28. März: Licht

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Es gilt, die Geister zu unterscheiden, die auf mich einstürmen, die in mir
miteinander ringen, die mich in diese oder jene Richtung beeinflussen und
führen wollen, die letztlich mich wollen. Noch einmal:
„Du, Herr, lässt meine Leuchte erstrahlen, mein Gott macht meine Finsternis
hell.“ (Ps 18,29)
28. März: Licht
Bei der ersten Tasse Tee kurz nach der Morgentoilette ist sie in der noch im
Zimmer herrschenden Dunkelheit meist die einzige Lichtquelle auf dem runden Tisch: die etwas über 30 Zentimeter hohe Osterkerze. Sie zieht automatisch den Blick auf sich. Das Licht der Flamme erleuchtet den Raum. Aber
sie strahlt auch in sich selbst hinein, so dass der obere Teil der Kerze von
innen her leuchtend nach außen strahlt. Dieses leuchtende Strahlen verliert
sich langsam zum Fuß der Kerze hin bis in eine Finsternis.
Originalbeitrag von Pfarrer i.R. Christoph Fr. Dziwisch, Stockelsdorf
Ich bin letztlich so wie diese Kerze. Ja, ich habe die Flamme des Heiligen
Geistes durch den Empfang der Sakramente erhalten. Diese Flamme
möchte brennen und mich „er-leuchten“; dieser Heilige Geist möchte in mir
und durch mich leuchten wie die Osterkerze auf meinem runden Tisch. „Du,
Herr, lässt meine Leuchte erstrahlen, mein Gott macht meine Finsternis
hell.“ (Ps 18,29)
Und dennoch bleibt ein Rest in mir dunkel, düster und finster. Oft vermengen sich das Licht des Heiligen Geistes und die Finsternis des unheiligen Geistes in mir. Ja, sie kämpfen sogar miteinander: Lichte und dunkle
Gedanken, richtige und falsche, offene und sich geschickt tarnende Gedanken in mir. Und dann sagt Johannes Paul II, dass das Böse oft im Gewande, in der Verkleidung des Guten kommt. Ich muss lernen zu unterscheiden: Licht – Finsternis; das Gute – das Böse; den Heiligen Geist – den
unheiligen Geist. Das ist eine schwere, langwierige Aufgabe, die nur gelingen kann, wenn ich mich selbst beobachte und befrage. Die in mir auftauchenden Gedanken können verschiedenen Ursprungs sein. Ich kann,
nein ich muss jeden Gedanken bewusst befragen: „Was willst du von mir?
Wo kommst du her? Wer bist du?“ Es kann lange dauern, bis ich die Antwort
gefunden habe und sie kann schmerzlich, aber doch erweckend sein.
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Inhaber und Herausgeber: Pfarre Linz – St. Peter, Wallenbergstraße 20, 4020 Linz
Redaktion: Paul M. Delavos