ist der Text.

Die meisten kennen ganz genau
Das Märchen vom Fischer und seiner Frau.
Der Fischer fängt nen fetten Butt
mit ner richtig großen Schnütt
und weil er spricht, der liebe Fisch
landet er nicht auf dem Tisch
sondern kehrt zurück in seinen See
wer weiss wie‘s endet sagt: oh je.
Denn die Frau die Ilsebill
dieses listig nutzen will
die Hütte ist ihr viel zu schmächtig
sie wünscht sich nen Haus, ganz prächtig
also geht der brave Mann
zurück zum See, tut, was er kann
ruft zurück den Zauberfisch
und klagt zu ihm in ‘nem Gedicht:
Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
mine Fru, de Ilsebill,
will nich so, as ik wol will.
So geht’s tagein, tagaus, ne lange Zeit
denn immer schickt das zänkisch Weib
den armen Fischer an den Teich
erst will sie werden ziemlich reich
dann will sie werden Papst und König
doch immer ist ihr das zu wenig,
und macht den armen Mann ganz flott
zuletzt spinnt sie total, will werden gar der liebe Gott
doch ätsch: – schwups landen wieder sie in ihrem ollen – äh - Pisspott.
Der Fischer war’s, der mir die Brücke hat geschlagen
zum Evangelium, was grad ich hab euch vorgetragen
auch dort war ja von Fischern oft die Rede
die Jesus rief zu folgen seinem Wege
egal, ob in der Bibel oder bei den Brüdern Grimm
der Fischerjob ergab kaum ‘nen Gewinn:
die Arbeit war oft hart und schwer
das Portmonee blieb meistens leer.
Klar, dass Ilsebill die Chance ahnt
weil ihr im Geist der Reichtum schwant
der Butt wird scheinbar ihr zum Segen
verwandelt schnell ihr armes Leben
ein Haus kommt her, dann ein Palast
mehr Gold, als ihre größte Schüssel fasst
doch immer größer wird die Gier
dem Mann macht‘s längst schon kein Pläsier
unersättlich, zeternd gierig
diese Frau ist äußerst schwierig
Doch ist sie nur ein Spiegelbild
für Gier und Raffsinn in der Welt
Wer hat, will immer mehr noch kriegen
und ist mit gar nichts mehr zufrieden,
doch schimpft nicht auf die Ilsebill
für jeden gilt: je mehr er hat, je mehr er will.
und fändet ihr den Zauberbutt
wärt auch ihr ganz schnell und flott
euch zu wünschen tausend Sachen
und ihr meint, das würde glücklich machen
euer schlappes kleines Leben
spät, zu spät wird es euch lehren:
Reichtum, Geld und Luxuszeug
machen euer Herz nicht reich
machen hart, argwöhnisch, geizig
und den Menschen ganz unleidlich
ist viel das Geld, das Gold so schwer
ist das Herz stets kalt und leer.
Doch lassen wir das mal so stehen
woll‘n auf den Bibeltext nun sehen
auch dort gab’s Fischer, die in Armut leben
die jeden Pfennig mussten wägen
ihr Leben, das war mehr als schlicht.
Aussicht auf Wohlstand gab es nicht.
Nach wie vor mich fasziniert
dass der Herr grad sie erwählt
wenig Anseh‘n, keine Bildung
nicht sehr klug, ne schlechte Werbung
für die Botschaft würd man sagen
tät man ‘nen Werbeprofi fragen
doch für Jesus es nicht zählt
was man gilt in dieser Welt
Wichtig war ihm doch nur dies
dass sie folgten, als er rief
ohne wenn und ohne aber
ohne mühsames Gelaber
vielleicht, was ich nicht hoffen will,
saß zu Haus ja auch ne Art von Ilsebill
die meistens mäkelte und Klagt
dass der Fischerei Ertrag
sei zu dürftig, kläglich zu bescheiden
was für sie ein großes Leiden
war, nix Luxus, Pelz, nix dicker Schlitten
„bringt endlich Geld herbei“, so tat sie täglich bitten
auf Dauer fand das gar nicht toll
ihr Mann – und hatte irgendwann die Nase voll.
doch dieses ist, ich seh‘s schon ein
reine Gedankenspielerei.
Jedenfalls war‘s attraktiv
als der Herr die Fischer rief
auch wenn er ihnen nicht verhieß
Macht und Ansehen, Lob und Geld
jeder dennoch schnell verließ
Frau und Haus, kurz: seine kleine Welt.
Doch dann, wie man sich denken kann
fing das Abenteuer erst richtig an.
Denn Jesus, gut im Handeln, gut im Reden
Zog in seinen Bann fast jeden
Menschenmengen ihm dann folgten
denn sie alle, alle wollten
seine Zeichen, Wunder sehen
viele kamen auch von fern.
Und zu Jüngern wurden dann die Fischer
und, da bin ich mir so ziemlich sicher:
äußerst selten ging ihr Blick
zu ihrem Fischersein zurück
Und, am End, so frag ich mich
was ist die bessere Geschicht?
Der Butt, der schnell und prompt erfüllte
alles, was man von ihm wollte
der Geld und Ehr und Reichtum machte
und doch nur Frust und Ärger brachte?
Die Moral von der Geschicht
ist einfach, traurig und recht schlicht
selbst wenn der Reichtum in den Schoss der fällt
am End dich Frust und Missmut quält
Willst aber Sinn und Glück erleben
musst du vertrauen neuen Wegen
denn nur wer loslässt wird bereit
für eine neue Lebenszeit
nur wer um neues sich bemüht
dem Leben, Sinn und Zukunft blüht.
Selbst wenn zu Hause keine Isebill dich nervt
beziehungsweis das männlich Gegenstück
sei mutig und fass dir ein Herz
wer nichts verändert will, der findet nie sein Glück
Auf dein Wort hin, so sagte Petrus voll Vertraun
da können wir die Zukunft baun
und auch, wenn Petrus es recht skeptisch sieht
versucht’s noch mal, fahrt auf den See
vielleicht das Wunder dann geschieht
der reiche Fischfang, der Lohn der großen Müh
denn nur, wer einen langen Atem hat und nicht aufgibt
der spürt, wie Gottes Macht ihn langsam aber sicher zieht.
Ich mach nen Punkt und bin am Ende nun mit meinen Versen
doch am End mit meiner Weisheit bin ich längst noch nicht.
die nächste Predigt ist zwar kein Gedicht
doch jedes Mal kommt wirklich sie von Herzen
so feiert schön in Spaß und Heiterkeit.
kommt Aschermittwoch wieder, denn dann ist Fastenzeit.