Power-to-Gas-Anlage in Allendorf nutzt Strompreisschwankungen

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26. November 2015
Power-to-Gas-Anlage in Allendorf nutzt Strompreisschwankungen zur Windgasproduktion –
Erfolgreiche Teilnahme am Regelenergiemarkt erhöht Wirtschaftlichkeit
Gas erzeugen, wenn der Strompreis niedrig ist: Der Heiz-, Industrie- und Kühlsystemhersteller Viessmann und Clean Energy Sourcing (CLENS) nutzen die Flexibilität einer Power-toGas-Anlage im hessischen Allendorf (Eder), um auf Preisschwankungen an den Strommärkten und die Nachfrage nach Regelenergie optimal zu reagieren. Der Wasserstoffelektrolyseur
mit einer Leistung von 310 kWel gewinnt hierbei aus Wasser mit Hilfe von Strom Wasserstoff,
der von Mikroorganismen unter Zugabe von CO2 aus der benachbarten Biogasanlage zu Methan gewandelt wird.
„In Allendorf wird deutlich, wie die Ziele ‚flexible Speicherung grüner Energie‘, ‚Netzstabilität‘ und
‚CO2-neutrale Mobilität‘ kombiniert werden können. Nur mithilfe solcher Anlagen, die eine Sektorenkopplung ermöglichen, wie sie auch im Weißbuch des Bundeswirtschaftsministerium gefordert wird,
gelingt uns die vollständige Energiewende“, erklärt Matthias Karger, Leiter Business Development
bei CLENS. Das Demand-Side-Management-Projekt in Allendorf vereint dabei zwei elementare Ziele
der Energiewende, die angesichts eines steigenden Anteils der fluktuierenden Erzeugung aus Wind
und Sonne schon heute maßgeblich sind: Ein flexibler Ausgleich zwischen Stromerzeugung und
Verbrauch unter Nutzung der Preisvolatilität an der Strombörse sowie die sinnvolle Verwendung des
Überschussstroms durch dessen Umwandlung in hochreines Methan.
In Zeiten, in denen sehr günstiger Strom aus Wind und Sonne verfügbar ist, wandelt der PEMElektrolyseur der Viessmann Power-to-Gas-Anlage diesen in Wasserstoff um. Der Elektrolyseur
nutzt hierfür Strom, um Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten. Ein Vorgang, der Elektrolyse genannt wird. Der Wasserstoff wird in einem zweiten Schritt mithilfe von Mikroorganismen zu
Methan gewandelt und in das Erdgasnetz, das über ein sehr großes Gasspeicherpotenzial verfügt,
eingespeist. Das synthetische und CO2-neutrale Gas kann dann beispielsweise im Mobilitäts-,
Stromerzeugungs- oder Wärmesektor verwendet werden. Ort und Zeit der Erzeugung erneubarer
Energie werden somit zeitlich und räumlich vom Verbrauch entkoppelt.
Clean Energy Sourcing AG, Katharinenstraße 6, 04109 Leipzig
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Die Flexibilität der Anlage nutzt CLENS, um unter Berücksichtigung der Börsenpreise an den verschiedenen Märkten (Day-Ahead & Intraday) einen preisoptimierten Strombezug unterhalb des üblichen Börsenpreises zu ermöglichen. Aufgrund seiner kurzen Reaktionszeit und der Anbindung an
das virtuelle Kraftwerk von CLENS, kann der Viessmann Elektrolyseur außerdem Regelleistung für
den stabilen Betrieb der Stromnetze bereitstellen. Die Steuerung und Vermarktung der Anlage realisiert CLENS über ihr rund um die Uhr aktives Trading & Operation Cockpit. Darüber hinaus begleitet
das Leipziger Energieunternehmen Viessmann in regulatorischen Fragen, beispielsweise bei der Befreiung der Power-to-Gas-Anlage von Netzentgelten über eine Dauer von 20 Jahren.
Eine besondere Eigenschaft der Power-to-Gas-Anlage von Viessmann stellt die biologische Methanisierung dar: Spezielle Mikroorganismen ernähren sich aus einem Mix aus erzeugtem Wasserstoff
und Kohlendioxid und verdauen beides in ihrem Stoffwechsel zu hochreinem Methan. Die Methangewinnung in Allendorf erfolgt unter Einhaltung strikter Qualitätskriterien: Das gewonnene Gas besteht nach dem Wandlungsprozess zu mehr als 98 Prozent aus Methan und zu weniger als 1,5 Prozent aus Wasserstoff. Es ist daher durch den TÜV Süd als nachhaltiger Kraftstoff für CNGFahrzeuge zertifiziert. Seit Juli 2015 verkauft Viessmann den Biokraftstoff an einen führenden deutschen Automobilhersteller. Mit der in der Anlage erzeugten Gasmenge ließen sich mit einem Audi
A3 g-tron jährlich in etwa 750.000 Kilometer Strecke zurücklegen.
Die Clean Energy Sourcing AG (www.clens.eu) mit Standorten in Leipzig, Frankfurt und Wien ist einer der führenden
konzernunabhängigen Anbieter in den Bereichen Direktvermarktung, Grünstromversorgung und Flexibilitätsmanagement.
CLENS erwirtschaftet mit einem Stromabsatz von 12 Milliarden Kilowattstunden und einem Direktvermarktungsportfolio
von 3.800 Megawatt einen Umsatz von 520 Millionen Euro (2014) und beschäftigt 75 Mitarbeiter. CLENS beliefert Industriekunden mit Strom aus Windenergie-, Solar-, Bioenergie und Wasserkraftanlagen und ermöglicht als Betreiber virtueller
Kraftwerke die Flexibilitätsvermarktung für dezentrale Erzeugungsanlagen, Speicher und Verbraucher sowie die Bereitstellung von Regelenergie. Damit leistet CLENS einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit und Marktintegration der erneuerbaren Energien.
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