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Presse und Internet
Linz, 7. März 2016
Pressemitteilung
Früher Ostertermin 2016 – eine Herausforderung für die Eiererzeuger
Ostern fällt immer auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling,
dies ist heuer der 27. März und somit feiern wir heuer Ostern sehr früh. Dieser frühe
Ostertermin stellt Bauern, Färbereien und Packstellen vor eine große
Herausforderung, denn die zusätzliche Nachfrage aufgrund der Osterzeit neben dem
kontinuierlich laufenden Haushaltseinkauf und der Nachfrage aus dem
Wintertourismus verlangen enorme Stückzahlen an Eiern.
Das Hauptgeschäft der Legehennenbetriebe beginnt im Herbst mit dem Ende der
Schulferien, wenn die Urlauber zurückkehren, und erreicht seinen Höhepunkt mit der
Backsaison vor Weihnachten. Nach einem häufig etwas schwächeren Jänner folgt heuer
schon sehr früh der zweite Höhepunkt der Saison, das Osterfest.
„Die Marktexperten gehen davon aus, dass dennoch die benötigten Mengen aus heimischer
Erzeugung gedeckt werden können, wenn auch hin und wieder mit erheblichen
Anstrengungen“, erläutert ÖR Ing. Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer
OÖ. Nach Ostern geht erfahrungsgemäß die Nachfrage zurück. Sollte dann von April bis Juli
nicht die gesamte Ware am Frischmarkt absetzbar sein, wird diese Menge durch die
Eiverarbeitungsindustrie aus dem Markt genommen, die daraus haltbare Produkte wie fertig
abgefülltes Vollei, Dotter oder Eiklar für die Backwarenhersteller erzeugt.
Fünf Prozent des Eiverzehrs sind Oster- und Jauseneier
Etwa 12 Millionen Eier werden in Oberösterreich rund um Ostern verzehrt. Von den
durchschnittlich acht Ostereiern die pro Kopf und Österreicher verzehrt werden, werden
bereits sechs Stück fertig gekocht und gefärbt gekauft. In Familien mit Kindern ist das
Erlernen des Selberfärbens aber nach wie vor eine beliebte Tradition. Das gekochte,
manchmal gefärbte oder nur transparent versiegelte Ei hat jedoch auch nach Ostern in Form
von Salat- oder Jauseneiern ganzjährig Saison. Die Bemühungen der Branche tragen
langsam Früchte. Zu aufwändig ist vielen Konsumenten das Kochen von ein bis zwei Eiern
für den Salat oder eine Jause. Daher wird seit Jahren das gekochte Ei im Handel angeboten.
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Der gesamte Eier-Verbrauch pro Jahr liegt in Österreich bei rund zwei Milliarden Eiern.
Nachhaltigkeit und Regionalität beflügeln Kleingeflügelhaltung
Es ist ein immer stärkerer Wunsch der Konsumenten, das Lebensmittel Ei von
Legehennenhaltern in der Region zu kaufen. Um diese Nachfrage abzudecken, steigen
vermehrt Landwirte in die Eierproduktion mit Bestandsgrößen von etwa 30 bis rund 300
Hennen ein. „Produkte mit heimischer Herkunft liegen bei den Konsumenten im Trend.
Deshalb macht es für viele bäuerliche Legehennenbetriebe Sinn, mit der Direktvermarktung
von Eiern zusätzliches Einkommen zu erwirtschaften", so Reisecker.
Ob bei bäuerlichen Betrieben, in Siedlungen oder in kleinen fahrbaren Hühnerställen - die
Kleinstlegehennenhaltung (3 bis 10 Hennen) wurde in den letzten Jahren beträchtlich
ausgebaut. Die Motive sind unterschiedlich und reichen von der Selbstversorgung bis zum
besseren Verständnis der Mensch-Tierbeziehung in Familien mit Kindern. Speziell für
Interessenten an Kleinstallungen wurde eine Beratungsbroschüre zu diesem Thema erstellt,
die bei der Landwirtschaftskammer erhältlich ist.
Landwirtschaftskammer fordert bessere Lebensmittelkennzeichnung bei Produkten
mit Ei-Anteil
Überall dort, wo die heimischen Konsumenten selbst die Wahl haben und eine klare
Kennzeichnung – wie beim Schalenei (Einzeleikennzeichnung am Produktionsbetrieb) –
vorhanden ist, fällt die Kaufentscheidung eindeutig zugunsten heimischer Qualitätseier aus.
„Bei Lebensmitteln wie Nudeln oder Backwaren und in der Gastronomie fehlt allerdings eine
solche klare Kennzeichnung hinsichtlich Herkunft und Haltungsform und damit auch die
Möglichkeit für den Konsumenten, selbst zu entscheiden", stellt Reisecker fest.
Etwa 15 Prozent des heimischen Eierbedarfes werden durch nicht in Österreich erzeugte
Eier, meist aus der Käfighaltung, abgedeckt. Nicht deshalb, weil Österreichs Bauern nicht in
der Lage wären, diese Menge selbst zu produzieren, sondern weil Käufer die geringfügig
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billigeren ausländischen Käfigeier den heimischen Eiern aus tierfreundlichen Haltungsformen
vorziehen.
Diese 15 Prozent entsprechen einer Menge von ca. 380 Millionen Eiern pro Jahr, welche von
ca. 1,44 Millionen Legehennen gelegt werden. „Die fehlende verpflichtende Kennzeichnung
hinsichtlich
Haltungsform
und
Herkunft
bei
Verarbeitungsprodukten
im
Lebensmitteleinzelhandel und in der Gastronomie in Verbindung mit der nicht fristgerechten
Einhaltung des EU-Käfigverbotes schwächt die Marktposition österreichischer Erzeuger. Eier
aus der konventionellen Käfighaltung drängen auf den österreichischen Markt und setzen
unsere Eierproduzenten einem ruinösen Preiskampf aus", zeigt Präsident Reisecker die
schwierige wirtschaftliche Situation betroffener Betriebe auf.
Deshalb fordert die Landwirtschaftskammer OÖ die verpflichtende Kennzeichnung für
Verarbeitungsprodukte mit Eianteil im Lebensmittelhandel und in der Gastronomie
hinsichtlich Herkunft und Haltungsform. „Nachdem nun auch Verarbeitungseier
(Flüssigeiprodukte) mit dem AMA-Gütesiegel zur Verfügung stehen, besteht auch bei
Fertigprodukten die Möglichkeit, Herkunftsland und Haltungsform zu deklarieren", so
Reisecker. Mit dem Bau des EiVitag Werkes in der Steiermark wird nun seit mehr als einem
Jahr auch Eitrockenpulver aus heimischer Ware erzeugt. Dieses wird in über 800
Lebensmitteln verarbeitet. Auch in diesem Bereich hat der Konsument ein Recht zu erfahren,
woher die Rohstoffe kommen und unter welchen Bedingungen (Haltungsform, Tierwohl,
gentechnikfreie Fütterung …) diese erzeugt wurden.
TTIP eine Gefahr für das Osterei?
Da der Lebensmitteleinzelhandel den Verkauf von Frischeiern aus Österreich unterstützt,
sollten sich aus TTIP in diesem Bereich kaum Probleme für das Schalenei ergeben. Es darf
jedoch nicht vergessen werden, dass nahezu jedes zweite Ei in Österreich in der Hotellerie
und Gastronomie bzw. in der lebensmittelverarbeitenden Industrie verwendet wird. Sollte es
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im Zuge der Verhandlungen im Rahmen von TTIP zu einer Abschaffung bestehender
Einfuhrzölle für Eiprodukte kommen, dann wären europäische Eiprodukte im
Preiswettbewerb mit Nicht-EU-Ländern wie den USA nicht mehr annähernd konkurrenzfähig.
Die Österreichischen Eierproduzenten wären aufgrund ihrer Vorreiterrolle bei Tierschutz- und
Futtermittelstandards innerhalb Europas aber doppelt stark betroffen, weil noch mehr
Eiprodukte aus Eiern aus der in der EU nicht mehr erlaubten konventionellen Käfighaltung
auf den österreichischen Markt drängen würden.
Es ist nicht davon auszugehen, dass die USA im Rahmen von TTIP verlangen werden, die
EU müsse ihre Tierschutzstandards verringern. Aber allein aus dem Umstand, dass in den
USA „Billig-Eier“ in Käfighaltung erzeugt werden dürfen, die dann zu Niedrigstpreisen in den
EU-Markt gedrückt werden könnten, würde sich eine massive Benachteiligung der EULegehennenhalter ergeben. Daher fordern die österreichischen Geflügelbauern, dass die
inländische Eier- und Geflügelfleischproduktion nicht dem internationalen Freihandel
geopfert werden darf.
Die Konsumenten kaufen das
Lebensmittel Ei gerne bei
Legehennenhaltern in der
Region.
Bildnachweis: Agrarfoto.com,
Abdruck honorarfrei
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ÖR Franz Karlhuber
Obmann des Landesverbandes der landwirtschaftlichen Geflügelwirtschaft OÖ
Augen auf beim Ostereiereinkauf
Im österreichischen Lebensmittelhandel sind in den überwiegenden Fällen die Ostereier sehr
ausführlich gekennzeichnet. Im eigenen und im Interesse der regionalen Legehennenhalter
sollte beim Einkauf besonders geachtet werden auf Angaben wie
Haltungsform der Hennen
■ Ostereier aus
o Bodenhaltung
o Freilandhaltung
o Biofreilandhaltung
Österreichische Herkunft
■ AMA Gütesiegel
o Garantierte Herkunft
aus Österreich
Fütterung
■ Art der Fütterung
o gentechnikfreies Futter
o Eiweißfutter aus Europa
Schmeckt nicht nur Kindern:
ein Osterei aus heimischer Herkunft.
Bildnachweis: EZG Frischei, Abdruck honorarfrei
Wird keine Haltungsform und auch kein Herkunftsland angegeben, so handelt es sich
möglicherweise um Ostereier aus Käfighaltung. Ostereier unterliegen nicht den
Vermarktungsnormen für Hühnereier. Daher müssen Herkunft und Haltungsform nicht
zwingend beim Verkauf deklariert werden. Der österreichische Lebensmittelhandel bietet
aber mittlerweile fast ausschließlich Ostereier an, bei denen auch Herkunft und Haltungsform
klar gekennzeichnet sind.
Verpflichtend auf der Verpackung muss auf jeden Fall stehen:
■
■
■
■
■
Gekochte und gefärbte Eier
Name und Anschrift der erzeugenden/verpackenden Firma
Stückzahl
Mindesthaltbarkeitsdatum (empfohlen 28 Tage nach dem Abpacken)
o Empfehlung: Bei unverletzter Schale haltbar bis
Angabe des Farbstoff = E + Farbstoffnummer
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Eikonsum stabil – der Selbstversorgungsgrad steigt
Mit 234 Stück zeigt der pro Kopf Verbrauch pro Österreicher und Jahr bei Eiern eine sehr
stabile Entwicklung. Umgerechnet bedeutet diese Menge einen Verzehr von 14,5 Kilogramm
Eimasse pro Jahr. Damit kann das Ei seine bedeutende Rolle als wichtiges
Grundnahrungsmittel klar behaupten. Der Großteil davon wird aber nicht als Frühstücksoder Osterei konsumiert sondern geht in die Lebensmittelherstellung wie in Back- und
Konditorwaren.
Durch intensive Bemühungen der Branche hat das Ei im Vertrauen der Konsumenten viele
Pluspunkte sammeln können. Dazu gehören Maßnahmen wie
■ gentechnikreie Fütterung
■ Verfütterung von europäischem Eiweißfutter anstelle von Soja aus Übersee
■ geringere Besatzdichten als EU-rechtlich zulässig wären
■ Einzeleikennzeichnung am landwirtschaftlichen Erzeugerbetrieb
■ das AMA Gütesiegel
■ der freiwillige Verzicht auf das Kürzen des Schnabels
Alle diese Maßnahmen haben zur Steigerung des Konsumentenvertrauens in das Produkt Ei
beigetragen.
Selbstversorgungsgrad bei Eiern in Österreich
Österreich
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Pro Kopf Verbrauch in Stück
239
232
233
232
234
235
234
Selbstversorgungsgrad in %
77 %
74 %
75 %
82 %
83 %
81 %
84 %
Nachdem in den letzten Jahren der Bestand an Legehennen in Oberösterreich langsam aber
kontinuierlich gestiegen ist, konnte heuer erstmals die Marke von einer Million Legehennen
im Legehennenregister übertroffen werden. Inklusive aller übrigen Klein- und Mittelbestände
bzw. Hobbyhaltungen darf ein Bestand von ca. 1,1 Millionen Legehennen in OÖ.
angenommen werden. In Österreich werden insgesamt ca. 6,5 Mio. Legehennen gehalten.
„Um den durch den Bevölkerungsanstieg höheren Bedarf decken zu können, werden nach
wie vor neue Stallungen in allen Kategorien errichtet. Auch in den kommenden Jahren wird
es die Möglichkeit für bestehende oder neue Betriebe geben, in die Legehennenhaltung zu
investieren. Mit einer Inlandsversorgung von 84 Prozent ist eine Ausweitung der heimischen
Erzeugung jedoch begrenzt. Ziel der Branche ist es, knapp unter 90 Prozent
Inlandsversorgung zu erreichen“, erläutert ÖR Franz Karlhuber, Obmann des
Landesverbandes der landwirtschaftlichen Geflügelwirtschaft.
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Registrierte Bestände
Legehennen
Bio
Freiland
Boden
Im Legehennen-Register Quelle: QGV
Gesamt OÖ
Freiland
Haltung
Haltung
2015
1.026.133
139.516
255.627
598.750
2014
984.257
129.148
207.722
614.499
2013
961.982
125.851
206.344
596.899
2012
921.737
122.375
201.865
597.497
2011
892.214
118.673
196.861
576.680
2010
797.372
99.315
155.132
542.925
Veränderung zu 2010
+ 28,7 %
+ 40,5 %
+ 64,8 %
+ 10,3 %
Insgesamt wurde seit dem Jahr 2010 die Legehennenhaltung im Oberösterreich um 28,7
Prozent ausgeweitet. Die Umstiegsphase seit dem Ausstieg aus der Käfighaltung im Jahr
2009 konnte somit positiv bewältigt werden. Großen Anteil an dieser erfreulichen
Entwicklung hatte auch der heimische Lebensmittelhandel, der nahezu ausschließlich
heimische Frischeier im Sortiment führt. Bezogen auf die Verteilung innerhalb der
Haltungsformen gibt es seit Jahren stabile Positionen. Mit 61 Prozent liegt das
Bodenhaltungsei in der Käufergunst klar voran. 25 Prozent der Konsumenten greifen zum
Freilandei. Mit 14 Prozent Bioanteil hat sich das Ei zu einem der führenden Bioartikel im
Lebensmittelhandel etabliert. Die Verteilung in OÖ. zeigt gegenüber der österreichweiten
Verteilung einen eindeutig höheren Anteil an Freiland- und Biofreilandeiern.
Bodenhaltung
Freiland
Biofreiland
Oberösterreich
61 %
25 %
14 %
Österreich
69 %
20 %
11 %
Eierdatenbank informiert beim Frischei über Eierherkunft
Auf jedem Ei im Lebensmittelhandel ist der Erzeugercode aufgedruckt, bestehend aus dem
Code für Haltungsform, Herkunftsland und der Betriebsnummer des Erzeugers. Der
Konsument kann auf der Homepage www.eierdatenbank.at diesen Erzeugercode in die
Datenbank eingeben und erhält umgehend den Namen und die Anschrift des
Legehennenhalters. „Die Eierdatenbank schafft damit größtmögliche Transparenz bezüglich
Herkunft der Eier und soll über das AMA-Gütesiegel hinaus das Vertrauen in das
österreichische Ei stärken", betont Obmann Karlhuber.
Kontakt bei Rückfragen: Ing. Dipl.-Päd. Martin Mayringer
Tel +43 50 6902-1301, [email protected]
Kontakt Öffentlichkeitsarbeit: Mag. Elisabeth Frei-Ollmann,
Tel +43 50 6902-1591, [email protected]
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