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«Ich könnte mir eine genossenschaftliche
Apotheke Drogerie in Weggis vorstellen»
Ein persönliches Interview mit Marco Masiello, dem Geschäftsleiter der droma-Drogerie im NeuBühl in Weggis
Zusätzlich erreichen wir mit unserem Internetshop docdirect.ch und der
Bewilligung zum Handel mit Arzneimitteln eine grössere Zielgruppe.
Wäre auch die Gründung einer Apotheke Drogerie für die Luzerner Seegemeinden möglich?
Die Seegemeinden haben dank Investitionen verschiedener Privatpersonen und Unternehmen an Bedeutung gewonnen. Die hohe Lebensqualität
an der Luzerner Riviera, der Zuwachs an Menschen in der dritten Lebensphase und die hohe Kaufkraft lassen grundsätzlich solche Gedanken zu.
Herr Masiello, Ihre Drogerie wurde kürzlich zum dritten Mal als «DrogoThek Drogerie» ausgezeichnet. Was bedeutet Ihnen dieses Zertifikat?
Ich habe mich sehr über die hohe Punktzahl und die detaillierte Bewertung gefreut. Die Auszeichnung «DrogoThek» ist ein Qualitäts-Label des
schweizerischen Drogistenverbandes. Es wurde geschaffen, um Drogerien auszuzeichnen, die den Beratungsbereich «Gesundheit und Schönheit» konsequent in den Mittelpunkt stellen und diese Gewichtung auch
nach aussen professionell kommunizieren.
Der schweizerische Gesundheitsmarkt ist hart umkämpft. Wie wirkt sich
das auf Ihre Drogerie an der Luzerner Riviera aus?
Ich muss zugeben, während der vergangenen drei Jahre haben wir das
deutlich zu spüren bekommen.
Nicht nur Sie! Anfang Jahr hat Frau Ursula Müller nach über dreissig
Jahren ihre Drogerie in Vitznau geschlossen. Was waren Ihre ersten Gedanken?
Es hat mich sehr betroffen gemacht. Zur Zeit sind im Gesundheitsmarkt vor
allem kleinere Unternehmen mit einem beschränkten Markt und Zielpublikum gefährdet. Frau Müller prägte mit ihrer sympathischen Persönlichkeit
die Gemeinde Vitznau und wurde darüber hinaus in unseren Seegemeinden sehr geschätzt. Mit der Schliessung der seit 1982 geführten Drogerie
fehlt meiner Ansicht nach ein wichtiger Dienstleistungserbringer der wachsenden Gemeinde Vitznau.
Können Sie diese Lücke schliessen?
Dank der Unterstützung von Frau Müller und der Bereitschaft ihrer ehemaligen Kundinnen und Kunden, unsere Wellness-Drogerie in Weggis
zu berücksichtigen, konnten wir einen wertvollen Zuwachs verzeichnen.
Zudem bieten wir unseren Hauslieferdienst für die gesamte Region der
Seegemeinden an.
Aber – Hand aufs Herz – ist ein ähnliches Szenario nicht auch für Weggis
denkbar?
Durchaus. Als wir die Wellness-Drogerie im NeuBühl in Weggis eröffneten, war es unser erklärtes Ziel, den Seegemeinden ein aktives Fachgeschäft im Gesundheits- und Schönheitsbereich anzubieten. Bei der Auswahl des Sortiments versuchten wir immer, einen optimalen Mittelweg
zu finden: Wir wollten möglichst alle Kundenbedürfnisse erfüllen, ohne
dabei die zur Verfügung stehenden Mittel aus den Augen zu verlieren.
Die wirtschaftliche Tragbarkeit einer Dorfdrogerie hängt natürlich im Endeffekt vom Einkaufsverhalten der Bevölkerung und von ihrer Bereitschaft
ab, mit einem angepassten Sortiment einverstanden zu sein.
Kann denn das bestehende Drogeriemodell angepasst beziehungsweise
verändert werden?
Ja, wir haben in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Anpassungen vorgenommen. Zum Beispiel mit unserem Angebot für den Hauslieferservice, der Ausrichtung und Kernkompetenz im Bereich spagyrischer
Rezepturen, mineralischer Salze und homöopathischer Präparate sowie
durch die therapeutischen Behandlungen psychosomatischer Themen.
Was sind die Voraussetzungen?
Wir haben diese Option geprüft, den Standort berechnen lassen und mit
möglichen Partnern besprochen. Damit das wertvolle Potenzial genutzt
werden kann, braucht es die Bereitschaft von sämtlichen Dienstleistungserbringern der Region (Ärzte, institutionelle Kunden, Therapeuten etc.).
Vor allem aber müssten die Einwohnerinnen und Einwohner der Seegemeinden ein solches Modell bestmöglich unterstützen. Ich könnte mir
zum Beispiel ein genossenschaftliches Geschäftsmodell vorstellen. Unsere
Seegemeinden würden damit schweizweit etwas Einzigartiges in diesem
Bereich schaffen.
Das sind ja richtig visionäre Gedanken. Gibt es dafür schon einen konkreten Entwurf?
Ja, dazu habe ich tatsächlich vor zwei Jahren bereits ein Projekt inklusive Businessplan erarbeitet. Bis jetzt konnten wir es allerdings noch nicht
umsetzen.
Dann drücken wir Ihnen in dem Fall weiterhin die Daumen! Themenwechsel: Ihre Drogerie in Weggis ist bereits in Weihnachtsstimmung, wie man
sehen kann. Was kann der Kunde erwarten?
Wir haben zum bestehenden Sortiment einige Marktneuheiten und Exklusivitäten aufgenommen. Das droma-Team freut sich beispielsweise,
die innovativen Raumduft-Systeme wie George und Iris im Kapselformat,
Geschenkpackungen von BioTherm oder den qualitativ hochwertigen
Manuka-Honig aus Neuseeland präsentieren zu dürfen.
Was wünschen Sie sich für die Weihnachtszeit?
Ich bin unseren Kundinnen und Kunden für ihre Treue sehr dankbar. Darum
wünsche ich mir einen kurzen Augenblick, um ihnen das auch persönlich
mitteilen zu können. Der Dank gilt auch ganz besonders meinem Team.
Ich schätze ihre Achtsamkeit, wertvolle Mitarbeit und die tolle Stimmung.
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg und hoffen, dass Sie Partner
finden werden, mit denen Sie Ihre kreative Vision für die Seegemeinden
umsetzen können. Danke für das persönliche und offene Interview.
Weitere Informationen zur Drogerie findet man auf www.droma.ch.