau von Reha-Beratungsfachkräften zur Betreuung von traumatisierten Flüchtlingen Erhöhung Personalkapazität SGB II um 2.8001 Jahreskräfte SGB III um 8002 (2016) Aufstockung von Fachassistenzkräften in Eingangszonen und für Sachbearbeitungen Finanzieller Bedarf Zusätzliche Mittel in der Grundsicherung für Eingliederungstitel und Verwaltungsbudget von 575 Mio. EUR 2016 Zusätzliche Mittel für Eingliederungstitel in der Arbeitslosenversicherung von 321 Mio. EUR 2016 Mindestens 961 Mio. EUR zusätzliche Mittel (2016)3 Zusätzliche Mittel für Personal in der Arbeitslosenversicherung von 65 Mio. EUR 2016 1 2.000 Stellen und 800 Ermächtigungen 2 600 Jahreskräfte für Beratung und Vermittlung, davon 400 Stellen (200 zusätzlich, 200 aus Kontingent „BA-vor-Ort“) und 200 Ermächtigungen aus vorhandenem Kontingent SGB III + 200 Jahreskräfte für Ausbildungsmarkt als zusätzliche Stellen 3 Budgets verstehen sich ohne Ausgaben für passive Leistungen Seite 3 SYSTEMATISCHE AKTIVITÄTEN DER BA Der Integrationsprozess in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt beginnt zum frühestmöglichen Zeitpunkt BA BAMF Bund/Land/Kommune Ankunft/ Erstkontakt Unterbringung in EAE Sprache Asylantrag Registrierung Asylanhörung Erstorientierung Bei hoher Bleibewahrscheinlichkeit Einladung zur Erstorientierung Bei hoher Integrationswahrscheinlichkeit Einladung Erstgespräch Asylbescheid Ggf. Folgegespräche Integration in den Arbeitsmarkt Bei Genehmigung Asylantrag Übergabe in die Grundsicherung Seite 4 SYSTEMATISCHE AKTIVITÄTEN DER BA Der Erfolg hängt entscheidend davon ab, ob das übergreifende Zusammenwirken aller Akteure gelingt Ankunft/ Erstkontakt Lotsenstruktur Datenerhebung ! Asylverfahren ! Unterbringung in EAE ! Sprache Asylantrag Registrierung Asylanhörung Bei hoher Bleibewahrscheinlichkeit Einladung zur Erstorientierung Erstorientierung Bei hoher Integrationswahrscheinlichkeit Einladung Erstgespräch ! Asylbescheid Transparenz zu formalen & insbesondere non-formalen Qualifikationen Sprachkurse ! Integration in den Arbeitsmarkt Ggf. Folgegespräche Bei Genehmigung Asylantrag Übergabe in die Grundsicherung Qualifizierung ! Seite 5 Die Integration von Flüchtlingen ist eine Chance für die BA und die Gesellschaft als Ganzes. Dafür müssen alle Schulter an Schulter stehen. Seite 6 Back-up Seite 7 GESCHÄFTSMODELL ÜBERBLICK Bearbeitung startet in "Ankunftszentren" – danach fallbezogene Weiterleitung EINREISE Bundespolizei Arbeitsstab Integriertes Flüchtlingsmanagement Profilkategorie1 ASYLVERFAHREN UND WEITERLEITUNG Kommune Grundtyp 1: Bearbeitung aller Profile "Ankunftszentren" (48h) Bundesagentur für Arbeit A C1 Landespolizei Grundtyp 2: Bearbeitung komplexer C-Profile C2 B Eigene Einreise ohne Aufgriff C1 D Aufnahmeeinrichtung BAMF AS Wartezone Ausreise 1 A = unsichere Herkunftsländer, B = sichere Herkunftsländer, C = sonstige Herkunftsländer (wobei C1 = einfach Fälle, C2 = komplexe Fälle), D = Dublin-Fälle Seite 8 ANKUNFTSZENTRUM Arbeitsstab Integriertes Flüchtlingsmanagement Optimiertes Verfahren im Ankunftszentrum C beinhaltet hier D = Dublin-Fälle Seite 9 PRODUKTLOGIK Produkteinsatzlogik unterstützt gezielt die Integration in Arbeitsmarkt und Ausbildung Voraussetzungen Integration in den ersten Arbeitsmarkt Erstkontakt mit AA/gE Produkteeinsatzlogik ‚marktnah vor marktfern“ Sprache Feststellung: Sprachkompetenz Grundkompetenz (ggf. Alphabetisierung) Arbeitsfähigkeit Feststellung: berufliche Kompetenz (Perspektiven für Flüchtlinge (‚PerF‘ für Erwachsene oder Jüngere) Vermittlung in Arbeit/ Ausbildung Vermittlung in geförderte Beschäftigung (EGZ, FAV) Prüfung des Integrationsfortschritts Maßnahmen zur Eingliederung / Vermittlungsbudget Qualifizierung, Anpassungsqualifizierung (FbW) Geförderte Ausbildung (EQ, AsA) Arbeitsmarktnähe Vermittlung Ggf. weitere Qualifizierung Seite 10 SGB II LEISTUNGEN Leistungen zum Lebensunterhalt werden durch die Jobcenter nahtlos sichergestellt Absprachen vor Ort Datenaustausch BAMF (perspekt.) Ausländerbeh. Sozialamt Anerkennung als Asylberechtigte(r) Antragstellung/Antragsabgabe SGB II* Bearbeitung SGB II-Antrag (Prüfung der Anspruchsvoraussetzungen) Entscheidung SGB II-Antrag (Bewilligung/Ablehnung) Antragsprozess (ggf. unterstützt durch Dolmetscher/in) Verfahren Einzelberatung Ergänzende Gruppeninfo Unterstützung Mitarbeiter/in Unterstützung Kunde/in ITUnterstützung Sofortweisung zur Bearbeitung von SGB II- Anträgen /Wissensdatenbank Antragsbearbeitung: insb. Bewilligungsdauer i. d. R. 12 Monate, Antragstellung: u.a. Identitätsfeststellung, Verfahren bei Umzug [inkl. Bedarfe f. Unterkunft/Heizung], Umfang Sachverhaltsprüfung, Einrichtung Leistungsberechtigte [Vielehe], Vermögen, Einkommen, von Sonderteams, PPP Gruppeninfo Vorläufigkeit, Krankenkassenwahl Fremdsprachiges Merkblatt Alg II (Anfang 2016) Fremdsprachiges Kurzmerkblatt (Ende 2015) Antragsformulare (deutsch) Fremdsprachige Ausfüllhinweise Fremdsprachiger Bescheiderklärer (Ende 2015) Vorblendung BAMF-Daten in STEP (ab Ende 2015) Weitere BAMF-Daten in VerBIS (ab 2016) DOKIS * Antragstellung im Regelfall nicht in der Erstaufnahmeeinrichtung (laufendes Asylverfahren) Seite 11 INFORMATIONSANGEBOT Integration in Arbeit – Informationen für Arbeitgeber, Flüchtlinge, Öffentlichkeit Arbeitgeber Flüchtlinge Öffentlichkeit Broschüre „Potentiale nutzen – geflüchtete Info-Seiten für geflüchtete Menschen unter regelmäßige Presseinformationen zu Aktivitäten Menschen beschäftigen“ (Gesetzliche Grundlagen, www.arbeitsagentur.de der BA, insbesondere zur Sprachförderung Flüchtlings-App „Ankommen“: Alle Informationen Pressekonferenzen, Pressetermine, Fernsehbeiträge zu Integration in Gesellschaft und Arbeit in einer App in nahezu allen Regionen Beschäftigungsmöglichkeiten, Netzwerkpartner) (ab Mitte Januar verfügbar, Pressegespräch Ende Januar) Leitfaden „Praktika und betriebliche Tätigkeiten für Asylbewerber und geduldete Personen“ Zahlreiche lokale Informationen mit Flyern in Broschüre „Erfolgreiche Integration von Flüchtlingen“ Erstaufnahmeeinrichtungen rund um das Thema Arbeit und Ausbildung zentrale Termine zur Integration von Flüchtlingen in Arbeit, z.B. mit der Helmholtz-Gemeinschaft Seite 12 AKTUELLE INITIATIVEN DER BA Über erste Projekten mit Arbeitsmarktpartnern und Arbeitgebern wurden wertvolle Erfahrungen gewonnen Zahlreiche Initiativen mit Arbeitgebern angestoßen Zahlreiche KMU und Großunternehmen starten proaktiv die Förderung und Integration von Flüchtlingen oder planen künftige Initiativen beispielhafte organisationsübergreifende Initiativen Early An 9 Standorten wurden gem. mit dem BAMF seit Intervention Anfang 2014 über 1000 Schutzsuchende betreut Team 180 Projekt IDA Beratung und Integration von Asylsuchenden direkt bei der Asyl-Antragsstellung in Berlin Maßnahmen zum Spracherwerb sowie zur beruflichen Integration gem. mit der Wirtschaft … Seite 13
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