Liebe Leserinnen und Leser, haben Sie eigentlich schon einmal genauer darüber nachgedacht, warum zu bestimmten Tageszeiten unsere Kirchenglocken läuten oder könnten Sie es sogar ganz ganz genau erklären, warum es festgeset festgesetz gesetzte Läutezeiten gibt? In diesem Gemeindebrief Gemeindebrief sollen die Glocken und ihre Funktion im Mittelpunkt stehen, nachdem wir in der vorigen Ausga Ausgabe bereits über das aufwändige Werden und Entstehen einer Kirchenglocke berichberichtet haben. Glocken haben als liturgische Funktionsträger eine lange Geschichte, Geschichte, die bis in die Zeit der Bibel zurückreicht. Im Christentum entwickelte sich über die Gebetszeitentradition der Klöster auch in den Kirchen der Dörfer und Städte eine feste Tradition, wann und zu welchem Anlass die Kirchenglocken regelmäßig läuten und und die Menschen zu Besinnung und Gebet auffordern sol sollen. LäuteorddAuch in unseren beiden Kirchengemeinden gibt es feste Läuteor nungen, die den Dienst der Glocken regeln und die Sie in diesem Gemeindebrief abgedruckt finden. finden. Die Anzahl der Glocken, die sich im Kirchturm Kirchturm bzw. Dachreiter einer Kirche befinden, kann je nach Größe und Funktion einer Kirche variieren. So finden wir im Turm der GroßGroß-Eichener KirKirche vier Glocken, zwei davon sind älter als die Kirche und haben schon im Vorgängerbau geläutet: die größte und und ältes älteste Glocke „Anna“ von 1552, die zweitgrößte zweitgrößte und zweitälteste zweitälteste Glocke von 1698 und zwei zwei neuere kleine Glocken. Die jüngste jüngste unter ihnen ist die sog. „Fischer„Fischer-Glocke“. Sie trägt diesen Namen, zuminzumindest in Mitar Mitarbeiterkreisen, weil sie 1974 auf Initiative und mit großer (auch finanzieller) Un Unterstützung des damaligen Pfarrers 3 Otto Fischer als vierte Glocke für den Glockenturm angeschafft wur wurde. In Ilsdorf gibt es zwei Glocken, die beide erst nach der VersetVersetzung aus Bernsfeld für die Kirchengemeinde neu bei der Firma Rinc Rincker in Sinn gegossen wurden: die die kleine Glocke aus dem Jahr 1985 und die gro große Glocke aus dem Jahr 1992. Die Glocken unserer beiden Kirchen erfüllen seit vielen JahrJahrzehnten und Jahrhunderten ihren Dienst als Mahner und VerVerkünder von traurigen traurigen und freudigen Ereignissen, sie rufen zum Gebet und laden zum Gottesdienst ein. Mögen sie noch lange zur Ehre Gottes und zur Freude der Men Menschen erklingen! Lassen Sie sich einladen, in den kommenden Tagen und WoWochen einmal genauer und bewusster auf unsere unsere Glocken zu höhören, ausgestattet mit dem Hintergrundwissen, Hintergrundwissen, das Ihnen dieser dieser Gemeindebrief gibt. Ich wünsche Ihnen allen eine schöne und sonnige SpätsommerSpätsommerund eine goldene Herbstzeit! Ihre Pfarrerin Kerstin Kiehl 4 Aktuelle Meldungen: Meldungen: Einführung der neuen Kirchenvorstände in besondebesonderen Gottesdiensten am 6. September Am 1. September 2015 beginnt die sechsjährige Amtszeit der am 26. April neu gewählten Kirchenvorstände. Diese werden in einem Gottesdienst am 6. September in ihr Amt eingeführt: In GroßGroß-Eichen Eichen um 10.30 Uhr und in in Ilsdorf um 16.00 Uhr. Neuer Konfir Konfirmandenjahrgang Am 11. September beginnt der Konfirmandenunter Konfirmandenunterricht für den Jahrgang 2015/2016. Der Vorstellungsgottesdienst Vorstellungsgottesdienst wird am 10. April 2016, 2016, die KonKonfirmationen firmationen am 17. April 2016 in Ilsdorf Ilsdorf und am 24. April 2016 in GroßGroß-Eichen stattfin stattfinden. Krippenspiel in Ilsdorf In diesem Jahr soll es am Heiligen Abend in Ilsdorf ein KripKrippen penspiel geben, bei dem nicht nur die Kinder, sondern auch Jugendliche und Erwachsene mitwirken sollen. Alle, die gerne mitmachen möchten, sind zu einem kurzen Treffen am Freitag, 18. September um 18.00 Uhr in die Ilsdorfer Kirche eingeladen. Kinderaktionstag Der nächste Kinderaktionstag findet am 19. September statt. Die Kinder werden wie immer dazu persönlich eingeladen. eingeladen. Gottesdienst auf dem Campingplatz Am Sonntag, dem 20. September, findet um 15.00 Uhr wiewieder der Gottesdienst Gottesdienst auf dem Campingplatz statt. Diesmal wird ihn der Gesangverein GroßGroß-Eichen musikalisch gestalten, gestalten, ananschließend lädt Familie Theilig zu Kaffee und Ku Kuchen ein. 5 Erntedankfest am 4. Oktober im Festzelt Auch in in diesem Jahr findet das das Erntedankfest wieder im FestFestzelt vor dem DGH statt. Freiwillige Feuerwehr, ObstObst- und GarGartenbautenbau-Verein und die Kirchengemeinde werden in diesem Jahr ein Apfelfest organisieren. organisieren. Am Sonntagmorgen um 10.30 Uhr wird im Zelt der Erntedankgot Erntedankgottesdienst ottesdienst mit Abendmahl Abendmahl für Jung und Alt gefeiert. Im Anschluss Anschluss gibt es Mittagessen, Mittagessen, GeGetränke tränke, ke, Kaf Kaffee und Kuchen. Kuchen. Alle GroßGroß-Eichener, Ilsdorfer und Gäste von außerhalb sind herzlich eingeladen eingeladen, laden, mitzufei mitzufeiern. ern. Rückblick Feier der Silbernen Konfirmation am 26. Juli Am 26. Juli fand in der GroßGroß-Eichener Kirche die Feier der SilSilbernen Konfirmation statt. 6 Gelungenes Sommerfest Sommerfest rund um das Pfarr Pfarrhaus Am 2. August haben die Kirchengemeinde Großroß-Eichen und der KunstKunst-und Kulturverein der ErnstErnst-EimerEimer-Freunde gemeingemeinsam das einjährige Bestehen der ErnstErnst-EimerEimer-Stube im PfarrPfarrhaus mit einem großen Sommerfest gefeiert. mittNach dem gut besuchten Gottesdienst in der Kirche gab es mi tags Gegrilltes und am Nachmittag ein großes Kuchenbüffet, das der Frauen Frauenkreis organisiert hatte. Ein buntes Programm ergänzte das Bei Beisammensein, sammensein, unter anderem wurden auch zwei Bilder vom letz letzten Kinderaktionstag versteigert. 7 Gottesdienst Gottesdienstplan September – November 2015 Großroß-Eichen: September 2015 2015: Sonntag, 06. 06. September, September, 14. So. n. Trin.: Trin.: 10.30 Uhr Einführung des neuen Kirchenvorstands Sonntag, 13. 13. September, September, 15. So. n. Trin.: 10.30 10.30 Uhr Sonntag, 20. 20. September, September, 16. So. n.Trin.: n.Trin.: 15.00 Uhr Gottesdienst Got tesdienst auf dem dem Campingplatz mit dem GesangGesangGroß--Eichen, anschließend Kaffee und Kuchen verein Groß Sonntag, Sonntag, 27. 27. September September, ber, 17. So. n. Trin.: 10.30 10.30 Uhr 8 Oktober 201 2015: Sonntag, 04. 04. Oktober, Oktober, Erntedankfest: Erntedankfest: 10.30 10.30 Uhr Mahl ahlfeier mit M ahl feier und anschließendem HerbstHerbst-/Apfelfest /Apfelfest Sonntag, Sonntag, 11. 11. Oktober, Oktober, 19. 19. So. n. Trinitatis: Trinitatis: 18.00 18.00 Uhr Sonntag, 18. 18. Oktober, Oktober, 20. 20. So. n. Trinitatis: Trinitatis: 10.30 Uhr Sonntag, 25. 25. Oktober, Oktober, 21. So. n. Trin.: Trin.: 10.30 Uhr Samstag Samstag, tag, 31. Oktober, Oktober, Reformationstag: Reformationstag: 19.00 Uhr in Lardenbach November November 201 2015: Sonntag, 01. 01. November November, ember, 22. So. n. Trin.: Trin.: 18.00 Uhr 08.. November, Sonntag, 08 November, Drittl. Drittl. So. d. Kj.: Kj.: 10.30 Uhr 15.. November November,, Vorl. So. des Kj. Kj.:: 10.30 Uhr Sonntag, 15 anschließender Fried mit anschließend er Gedenkfeier auf dem Frie dhof Mittwoch, 18. 18. November, November, BußBuß- und Bettag: Bettag: 19.00 Uhr in Flensungen Sonntag, 22 November,, Ewigkeitssonntag: 10.30 Uhr So nntag, 2 2. November mit Abendmahl Samstag, 28. November:: 16.00Uhr 28. November Andacht zum Adventsmarkt vor dem DGH. 9 Ilsdorf: September 2015 2015: 15: Sonntag, 06. 06. September, September, 14. 14. So. n. Trin.: Trin.: 16.00 Uhr Einführung des neuen Kirchenvorstands Kirchenvorstands 27 September,, 17 17.. So. n. Trinitatis: 09.15 Uhr Sonntag, 2 7. September Oktober 2015 2015: Sonntag, 11. 11. Oktober, Oktober, Erntedankfest: 10.30 10.30 Uhr Famiiliengottesdienst mit Mahlfeier Fam 25.. Oktober Oktober,, 21. So. n. Tri Trinitatis: 09.15 Sonntag, 25 nitatis: 0 9.15 Uhr Samstag tag,, 31. Oktober Oktober,, Reformationstag: 19 19.00 Sams tag .00 Uhr in Lardenbach November 2015 2015: Sonntag, 08. 08. November, November, Drittl. So. des Kj.: Kj.: 09.15Uhr Mittwoch, 18. 18. November, November, BußBuß- und Bettag: Bettag: 19.00 Uhr in Flensungen 22.. November November,, Ewigkeit Ewigkeitsssonntag: 09.15 Uhr Sonntag, 22 mit Abendmahl 10 „Was ich schon immer einmal über Glauben, Glauben, Kirche und Religion wissen wollte …“: Glocken Teil 2 Nachfolgend finden Sie einen Auszug aus: aus: Läuteordnungen und ihre Bedeutung Den vollständigen Artikel finden Sie unter: http://www.zentrumhttp://www.zentrum-verkuendigung.de/ Geschichtliche und praktische Hinweise zum Gebrauch der Kirchenglocken von Hans Martin Balz, Glockensachverständiger der EKHN bis 2010 (aus: Kirchenmusikalische Nachrichten des Amts für Kirchenmusik, Frankfurt Jahrgang 43, Nr.3, Juli/Sept. 1992) 1. Bedeutung und Funktion der Glocken Glocken sind als Musikinstrumente die verbreitetsten und größten Freiluftinstrumente. Sie zählen zu den frühesten Erfindungen der Menschheit. Von Anfang an hatten sie religiöse Bedeutung. Sie sollten böse Geister verjagen und gute anlocken, wodurch sie im religiösen Ritus den heiligen Ort schützen konnten. Die Glocken wurden aber auch profan als Signalgeber benutzt, weil ihr Ton über weite Entfernungen zu hören ist. Die frühe Christenheit hat die Glocken wie überhaupt alle Musikinstrumente wegen ihrer heidnischmagischen Bedeutung zunächst abgelehnt; Paulus vergleicht den Menschen ohne Liebe mit tönendem Erz oder einer klingenden Schelle. Vom vierten Jahrhundert an aber dienten sie in den Klöstern als Signalgeber, um die Mönche zu den täglichen Gebetszeiten und zu den Gottesdiensten zusammenzurufen. Dieser Brauch wurde von den Weltkirchen übernommen. Vom sechsten Jahrhundert an verbreiteten sich die Glocken, ausgehend vom Orient, über Frankreich und Italien in ganz Europa. Die bis heute gültigen Funktionen des Läutens sind 11 (1) die Gläubigen zum Gottesdienst einzuladen, (2) während der Gottesdienste auf bestimmte Vorgänge (Vaterunser, Sanctus, Taufe, Einsegnung, Trauung) hinzuweisen und dadurch die nicht in der Kirche Anwesenden zum teilnehmenden Gebet aufzurufen, und (3) mehrmals täglich zum Gebet zu mahnen. Die heidnisch-magische Bedeutung, die das Christentum negiert hatte, behielt im Mittelalter trotzdem eine gewisse Bedeutung. Viele Glockeninschriften aus jener Zeit bezeugen, daß man dem Glockenklang die Macht zutraute, Unwetter zu vertreiben. Bis in unsere Zeit wurden Glocken auch für profane Zwecke genutzt, sei es durch besondere Glocken in städtischem Besitz, sei es durch das sogenannte bürgerliche Läuten der Kirchenglocken. Heute wird Glockengeläut vorrangig als Stimme der Kirche verstanden. Meist aber auch nicht mehr als das, obwohl so verschiedenartig geläutet werden kann, daß das Geläut eine richtiggehende Sprache sprechen kann, die bestimmte Informationen weitergibt. Musikalische Variationsmöglichkeiten bestehen nicht nur in der Zusammenstellung mehrerer und dem Alleinläuten einzelner Glocken, sondern auch in den verschiedenen Läute- oder Anschlagsarten. Dadurch kann den verschiedenen kirchlichen Anlässen ein spezifisches Geläute zugeordnet werden. Wird das in einer Läuteordnung fixiert und bekanntgemacht, dann hat das Geläut ihrer Kirche einer Gemeinde ganz Spezielles zu sagen. Jede Läuteordnung muß besonders ausgearbeitet werden, weil nicht nur die Geläute, sondern auch die örtlichen Traditionen, Erwartungen und Möglichkeiten verschieden sind. […] 2. Anschlagsarten 2.1 Die verbreitetste Art der Tonerzeugung bei Glocken ist das normale Läuten. Die Glocke wird durch Ziehen eines Seils oder durch eine elektrische Maschine zum Schwingen gebracht, wobei der Klöppel an die Wandung schlägt. Handläuten durch Seilziehen ist eine Kunstfertigkeit und bedarf einer 12 Einweisung. Handgeläutete Glocken klingen besonders schön wegen der leichten Ungleichmäßigkeit des Läutevorgangs. Handläuten kann als besonderer Part bei der Gestaltung des Gottesdienstes angesehen werden. […] 3. Verwendung einzelner und mehrerer Glocken Jede Glocke kann und soll auch einzeln verwendet werden, besonders dann, wenn durch ihren Namen eine Funktion angedeutet ist, etwa als Sterbe- oder Vaterunser-Glocke. Das Zusammenläuten von zwei und mehr Glocken nennt man Gruppengeläute. Welche Glocken zusammen geläutet werden, ist nach musikalischen Gesichtspunkten zu entscheiden. […] 4. Läuteregeln Einsatzfolge: Läuten mehrere Glocken (Gruppengeläut oder Plenum), beginnt die kleinste. Erst wenn diese voll ausschwingt, also in gewissem Abstand, soll die nächst größere hinzukommen, die übrigen entsprechend später. Ausgeläutet wird in der gleichen Reihenfolge. Die kleinste Glocke schweigt zuerst, die tiefste Glocke läutet bis zuletzt. Da die Glocken von der größten an durchnumeriert werden, beginnen Ein- und Ausläuten bei der Glocke mit der größten Ordnungszahl und enden bei der Glocke mit der kleinsten Ordnungszahl. […] 5. Anlässe zum Läuten, Läutearten 5.1 Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen Zum Sonn- und Feiertag gehört das Einläuten am Vorabend. Es ist der Überrest eines weggefallenen Vespergottesdienstes. Der Vorabend gehört liturgisch nach alter Auffassung schon zum folgenden Tag. Deshalb wird der Sonn- und Feiertag am Vorabend mit dem gleichen Geläut eingeläutet, das dann auch 13 zum Hauptgottesdienst ruft. Früher wurde das Einläuten offenbar gern mit der Betstunde oder, wenn sonntags Abendmahl gefeiert wurde, auch mit der Beichte verbunden. […]Das Läuten zu den Gottesdiensten am Heiligen Abend, die ja heute noch gelegentlich Vesper genannt werden, ist genauso zu behandeln wie das Einläuten. Das nächtliche Läuten in der Weihnachts- oder Osternacht gehörte ursprünglich zu Frühgottesdiensten (Metten). […]Vor den Hauptgottesdiensten können besondere Glockenzeichen (Vorläuten) gegeben werden, entweder zwei und eine Stunde vor Beginn, oder eine und eine halbe Stunde, oder eine halbe und eine viertel Stunde. Das Läuten zu Beginn des Gottesdienstes wird auch Zusammenläuten genannt, weil hierbei die meisten oder alle Glocken beteiligt sind. […] Das an manchen Orten übliche Ausläuten des Sonntags ist wie das Einläuten am Vorabend als übriggebliebenes Vespergeläut zu verstehen und entspricht dem Zusammenläuten zum Hauptgottesdienst. […] 5.4 Glockenzeichen während der Gottesdienste Sie sind eine uralte Sitte. Das Läuten zum Vaterunser wird schon im Visitationsbescheid von 1629 bezeugt. In der Regel war das (still gebetete) Vaterunser "unter einem Glockenzeichen" der Abschluß der Gottesdienste nach dem Segen. Die hessische Agende von 1724 kommentiert das Läuten zum Vaterunser nach der Predigt wie auch in der Betstunde so: "denen so ausser der Kirchen seynd zum Zeichen / daß sie mit denen / so im Gottes hauß seynd / ihre Hände zu Gott auffheben und mitbeten sollen" (S. 477). Auch zur Taufe wird geläutet, ebenso während der Einsegnung bei Trauung und Konfirmation. An Bußtagen kann während des Bußgebetes geläutet werden. […] 14 5.5 Läuten bei Beerdigungen Zu unterscheiden ist das Läuten, das einen Sterbefall anzeigt, und das eigentliche Beerdigungsgeläute. […] Das Läuten zur Beerdigung selbst war früher bestimmt durch den Umstand, daß der Trauerzug sich vom Trauerhaus bis zur Kirche bewegte und nach der Trauerfeier der Sarg zum Grab auf den die Kirche umgebenden Friedhof getragen wurde. (Bis ins 19. Jahrhundert waren regelmäßig die Friedhöfe bei den Kirchen.) Wenn der Trauerzug sich in Bewegung setzt, wird mit allen Glocken geläutet. Heute wird, sofern die Kirche in der Nähe des Friedhofs liegt, zum Beginn der Trauerfeier mit einer Glocke geläutet und während des Weges zum Grabe mit mehreren Glocken oder nur mit der größten. Ist der Friedhof weit von der Kirche entfernt, wie in Großstädten meistens, kann zur Zeit der Beerdigung mit den Kirchenglocken ein Gedenk- und Gebetszeichen gegeben werden. Verfügt die Trauerhalle über eine Glocke, läutet diese zu Beginn der Trauerfeier und während des Weges zum Grabe. Die Lebensordnung der Ev. Kirche in Hessen und Nassau erwähnt das Läuten der Kirchenglocken "als Ruf zum Gebet und zum Gottesdienst bei einer kirchlichen Bestattung", "wo es üblich ist". Bei Beerdigungen durch andere christliche Konfessionen kann der Kirchenvorstand auf Antrag das Läuten erlauben, wenn diese Kirchen der "Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland" angehören. (Amtsblatt 1988 Nr. 2, S. 23) 5.6 Das tägliche Gebetsläuten Das morgendliche Gebetsläuten wurde durch Papst Urban im 11. Jahrhundert eingeführt, vermutlich auch das Abendläuten. Das Läuten zu Mittag kam unter Papst Calixt III. im Jahr 1455 hinzu. Es wurde Ave-Maria- oder Angelusläuten genannt nach dem Gebet, das während Läutens gesprochen werden sollte. Als die Reformation dieses Gebet abschaffte, verlor das Läuten seinen unmittelbaren Sinn, wurde aber zur Ordnung 15 des Tageslaufs beibehalten. […] Die Hessen Darmstädtische Bettagsordnung von 1631 führte eine tägliche Betglocke um 10 Uhr ein, die von 1632 eine weitere um 17 Uhr. Das Tagesläuten umfaßte seitdem das herkömmliche, vorreformatorische Läuten um 4, 11 und 20 Uhr, außerdem das Gebetsläuten um 10 Uhr (seit 1631), 12 Uhr (seit 1594) und 17 Uhr (seit 1632). Das tägliche Läuten wurde aber auch von Fall zu Fall nach der Jahreszeit und den Bedürfnissen der Bevölkerung abgewandelt. Heute besteht nur noch wenig Bedürfnis nach Läuten als Zeitangabe oder als Orientierung für verirrte Wanderer. Sechsmaliges tägliches Läuten wird man als Gebetsläuten für zu häufig ansehen. Auch das extrem frühe Morgenläuten wird kaum noch erwünscht sein. Beim Festlegen eines drei- oder viermaligen Gebetsläutens wird man sich an die örtliche Überlieferung halten, dabei jedoch auf die heutigen Lebensformen achten. Morgen- und Abendläuten fallen an Sonntagen nicht aus. 5.7 Läuten ohne kirchliche Funktion (bürgerliches Läuten) Früher wurden die Kirchenglocken oft aus besonderen, nicht kirchlichen Anlässen geläutet: bei Siegen, Siegesfeiern oder Geburtstagen des Landesherrn, aber auch bei Katastrophen wie Unwettern oder Bränden (Sturmläuten). Davon ist nur das Läuten in der Neujahrsnacht übriggeblieben. Anstelle des früher einstündigen Läutens läutet man heute kürzer. Zu empfehlen sind zwei bis drei Pulse von je 5 bis 7 Minuten. Noch heute haben die bürgerlichen Gemeinden das Recht, die Kirchenglocken "in allgemeinen Notfällen wie Feuersgefahr, Hochwasser oder sonstigen katastrophenartigen Unglücksfällen zu benutzen" (Hessen-Darmstädtisches Gesetz das Eigentum an Kirchen und Pfarrhäusern betreffend vom 6. 8. 1902). […] 16 Läute-Ordnung Groß-Eichen Die Kirche in Groß-Eichen besitzt vier Glocken: große Glocke, zweigrößte Glocke, Schulglocke, kleine Glocke Tägliches Gebetsläuten: -Mo. bis Sa.: 10.00 Uhr/12.00 Uhr, 3 Min. zweitgrößte Glocke -Mo. bis Fr.: 17.00 Uhr, 3 Min. zweitgrößte Glocke -Sa. 17.00 Uhr, Einläuten, 15 Min. alle Glocken -So. 17.00 Uhr, Ausläuten, 5 Min. zweitgrößte Glocke -20.00 Uhr (vom 11.11. bis 22.2.), 3 Min. große Glocke Gottesdienst: -Eine Stunde vor Beginn: 3 Min. -15 Minuten vor dem Gottesdienst -Vaterunser-Läuten -Ewigkeitssonntag: Totengedenken zweitgrößte Glocke alle Glocken kleine Glocke kleine Glocke Trauung: -Eine Stunde vor Beginn: 3 Min. -Von der angesetzten Uhrzeit bis zum erfolgten Einzug in die Kirche zweitgrößte Glocke alle vier Glocken Konfirmation/Trauung: -Während der Einsegnung kleine Glocke Babyläuten: -Am Samstag nach der Ankunft von Mutter und Kind zu Hause um 13.00 Uhr: 5 Min., bei Zwillingen 10 Min. alle vier Glocken Silvesternacht: -Einläuten des Neuen Jahres: 10 Min. alle vier Glocken Aussegnung: Leichenhalle Friedhof: -Zur angesetzten Zeit, 5 Min. Schulglocke + kleine Glocke 17 Vom Sterbehaus zum Friedhof: -Zur angesetzten Zeit bis zum Eintreffen Schulglocke + kleine Glocke Nur Sterbehaus: -Zur angesetzten Zeit, 5 Min. Schulglocke + kleine Glocke Beerdigung: Vorläuten: -4 Stunden und 2 Stunden vor Beginn, 5 Min. alle vier Glocken Trauerfeier in der Kirche: -15 Min. vor Beginn alle vier Glocken Weg von der Kirche zur Leichenhalle Schulglocke + kleine Glocke Überleiten des Sargs/der Urne bis zum Versenken ins Grab alle vier Glocken Läute-Ordnung Ilsdorf Die Kirche in Ilsdorf besitzt zwei Glocken: große Glocke, kleine Glocke Tägliches Gebetsläuten: -Mo. bis Sa.: 10.00 Uhr/12.00 Uhr, 3 Min. -Mo. bis Fr.: 17.00 Uhr, 5 Min. -Sa. 17.00 Uhr, Einläuten, 10 Min. -So. 17.00 Uhr, Ausläuten, 10 Min. kleine Glocke kleine Glocke beide Glocken beide Glocken Gottesdienst: -Eine Stunde vor Beginn: 3 Min. -15 Minuten vor dem Gottesdienst -Vaterunser-Läuten -Ewigkeitssonntag: Totengedenken kleine Glocke beide Glocken kleine Glocke beide Glocken 18 Trauung: -Von der angesetzten Uhrzeit bis zum erfolgten Einzug in die Kirche beide Glocken Konfirmation/Trauung: -Während der Einsegnung beide Glocken Babyläuten: -Am Samstag nach der Ankunft von Mutter und Kind zu Hause um 13.00 Uhr: 10 Min. beide Glocken Silvesternacht: -Einläuten des Neuen Jahres: 10 Min. beide Glocken Aussegnung: Leichenhalle Friedhof: -5 Min vor der angesetzten Zeit bis 5 Min. nach der angesetzten Zeit beide Glocken Sterbehaus oder Solmser Friedhof: -15 Min. vor der angesetzten Zeit beide Glocken Beerdigung: Vorläuten: - 1 Stunde vor Beginn, 5 Min. große Glocke Trauerfeier in der Kirche: -15 Min. vor Beginn beide Glocken Solmser Friedhof: -15 Min. vor Beginn beide Glocken Überleiten des Sargs/der Urne bis zum Versenken ins Grab beide Glocken Überleiten zum Solmser Friedhof: 10 Min. beide Glocken 19 Hausabendmahl Es ist eine sehr alte Tradition in der der Evangelischen KirKirche, mit den Kranken oder nicht mehr mobilen GeGemeindegliedern zu Hause ein Hausabendmahl zu feifeiern. Dazu sind auch Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn immer herzlich willkommen. Oft schließt sich daran noch ein gemeinsames Bei Beisammensein sammensein an. Die Hausabendmahlsfeier ist je jederzeit möglich, eine kurze Terminabsprache mit der Pfar Pfarrerin genügt und bedarf Ihrerseits keinerlei Vorbereitung, denn alles Nötige (Wein oder Traubensaft, Hostien, Kelch) wird direkt mitge mitgebracht. Unsere Pfarrerin kommt gerne, bitte sagen Sie BeBescheid! Gleiches gilt für alle anderen seelsorgerlichen Besuche und Gespräche: Gespräche: Ein Besuch der Pfarrerin bei Ihnen zu Hause oder ein Gespräch im Amtszimmer des PfarrPfarrhauses ist jederzeit möglich! Wichtig ist nur, dass die Pfarrerin Pfarrerin auch darüber informiert wird, wird, dass Sie einen Besuch oder ein Gespräch wünschen! wünschen! 20 Kleidersammlung der Evangelischen Kirchengemeinden GroßGroß-Eichen und Ilsdorf In der Zeit vom 14.9.2015 bis 19.9.2015 führen unsere Kirchengemeinden wieder die traditi traditio itionelle Kleidersammlung für die von Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel durch. durch. Die Abgabestelle ist wie immer im unteren Gemein Gemeindesaal des Ev. Gemeindehauses Kirchgasse 8 35325 GroßGroß-Eichen. Eichen. Die Annahme erfolgt jeweils von 17.00 bis 17.15 Uhr 21 BibelBibel- und Gesprächsabende 2015 „Lebenskunst und Lebenssinn“ In diesem diesem Jahr soll an drei Abenden im Oktober über das Thema „Lebenskunst und Lebenssinn“ anhand der Biographien berühmter Christinnen und Christen nachgedacht werden: • Dienstag 6. 10. in Weickartshain: Weickartshain: Pfrin. Ingrid VolkhardtVolkhardt-Sandori und Pfrin. Cordula Michae Michaelsen • Mittwoch 14. 10. in Stockhausen: Stockhausen: Pfr. Markus Witz Witznick und Vikar Nils Schellhaas • Donnerstag 22. 10. in Lardenbach: Lardenbach: Pfrin. Susanne MetzgerMetzger-Liedtke und Pfrin. Kerstin Kiehl. Kiehl. Die Abende finden in den Ev. Gemeindehäusern statt, Beginn ist jeweils um um 20 Uhr. 22 Hinweis auf eine Neuerscheinung: Neuerscheinung: 23 Am 10. Juni hielt Pfrin. Kiehl in der GroßGroß-Eichener Kirche vor rund 60 Zuhörerinnen und Zuhörern einen Vortrag zum TheThema „Wenn die Seele den Körper verlässt“. Dieser war Teil einer Vortragsreihe der Arbeitsgemeinschaft Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen DekaDekanate Grünberg, Hungen und Kirchberg zum Jahresthema 2015 „Mit Leib und Seele“. Darin erläuterte sie anhand von Texten, Bildern und Musik aus der christlichen Tradition die evangelische Lehre von den sog. „letzten Dingen“ Sterben, Sterben, Tod und Auferstehung, der EschatoEschatologie, logie, und sie sie stelle stelle dazu ihr neues neues - im Mai 2015 erschienenes Buch zu diesem Thema vor. Ziel dieses Buches ist es, interessierten Leserinnen und Lesern die christliche Eschatologie ohne theologisches Fachwissen vveerständlich nä näherzubringen und auf der Suche nach Antworten zu unterstützen bzw. ein Nachdenken über die eigene Position anzuregen. zuregen. Das Buch ist donnerstags von 17.00 – 19.00 Uhr im Gemein Gemeindedebüro zum Preis von von 15,15,- € erhältlich oder kann über den BuchBuchhandel bezogen wer werden. 24 Freude und Leid: Leid: Taufen Taufen: Jesus Christus spricht: „Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ (Mt. 28,19) • Dana Nordmeier, Nordmeier Groß-Eichen • Allesya Sue Nordmeier Nordmeier, ier Groß-Eichen • Jona Olivia Rohde, Rohde Ober-Ohmen/Groß-Eichen • AeronAeron-Miro Nordmeier, Nordmeier, Groß-Eichen • IanIan-Taylor Nordmeier, Groß-Eichen • Lotte Schwab, Groß-Eichen Hochzeiten Hochzeiten: en: „Wo du hingehst, da will auch ich hingehen…“ (Ruth 1,16b) • Carsten Schott und Elisabeth, Elisabeth, geb. Schmiermund, Schmiermund, Groß-Eichen/Merlau • Christian Dwenger und Laura, geb. Würzinger, Schwalmstadt/Groß-Eichen 25 Beerdigungen Beerdigungen: en: Jesus Christus spricht: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ (Joh. 11,25) • Es erfolgten im Zeitraum Juni - August keine Beerdi eerdigungen! ------------------------------------------------- Mitteilungen Pfrin. Kiehl befindet sich in der Zeit vom 21.09.15 bis eineinschließlich schließ lich 27.09.15 auf einer Fortbildungsveranstaltung des Deekanats Grünberg in Rom. Ev. D Die Vertretung übernimmt: Pfr. Markus Witznick, OberOber-Ohmen, Tel. 06400/950897. _________________________________________________ Der nächste Gemeindebrief Gemeindebrief erscheint Anfang Deze Dezember mit der Winter--/Weihnachts /Weihnachtsausgabe! Winter ausgabe! ________________________________________________ ____________ _______________________________________ _________ ___ Impressum: Impressum: Groß-Eichen und Gemeindebrief für die Evangelischen Kirchengemeinden Groß Ilsdorf, herausgegeben von Pfrin. Kerstin Kiehl im Auftrag der KirchenvorKirchenvorstände. stände. Bilder: Jutta SchüttSchütt-Frank; Kerstin Kiehl. 28.. Ausg Ausgabe, 2015,, Auflage: 600 Stück Stück.. 28 abe, September 2015 26 27
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