title circulation issue page trend. Premium 43.325 8/2016 28-34 1/7 Old Economy fit für digitale HERAUSFORDERUNGEN machen und sich mit der Kreativkraft der START-UP-SZENE dopen Welche Konzepte sie bereits ausprobieren und wer ihnen bei der Umsetzung hilft enn Hans Peter Haselsteiner etwas gefallt, sieht man das an seiner Körperhaltung: Er sitzt dann aufrechter und beginnt, viel zu fragen. Gefallen ihm die Antworten, lacht und scherzt er. Und ist die Idee irgendetwas, das der Menschheit nützt, diis man in die Hand nehmen und betrachten kann, das einen Markt haben könnte und nicht riesig viel Geld für die weitere Entwicklung benötigt, dann kann der 72-Jährige fast nicht mehr Nein sagen. In der Start-up-Sendung "2 Minuten, 2 Millionen", die demnächst wieder auf Puls 4 ausgestrahlt wird, hat man den Bautycoon von einer sympathischen Seite kennengelernt: Haselsteiner ist höchst begeisterungsfähig, freigiebig und trotz alldem ein schneller Rechner. Man merkt, dass ihn die Gründerszene und die jungen Ideen faszinieren, nur das Internet-Business, das ist nicht ganz seines. Angesteckt vom Gründerfieber sind auch andere Manager aus der Old Economy, darunter viele bekannte Un- GELD VON MIRIAM KOCH, BARBARA STEININGER UND VANESSA VOSS 2/7 ternehmer und Manager. Manche, etwa Ex-AUA-Vorstand Alfred Ötsch, sind da besonders und gleich in mehre- ren Unternehmen engagiert. Andere wie Do-&-Co-Eigentümer Attila Dogudan investieren sehr selektiv (siehe Seite ,31): Den einen geht es um Innovationen, den anderen darum, dass ihre Unternehmen nicht den letzten Zug zur Digitalisierung verpassen, die tradierte Geschäftsmodelle auf den Kopf stellt. Wo die digitalen Wellen um die Alten heftiger werden, suchen sie sich die Unterstützung von jungen Firmen, die als schnelle Beiboote kreativen Input für einen sicheren Kurs liefern sollen. - START-UPS IN SERIE, ln Österreich gibt es mittlerweile sogar eine "Fabrik" für diese Schnellboote. Rund um ein paar Unternehmer, die in den Nullerjahreneinen erfolgreichen Exit hatten, hat sieh ein Cluster von Business Angels gebildet. Nukleus ist der 45-jährige Oliver Holle, der mit dem Speedinvest-Fond mittlerweile in zweiter Auflage 65 Millionen Euro von privaten Investoren und Firmen verwaltet und in Start-ups investiert. Das Geldsammeln beim ersten Fonds 2011 war noch eine aufreibende Klinkenputzerei, 2015 indes rannten Holle vor allem die Firmeninvestoren regelrecht die Türe ein. War der Vorarlberger MedienzarEugen Russ einer der ersten Corporate Investors, sind nun auch die Eigentümer der deutschen Funke-Gruppe oder ein Dietrich Mateschitz dabei. - - Andere, die im Start-up-Bereich investieren wollen, werden bei ihrer Bank vorstellig: "Tonnen von Anfragen" von vermögenden Kunden, die ihr Geld in Start-ups stecken wollen, türmen sich auch bei der Bank Austria. "Das Interesse ist sehr groß", sagt der neue Chef der Bank, Robert Zadrazil. "Die Stimmung hat sich hier extrem gedreht, da wurde der richtige Schalter umgedreht", meint auch Staatssekretär Harald Mährer. Es gebe sehr viele Anfragen auch von mittelständischen Unternehmen, die den Kontakt mit den Start-ups suchen. Zu Speedinvest kommen viele Unternehmen, und sie kommenaus allen Branchen: Industrie, Finanz, Handel, Medienhäusern, ja, sogar Agenturen. "Sie wollen weg von der reinen Beratung, hin zum konkreten Tun. Die Unternehmen wollen handfeste Innovationsideen, weil sie das im eigenen Haus oft nicht schaffen", sagt Speedinvest-Mann Holle. Aus dem Grund wurde vor einem Dreivierteljahr ein eigenes Vehikel gegründet: das SpeedStartStudio. Das erste große Projekt wurde mit den ÖBB angestoßen und beschäftigt sich mit neuartiger Verkehrsplanung rund um eine App. Die Markteinführung ist in greifbarer Nähe und soll noch vor dem Herbst passieren. "Bis dato funktioniert die Partnerschaft sehr gut", sagt Holle, "das hat sicher auch mit dem starken Commitment der Führung zu tun." Wenn es Spitz auf Knopf geht, schaltet sich schon einmal ÖBB-Chef Christian Kern persönlich ein. Was in der Theorie verlockend klingt, oft nervenaufreibend. "Die größte Herausforderungbei solchen Projekten ist der Culturc Clash", sagt Holle. Meist sind es junge, ambitionierte Leute, die von den Konzernen in die gemischten Teams geschickt werden. Manchmal wird das Start-up-Geschäft schlicht mit "romantischen Vorstellungen verknüpft oder mit fehlender Professionalität verwechselt. Das gibt es immer wieder Frust auf beiden Seiten", sagt er. Bislang konnten solche Frustspitzenaber noch immer ausgebügelt werden. Im SpeedStartStudio das es in Wien und Dornbirn gibt wird aber noch an anderen Projekten gearbeitet: eines mit der deutschen Wochenzeitung "Zeit", ein anderes mit der Handelsgruppe Pfeiffer, zudem gibt Gespräche mit einem Chemiekonzern und einer großen Versicherung. Auch die Sportagentur von Harti Weirather, WWP, will im digitalen Bereich vorwärtskommen. Holle rechnet, dass allein heuer 15 Firmenprojekte auf Schiene kommen, dämpft aber überbordenden Optimismus: "Die werden sicher nicht alle etwas. Aber das gemeinsame Ziel wäre jedenfalls ein Joint Venture." Holle ist in der Einschätzung des aktuellen Hypes durchaus pragmatisch: "Viele Unternehmen machen das aus einer Schönwetter-Mentalität heraus. Und lassen es dann wieder fallen, wenn es mühsam wird." Diesen Vorwurf kann man der Telekom Austria nicht machen, die noch unter der Fiihnmg von Hannes Ametsist in der Praxis - - - 3/7 4/7 reiter einen Start-up-Campus aus der Taufe hob und sich auf die Friihforderung konzentriert hat. Interessante Gründer können drei Jahre die Infrastruktur am Campus nützen, bekommen dazu Marketing-Unterstützung und das Know-how von 30 bis 40 Experten im Haus von der Rechtsabteilungbis zum Vertrieb. Die Telekom hält eine virtuelle Beteiligung, bekommt nur bei schwarzen Zahlen oder einem Exit ihren Prozentsatz. "Am Radar haben wir Start-ups, deren Ideen zu unserem aktuellen oder künftigen Portfolio passen", sagt Mario Mayerthaler, Al-Bereichsleiter New Business & Strategy und Campus-Chef,"etwa Produkte aus dem Energiebereich oder Big-Data-Konzepte." Oder welche, die der Markt außertourlich verlangt, etwa eine Registrierkasse. Die Telekom holte im Sommer 2015 die drei Gründer von Ready20rder ins Haus und machte das Produkt marktreif. "Natürlich hätten wir so etwas auch im Konzern entwickeln können, aber niemals in dieser Geschwindigkeit, wie wir es gemeinsam geschafft wird im Palais am Schwarzenbergplatz forciert. So ist Speedinvest der erste Fonds, dem die Mitgliedschaft im traditionsreichen Verband angetragen wurde, und mit Speedinvest-Partner Daniel Keiper-Knorrhat man auch einen "Botschafter" gefunden, der, aus der Vorarlberger Hämmerle-Dynastie stammend, auch einschlägigen Background mitbringt. Nun wird über gemeinsames Traineeship nachgedacht, und beim zweiten Elevator Pitch am 25. Februar fand sich eine handverlesene Industrie-Jury ein Leo Arpa (Mondi), Karin Exner-Wöhrer (SalzburgerAlumnium), Peter F. Mittelbauer (Miba), Sabine Herlitschka (Infineon), Angelika Krcsch (Remus) sowie Wolfgang Pell (Verbund) -, um gemeinsam mit den Kandidaten in den Paternoster zu steigen und sich einen echten Elevator Pitch anzuhören. Ein weiteres hauseigenes Start-up-Labor wird wohl noch vor dem Sommer installiert. Der ORF wappnet sich für die Herausforderungen der Digitalisierung und hat eine eigene Tochter dafür gegründet: die Mediaservice. Dort sollen Leitung des ehemaligen FachjourStart-ups unter nalisten Gerald Reischl die schnellen Beiund Old Economy boote für den öffentlichen-rechtlichen Rundfunk entstehen. Selber hochziehen gleichzeitig investieren, ist das Pround ist die größte gramm. Bei der heimischen OnlinevideoHerausforderung thek Flimmit sicherte sich der ORF einen der Cuiture Clash." 25-Prozent-Anteil und will in drei bis Jahren den Break-even schaffen. OLIVER HOLLE fünf Auch Post und Verbund stecken MilliSPEEDINVEST onen in die Digitalisierung für Akquisitionen und eigene Entwicklungen, Conhaben", so Mayerthaler. Belebend wirkt stantia Industries hat ebenfalls eine eigeder Start-up-Spirit im Haus. Die kurzen ne New-Business-Gesellschaft, in der Entscheidungswege und schnellen klei- jungen Unternehmen Unterstützung vernen Erfolge sprechen sich herum. Immer schiedenster Art angeboten wird und damehr Leute im Haus melden sich freiwil- durch Innovation vorangetriebenwerden lig zur Mitarbeit. Einer ist Chef der klei- sollen. Als Pionier der Zusammenarbeit nen Hausdruckerei, der sich freut, wenn von Unternehmen und Start-ups gilt der er einmal ganz ungewöhnliche Drucksor- Frequentis-Eigentümer Hannes Bardach. ten gestalten und liefern kann. Und wenn Er hat schon vor vielen Jahren ein eigenes nach harter Arbeit alle über den Pizza- Gründerzentrum in TU-Nähe eröffnet, karton herfallen, "weiß man nicht mehr, wo Tech-Start-ups Unterschlupf finden wer im Team vom Konzern und wer vom und sich verknüpfen können. Start-up ist", sagt er. Guter Humus Große Träume haben beide, die Startscheint der Al Campus zu sein. Vor weni- ups und die Konzerne. Die einen träugen 'lägen investierte Pioneers Ventures men vom Exit, andere wollen ein biss250.000 Euro in den mutmaßlich nächs- chen so sein wie Google kleine Perlen ten Shootingstar: eine App namens Park- früh erkennen und am besten einkaufen. Aber so sehr das Fieber auch grassiert: bob. So intim, dass schon gemeinsam Pizza Dass ein Gründer Erfolg hat, "klappt reagegessen wird, ist die Zusammenarbeit listischerweise nur bei einem kleinen mit der Industriellenvereinigung noch Prozentsatz", wie Hans Peter HaselsteiD nicht der Kontakt zur Gründerszene ner meint (siche Interview rechts). - - "Wenn aufeinandertreffen, - - - Warum sind Sie wieder als Investor bei der Start-up-Show "2 Minuten 2 Millionen" dabei? HANS PETER HASELSTEINER; Weil ich vom Sender dazu gebeten wurde. Und weil es ein interessantes Format ist und es spannend ist, die Start-up-Szene zu beobachten. Was fasziniert Sie an Start-ups? Die Vielfältigkeit der Ideen von banal bis - skurril ist alles dabei. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Fantasie, wie viel Potenzial in den Vorschlägen steckt und bei den Gründerinnen und Gründern vorhanden ist. Sie sind ja ein Juror, der an vielem Interesse zeigt und investiert. Wann kann Herr Haselstciner denn Nein sagen? Es fällt mir immer schwer, Nein zu sagen, wenn dieses Feuer erkennbar brennt und - 5/7 Internetvertriebzu setzen, ist in den seltensten Fällen ausreichend. fällt "Es mir immer Welche Ideen sprechen Sie am meisten an? Alles, was sich in erster Linie im Internet abspielt, liegt mir nicht, das ist mir nicht vertraut genug. Ich gehöre da einer anderen Tradition an. Ich kann es zwar nachvollziehen, dass das ein Ge- schwer, schäftsmodell ist, aber es spricht mich nicht an. Abgesehen davon hab ich keine Präferenz. Mir geht es nur darum, wie ernsthaft und wie nachdrücklichder jeweilige Jungunternehmerdie Idee vertritt. sagen" Wie oft kommenden denn solche Einladungen zu BeteiligungenaufIhren Tisch? Schon einmal in der Woche im Schnitt. Nein zu Hans Peter Und wie gehen Sie dann vor? So wie in der Sendung: Wenn es richtig erscheint, schaue ich es mir genaueran. Haselsteiner ist von der Vielfalt, der Fantasie und dem Potenzial de österreichischen- Dritte Staffel der Start-up-Show Acht Sendungen lang versuchen Junguntemehmer auf Puls 4 zu überzeugen. ,.2 Minuten 2 Millionen", so heifkt die erfolgreiche Start-up-Show, die ab März bereits in der dritten Staffel ausgestrahlt wird. 56 Gründer stellen in der Fernsehsendung ihre Ideen vor und versuchen so, an Geld zu kommen. Neben dem Industriellen Hans Peter Haselsteiner sind der Winzer Leo Hillinger, Marie-Häläne Ametsreiter von Speedinvest, der Business Angel Michael Altrichter, der Müsliriegel-Produzent Heinrich Prokop sowie Daniel Zech von SevenVenturesAustria als Investoren auf dem Bildschirm tätig. Dieses Team war auch schon in der zweiten Staffel vor einem Jahr im Einsatz. Die Sendung wird ab 8. März acht Wochen lang jeweils dienstags um 20.15 Uhr auf Puls 4 ausgestrahlt. Hätten Sie selbst auch Ideen fiir ein Start-up? Nein, um Gottes willen. Ich habe nicht darüber nachgedacht, wie ich jetzt noch Jungunternehmerspielen - Start-up-ldeen könnte. Haben es Start-ups in Österreich leicht oder schwer? Es fehlt mir die Vergleichs- beeindruckt. INTERVIEW: MIRIAM KOCH sich Menschen so für ihre Sache einsetzen, wenn sie so viel Mühen und Risiken auf sich nehmen. Da würde ich ihnen immer wünschen, dass sie mit ihremjeweiligen Produkt oder ihrer Idee Erfolg haben. Aber realistischerweise klappt das nur bei einem kleinen Prozentsatz. Was braucht ein gutes Start-up? So wie bei jedem Unternehmen:Es braucht einen Business-Case, etwas, das am Markt nachfragtwird, und die entsprechenden Ressourcen. Angefangenbeim Personal, das ist meistensnoch am ehesten vorhanden. Dann die entsprechende Kapitalausstattung und damit verbunden eine Marktausrollkapazität das sind immer die schwierigen Hürden. Wobei man sagen muss, dass das Inter- net bei Marktausrollungen hilfreich ist, weil es einen verhältnismäßig kostengünstigen Kanal gibt. Doch nur auf möglichkeit zu anderen Ländern, aber grundsätzlich haben es die Start-ups überall schwer. Ich glaube auch, dass es in den USA nicht selbstverständlich ist, mit einem Start-up gleich Erfolg zu haben. Die Herausforderungensind in der ganzen Welt gleich: Man braucht ein Produkt oder eine Idee, einen Markt dafür, die Leute, mit denen man das vorantreiben kann, das Kapital, mit dem das eine Chance hat, und eine Marktbearbeitung, damit man das in die Skalierung bekommt. Das Schwierigstein meinen Augen ist, einen größeren Marktanteil zu erreichen. Haben Sie noch einen Überblick, woran Sie beteiligt sind? Meine Mitarbeiter haben einen sehr guten Überblick. Die meisten Ihrer Start-up-Beteiligun- gen hängenan Ihrer ZMH GmbH, einer Tochter der HaselsteinerFamilienPrivatstiftung.Warumgenau dort? Das haben meine Kollegen so entschieden. Wie stark bringen Sie sich denn persönlich bei Start-ups ein? Bei der Show übernimmt immer ein Juror die Verantwortung für ein bestimmtes Start-up. Ich bin in der privilegierten Situation, dass ich nur selten drankomme. Welche Ihrer Start-up-Beteiligungeninteressiert Sie denn derzeit am meisten? Ich war gerade vor Kurzem Ski fahren, jetzt interessiertmich am meisten der Freemotion-Skischuh. Ich glaube, der Skischuh ist spannend, und ich bin überzeugt, dass der einen Markt finden wird. Aber wenn die Skisaison vorbei ist, wird es vielleicht wieder etwas anderes sein, das ich am spannendstenfinde. So möchte ich mich auch nicht festlcgcn. Sie investierenja längst nicht nur in Start-ups. Kurzvor Jahreswechselwurde bekannt gegeben, dass Sie gemeinsam mit Stephan Zöchling 74,9 Prozent am steirischen Auspuflfliersteller 6/7 Remusübernehmen. Was sind da die Pläne? Ich glaube, dass Remus im Prinzip nur fortgcführt werden muss, das ist ein klassisch österreichischer Mittelständler mit all den Tugenden, die solche Familienbetriebe einfordern und einfordern können. Das ist eine grundsolide Angelegenheit und wenn hier weitere Diversifizierung und Wachstum passiert, bin ich sehr zufrieden. Ein anderes Projekt, über das viel geschrieben wird, ist der Flughafen Klagenfurt. Was tut sieh da? Da wird man abwarten müssen, bis das Land einen Überblick hat, was Insolvenzgefahr oder Nicht-Insolvenzgefahr betrifft, und dann wird man sehen, ob es die Notwendigkeit privater Investoren finden Flughafen noch gibt und das gemeinsame Interesse, wobei Zweiteres durchaus vorhanden ist. "Es ist erstaunlich, wie viel Fantasie, wie viel Potenzial in den Vorschlägen steckt und bei den Gründern vorhanden ist." HANS PETER HASELSTEINER INDUSTRIELLER, INVESTOR UND MÄZEN nicht mehr zwischen Arbeit und Vergnügen bezieh u ngsweise zwischen Arbeit und Dingen, die ich gerne tue und ohnehin täte. Daher fließt das ineinander. Ich bin immer noch Generalbevollmächtigter der Strabag und kümmere mich da um einige Dinge. Dann habe ich meine Kunst- und Kulturprojekte und meine Sozialprojekte. Ich habe also ausreichend zu tun. Die Entwicklung der Flüchtlingsdebatte gefällt Ihnen sicher nicht... Ich bin traurig, dass cs kommt, wie es kommt. Ich halte das für hoffentlich nicht EU-gefährdend; ich glaube schon, dass die Union sich ihrer Schwächen bew usst In welcher Phase sehen Sie denn die wird. Und die Schwächen sind, dass es Neos derzeit? In einer vernünftigen Kon- keine Solidarität gibt, dass die Nationasolidierung. Sie werden sich sowohl in listen jederzeit in der Lage sind, die BeWien als auch auf Bundesebene gut auf völkerung gegen Flüchtlinge einzustimdie nächsten Herausforderungen vorbemen und dafür auch gewählt werden. Es reiten, und die Herausforderungen wer- ist sehr bedauerlich, dass diese Erkenntden die Wahlen sein. Wann wir wieder nis in Großbritannien, Polen und Ungarn wählen, steht in den Sternen, aber wich- und überall zutreffend ist. Der europäitig ist, dass die Neos bis dahin ihre Zeit sche Gedanke steht in den Köpfen der nutzen. Und das, glaube ich, tun sie. Wie Politiker, aber auch in den Köpfen der immer ist nicht alles hundert Prozent Medienvertreter, ganz, ganz weit hinten. positiv und es gelingt nicht immer alles, Alles andere ist im Vordergrund, und das aber das muss man auch nicht in den wird einem drastisch vor Augen geführt. Vordergrund stellen. Das ist bei allen Wenn wir glauben, dass wir durch die Dingen so. Daher, glaube ich, ist es gut, Europäisierung den Nationalismus überwenn sic eine überwiegend positive Biwunden hätten, dann ist das einfach ein lanz vorzeigen können und das können großer Irrglaube, wie sich jetzt zeigt. sie tatsächlich. Haben Sie schon einen Flüchtling kenWer soll Bundespräsident werden? Mir ncngelernt, der Ihnen ein Start-up ist jeder recht. präsentiert hat? Ich weiß nicht, ob es Flüchtlinge waren, aber es gab schon ein Wirklich? Ich kenne nicht alle, aber wir paar, die nicht in Österreich geboren werden sehen. wurden. Sind die Neos mit einem Start-up vergleichbar? Es ist ein politisches Start-up, aber mit Ausnahme des Wortes ist es nicht mit Start-ups vergleichbar. - Warum reizt Sie dieses Amt nicht? Die Vorstellung, dass ich Bundespräsident werde, ist ähnlich absurd wie, dass ich Papst werde. Und ich bin aus der Kirche Schauen Sie sich eigentlich die Show "2 Minuten 2 Millionen" im Fernsehen an? Nein, ich kann mich nicht sehen und hören. Da schau ich nicht hin. ausgetreten. Wie viele Stunden pro Woche arbeiten Sie denn im Schnitt? Ich unterscheide Aber werden Sie oft auf die Sendung angesprochen? Es ist erstaunlich, wie viele Leute die Sendung sehen. 7/7
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