29.09.2015 Pressemitteilung WeltGenussErbe Bayern

PRESSEMITTEILUNG
ORIGINAL TRIFFT ORIGINELL
WeltGenussErbe Bayern zu Gast in der Drei-Sterne-Küche von Christian Jürgens:
Wenn Tradition und Innovation sich vereinen, entsteht kulinarischer Sternenzauber.
München, September 2015 – Es gibt regionale Spezialitäten mit jahrhundertealter
Geschichte und Tradition. Sie werden nach den gleichen Rezepten und
handwerklichen Verfahren hergestellt wie anno dazumal, und ihr Geschmack ist seit
jeher einzigartig. Dass solche Schmankerln deswegen aber nicht automatisch
altbacken und antiquiert sind, beweist ein Besuch bei Christian Jürgens am
Tegernsee.
In der Küche des bayerischen Drei-Sterne-Kochs zählt in erster Linie die Qualität der
Produkte; diesem hohen Anspruch werden die kulinarischen Originale aus Bayern voll und
ganz gerecht. Und so kommt es, dass Christian Jürgens gerne aus dem Füllhorn an
regionalen Schmankerln schöpft, das ihm seine Wahlheimat Bayern bietet. Diese interpretiert
er in seiner Sterneküche neu und präsentiert sie seinen Gästen innovativ und topmodern.
WeltGenussErbe Bayern durfte Christian Jürgens einen Tag lang bei seiner Arbeit in der
Sterneküche über die Schulter und in die Töpfe schauen. Welchen Stellenwert nimmt
Regionalität in seiner Küche ein? Was bedeuten Tradition und Handwerk für Bayerns DreiSterne-Koch? Und schließlich: Wie interpretiert die moderne Drei-Sterne-Küche die
traditionsreichen bayerischen Schmankerln des WeltGenussErbes? Den Film „Original trifft
Originell – WeltGenussErbe Bayern zu Besuch bei Drei-Sterne-Koch Christian Jürgens“
sehen Sie unter https://www.weltgenusserbe.eu/christian-juergens.html . Hier finden Sie
auch die exklusiven Rezepte von Christian Jürgens zum Nachkochen und Genießen. Das
Interview zum Film lesen Sie nachfolgend.
INTERVIEW
BAYERISCHE GENUSS-KULTUR
WeltGenussErbe Bayern sprach mit Christian Jürgens über Konsequenzen des
kulinarischen Sternenzaubers, über den Zusammenhang von Kreativität und
Handwerkskunst und wieso Bayern einfach anders schmeckt.
WeltGenussErbe Bayern: Herr Jürgens, Sie wurden 2013 mit dem dritten MichelinStern ausgezeichnet. Was bedeutet der Sternenzauber für Sie?
Christian Jürgens: Drei Sterne bedeutet laut Michelin-Führer: eine Reise wert. Und damit ist
man unter den weniger als 100 Restaurants weltweit, die damit ausgezeichnet werden. Das
ist das Größte, was man als Koch für ein Restaurant erreichen kann. Und gleichzeitig ist das
auch die große Herausforderung: jedem Gast an jedem Tag und mit jedem Teller ein
kulinarisches Feuerwerk zu bieten. Also an jedem Tag den vierfachen Salto rückwärts mit
fünffacher Schraube zu springen. Der erste Teller muss perfekt sein und die nächsten 2.500
auch. Anders geht es nicht.
Wie wichtig ist Kreativität in Ihrem Beruf?
Kreativität ist in meinem Beruf sehr wichtig, aber die Basis aller Kreativität ist das Handwerk.
Wenn Sie das Handwerk oder die handwerklichen Fähigkeiten nicht beherrschen, dann nutzt
es Ihnen nichts, mit überbordender Kreativität Luftschlösser zu bauen, die Sie nie auf den
Teller bringen. Deshalb müssen Sie zuerst das Handwerk beherrschen und dann aus dem
Handwerk heraus die Kreativität entwickeln. Ich habe mich dafür entschieden, dass meine
Küche auf solidem, traditionellem Handwerk aufgebaut ist.
Sie sind seit 1988 hier in Bayern, seit 2008 am Tegernsee. Schmeckt Bayern besser als
andere Bundesländer?
Ich freue mich jeden Tag daran, in einem so schönen Bundesland leben zu dürfen, in dem es
so einzigartige und seltene Spezialitäten gibt. Aber ich weiß nicht, ob Bayern deshalb besser
schmeckt. Das ist mir zu platt. Hier gibt es eine ganz eigene Genuss-Kultur. Und das spiegelt
glaube ich schon wider, dass die Menschen hier eine sehr innige Verbindung zu gutem
Essen und zu guten Produkten haben. Und es ist ihnen auch eine Menge wert, die
Produktqualität zu erhalten.
Hat Bayern Ihren Kochstil beeinflusst?
Als ich hierhergekommen bin, habe ich meine Küche noch einmal grundlegend überarbeitet.
Wir kochen vielleicht sogar regional, nur wir definieren Regionalität anders. Wir machen eine
weltoffenere Regionalität. Das heißt, zu meiner Küche gehören die allerbesten Produkte aus
aller Welt. Aber dennoch müssen Sie bei mir am Tisch sitzen und sagen: Ja, ich bin hier in
Oberbayern. Und ich merke, dass ich in dieser Region esse.
Also steht Regionalität über allem?
Ich koche gerne mit regionalen Produkten, aber nicht um jeden Preis. Eine Kuh hat nicht
unbedingt die Berechtigung, in meine Küche zu kommen, nur weil sie bei mir zu Hause auf
der Weide steht. Wenn aber ein regionales Produkt, wie zum Beispiel das Rindfleisch aus
Bayern, mit internationaler Qualität mithalten kann ─ und das kann es! ─, dann bediene ich
mich aus dem reich gefüllten Füllhorn an regionalen Zutaten und Spezialitäten. Es geht um
die maximale Qualität.
Weil…?
… weil wir Köche nur die Qualität der verwendeten Produkte auf den Teller bringen können.
Wir können Qualität erhalten, sie aber nicht erschaffen. Das Produkt selber muss perfekt
sein, nicht gut. Weltklasseniveau, und das an jedem Tag. Und da haben wir in Deutschland,
und gerade hier in Bayern, eine große Anzahl an perfekten und außergewöhnlichen
Lebensmitteln. Gepaart mit einer sehr hohen Verlässlichkeit und ausgeprägtem
Qualitätsstandard.
Wie zeigt sich das?
Nehmen Sie zum Beispiel den bayerischen Spargel. Man kann sich darüber streiten, ob der
aus Abensberg oder der aus Schrobenhausen besser ist. Entscheidend ist doch aber, dass
die Qualitätslinie bei beiden so hoch liegt, dass da niemand anderes rankommt. Und wir in
Bayern sind solche Glückspilze, weil die Lieferwege vom Feld zu uns so kurz sind und wir
den Spargel quasi frisch gestochen beziehen können. Ich als Koch freue mich darüber, dass
ich mit so einem hervorragenden Grundprodukt arbeiten darf.
Die EU zeichnet Spezialitäten mit Herkunft, Tradition und Geschichte aus. Wie wichtig
sind Ihnen diese Aspekte?
Wenn ich Produkte habe, die neben der unglaublichen Qualität auch auf eine Historie
verweisen können, dann bin ich begeistert. Spezialitäten wie das bayerische Bier zum
Beispiel, die sagen: Hör mal, wir sind nicht erst seit heute oder gestern so gut, sondern wir
waren auch schon vor 500 Jahren gut. Und unser Bestreben ist es, auch noch in den
nächsten 100 Jahren und darüber hinaus den gleichen Geschmack und Qualität zu bieten.
Was will man sich da als Partner Besseres wünschen?
Tradition und Innovation in der Küche – wie passt das zusammen?
Also, Innovation muss Tradition nicht unbedingt ausschließen. Ich habe selber erfahren, wie
beide Hand in Hand gehen können. Zum Beispiel bei der Herstellung bestimmter Produkte,
die noch nach traditioneller Machart, teilweise sogar urigen Umständen, hergestellt werden.
Nur mit ihnen als Basis kann ich ein traditionelles Gericht neu interpretieren und aufbereiten.
Ihre persönliche Drei-Sterne-Küchenweisheit?
Nur mit hervorragenden Produkten kann man etwas Außergewöhnliches kreieren.
Vielen Dank.
Folgen Sie Christian Jürgens in seine Drei-Sterne-Küche:
„Original trifft Originell – WeltGenussErbe Bayern zu Besuch bei DreiSterne-Koch Christian Jürgens“, der Film und die Rezepte unter
https://www.weltgenusserbe.eu/christian-juergens.html
Über Christian Jürgens
Christian Jürgens hat sein Leben dem guten Essen
verschrieben. Seine Ausbildung zum Koch begann er
mit 16 Jahren, 2013 erhielt der gebürtige NordrheinWestfale dann mit seinem Team im Restaurant
Überfahrt am Tegernsee den dritten Michelin-Stern,
die höchste Auszeichnung, die ein Koch erlangen
kann.
WeltGenussErbe Bayern – weil’s echt am besten schmeckt.
Die von der Europäischen Union geförderte Informationskampagne WeltGenussErbe Bayern
veranschaulicht, wofür die EU-Herkunftszeichen „g.g.A.“ und „g.U.“ genau stehen, wie sie Erzeuger
und Hersteller schützen und warum sie Verbrauchern nützen.
Die Info-Offensive läuft bis 2017. Getragen wird sie vom Bayerischen Staatsministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, von der Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft,
dem Milchwirtschaftlichen Verein Allgäu-Schwaben e.V., dem Bayerischen Brauerbund e.V., dem
Schutzverband Nürnberger Rostbratwürste e.V., der Erzeugergemeinschaft Abensberger
Qualitätsspargel e.V., dem Spargelerzeugerverband Südbayern e.V. und der Landwirtschaftlichen
Qualitätssicherung Bayern GmbH.
Weitere Informationen unter: www.weltgenusserbe.eu
Pressekontakt:
WeltGenussErbe Bayern
c/o trio-group münchen
Antonia Neulinger
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Linprunstraße 16, 80335 München
Tel. (089) 31 90 93-77
[email protected]