36 Vermarktung & Bewertung i marktmodelle i recht Schere am deutschen Wohnimmobilienmarkt Wertentwicklung von Wohnimmobilien 2013-2014: Es klafft eine Schere von plus 20 bis minus acht Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Sprengnetter-Immobilienmarktmonitoring. Starke regionale Unterschiede machen die feingranulare Beobachtung von Marktschwankungen immer wichtiger. I m Zeitraum von 2013 bis 2014 sind die Immobilienpreise in vielen Regionen Deutschlands weiter rasant gestiegen. Laut dem aktuellen Sprengnetter-Immobilienmarktmonitoring (S-IM) haben sich die Werte für Einfamilienhäuser um durchschnittlich 4,3 Prozent erhöht, für Eigentumswohnungen um 5,3 Prozent und für Mehrfamilienhäuser um 1,8 Prozent. „Allerdings fallen in der jüngsten Analyse erstmals stärkere Divergenzen auf “, so Christian Sauerborn, Leiter der Sprengnetter Marktforschung. „In den bekannten Topstandorten ... gingen die Preise im Messungszeitraum weiter steil bergauf, teilweise sogar um weitere 20 Prozent.“ In den Flächenräumen kehrte sich die Entwicklung hingegen teilweise um. Preisrückgänge auf dem Land Im „In den bekannten Topstandorten wie Hamburg und München gingen die Preise im Messungszeitraum weiter steil bergauf, teilweise sogar um weitere 20 Prozent.“ Christian Sauerborn, Leiter der Sprengnetter Marktforschung Abgleich mit einer langfristigen Rückschau und angesichts der aktuellen Entwicklungen halten die Analysten der Sprengnetter Marktforschung eine Preiskonsolidierung des deutschen Wohnimmobilienmarktes für wahrscheinlich: In Ballungsräumen sei mit weiterhin steigenden Preisen zu rechnen, wobei in überhitzten Stadtteilen Rückgänge erwartet würden. Die Randgebiete größerer Städte könnten noch länger von der starken Nachfrage stadtnaher Lagen profitieren und steigende Preise verzeichnen, während in den Flächenräumen, die in den letzten Jahren ebenfalls an der allgemeinen Marktentwicklung teilgenommen haben, (weitere) Preisrückgänge zu erwarten seien, lautet die Meinung der Immobilien-experten. Die stetig wachsende Dynamik macht die regelmäßige Investitionskontrolle durch eine Wertfortschreibung für Investoren und die Finanzbranche zwingend notwendig. „Die Entscheidung für den richtigen Index wird dabei schnell zum Erfolgsfaktor,“ bringt Sauerborn die wesentliche Herausforderung auf den Punkt. Das S-IM stellt auf Basis tatsächlich erzielter Verkaufspreise regional fein untergliederte Informationen in Form von Indexreihen zur Verfügung. Insgesamt misst das S-IM die Wertentwicklungen von drei Einzelportfolios für den übergeordneten Teilmarkt „Wohnen“: Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser mit bis zu einem Drittel gewerblichem Anteil und Eigentumswohnungen. Dabei setzen sich die Einzelportfolios aus mehr als 10.000 bebauten Grundstücken zusammen. Die räumliche Verteilung der beobachteten Objekte bildet das gesamte Bundesgebiet flächendeckend repräsentativ ab. tatsächliche Transaktionen Die Datengrundlage des Indexes sind tatsächlich erfolgte Transaktionen. Zusätzlich liegen alle wesentlichen wertbeeinflussenden Merkmale der verkauften Immobilien vor, wie zum Beispiel Lage, Größe, Baujahr, Modernisierungsgrad und Ausstattung. Aus den Daten der marktüblich erzielbaren Mieten, die insbesondere auf der Grundlage nahezu aller in Deutschland vorhandenen Mietspiegel ermittelt werden, werden flächendeckend für ganz Deutschland die Liegenschaftszinssätze, Vergleichsfaktoren und Sachwertfaktoren abgeleitet, mit denen die Marktwerte der Immobilien ermittelt werden. Diese Daten werden im S-IM ebenso stichtagsbezogen angesetzt wie die örtlichen Bodenwerte oder der Baupreisindex. Aktuell wird das S-IM bereits von mehreren Instituten als Marktschwankungsmodell und zur Wertfortschreibung von Immobilien-Portfolios genutzt. In naher Zukunft soll der Index auch den einzelnen Sachverständigen zugänglich gemacht werden. Sie können diese Daten sehr gut im Rahmen von Vergleichswertverfahren anwenden und bei Bewertungen mit mehreren Stichtagen nutzen. « Christian Sauerborn, Leiter Marktforschung Sprengnetter
© Copyright 2024 ExpyDoc