PRESSEMITTEILUNG 4. März 2016 Lateinpreis der Stiftung HUMANISMUS HEUTE für Jewgeni Pantoffelmann vom Gymnasium Weingarten „Treue Heulsuse mit einem Sinn für Pragmatik gegen eifersüchtige Ehefrau mit Hang zu Sarkasmus.“ Das klingt nach einer Regieanweisung für Real-Life-Dokus, hat aber mit Latein zu tun! Überspitzt formuliert lässt sich so die Figur der Penelope bei den Autoren Homer und Ovid gegenüberstellen, wie Jewgeni Pantoffelmann in seiner Wettbewerbsarbeit herausgefunden hat. Die Ehefrau des Odysseus, die laut des Mythos über den Untergang Trojas und die anschließenden zehnjährigen Irrfahrten ihres Ehemannes schutzlos zuhause auf Ithaka warten muss, gilt als Paradebeispiel der treuen Ehefrau, die stets an die Rückkehr ihres Mannes glaubte, obwohl schon viele aufdringliche Verehrer vor der Tür standen, um sie zu heiraten. Jewgeni hat im Rahmen des Neigungskurses Latein der 11. Klasse am Gymnasium Weingarten am Landeswettbewerb Alte Sprachen der Stiftung HUMANISMUS HEUTE teilgenommen und die erste Preiskategorie durch die Bearbeitung des oben genannten Themas erreicht. Die Feinheiten der Darstellung im Altgriechischen und Lateinischen sowie seine ganz eigene Interpretation derer stellte er sprachlich gewandt dar und entwickelte die These, dass die treue und kluge Penelope bei Homer zwar literarisch etwas langweiliger als ihr „biestiges“ Alter Ego bei Ovid ist, jedoch letztlich das modernere Frauenbild vermittelt. Als Gewinner eines ersten Preises hat Jewgeni nun die Möglichkeit, an einer interdisziplinären Akademiewoche im Kloster Neresheim teilzunehmen. In einer zweiten und dritten Runde des Wettbewerbs warten eine Klausur und ein Auswahlwochenende, die die Möglichkeit zur Aufnahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes bieten. Anke Kaufhold (Kursleitung des Neigungskurses Latein am Gymnasium Weingarten)
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