Martina Böhler, Stellvertretende Schulleiterin der Joseph-HecklerSchule in Bensheim, Hessen, Deutschland Job-Shadowing im Pädagogischen Beratungszentrum Meran vom 04.04. - 05.04.2016 Durch einen Zeitungsartikel in der Stuttgarter Zeitung vom 26. Juni 2015 mit dem Titel „Inklusion ist in Südtirol längst selbstverständlich“ kam ich auf die Idee, im Rahmen unseres bewilligten Erasmus+ Projektes eine Job-Shadowing Maßnahme in Südtirol durchzuführen. Ein zentrales Ziel unseres Projekts lautet, dass wir uns in anderen europäischen Ländern über „Inklusion / Gleichheit / Diversität“ informieren möchten, um unseren eigenen Erfahrungshorizont zu erweitern und durch gute Praxisbeispiele im Ausland die eigene pädagogische Arbeit verbessern lernen. Dank der freundlichen Weiterleitung meiner e-mail Anfrage im Schulamt in Bozen konnte der Kontakt zur Koordinatorin des Pädagogischen Beratungszentrums in Meran, Frau Dr. Evelyn Matscher zeitnah hergestellt werden. Als ich schließlich am 04.04.2016 im Beratungszentrum ankam, wurde ich sehr freundlich und herzlich empfangen. Die engagierten Mitarbeiterinnen hatten mit der Leitung ein strukturiertes und informatives Programm für mich zusammengestellt und alle haben sich ausgiebig Zeit genommen, um mich über ihre Arbeit zu informieren. Einen Vormittag verbrachte ich im Gespräch mit Frau Dr. Matscher (Koordinatorin) und Frau Dr. Schenk (Psychopädagogische Beratung) und konnte mich über alle Formen der Inklusion und schulischen Beratung informieren, die im Beratungszentrum angesiedelt sind. Beratung, Diagnose und Förderung sind in Südtirol klarer getrennt als in Hessen und die Zuständigkeiten für alle Bereiche einheitlich geregelt. Am Nachmittag durfte ich Frau Dr. Mitterer (Sprachenzentrum) zu einer Fortbildung zum Thema „Sprachsensibler Fachunterricht“ in eine weiterführende Schule begleiten. Am zweiten Vormittag erläuterte mir Frau Dr. Barbara Tonello (Sprachenzentrum), wie die Beschulung von Kindern und Jugendlichen, die ohne oder mit geringen Deutsch-/bzw. Italienischkenntnissen nach Südtirol kommen, organisiert ist. Schließlich konnte ich den zweiten Tag mit einem Reflexionsgespräch mit der Koordinatorin und einer Tasche voller Informationsmaterialien und einem Kopf voller neuer interessanter Ideen beschließen. Danach verbrachte ich noch drei Tage in der Grundschule Obermais, um Inklusion vor Ort beobachten und erleben zu können und mit den verantwortlichen Lehrerinnen ins Gespräch zu kommen. I Insgesamt eine sehr runde und gelungene Woche! Herzlichen Dank für alle Zeit, die sich die Mitarbeiterinnen vor Ort für mich genommen haben. Abschließend kann ich zusammenfassen, dass mich die Sichtweise von „Inklusion“ in Südtirol/Italien absolut überzeugt: Jedes Kind hat seinen Platz in der Schule seines Umfeldes und darf mit den anderen Kindern gemeinsam diese Schule besuchen. Wir sind alle verschieden, und das ist gut so! Jeder sollte die Förderung erhalten, die er braucht, um gut lernen zu können. Wir können uns in vieler Hinsicht hier ein Beispiel nehmen! Inklusion in Südtirol bzw. ganz Italien ist umfassend - ganz im Sinne der Definition, die bei der UN Versammlung in Genf 25.11.- 28.11.2016 formuliert wurde: „In several countries, inclusion is still thought of simply as an approach to serving children with disabilities within general education settings. Internationally, however, it is increasingly seen more broadly as a reform that supports and welcomes diversity amongst all learners. It presumes that the aim of inclusive education is to eliminate social exclusion resulting from attitudes and responses to diversity in race, social class, ethnicity, religion, gender and ability. As such, it starts from the belief that education is a basic human right and the foundation for a more just society. In this sense, it is the means of ensuring that Education for All really does mean all.” (UNITED NATIONS EDUCATIONAL,SCIENTIFIC AND CULTURAL ORGANIZATION: INTERNATIONAL CONFERENCE ON EDUCATION. Forty-eighth session, International Conference Centre, Geneva, 25-28 November 2008. “INCLUSIVE EDUCATION: THE WAY OF THE FUTURE”, S. 5,6) Herzlichen Dank! Grazie mille! Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung (Mitteilung) trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
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