Aida In Kooperation mit Giuseppe Verdi [1813 – 1901] Premiere am 22. November 2015 Weitere Vorstellungen am 25., 28. November; 3., 6., 10. Dezember 2015 Aufführung Opera lirica in vier Akten Libretto von Antonio Ghislanzoni nach einem Entwurf von Auguste Mariette, ausgearbeitet von Camille Du Locle in Zusammenarbeit mit Giuseppe Verdi In italienischer Sprache mit dt. und engl. Übertiteln Oper ist Politik. Zum Beispiel AIDA. Entstanden zur Eröffnungsfeier des Suez-Kanals, der Großbritannien für die nächsten Jahrzehnte zur mächtigsten Nation der Welt machen sollte, scheint Verdis Pharaonen-Oper auf den ersten Blick das Paradebeispiel für prunkvoll-repräsentatives Musiktheater im Dienst der Macht zu sein – inklusive Siegesparade mit fanfarenschmetterndem Triumphmarsch. Und doch lässt sich AIDA auch ganz anders lesen. Denn AIDA ist auch ein Werk über einen gleichgeschalteten Autoritätsstaat, der jeden Versuch eines abweichenden Lebensentwurfs unnachgiebig bestraft, der sich abschottet gegenüber dem Fremden und seine Legitimation nur aus der Allianz von militärischer und religiöser Macht bezieht. Oper und Politik 20. – 22. November 2015 [Tischlerei der Deutschen Oper Berlin] Musikalische Leitung Andrea Battistoni Inszenierung Benedikt von Peter BühneKatrin Wittig KostümeLene Schwind VideoBert Zander ChöreWilliam Spaulding Dramaturgie Dorothea Hartmann Der KönigAnte Jerkunica / Tobias Kehrer [28.11.; 3.12.] AmnerisAnna Smirnova AidaTatiana Serjan Radames Alfred Kim RamfisSimon Lim / Alexei Botnarciuc [28.11.; 6., 10.12.] Amonasro Markus Brück Ein BoteAttilio Glaser / Álvaro Zambrano [28.11.; 3., 6.12.] Eine Priesterin Adriana Ferfezka Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin Symposion Deutsche Oper Berlin Bismarckstraße 35, 10627 Berlin Tischlerei der Deutschen Oper Berlin Richard-Wagner-Straße / Ecke Zillestraße, 10585 Berlin Tel +49 [30]-343 84 343 E-Mail: [email protected] www.deutscheoperberlin.de Impressum Stand: 20. Oktober 2015 Intendant: Dietmar Schwarz Generalmusikdirektor: Donald Runnicles Geschäftsführender Direktor: Thomas Fehrle Inhalt, Redaktion: Dramaturgie, Vertrieb und Marketing Gestaltung: Jens Schittenhelm Titel: Julian Röder, World of Warfare, UAE, 2011 Programm Information Die Deutsche Oper Berlin macht in der Spielzeit 2015 / 2016 die politische Dimension von Oper zum Leitthema ihrer Saison. Denn Oper ist Politik. Sie ist es mit Inszenierungen, die immer wieder dafür sorgen, dass politische Botschaften nicht unter dem Goldstaub festlicher Abendunterhaltung verschwinden. Sie ist es durch Komponisten, die die Opernbühne heute in der Tradition von Verdi bis Luigi Nono als politisches Forum begreifen. Und sie ist es natürlich auch als glänzender Rahmen, in dem sich die Elite einer Gesellschaft feiert. Kaum ein Opernhaus ist in diesem Sinne politischer als die Deutsche Oper Berlin. Von den demokratischen Idealen, die schon bei der Gründung 1912 durch musikbegeisterte Bürger maßgeblich waren, über die Instrumentalisierung als „Deutsches Opernhaus“ durch das Propagandaministerium der Nationalsozialisten bis hin zur kulturpolitischen Leuchtturmstellung, die das Haus im Westberlin des Kalten Krieges innehatte. Das Symposion „Oper und Politik“ vom 20. bis 22. November macht das komplexe Verhältnis von Musiktheater zwischen Fest und Protest zum Thema: Wie sehr vertrauen Komponisten und Regisseure heute auf die politische Wirksamkeit von Oper? Wo liegen für den hoch subventionierten Apparat Oper die Grenzen der Glaubwürdigkeit? Wie aktuell kann und soll Oper überhaupt auf politische Entwicklungen reagieren? Wie sieht politisches Musiktheater in Ländern wie den USA und Russland aus? Ist die politische Sichtweise von Opernklassikern am Ende nur ein obsoletes Erbe der DDR? Drei Tage lang wird in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin referiert und debattiert, kommen Regisseure, Opernfachleute, Wissenschaftler und Journalisten zu Wort: um Fragen zu stellen und Antworten zu suchen. Ganz wie es die Oper selbst tut – seit 400 Jahren. Dazu laden wir Sie herzlich ein. Jörg Königsdorf [Chefdramaturg der Deutschen Oper Berlin] Freitag, 20. November 2015 Samstag, 21. November 2015 10.30 Uhr Politische Oper und Politik als Oper. Musiktheater zwischen kritischer und staatstragender Konzeption seit Richard Wagner Eröffnungsvortrag von Dr. Boris Voigt [Humboldt-Universität zu Berlin] 10.30 Uhr Deutsche Nationaltheater? Die Berliner Opernhäuser als Mittel der Politik im deutsch-deutschen Systemkonflikt bis 1961 Vortrag von Dr. Fabian Bien [Universität zu Köln] 11.30 Uhr Positionen politischen Musiktheaters heute Impulsvortrag von Manos Tsangaris und Daniel Ott [Leitungsteam der Münchener Biennale] Diskussion mit Ole Hübner, Aribert Reimann, Manos Tsangaris, Daniel Ott [Moderation: Rainer Pöllmann, Deutschlandradio Kultur] 11.30 Uhr Politisches Musiktheater in Russland Prof. Dr. Holger Hettinger im Gespräch mit Sergej Newski [Komponist] [Pause] 15.00 Uhr Politisches Musiktheater in der internationalen Freien Szene Vortrag von Andreas Altenhof [Neuköllner Oper] 16.00 Uhr Opernhäuser oder Freie Gruppen: Wer ist politischer? Impulsvortrag von Roland Quitt [freier Dramaturg] Diskussion mit Sven Holm, Johannes Kreidler und Roland Quitt [Moderation: Sebastian Hanusa, Dramaturg Deutsche Oper Berlin] 12.30 Uhr Politisches Musiktheater in den USA Vortrag von Dr. Bernd Feuchtner [Pause] Symposion Oper und Politik 15.00 Uhr Politisches Regietheater auf den Opernbühnen der DDR Vortrag von Prof. Dr. Eckart Kröplin [ehem. Chefdramaturg Semperoper Dresden] 16.00 Uhr Alles ein Erbe der DDR? Diskussion mit Andrea Moses und Vera Nemirova [Moderation: Jürgen König, Deutschlandradio Kultur] Sonntag, 22. November 2015 Symposion in der Tischlerei [Richard-Wagner-Straße / Ecke Zillestraße] Eintritt frei, keine Kartenausgabe AIDA auf der Hauptbühne Kartenpreise € 170,– 124,– 88,– 52,– € 128,– 94,– 67,– 39,– [zzgl. € 2,- Reservierungsgebühr] 11.00 Uhr Wer will das sehen? Impulsvortrag von Julia Spinola [Musikkritikerin] Abschlussdiskussion mit Benedikt von Peter, Jonathan Meese, David Hermann, Christoph Stölzl [Moderation: Jürgen König, Deutschlandradio Kultur] [Veranstaltungsende, ca. 12.30 Uhr] [Premiere] [alle Folgevorstellungen] 18.00 Uhr Premiere AIDA Musikalische Leitung: Andrea Battistoni Inszenierung: Benedikt von Peter
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