Gemeindebrief 2015 Herbstausgabe

Liebe Leserinnen und Leser,
haben Sie eigentlich schon einmal genauer darüber nachgedacht,
warum zu bestimmten Tageszeiten unsere Kirchenglocken läuten
oder könnten Sie es sogar ganz
ganz genau erklären, warum es festgeset
festgesetz
gesetzte
Läutezeiten gibt?
In diesem Gemeindebrief
Gemeindebrief sollen die Glocken und ihre Funktion im
Mittelpunkt stehen, nachdem wir in der vorigen Ausga
Ausgabe bereits über
das aufwändige Werden und Entstehen einer Kirchenglocke berichberichtet haben.
Glocken haben als liturgische Funktionsträger eine lange Geschichte,
Geschichte,
die bis in die Zeit der Bibel zurückreicht. Im Christentum entwickelte
sich über die Gebetszeitentradition der Klöster auch in den Kirchen
der Dörfer und Städte eine feste Tradition, wann und zu welchem
Anlass die Kirchenglocken regelmäßig läuten und
und die Menschen zu
Besinnung und Gebet auffordern sol
sollen.
LäuteorddAuch in unseren beiden Kirchengemeinden gibt es feste Läuteor
nungen, die den Dienst der Glocken regeln und die Sie in diesem
Gemeindebrief abgedruckt finden.
finden.
Die Anzahl der Glocken, die sich im Kirchturm
Kirchturm bzw. Dachreiter
einer Kirche befinden, kann je nach Größe und Funktion einer
Kirche variieren. So finden wir im Turm der GroßGroß-Eichener KirKirche vier Glocken, zwei davon sind älter als die Kirche und haben
schon im Vorgängerbau geläutet: die größte und
und ältes
älteste Glocke
„Anna“ von 1552, die zweitgrößte
zweitgrößte und zweitälteste
zweitälteste Glocke von
1698 und zwei
zwei neuere kleine Glocken. Die jüngste
jüngste unter ihnen
ist die sog. „Fischer„Fischer-Glocke“. Sie trägt diesen Namen, zuminzumindest in Mitar
Mitarbeiterkreisen, weil sie 1974 auf Initiative und mit
großer (auch finanzieller) Un
Unterstützung des damaligen Pfarrers
3
Otto Fischer als vierte Glocke für den Glockenturm angeschafft
wur
wurde.
In Ilsdorf gibt es zwei Glocken, die beide erst nach der VersetVersetzung aus Bernsfeld für die Kirchengemeinde neu bei der Firma
Rinc
Rincker in Sinn gegossen wurden: die
die kleine Glocke aus dem
Jahr 1985 und die gro
große Glocke aus dem Jahr 1992.
Die Glocken unserer beiden Kirchen erfüllen seit vielen JahrJahrzehnten und Jahrhunderten ihren Dienst als Mahner und VerVerkünder von traurigen
traurigen und freudigen Ereignissen, sie rufen zum
Gebet und laden zum Gottesdienst ein.
Mögen sie noch lange zur Ehre Gottes und zur Freude der
Men
Menschen erklingen!
Lassen Sie sich einladen, in den kommenden Tagen und WoWochen einmal genauer und bewusster auf unsere
unsere Glocken zu höhören, ausgestattet mit dem Hintergrundwissen,
Hintergrundwissen, das Ihnen dieser
dieser
Gemeindebrief gibt.
Ich wünsche Ihnen allen eine schöne und sonnige SpätsommerSpätsommerund eine goldene Herbstzeit!
Ihre Pfarrerin Kerstin Kiehl
4
Aktuelle Meldungen:
Meldungen:
Einführung der neuen Kirchenvorstände in besondebesonderen Gottesdiensten am 6. September
Am 1. September 2015 beginnt die sechsjährige Amtszeit der
am 26. April neu gewählten Kirchenvorstände. Diese werden in
einem Gottesdienst am 6. September in ihr Amt eingeführt: In
GroßGroß-Eichen
Eichen um 10.30 Uhr und in
in Ilsdorf um 16.00 Uhr.
Neuer Konfir
Konfirmandenjahrgang
Am 11. September beginnt der Konfirmandenunter
Konfirmandenunterricht für den
Jahrgang 2015/2016.
Der Vorstellungsgottesdienst
Vorstellungsgottesdienst wird am 10. April 2016,
2016, die KonKonfirmationen
firmationen am 17. April 2016 in Ilsdorf
Ilsdorf und am 24. April
2016 in GroßGroß-Eichen stattfin
stattfinden.
Krippenspiel in Ilsdorf
In diesem Jahr soll es am Heiligen Abend in Ilsdorf ein KripKrippen
penspiel geben, bei dem nicht nur die Kinder, sondern auch
Jugendliche und Erwachsene mitwirken sollen. Alle, die gerne
mitmachen möchten, sind zu einem kurzen Treffen am Freitag,
18. September um 18.00 Uhr in die Ilsdorfer Kirche eingeladen.
Kinderaktionstag
Der nächste Kinderaktionstag findet am 19. September statt. Die
Kinder werden wie immer dazu persönlich eingeladen.
eingeladen.
Gottesdienst auf dem Campingplatz
Am Sonntag, dem 20. September, findet um 15.00 Uhr wiewieder der Gottesdienst
Gottesdienst auf dem Campingplatz statt. Diesmal wird
ihn der Gesangverein GroßGroß-Eichen musikalisch gestalten,
gestalten, ananschließend lädt Familie Theilig zu Kaffee und Ku
Kuchen ein.
5
Erntedankfest am 4. Oktober im Festzelt
Auch in
in diesem Jahr findet das
das Erntedankfest wieder im FestFestzelt vor dem DGH statt. Freiwillige Feuerwehr, ObstObst- und GarGartenbautenbau-Verein und die Kirchengemeinde werden in diesem Jahr
ein Apfelfest organisieren.
organisieren. Am Sonntagmorgen um 10.30 Uhr
wird im Zelt der Erntedankgot
Erntedankgottesdienst
ottesdienst mit Abendmahl
Abendmahl für
Jung und Alt gefeiert. Im Anschluss
Anschluss gibt es Mittagessen,
Mittagessen, GeGetränke
tränke,
ke, Kaf
Kaffee und Kuchen.
Kuchen. Alle GroßGroß-Eichener, Ilsdorfer und
Gäste von außerhalb sind herzlich eingeladen
eingeladen,
laden, mitzufei
mitzufeiern.
ern.
Rückblick
Feier der Silbernen Konfirmation am 26. Juli
Am 26. Juli fand in der GroßGroß-Eichener Kirche die Feier der SilSilbernen Konfirmation statt.
6
Gelungenes Sommerfest
Sommerfest rund um das Pfarr
Pfarrhaus
Am 2. August haben die Kirchengemeinde Großroß-Eichen und
der KunstKunst-und Kulturverein der ErnstErnst-EimerEimer-Freunde gemeingemeinsam das einjährige Bestehen der ErnstErnst-EimerEimer-Stube im PfarrPfarrhaus mit einem großen Sommerfest gefeiert.
mittNach dem gut besuchten Gottesdienst in der Kirche gab es mi
tags Gegrilltes und am Nachmittag ein großes Kuchenbüffet,
das der Frauen
Frauenkreis organisiert hatte. Ein buntes Programm
ergänzte das Bei
Beisammensein,
sammensein, unter anderem wurden auch zwei
Bilder vom letz
letzten Kinderaktionstag versteigert.
7
Gottesdienst
Gottesdienstplan
September – November 2015
Großroß-Eichen:
September 2015
2015:
Sonntag, 06.
06. September,
September, 14. So. n. Trin.:
Trin.: 10.30 Uhr
Einführung des neuen Kirchenvorstands
Sonntag, 13.
13. September,
September, 15. So. n. Trin.: 10.30
10.30 Uhr
Sonntag, 20.
20. September,
September, 16. So. n.Trin.:
n.Trin.: 15.00 Uhr
Gottesdienst
Got
tesdienst auf dem
dem Campingplatz mit dem GesangGesangGroß--Eichen, anschließend Kaffee und Kuchen
verein Groß
Sonntag,
Sonntag, 27.
27. September
September,
ber, 17. So. n. Trin.: 10.30
10.30 Uhr
8
Oktober 201
2015:
Sonntag, 04.
04. Oktober,
Oktober, Erntedankfest:
Erntedankfest: 10.30
10.30 Uhr
Mahl
ahlfeier
mit M
ahl
feier und anschließendem HerbstHerbst-/Apfelfest
/Apfelfest
Sonntag,
Sonntag, 11.
11. Oktober,
Oktober, 19.
19. So. n. Trinitatis:
Trinitatis: 18.00
18.00 Uhr
Sonntag, 18.
18. Oktober,
Oktober, 20.
20. So. n. Trinitatis:
Trinitatis: 10.30 Uhr
Sonntag, 25.
25. Oktober,
Oktober, 21. So. n. Trin.:
Trin.: 10.30 Uhr
Samstag
Samstag,
tag, 31. Oktober,
Oktober, Reformationstag:
Reformationstag: 19.00 Uhr
in Lardenbach
November
November 201
2015:
Sonntag, 01.
01. November
November,
ember, 22. So. n. Trin.:
Trin.: 18.00 Uhr
08.. November,
Sonntag, 08
November, Drittl.
Drittl. So. d. Kj.:
Kj.: 10.30 Uhr
15.. November
November,, Vorl. So. des Kj.
Kj.:: 10.30 Uhr
Sonntag, 15
anschließender
Fried
mit anschließend
er Gedenkfeier auf dem Frie
dhof
Mittwoch, 18.
18. November,
November, BußBuß- und Bettag:
Bettag: 19.00 Uhr
in Flensungen
Sonntag,
22
November,, Ewigkeitssonntag: 10.30 Uhr
So
nntag, 2
2. November
mit Abendmahl
Samstag, 28.
November:: 16.00Uhr
28. November
Andacht zum Adventsmarkt vor dem DGH.
9
Ilsdorf:
September 2015
2015:
15:
Sonntag, 06.
06. September,
September, 14.
14. So. n. Trin.:
Trin.: 16.00 Uhr
Einführung des neuen Kirchenvorstands
Kirchenvorstands
27
September,, 17
17.. So. n. Trinitatis: 09.15 Uhr
Sonntag, 2
7. September
Oktober 2015
2015:
Sonntag, 11.
11. Oktober,
Oktober, Erntedankfest: 10.30
10.30 Uhr
Famiiliengottesdienst mit Mahlfeier
Fam
25.. Oktober
Oktober,, 21. So. n. Tri
Trinitatis:
09.15
Sonntag, 25
nitatis: 0
9.15 Uhr
Samstag
tag,, 31. Oktober
Oktober,, Reformationstag: 19
19.00
Sams
tag
.00 Uhr
in Lardenbach
November 2015
2015:
Sonntag, 08.
08. November,
November, Drittl. So. des Kj.:
Kj.: 09.15Uhr
Mittwoch, 18.
18. November,
November, BußBuß- und Bettag:
Bettag: 19.00 Uhr
in Flensungen
22.. November
November,, Ewigkeit
Ewigkeitsssonntag: 09.15 Uhr
Sonntag, 22
mit Abendmahl
10
„Was ich schon immer einmal über Glauben,
Glauben, Kirche
und Religion wissen wollte …“: Glocken Teil 2
Nachfolgend finden Sie einen Auszug aus:
aus:
Läuteordnungen und ihre Bedeutung
Den vollständigen Artikel finden Sie unter: http://www.zentrumhttp://www.zentrum-verkuendigung.de/
Geschichtliche und praktische Hinweise zum Gebrauch der
Kirchenglocken von Hans Martin Balz, Glockensachverständiger der EKHN bis 2010 (aus: Kirchenmusikalische Nachrichten des Amts für Kirchenmusik, Frankfurt Jahrgang 43,
Nr.3, Juli/Sept. 1992)
1. Bedeutung und Funktion der Glocken
Glocken sind als Musikinstrumente die verbreitetsten und
größten Freiluftinstrumente. Sie zählen zu den frühesten Erfindungen der Menschheit. Von Anfang an hatten sie religiöse
Bedeutung. Sie sollten böse Geister verjagen und gute anlocken, wodurch sie im religiösen Ritus den heiligen Ort schützen konnten. Die Glocken wurden aber auch profan als Signalgeber benutzt, weil ihr Ton über weite Entfernungen zu
hören ist. Die frühe Christenheit hat die Glocken wie überhaupt alle Musikinstrumente wegen ihrer heidnischmagischen Bedeutung zunächst abgelehnt; Paulus vergleicht
den Menschen ohne Liebe mit tönendem Erz oder einer klingenden Schelle. Vom vierten Jahrhundert an aber dienten sie
in den Klöstern als Signalgeber, um die Mönche zu den täglichen Gebetszeiten und zu den Gottesdiensten zusammenzurufen. Dieser Brauch wurde von den Weltkirchen übernommen.
Vom sechsten Jahrhundert an verbreiteten sich die Glocken,
ausgehend vom Orient, über Frankreich und Italien in ganz
Europa. Die bis heute gültigen Funktionen des Läutens sind
11
(1) die Gläubigen zum Gottesdienst einzuladen, (2) während
der Gottesdienste auf bestimmte Vorgänge (Vaterunser, Sanctus, Taufe, Einsegnung, Trauung) hinzuweisen und dadurch
die nicht in der Kirche Anwesenden zum teilnehmenden Gebet aufzurufen, und (3) mehrmals täglich zum Gebet zu mahnen. Die heidnisch-magische Bedeutung, die das Christentum
negiert hatte, behielt im Mittelalter trotzdem eine gewisse Bedeutung. Viele Glockeninschriften aus jener Zeit bezeugen,
daß man dem Glockenklang die Macht zutraute, Unwetter zu
vertreiben. Bis in unsere Zeit wurden Glocken auch für profane Zwecke genutzt, sei es durch besondere Glocken in städtischem Besitz, sei es durch das sogenannte bürgerliche Läuten der Kirchenglocken. Heute wird Glockengeläut vorrangig
als Stimme der Kirche verstanden. Meist aber auch nicht
mehr als das, obwohl so verschiedenartig geläutet werden
kann, daß das Geläut eine richtiggehende Sprache sprechen
kann, die bestimmte Informationen weitergibt. Musikalische
Variationsmöglichkeiten bestehen nicht nur in der Zusammenstellung mehrerer und dem Alleinläuten einzelner Glocken, sondern auch in den verschiedenen Läute- oder Anschlagsarten. Dadurch kann den verschiedenen kirchlichen
Anlässen ein spezifisches Geläute zugeordnet werden. Wird
das in einer Läuteordnung fixiert und bekanntgemacht, dann
hat das Geläut ihrer Kirche einer Gemeinde ganz Spezielles zu
sagen. Jede Läuteordnung muß besonders ausgearbeitet werden, weil nicht nur die Geläute, sondern auch die örtlichen
Traditionen, Erwartungen und Möglichkeiten verschieden
sind. […]
2. Anschlagsarten
2.1 Die verbreitetste Art der Tonerzeugung bei Glocken ist
das normale Läuten. Die Glocke wird durch Ziehen eines Seils
oder durch eine elektrische Maschine zum Schwingen gebracht, wobei der Klöppel an die Wandung schlägt. Handläuten durch Seilziehen ist eine Kunstfertigkeit und bedarf einer
12
Einweisung. Handgeläutete Glocken klingen besonders schön
wegen der leichten Ungleichmäßigkeit des Läutevorgangs.
Handläuten kann als besonderer Part bei der Gestaltung des
Gottesdienstes angesehen werden. […]
3. Verwendung einzelner und mehrerer Glocken
Jede Glocke kann und soll auch einzeln verwendet werden,
besonders dann, wenn durch ihren Namen eine Funktion angedeutet ist, etwa als Sterbe- oder Vaterunser-Glocke. Das
Zusammenläuten von zwei und mehr Glocken nennt man
Gruppengeläute. Welche Glocken zusammen geläutet werden,
ist nach musikalischen Gesichtspunkten zu entscheiden. […]
4. Läuteregeln
Einsatzfolge: Läuten mehrere Glocken (Gruppengeläut oder
Plenum), beginnt die kleinste. Erst wenn diese voll ausschwingt, also in gewissem Abstand, soll die nächst größere
hinzukommen, die übrigen entsprechend später. Ausgeläutet
wird in der gleichen Reihenfolge. Die kleinste Glocke schweigt
zuerst, die tiefste Glocke läutet bis zuletzt. Da die Glocken von
der größten an durchnumeriert werden, beginnen Ein- und
Ausläuten bei der Glocke mit der größten Ordnungszahl und
enden bei der Glocke mit der kleinsten Ordnungszahl. […]
5. Anlässe zum Läuten, Läutearten
5.1 Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen
Zum Sonn- und Feiertag gehört das Einläuten am Vorabend.
Es ist der Überrest eines weggefallenen Vespergottesdienstes.
Der Vorabend gehört liturgisch nach alter Auffassung schon
zum folgenden Tag. Deshalb wird der Sonn- und Feiertag am
Vorabend mit dem gleichen Geläut eingeläutet, das dann auch
13
zum Hauptgottesdienst ruft. Früher wurde das Einläuten offenbar gern mit der Betstunde oder, wenn sonntags Abendmahl gefeiert wurde, auch mit der Beichte verbunden. […]Das
Läuten zu den Gottesdiensten am Heiligen Abend, die ja heute
noch gelegentlich Vesper genannt werden, ist genauso zu behandeln wie das Einläuten.
Das nächtliche Läuten in der Weihnachts- oder Osternacht
gehörte ursprünglich zu Frühgottesdiensten (Metten). […]Vor
den Hauptgottesdiensten können besondere Glockenzeichen
(Vorläuten) gegeben werden, entweder zwei und eine Stunde
vor Beginn, oder eine und eine halbe Stunde, oder eine halbe
und eine viertel Stunde. Das Läuten zu Beginn des Gottesdienstes wird auch Zusammenläuten genannt, weil hierbei die
meisten oder alle Glocken beteiligt sind. […] Das an manchen
Orten übliche Ausläuten des Sonntags ist wie das Einläuten
am Vorabend als übriggebliebenes Vespergeläut zu verstehen
und entspricht dem Zusammenläuten zum Hauptgottesdienst.
[…]
5.4 Glockenzeichen während der Gottesdienste
Sie sind eine uralte Sitte. Das Läuten zum Vaterunser wird
schon im Visitationsbescheid von 1629 bezeugt. In der Regel
war das (still gebetete) Vaterunser "unter einem Glockenzeichen" der Abschluß der Gottesdienste nach dem Segen. Die
hessische Agende von 1724 kommentiert das Läuten zum Vaterunser nach der Predigt wie auch in der Betstunde so: "denen so ausser der Kirchen seynd zum Zeichen / daß sie mit
denen / so im Gottes hauß seynd / ihre Hände zu Gott auffheben und mitbeten sollen" (S. 477). Auch zur Taufe wird geläutet, ebenso während der Einsegnung bei Trauung und Konfirmation. An Bußtagen kann während des Bußgebetes geläutet werden. […]
14
5.5 Läuten bei Beerdigungen
Zu unterscheiden ist das Läuten, das einen Sterbefall anzeigt,
und das eigentliche Beerdigungsgeläute. […] Das Läuten zur
Beerdigung selbst war früher bestimmt durch den Umstand,
daß der Trauerzug sich vom Trauerhaus bis zur Kirche bewegte und nach der Trauerfeier der Sarg zum Grab auf den
die Kirche umgebenden Friedhof getragen wurde. (Bis ins 19.
Jahrhundert waren regelmäßig die Friedhöfe bei den Kirchen.) Wenn der Trauerzug sich in Bewegung setzt, wird mit
allen Glocken geläutet. Heute wird, sofern die Kirche in der
Nähe des Friedhofs liegt, zum Beginn der Trauerfeier mit einer Glocke geläutet und während des Weges zum Grabe mit
mehreren Glocken oder nur mit der größten. Ist der Friedhof
weit von der Kirche entfernt, wie in Großstädten meistens,
kann zur Zeit der Beerdigung mit den Kirchenglocken ein
Gedenk- und Gebetszeichen gegeben werden. Verfügt die
Trauerhalle über eine Glocke, läutet diese zu Beginn der
Trauerfeier und während des Weges zum Grabe. Die Lebensordnung der Ev. Kirche in Hessen und Nassau erwähnt das
Läuten der Kirchenglocken "als Ruf zum Gebet und zum Gottesdienst bei einer kirchlichen Bestattung", "wo es üblich ist".
Bei Beerdigungen durch andere christliche Konfessionen kann
der Kirchenvorstand auf Antrag das Läuten erlauben, wenn
diese Kirchen der "Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen
in Deutschland" angehören. (Amtsblatt 1988 Nr. 2, S. 23)
5.6 Das tägliche Gebetsläuten
Das morgendliche Gebetsläuten wurde durch Papst Urban im
11. Jahrhundert eingeführt, vermutlich auch das Abendläuten. Das Läuten zu Mittag kam unter Papst Calixt III. im Jahr
1455 hinzu. Es wurde Ave-Maria- oder Angelusläuten genannt
nach dem Gebet, das während Läutens gesprochen werden
sollte. Als die Reformation dieses Gebet abschaffte, verlor das
Läuten seinen unmittelbaren Sinn, wurde aber zur Ordnung
15
des Tageslaufs beibehalten. […] Die Hessen Darmstädtische
Bettagsordnung von 1631 führte eine tägliche Betglocke um 10
Uhr ein, die von 1632 eine weitere um 17 Uhr. Das Tagesläuten umfaßte seitdem das herkömmliche, vorreformatorische
Läuten um 4, 11 und 20 Uhr, außerdem das Gebetsläuten um
10 Uhr (seit 1631), 12 Uhr (seit 1594) und 17 Uhr (seit 1632).
Das tägliche Läuten wurde aber auch von Fall zu Fall nach
der Jahreszeit und den Bedürfnissen der Bevölkerung abgewandelt.
Heute besteht nur noch wenig Bedürfnis nach Läuten als
Zeitangabe oder als Orientierung für verirrte Wanderer.
Sechsmaliges tägliches Läuten wird man als Gebetsläuten für
zu häufig ansehen. Auch das extrem frühe Morgenläuten wird
kaum noch erwünscht sein. Beim Festlegen eines drei- oder
viermaligen Gebetsläutens wird man sich an die örtliche
Überlieferung halten, dabei jedoch auf die heutigen Lebensformen achten. Morgen- und Abendläuten fallen an Sonntagen nicht aus.
5.7 Läuten ohne kirchliche Funktion (bürgerliches Läuten)
Früher wurden die Kirchenglocken oft aus besonderen, nicht
kirchlichen Anlässen geläutet: bei Siegen, Siegesfeiern oder
Geburtstagen des Landesherrn, aber auch bei Katastrophen
wie Unwettern oder Bränden (Sturmläuten). Davon ist nur
das Läuten in der Neujahrsnacht übriggeblieben. Anstelle des
früher einstündigen Läutens läutet man heute kürzer. Zu
empfehlen sind zwei bis drei Pulse von je 5 bis 7 Minuten.
Noch heute haben die bürgerlichen Gemeinden das Recht, die
Kirchenglocken "in allgemeinen Notfällen wie Feuersgefahr,
Hochwasser oder sonstigen katastrophenartigen Unglücksfällen zu benutzen" (Hessen-Darmstädtisches Gesetz das Eigentum an Kirchen und Pfarrhäusern betreffend vom 6. 8. 1902).
[…]
16
Läute-Ordnung Groß-Eichen
Die Kirche in Groß-Eichen besitzt vier Glocken:
große Glocke, zweigrößte Glocke, Schulglocke, kleine Glocke
Tägliches Gebetsläuten:
-Mo. bis Sa.: 10.00 Uhr/12.00 Uhr, 3 Min. zweitgrößte Glocke
-Mo. bis Fr.: 17.00 Uhr, 3 Min.
zweitgrößte Glocke
-Sa. 17.00 Uhr, Einläuten, 15 Min.
alle Glocken
-So. 17.00 Uhr, Ausläuten, 5 Min.
zweitgrößte Glocke
-20.00 Uhr (vom 11.11. bis 22.2.), 3 Min.
große Glocke
Gottesdienst:
-Eine Stunde vor Beginn: 3 Min.
-15 Minuten vor dem Gottesdienst
-Vaterunser-Läuten
-Ewigkeitssonntag: Totengedenken
zweitgrößte Glocke
alle Glocken
kleine Glocke
kleine Glocke
Trauung:
-Eine Stunde vor Beginn: 3 Min.
-Von der angesetzten Uhrzeit bis
zum erfolgten Einzug in die Kirche
zweitgrößte Glocke
alle vier Glocken
Konfirmation/Trauung:
-Während der Einsegnung
kleine Glocke
Babyläuten:
-Am Samstag nach der Ankunft von Mutter und Kind
zu Hause um 13.00 Uhr: 5 Min., bei Zwillingen 10 Min.
alle vier Glocken
Silvesternacht:
-Einläuten des Neuen Jahres: 10 Min.
alle vier Glocken
Aussegnung:
Leichenhalle Friedhof:
-Zur angesetzten Zeit, 5 Min.
Schulglocke + kleine Glocke
17
Vom Sterbehaus zum Friedhof:
-Zur angesetzten Zeit bis zum Eintreffen
Schulglocke + kleine Glocke
Nur Sterbehaus:
-Zur angesetzten Zeit, 5 Min.
Schulglocke + kleine Glocke
Beerdigung:
Vorläuten:
-4 Stunden und 2 Stunden vor Beginn, 5 Min.
alle vier Glocken
Trauerfeier in der Kirche:
-15 Min. vor Beginn
alle vier Glocken
Weg von der Kirche zur Leichenhalle
Schulglocke + kleine Glocke
Überleiten des Sargs/der Urne bis zum Versenken ins Grab
alle vier Glocken
Läute-Ordnung Ilsdorf
Die Kirche in Ilsdorf besitzt zwei Glocken:
große Glocke, kleine Glocke
Tägliches Gebetsläuten:
-Mo. bis Sa.: 10.00 Uhr/12.00 Uhr, 3 Min.
-Mo. bis Fr.: 17.00 Uhr, 5 Min.
-Sa. 17.00 Uhr, Einläuten, 10 Min.
-So. 17.00 Uhr, Ausläuten, 10 Min.
kleine Glocke
kleine Glocke
beide Glocken
beide Glocken
Gottesdienst:
-Eine Stunde vor Beginn: 3 Min.
-15 Minuten vor dem Gottesdienst
-Vaterunser-Läuten
-Ewigkeitssonntag: Totengedenken
kleine Glocke
beide Glocken
kleine Glocke
beide Glocken
18
Trauung:
-Von der angesetzten Uhrzeit bis
zum erfolgten Einzug in die Kirche
beide Glocken
Konfirmation/Trauung:
-Während der Einsegnung
beide Glocken
Babyläuten:
-Am Samstag nach der Ankunft von Mutter und Kind
zu Hause um 13.00 Uhr: 10 Min.
beide Glocken
Silvesternacht:
-Einläuten des Neuen Jahres: 10 Min.
beide Glocken
Aussegnung:
Leichenhalle Friedhof:
-5 Min vor der angesetzten Zeit
bis 5 Min. nach der angesetzten Zeit
beide Glocken
Sterbehaus oder Solmser Friedhof:
-15 Min. vor der angesetzten Zeit
beide Glocken
Beerdigung:
Vorläuten:
- 1 Stunde vor Beginn, 5 Min.
große Glocke
Trauerfeier in der Kirche:
-15 Min. vor Beginn
beide Glocken
Solmser Friedhof:
-15 Min. vor Beginn
beide Glocken
Überleiten des Sargs/der Urne
bis zum Versenken ins Grab
beide Glocken
Überleiten zum Solmser Friedhof: 10 Min.
beide Glocken
19
Hausabendmahl
Es ist eine sehr alte Tradition in der
der Evangelischen KirKirche, mit den Kranken oder nicht mehr mobilen GeGemeindegliedern zu Hause ein Hausabendmahl zu feifeiern.
Dazu sind auch Familienmitglieder, Freunde und
Nachbarn immer herzlich willkommen. Oft schließt
sich daran noch ein gemeinsames Bei
Beisammensein
sammensein an.
Die Hausabendmahlsfeier ist je
jederzeit möglich, eine
kurze Terminabsprache mit der Pfar
Pfarrerin genügt und
bedarf Ihrerseits keinerlei Vorbereitung, denn alles
Nötige (Wein oder Traubensaft, Hostien, Kelch) wird
direkt mitge
mitgebracht.
Unsere Pfarrerin kommt gerne, bitte sagen Sie BeBescheid!
Gleiches gilt für alle anderen seelsorgerlichen Besuche
und Gespräche:
Gespräche: Ein Besuch der Pfarrerin bei Ihnen zu
Hause oder ein Gespräch im Amtszimmer des PfarrPfarrhauses ist jederzeit möglich! Wichtig ist nur, dass die
Pfarrerin
Pfarrerin auch darüber informiert wird,
wird, dass Sie einen
Besuch oder ein Gespräch wünschen!
wünschen!
20
Kleidersammlung
der Evangelischen Kirchengemeinden
GroßGroß-Eichen und Ilsdorf
In der Zeit vom
14.9.2015 bis 19.9.2015
führen unsere Kirchengemeinden
wieder die traditi
traditio
itionelle Kleidersammlung
für die von Bodelschwinghschen Anstalten
in Bethel durch.
durch.
Die Abgabestelle ist wie immer
im unteren Gemein
Gemeindesaal des Ev. Gemeindehauses
Kirchgasse 8
35325 GroßGroß-Eichen.
Eichen.
Die Annahme erfolgt jeweils
von 17.00 bis 17.15 Uhr
21
BibelBibel- und Gesprächsabende 2015
„Lebenskunst und Lebenssinn“
In diesem
diesem Jahr soll an drei Abenden im Oktober über
das Thema „Lebenskunst und Lebenssinn“ anhand der
Biographien berühmter Christinnen und Christen
nachgedacht werden:
• Dienstag 6. 10. in Weickartshain:
Weickartshain:
Pfrin. Ingrid VolkhardtVolkhardt-Sandori und
Pfrin. Cordula Michae
Michaelsen
• Mittwoch 14. 10. in Stockhausen:
Stockhausen:
Pfr. Markus Witz
Witznick und
Vikar Nils Schellhaas
• Donnerstag 22. 10. in Lardenbach:
Lardenbach:
Pfrin. Susanne MetzgerMetzger-Liedtke und
Pfrin. Kerstin Kiehl.
Kiehl.
Die Abende finden in den Ev. Gemeindehäusern statt,
Beginn ist jeweils um
um 20 Uhr.
22
Hinweis auf eine Neuerscheinung:
Neuerscheinung:
23
Am 10. Juni hielt Pfrin. Kiehl in der GroßGroß-Eichener Kirche vor
rund 60 Zuhörerinnen und Zuhörern einen Vortrag zum TheThema „Wenn die Seele den Körper verlässt“. Dieser war Teil einer
Vortragsreihe der Arbeitsgemeinschaft
Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen DekaDekanate Grünberg, Hungen und Kirchberg zum Jahresthema 2015
„Mit Leib und Seele“.
Darin erläuterte sie anhand von Texten, Bildern und Musik aus
der christlichen Tradition die evangelische Lehre von den sog.
„letzten Dingen“ Sterben,
Sterben, Tod und Auferstehung, der EschatoEschatologie,
logie, und sie
sie stelle
stelle dazu ihr neues
neues - im Mai 2015 erschienenes Buch zu diesem Thema vor.
Ziel dieses Buches ist es, interessierten Leserinnen und Lesern
die christliche Eschatologie ohne theologisches Fachwissen vveerständlich nä
näherzubringen und auf der Suche nach Antworten zu
unterstützen bzw. ein Nachdenken über die eigene Position
anzuregen.
zuregen.
Das Buch ist donnerstags von 17.00 – 19.00 Uhr im Gemein
Gemeindedebüro zum Preis von
von 15,15,- € erhältlich oder kann über den BuchBuchhandel bezogen wer
werden.
24
Freude und Leid:
Leid:
Taufen
Taufen:
Jesus Christus spricht: „Taufet sie auf den
Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
(Mt. 28,19)
•
Dana Nordmeier,
Nordmeier Groß-Eichen
•
Allesya Sue Nordmeier
Nordmeier,
ier Groß-Eichen
•
Jona Olivia Rohde,
Rohde Ober-Ohmen/Groß-Eichen
•
AeronAeron-Miro Nordmeier,
Nordmeier, Groß-Eichen
•
IanIan-Taylor Nordmeier, Groß-Eichen
•
Lotte Schwab, Groß-Eichen
Hochzeiten
Hochzeiten:
en:
„Wo du hingehst, da will auch ich
hingehen…“ (Ruth 1,16b)
• Carsten Schott und Elisabeth,
Elisabeth, geb. Schmiermund,
Schmiermund,
Groß-Eichen/Merlau
• Christian Dwenger und Laura, geb. Würzinger,
Schwalmstadt/Groß-Eichen
25
Beerdigungen
Beerdigungen:
en:
Jesus Christus spricht:
„Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ (Joh. 11,25)
• Es erfolgten im Zeitraum Juni - August keine
Beerdi
eerdigungen!
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Mitteilungen
Pfrin. Kiehl befindet sich in der Zeit vom 21.09.15 bis eineinschließlich
schließ
lich 27.09.15 auf einer Fortbildungsveranstaltung des
Deekanats Grünberg in Rom.
Ev. D
Die Vertretung übernimmt:
Pfr. Markus Witznick, OberOber-Ohmen, Tel. 06400/950897.
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Der nächste Gemeindebrief
Gemeindebrief erscheint Anfang Deze
Dezember mit der
Winter--/Weihnachts
/Weihnachtsausgabe!
Winter
ausgabe!
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Impressum:
Impressum:
Groß-Eichen und
Gemeindebrief für die Evangelischen Kirchengemeinden Groß
Ilsdorf, herausgegeben von Pfrin. Kerstin Kiehl im Auftrag der KirchenvorKirchenvorstände.
stände. Bilder: Jutta SchüttSchütt-Frank; Kerstin Kiehl.
28.. Ausg
Ausgabe,
2015,, Auflage: 600 Stück
Stück..
28
abe, September 2015
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