Pfiffige Schubkarre auf drei Rädern

t o p Te c h n i k
Pfiffige Schubkarre auf
drei Rädern
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PrTest
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Zu 90 % wird die
Schubkarre „Atze“
auf ihren drei
Rädern gefahren.
Fotos: Heil
Lädierte Bandscheiben
sollen durch zusätzliche Lenkrollen und
einen Schubbügel
geschont werden.
S
rollen auf der Stelle gedreht werden. Auf
Wunsch gibt es für die Rollen sogar
Feststellbremsen.
Bei unserem Test haben wir die Karre
zu 90 % auf allen drei Rädern gefahren
und mit dem Bügel geschoben. Auf befestigten Flächen geht das ohne Probleme
und man arbeitet in angenehmer, aufrechter Haltung. In schwierigem Gelände,
bzw. bei Fahrten über Bretter, wird die
Karre auf dem Vorderrad gefahren. Zum
Anheben gibt es an den Enden des Bügels
stabile Holzgriffe. Positiv: Die Griffe sind
weiter vom Vorderrad entfernt als bei den
üblichen Schubkarren. Dadurch
ändern sich die Hebelverhältnisse und „Atze“ lässt sich bei
gleicher Zuladung leichter anheben. Trotz des längeren Hebels reicht die Bodenfreiheit
unter den hinteren Rollen aus.
Die beiden hinteren Lenkrollen können außerdem bei
eventuellen Hindernissen seitlich ausweichen.
Der Vorteil der günstigen
Hebelverhältnisse wird allerdings durch eine Baulänge
von knapp 1,70 m erkauft.
Eine vergleichbare Schubkarre ist ca. 1,30 m lang –
ein Vorteil in engen Futtergängen. Bei der Breite
hält „Atze“ sich mit rund
74 cm an die üblichen
Maße und passt so durch
gängige Türen. Die Höhe liegt bei ca. 96 cm, das
Leergewicht bei rund 30 kg.
Bei Bergauffahrten kann man der Karre über den hochgezogenen Bügel zusätzlich Schub mit dem Oberkörper geben.
Das entlastet den Rücken und funktioniert wirklich gut. Zum Auskippen fasst
man den Bügel in den vorderen Rundungen. Die Holzgriffe können dabei mit den
Armbeugen gestützt werden. So lässt sich
Sand, Beton oder auch Futter dosiert auskippen, ohne dass die Karre nach vorne
überschlägt. Einen vorderen Bügel haben
wir beim Kippen nicht vermisst.
Die Stahl-Wanne wird zurzeit mit 100
und 140 l Volumen angeboten. Eine größere Variante mit 240 l ist laut Hersteller
in Vorbereitung. Die Wannen sind serienmäßig auf Gummipuffern gelagert. Ein
weiterer Pluspunkt von „Atze“ sind die
serienmäßigen, pannensicheren Reifen:
Selbst Nägel machen der Mikrostruktur des Reifens nichts aus.
chubkarren übernehmen auf allen
landwirtschaftlichen Betrieben die kleinen, alltäglichen Transport-Jobs beim
Füttern, Ausmisten oder Bauen. Die Karren sind wendig, leicht und robust.
Rückenfreundlich ist die Arbeit allerdings nicht. Vor allem bei schwerer
Ladung und „Bergauffahrten“ spüren nicht nur Praktiker mit lädierten
Bandscheiben die Einsatzgrenzen
der einrädrigen Transporter.
Bei einer neuen Schubkarre, die
vom Hersteller auf den Namen
„Atze“ getauft wurde, sollen zusätzliche Rollen und ein spezieller
Bügel für Entlastung des Rückens
sorgen. Auf den ersten Blick sieht
„Atze“ wie eine normale Karre aus,
wäre da nicht der hintere, hochgezogene Bügel. Der Bügel erfüllt
mehrere Funktionen. Oben angefasst, kann man damit die Karre
schieben oder hinter sich her ziehen. „Atze“ fährt dabei auf dem
vorderen Rad und zwei hinteren
Lenkrollen, die anstatt der normalen Abstellstützen montiert sind. Bergauf kann die Karre durch den hochgezogenen Bügel
Das Dreirad kann durch die Lenk- zusätzlich mit dem Oberkörper geschoben werden.
90 top agrar 5/2002
Wir halten fest
Die neue Schubkarre „Atze“
ist mit einer Reihe pfiffiger Details ausgestattet. Mit den drei Rädern lässt sich die Karre leicht
schieben. Sie ist damit z. B. für einen Betrieb mit Pensionspferden,
wo die Reiter aktiv mitarbeiten,
ideal geeignet. Hier müsste allerdings die größere Wanne montiert werden.
Auch für Landwirte mit
Rückenproblemen ist die Karre
sicher eine Entlastung. Trotzdem:
Bei einem Preis von 305 Euro
(ohne MwSt.) wird sich jeder
gut überlegen, ob „Atze“ seine
Vorteile auf dem eigenen Betrieb voll ausspielen kann.
G. Höner