sommerserie Entlebucher Anzeiger Freitag, 10. Juli 2015 – Nr. 54 ilige e e t 2 1 e Di merseri EA-Som e i r e s r e m m o S EA 4 sommerserie Entlebucher Anzeiger Freitag, 10. Juli 2015 – Nr. 54 5 Die Se r finde ie sowie Fo n Sie t auch ostrecken unter t enschaf d i e L r e sich d e. www.e widmet zur Fotografi ntlebu cher-a nzeig er.ch Aus dem Fotoalbum... EA-Somm erserie Tei lI …von Franz Jenni aus Escholzmatt Lieblingsbild Für dieses Bild experimentierte Franz Jenni in diesem Jahr über mehrere Tage. In ein mit Wasser gefülltes Becken liess er immer wieder einen Tropfen auf den anderen fallen, bis er mit der Figur zufrieden war. Seine «Lieblingskuh» hat Franz Jenni im Sommer 2011 auf einer Wanderung zuhinterst im Val d’Hérémence bei der Staumauer Grand Dixence im Kanton Wallis getroffen. Selfie Franz Jenni-Krummenacher 47-jährig, Landwirt Kameras: Nikon D4 und D4S Objektive: 12 – 24 mm 24 – 50 mm 24 – 70 mm 24 – 85 mm 70 – 200 mm 200 – 400 mm Lieblingsmotiv: Portraits von Menschen und Tieren Mit seiner Kamera pirscht sich Franz Jenni an die Tiere heran und wartet geduldig auf den richtigen Moment. [Bild Annalies Studer] Tipps & Tricks Belichtungszeit Die Belichtungszeit gibt an, wie lange das Licht auf den Bildsensor der Kamera fällt. Mit diesem Wert lassen sich verschiedene Effekte erzielen: Kurze Zeiten lassen bewegte Objekte mitten in der Aktion erstarren, längere Zeiten hingegen verwischen die bewegten Teile im Bild. Fotografiert man etwa einen Bach, so kann die längere Belichtungszeit das Fliessen des Wassers regelrecht «fassbar» machen. Damit die anderen Elemente des Baches nicht auch unscharf abgebildet werden, empfiehlt sich ein Stativ für die Kamera. Als Gegengewicht zur langen Belichtungszeit – damit das Bild nicht zu hell wird – muss die Blende möglichst klein gemacht werden. Die Blende ist im Objektiv eingebaut und lässt sich mit einem Fensterladen vergleichen. Je weiter dieser geöffnet ist, desto mehr Licht kann auf den Bildsensor gelangen. Aufgepasst: Stellt man eine hohe Blendenzahl ein, wie etwa f/16, so ist die Öffnung sehr klein. Um den «Verwischungseffekt» zu erreichen, bieten sich auch die Dämmerung mit ihrem schwachen Licht oder ein Graufilter an, der bei den meisten Wechselobjektiven aufgeschraubt werden kann. [Martin Dominik Zemp] Seit zirka acht Jahren lebt der 47-jährige Landwirt Franz Jenni aus Escholzmatt seine Leidenschaft fürs Fotografieren und findet immer mehr Gefallen daran. Annalies Studer Durch das romantische Ballenbachtäli gelangt man etwa nach viereinhalb Kilometern zur Bergliegenschaft Balm. Hier bewirtschaftet Franz Jenni zusammen mit seiner Frau Annemarie seinen Hof, betreibt Milchwirtschaft, Schweinemast und Kräuteranbau. Ein weiteres wichtiges Standbein der Jennis ist der Agro-Tourismus mit dem Angebot «Ferien auf dem Bauernhof» sowie «Bed and Breakfast» für die UBE. Beim Besuch des EA verabschiedet sich eben eine deutsche Familie von Franz und Annemarie Jenni, welche nach eigenen Angaben zehn tolle Ferientage verbracht hatten. Fotografie als Ausgleich Franz Jenni pflegt sein Hobby Fotografieren intensiv seit etwa acht Jahren. «Wenn ich die Fotokamera vor dem Auge habe, bin ich in einer anderen Welt», schwärmt er. Vor einigen Jahren machte sich bei ihm eine starke Überbelastung durch die strengen Arbeiten auf dem Hof und die Umbauarbeiten am Haus bemerkbar. Zunehmend nahm er alles schwer, wenn etwas nicht nach Wunsch verlief. Er spürte, dass er eine andere Herausforderung und einen Ausgleich brauchte. «Jetzt kaufe ich mir eine Spiegelreflex- kamera», sagte er entschlossen zu seiner Frau Annemarie. Fotografie hatte ihn schon immer interessiert. In seiner Familie gab es etwa eine Kompaktkamera mit Blitzlichtwürfeln, wie sie damals in fast jedem Haushalt zu finden war. Als Schulentlassener schaffte er sich eine günstige Kamera an, mit der er schon damals versuchte, spezielle Bilder zu machen. Doch seine Freude fürs Fotografieren rückte durch den Beruf in den Hintergrund. Für das Theaterprogramm «Lumpazi Vagabundus» von 2014 hatte Jenni die Idee für spezielle Portraits – im Bild Stefanie Bieri. Zwei Stunden dauerte es, bis Franz Jenni dieses Bild von einem Steinbock beim Augstmatthorn knipsen konnte. Jenni pirschte sich langsam an, bis das Tier ruhig wurde und sich hinlegte. Das Bild entstand am 9. Oktober 2010. mich begleitet», lacht der Hobbyfotograf. Bei wilden Tieren pirscht er sich an, bis sich das Tier ruhig verhält und gut geknipst werden kann. Gefragter Fotograf Eigentlich wollte Franz Jenni das Fotografieren einfach für sich allein pflegen. Doch inzwischen ist er schon bei vielen Anlässen ein gefragter Fotograf. Das begann, als er 2010 bei der 850-Jahrfeier von Escholzmatt den Umzug fotografierte und die Bilder in einer Diaschau an Begeisterung für Portraits Nun fand Franz Jenni zu seiner alten Leiden- der Versammlung des Bauernvereins gezeigt schaft zurück. Er hat ein Auge für gute Sujets, hatte. Alle waren begeistert von den prächtigen dies auch durch seine einfühlsame und auf- Bildern. Das motivierte ihn und er spürte, dass merksame Art. Jenni bildete er zu den Leuten gehen muss, sich autodidaktisch über das um lebendige Bilder machen «Wenn ich die Internet weiter und besucht inzu können. Diverse Anfragen zwischen hie und da WorkFotokamera vor blieben nicht aus und inzwishops bei Profi-Fotografen. schen fotografiert er an Jubilädem Auge habe, en, Theatern, Hochzeiten, bei Nach und nach kamen mehrere Kameras und immer gröskirchlichen Anlässen und anbin ich in einer sere Objektive zu seiner Fotoderem mehr. Er tut dies sehr anderen Welt.» gerne und kann die Aufträge ausrüstung dazu. Freude macht ihm auch das Bearbeiauch wahrnehmen, dank seiten der Bilder, wobei er betont, dass er insbe- ner Frau Annemarie, die auf dem Hof zum sondere bei Portraits keine Gesichter verändert. Rechten schaut, wenn er nicht da ist. Gerade die Natürlichkeit von Gesichtern ist ihm Franz Jenni bezeichnet sich als sehr selbstkriwichtig. Portraits von Menschen und Tieren tisch; so ist er nicht sofort zufrieden mit seinen sind inzwischen seine besondere Leidenschaft Bildern. Er will seine Leidenschaft weiter leben, geworden. «Ich liebe es, die Leute aus der Re- denn, so sagt er: « Es geht kein Tag vorbei, an serve zu locken, indem ich pausenlos auf sie dem ich mich nicht irgendwie mit Fotografie beeinplappere», erzählt der Hobbyfotograf. «Das fasse!» gibt die schönsten und natürlichsten Bilder.» Beim Fotografieren von Tieren zeichnet er sich In der nächsten Ausgabe zeigen wir Bilder aus durch grosse Geduld aus. «Diese muss vor al- dem Fotoalbum von Josef Dängeli aus Schüpflem meine Frau Annemarie haben, wenn sie heim. Diesen Wasserfall im Reichenbachtal in der Nähe der berühmten Reichenbachfälle oberhalb von Meiringen fotografierte Franz Jenni am 18. September 2012 mit Langzeitbelichtung. Im Juni 2015 portraitierte Franz Jenni den Escholzmatter Hermann Studer, der in diesem Jahr den «Goldenen Violinschlüssel» erhält.
© Copyright 2024 ExpyDoc