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Hautveränderungen
Interview:
„Wir üben das gemeinsam!“
Durch die richtige Pflege können Diabetiker Hauterkrankungen an den Füßen effektiv vorbeugen. Doch wie
bringt man Patienten, die ihre Füße
kaum noch spüren und oft auch weder
gern vorzeigen noch selbst ansehen,
dazu, diese Körperregion regelmäßig
zu kontrollieren und einzucremen? Und
wie bezieht man die Partner oder andere Bezugspersonen in diese häusliche Fußpflege mit ein? Wir sprachen
mit der Podologin Sylvia Greiling. In ihrer podologischen Gemeinschaftspraxis in der PraxisKlinik Travemünde versorgt sie gemeinsam mit ihren TeamKolleginnen Susanne Gämlich und
Dörthe Uecker ein Patientenklientel, in
der rund jeder Zweite Diabetiker ist.
❚ Hautpflege bei Diabetikern ist eine Sisyphusarbeit, sagen viele Podologen.
Man versorgt die Patienten und erklärt ihnen, wie sie zu Hause weitermachen sollen. Wenn sie dann wiederkommen, sieht
die Haut genauso schlimm aus wie vor
der letzten Behandlung. Erleben Sie das
auch so?
Sylvia Greiling: Es kommt ein bisschen
auf die Führung an. Es gibt Menschen,
die sich noch nie besonders viel um ihre
Körperpflege gekümmert haben. Für die
sind die Füße weit weg. Warum sollten
sie sich ausgerechnet dann pflegen, wenn
sie ihre Füße nicht mehr spüren? Und es
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Sylvia Greiling
Podologin in einer
Praxisgemeinschaft
in Travemünde
geht ja auch nicht nur um die Hautpflege. Wer sich nicht darum kümmert, vernachlässigt auch die Strumpf-, Einlagenbzw. Schuhversorgung. Das heißt, er ist
also generell nicht sorgsam im Umgang
mit seinen Füßen.
❚ Was meinen Sie mit „Es kommt ein bisschen auf die Führung an“?
Sylvia Greiling: Ich versuche meinen Patienten klarzumachen, dass sie die Verantwortung für ihre Füße selbst übernehmen müssen. Sie sollten mich nicht
als diejenige sehen, die ständig an ihnen
Kritik übt, sondern dass wir uns den Zustand der Füße gemeinsam angucken und
uns als Team verstehen. Sie müssen eine wichtige Rolle bei dieser Teamarbeit
übernehmen.
Den Patienten soll klar sein: Die Fußpflege im Abstand von vier bis sechs Wochen wird von meiner Podologin übernommen. Die Verantwortung für die korrekte Anfertigung der Einlage oder des
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diabetischen Schuhs darf ich beim Orthopädie-Schuhmachermeister abgeben;
und auch mein Arzt hilft mir beim Einstellen meiner Erkrankung. Aber die
Hausaufgaben in Form der täglichen
Kontrolle und des täglichen Cremens
muss allein ich machen; und zwar ganz
konsequent, vergleichbar mit der täglichen Zahnpflege.
❚ Elementar wichtig für Diabetikerfüße ist
das tägliche Cremen. Haben Sie spezielle Tipps, um Patienten zu motivieren?
Sylvia Greiling: Ich muss erst einmal sehen, inwieweit der jeweilige Patient überhaupt dazu in der Lage ist, sich die Füße selbst einzucremen. Manche von ihnen können ja ihre Füße gar nicht sehen.
Ich kann einem Patienten jedoch nichts
abverlangen, was er nicht leisten kann.
Da spielt das Alter eine große Rolle, aber
auch die grundsätzliche Beweglichkeit
und das Körpergewicht. Mit manchen Patienten kann ich auch scherzen nach der
Devise „Die Arme werden immer kürzer!“. Ich zeige den Patienten erst einmal,
wie sie ihre Füße am besten eincremen,
und dann üben wir das gemeinsam. Auf
keinen Fall soll der Patient zu Hause mit
dem Gefühl dasitzen, dieser Aufgabe
nicht gewachsen zu sein.
❚ Was raten Sie den Patienten, die ihre Füße gern ohne fremde Hilfe eincremen wollen, deren Arme aber – wie angesprochen
– „zu kurz“ sind?
Sylvia Greiling: Da sind schon ganz witzige Ideen entstanden, teilweise stammen sie von den Patienten selbst. Hilfsmittel können beispielsweise kleine Ma© Podologie Praxis, V, Heft 3/2012
ler-Lackier-Rollen sein oder auch eine
weiche Zahnbürste. Manche tragen auch
die Creme auf dem Fußrücken des einen
Fußes auf, um dann die Ferse des anderen darüber zu reiben.
❚ Was empfehlen Sie eher – Schäume oder
Cremes?
Sylvia Greiling: Beide haben Vor- und
Nachteile. Die Schäume sind sehr gut.
Aber wenn ein Patient nur noch wenig
Kraft in den Händen hat, kann er oft den
Drücker der Schaumdose nicht mehr bedienen. Ist er sehbehindert, wird es ebenfalls schwierig. Schäume sind meist gut
für den eiligen Patienten am Morgen und
Cremes zum besseren Einziehen vor dem
Schlafengehen. Dann ist die Frage: Gibt
es einen Pflegedienst, der das Cremen
übernehmen kann? Kann ich vielleicht
mit den zuständigen Stellen sprechen?
Aus Erfahrung weiß ich, dass die Pflegekräfte oft argumentieren: „Die Kompressionsstrümpfe müssen ja auch noch
übergezogen werden – da kann ich doch
nicht vorher cremen!“ So habe ich oft
auch hier die Aufgabe, Aufklärungsarbeit über die Anwendung von Cremes
und Schäumen zu betreiben.
❚ Was sagen Sie in solch einem Fall den
Pflegedienst-Kräften?
Sylvia Greiling: Ganz einfach: Dass es mit
den Schäumen überhaupt kein Problem
gibt, weil die sofort einziehen und keine
fettigen Hände hinterlassen. Denn sie
enthalten meist gar kein Fett. Deshalb
werden auch die Fasern der Kompressionsstrümpfe nicht geschädigt. Von manchen Pflegekräften weiß ich, dass sie ein
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Tüchlein benutzen, auf welches sie die
Creme geben. Die Frage würde sich ja
genauso bei einer Pilzinfektion stellen:
„Wie kriege ich die Pilz-Creme auf die
Haut?“ Außerdem verweise ich die Pflegekräfte auf die Möglichkeit, die Füße
abends einzucremen, nachdem die Kompressionsstrümpfe ausgezogen worden
sind. Der Patient kann dann leichte Baumwollsöckchen überziehen, um die Bettwäsche zu schonen.
❚ Inwieweit können Sie die Partner bzw.
Partnerinnen Ihrer Patienten in die „Hausaufgaben“ einbeziehen?
Sylvia Greiling: Das versuche ich auf jeden Fall – sofern es einen Partner gibt.
Meistens sind es ja die Frauen, die allein
sind. Da gibt es dann hoffentlich den Sozialdienst, eine Tochter oder Schwiegertochter. Männer sind selten allein.
Holen Sie die Partnerin bzw. den Partner
auch mit in die Kabine?
Sylvia Greiling: Unbedingt! Der Partner
ist ganz wichtig. Aber dazu muss er erstmal mitkommen! Das betone ich deshalb
so, weil es nicht viele Männer gibt, die
ihre Frau in die Praxis begleiten. Sie warten lieber im Auto. Oft wird über das Thema zwischen den Eheleuten oder Lebensgefährten auch nicht gesprochen,
und es ist gar nicht so einfach, zwischen
diesen beiden Menschen wieder eine Nähe herzustellen, welche diese Unterstützung bei der Hautpflege möglich macht.
Vor allem Frauen schämen sich, ihrem
Partner ihre nicht mehr so schönen Füße zu zeigen. Manche sagen mir auch:
„Der will ja meine Füße nicht anfassen,
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das ist ihm eklig!“ Manchmal hilft ein
wenig Humor, dem Partner nahezubringen, dass er hier mitziehen muss, denn
das sehen viele erstmal gar nicht ein. Es
darf allerdings nicht heißen: „Sie müssen das jetzt aber machen! Dass Sie das
ablehnen, das geht gar nicht!“
❚ Hilft es, wenn Sie erklären, wozu regelmäßiges Eincremen gut ist?
Sylvia Greiling: Auf jeden Fall! Vor allem
Männern. Mykose-Infizierte wie auch
Partnern von Patientinnen – ist es sogar
besonders wichtig zu verstehen, warum
sie pflegen müssen. Ich mache dann noch
mal deutlich: „Sie bekommen die podologische Behandlung verordnet, weil sie
für die Gesunderhaltung Ihrer Füße wichtig ist. Es gehört zum Erscheinungsbild
des diabetischen Fußes, dass die Haut
trocken wird. Ihre Schweißdrüsen, die
für den Feuchtigkeitsgehalt der Haut sorgen, arbeiten eben nicht mehr so gut.
Aber wir wollen die Feuchtigkeit erhalten, damit es keine Einrisse, keinen Pilzbefall und auch keine bakterielle Infektion gibt. Da können Sie selbst viel tun,
und daran arbeiten wir gemeinsam!“
❚ Wie kommen Sie an einen ablehnenden
Partner heran?
Sylvia Greiling: Ich hole ihn mit in die Kabine und erkläre ihm in aller Ruhe, worum es eigentlich geht, und zeige, wie
gut die Behandlung angeschlagen hat.
Dann fordere ich ihn auf, sich selbst einmal die Hände einzucremen. – Manche
Männer finden die kranken Füßen der
Partnerin gar nicht ungangenehm, sondern haben Abneigung gegen Cremes.
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❚ Wie lässt sich das erklären?
Sylvia Greiling: Weil die Creme an den
Händen ungenehm sein könnte! Ich beruhige die Männer dann, indem ich ihnen erkläre, dass ich es selbst auch nicht
mag, wenn die Haut anschließend so fettig ist. Und dann sage ich: „Sehen Sie –
und das ist jetzt eine typische Männercreme. Die lässt sich ganz wunderbar auftragen – sie ist extra für die Männer gemacht! Nur 20 Sekunden und dann ist alles erledigt.“
❚ Und das beeindruckt die Herren der
Schöpfung?
Sylvia Greiling: Ich kann die Männer an
einer Hand abzählen, die auch die fettfreien Schäume ablehnen. Wenn ich Patienten zum ersten Mal in der Praxis habe, gebe ich ihnen grundsätzlich „Kostproben“ auf die Hand und frage: „Was
ist für Sie angenehmer? Mögen Sie eher
die fetthaltige Creme oder lieber den
Schaum?“ Gleichzeitig gebe ich auch
dem Angehörigen beziehungsweise dem
Partner etwas Schaum auf die Hand. Vor
allem diejenigen, die sich vorher buchstäblich mit Händen und Füßen dagegen
gewehrt haben, fetthaltige Creme anzufassen, stellen bei dem Schaum erstaunt
fest, dass er keinen unagnehmen Fettfilm hinterlässt.“
❚ Geben Sie auch Proben mit nach Hause – vielleicht auch für die Partner, die sich
weigern, mitzukommen?
Sylvia Greiling: Ja, Proben mitzugeben ist
eine sehr wichtige Hilfe. Da investiere
ich gern auch in kleine Geschenke, weil
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ich hier eine Möglichkeit sehe, meine Patienten an die regelmäßige Pflege nicht
nur heranzuführen, sondern sie auch zu
Hause die Erfahrung machen zu lassen,
wie gut ihnen das tut.
❚ Wie sind Ihre Erfahrungen: Sind Frauen
eher bereit, ihrem Mann die Füße einzucremen als umgekehrt?
Sylvia Greiling: Ja, eindeutig! Frauen schämen sich ihrer unschönen Füße auch eher,
als Männer das tun. Aber sie sind es oft
gewöhnt, sich um andere zu kümmern,
die ihre Hilfe brauchen. Da wird gar nicht
lang gefragt, ob der Fuß des Mannes nun
ästhetisch aussieht oder nicht.
Männer muss man gewissermaßen mit
sanfter Gewalt reinholen. Wenn ich ihnen gezeigt habe, wie das Cremen geht
und dass sich das auch auf den eigenen
Händen angenehm anfühlt, dann sage
ich: „Und dies ist jetzt Ihre Aufgabe bis
zum nächsten Mal. Sie schaffen das, und
ich werde mich freuen zu sehen, wie es
das nächste Mal aussieht.“
Das motiviert die Männer, da streikt kaum
einer! Und sie sind dann richtig stolz,
wenn sie das nächste Mal ihre Frau in
die Praxis begleiten. Viele Kunden sind
auch bereit, für die angenehmen Schäume mehr Geld auszugeben.
❚ Sind auch Frauen bereit, mehr Geld für
komfortable Produkte zu bezahlen?
Sylvia Greiling: Frauen sind durch ihre
Tätigkeit im Haushalt eher daran gewöhnt, auch mit manchmal unangenehmen Produkten zu arbeiten. Praktisch,
wie sie oftmals sind, neigen sie auch dazu, Hausmittel-ähnliche Produkte anzu47
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wenden; so zum zum Beispiel Melkfett
oder Vaseline. Erfahre ich davon, erkläre ich ihnen natürlich, warum diese Produkte nun gar nicht geeignet sind. Merke ich allerdings, dass es hauptsächlich
eine Kostenfrage ist, so erkläre ich ihnen,
dass es auch durchaus eine Creme vom
Discounter sein kann. Denn das ist dann
die bessere Alternative. Ich erkläre zudem, sofort zu sehen und zu spüren, wenn
Melkfett verwendet worden ist. Denn die
Hornhaut ist dann unelastisch und dick,
und die Poren sind dicht. Melkfett und
Vaseline deckeln ab, und das Pilzwachstum wird noch begünstigt! Außerdem braucht es wirklich eine lange Zeit,
bis diese Produkte einziehen.
❚ Erreichen Sie damit auch Patienten, die
auf Melkfett schwören, weil damit ein natürliches Produkt assoziiert wird?
Sylvia Greiling: Ich erkläre, dass sowohl
das Melkfett als auch die Vaseline durchaus ihre Funktion haben: „Wenn Sie einen Wirkstoff auf die Haut bringen wollen, der viele Stunden lang einwirken
soll, dann ist das wunderbar in Verbindung mit Fett! Und bei Minusgraden im
Freien schützt Melkfett bestens vor rissigen Lippen.“
❚ Gibt es ein Beispiel eines Patienten oder
einer Patientin, bei dem es anfangs überhaupt keine Kooperation gegeben hat, wo
aber doch mit der Zeit die Verantwortung
gewachsen ist?
Sylvia Greiling: Da fallen mir eine ganze
Reihe von Patienten ein. Wenn diese den
Erfolg sehen, dann ist das eine enorme
Motivation. Ich denke hier zum Beispiel
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an einen äußerst schwergewichtigen
Mann, der wirklich extreme Hornhaut an
den Fersen hatte. Jedes Mal, wenn wir
das Skalpell ansetzten – die Hyperkeratose konnte vorher noch so sehr geweicht
werden – fing es sofort an zu bluten, weil
die Papillen weit in die Hornhaut eingesprosst waren. Wir haben mit der Maßgabe angefangen, erst einmal 40-prozentige harnstoffhaltige Creme zu verwenden. Damit wurde die Hyperkeratose nur punktuell abgelöst. Dann gingen
wir ganz langsam runter auf eine 15-prozentige Creme.
Allerdings war der Patient Hartz-IVEmpfänger und das entsprechende Produkt kostet knapp zehn Euro. Zudem
musste das Präparat auch ein bisschen
dicker und öfter aufgetragen werden als
sonst üblich. In diesem Fall hat die Lebensgefährtin den Patienten unterstützt
und bald konnte er sehen, dass es nicht
mehr bei jeder Behandlung blutete, die
Haut elastisch wurde, nicht mehr einriss und schmerzte. Eine solche Situation wird ja relativ rasch besser, wenn ein
Patient regelmäßig zur Fußpflege kommt
und auch zu Hause die Pflege seiner Füße übernimmt.
❚ Machen Patienten, die zu Ihnen kommen, auch Fehler?
Sylvia Greiling: Ja. Manche stellen ihre
Füße kurz vor dem Besuch beim Podologen ausgiebig ins Wasser, um die Haut
schön aufzuweichen. Handelt es sich in
solch einem Fall um einen Diabetiker, so
erkläre ich ihm, dass ein Fußbad vielleicht einmal in der Woche für fünf Minuten sein darf, aber auf keinen Fall
mehr! Kurzes Duschen reicht völlig!
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❚ Bekommen Sie manchmal Patienten, die
bisher falsch behandelt wurden?
Sylvia Greiling: Es gibt immer noch den
Unterschied zwischen Fußpflegern und
Kosmetikern und uns Podologen mit einer fundierten medizinischen Ausbildung. Die Podologenausbildung ist durch
die staatliche Prüfung mittlerweile gut
standardisiert, so dass es kaum Unterschiede in der Behandlung gibt. In unserer Region pflegen wir untereinander
einen guten kollegialen Austausch, auch
in Form eines Stammtisches unseres ZFDVerbandes, und wir kennen die Stärken
des Einzelnen. Wir haben die dreijährige Ausbildung gemacht und besuchen
regelmäßig Fortbildungen, und zwar
nicht nur die Pflichtveranstaltungen.
Schwierigkeiten gibt es manchmal für
Diabetiker, wenn sie der Werbung „med.
Fußpflege, auch für Diabetiker“ einzelner Fußpfleger und Kosmetiker folgen.
Probleme bei Patienten hinterlassen zum
Beispiel die Behandlungen mit dem schon
erwähnten guten alten Fußbad vorneweg. Durch die Wassereinwirkung quillt
das gesamte Gewebe auf, das gilt besonders für die Verhornungen. Dadurch
lässt sich beim Entfernen der Hornhaut
mit dem Skalpell die Grenze zur gesunden Haut nicht exakt bestimmen und die
Verletzungsgefahr steigt. Oder die Haut
wird immer noch mit dem Kappenschleifer trocken bearbeitet und manchmal ein Hautpilz mit Hornhaut verwechselt.
Wir freuen uns aber zunehmend über
Fußpfleger vor Ort, die ihre Grenzen beispielsweise bei der Abtragung von Hühneraugen oder der Behandlung tiefliegender, schmerzender Nägel erkennen
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und die Patienten dann an Podologen
verweisen.
Grundsätzlich achte ich aber auch darauf,
nicht zu viel „Unterhaltung“ zu betreiben, sondern die Patienten zu beraten
und gesundheitlich zu informieren.
❚ Was ist daran schlecht, sich mit seinen
Patienten zu unterhalten?
Sylvia Greiling: Ich sehe mich als Dienstleisterin und sollte die Zeit, die ich mit
meinem Patienten in der Kabine verbringe, entsprechend für Behandlung,
Beratung und Hilfeleistung nutzen. Ich
habe in meiner Ausbildung „Gesprächsführung“ gelernt und habe immer das
„Wir“ vor Augen, wenn mir ein Patient
gegenübersitzt.
Es geht darum, die Persönlichkeit meines Patienten wahrzunehmen. Auch
möchte ich etwas über seine Familie und
über seinen Alltag erfahren. So kann ich
mir besser vorstellen, wie die Hautpflege in diesen Alltag eingebettet werden
kann. Entsprechend lassen sich die Patienten beraten. – Und was noch wichtig
ist: Ein Patient, der lächelnd vom Stuhl
steigt, kommt gern wieder!
❚ Frau Greiling, wir danken Ihnen für das
informative Gespräch!
g
Kontakt:
Podologische Gemeinschaftspraxis
PraxisKlinik Travemünde
Sylvia Greiling und Susanne Gämlich
Am Dreilingsberg 7
23570 Lübeck-Travemünde
Telefon (0 45 02) 9 99 81 10
www.podologie-travemuende.de
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