Der Markt ist reif für Elektromobilität

NEWS Green Motion
«Der Markt ist reif für
Elektromobilität»
Immer mehr Grosskunden setzen
auf Ladestationen von Green
Motion. Aber auch KMUs,
Betreiber von Parkings und
Verwaltungen sind mittlerweile
sensibilisiert und ermöglichen das
schnelle Laden von Strom für die
emissionsfreie Mobilität.
Text/Bilder: Lukas Hasselberg
G
reen Motion, der Spezialist für Ladestationen, Steuersysteme und entsprechende Bezahlsysteme, installiert an immer
mehr Orten die «Zapfsäulen» für die emissionsfreie und intelligente Mobilität. «Der Markt ist
reif für die Elektromobilität», sagt Christian
Schmidt, Head of Sales bei Green Motion.
«Besonders die Bezahlsysteme werden immer
wichtiger. Wir können dabei ein externes Verrechnungssystem ohne Mehraufwand bei der
Installation bieten», sagt Schmidt. Auf der
Plattform www.evpass.ch können sich die
Kunden registrieren und dann wird jede Ladung
an einer Station mit einem entsprechenden
RFID-System genau abgerechnet. «Die zweite
Möglichkeit ist eine App. Via QR-Code kann sich
der Kunde anmelden und die Stromladung wird
via Paypal bezahlt. Auch SMS-Bezahlsysteme
sind wegen der Einfachheit interessant. Als
Letztes ist noch die Kreditkarte mit kontaktlosem Bezahlen von Kleinbeträgen eine Alternative», erklärt Christian Schmidt. «Jede Frau und
jeder Mann hat also Zugang zu der Ladestation.»
Der Vorteil der Green-Motion-Stationen ist die
Ausbaufähigkeit. «Unsere Private-One-Station
kann zum Beispiel zu einer bezahlten Elektrotankstelle ohne viel Aufwand ausgebaut werden», so Schmidt. «Wir sind der Benchmark in
der Schweiz und Marktführer in diesem Bereich.»
Kein «nice to have», sondern «must»
Um wirklich flächendeckend Ladestationen
anbieten zu können, müssten laut Schmidt
in naher Zukunft Tausende Stationen installiert werden: «Ob halböffentlich bei Unternehmen, auf öffentlichen Parkplätzen von
Gemeinden oder in Shoppingcentern: Halter
von Elektroautos müssen bei jeder Pause ihr
Auto laden können. Dann fällt auch die
Hürde der limitierten Reichweite bei Elektroautos weg. Das ist nicht mehr ein Nice-tohave, sondern ein Must.» Tankstellenbetreiber oder Restaurants mit einer Station
könnten so zusätzliche Einnahmen generieren
und neue Kundengruppen anziehen.
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aboutFLEET SPECIAL 1/2015
Christian Schmidt, Head of Sales Green Motion SA, am Autosalon.
Dem Trend zum Plug-in-Hybrid sieht
Schmidt positiv entgegen. «Wir liefern immer
mehr Ladestationen an Hybridkunden. Seit
August 2014 waren es über hundert», sagt
Schmidt. «Die Plug-in-Hybride sind ein
wichtiger Wegbereiter für die reine Elektromobilität und marktfördernd, denn die Fahrer
von Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen sind darauf
bedacht, so viel wie möglich elektrisch fahren
zu können.»
Politischer Wille nicht ausgeprägt
Bei der Elektromobilität in Unternehmen
registriert Christian Schmidt einen Trend zu
Pool-Lösungen: «Gerade im KMU-Bereich
gibt es immer mehr Firmen, die Elektrofahrzeuge in ihre Flotten aufnehmen. Besonders
auch beim Arealverkehr. Aber es braucht noch
Zeit, bis sich das entwickelt.» Trotzdem liege
die Schweiz im internationalen Vergleich noch
stark zurück. «Für einen starken Schub
braucht es staatliche Unterstützung. Der
politische Wille zur Energiewende ist noch
nicht ausgeprägt», so Schmidt.
Den Kritikern, die einen starken Mehrverbrauch an Strom prognostizieren, wenn
die Elektromobilität steigt, antwortet
Christian Schmidt folgendermassen: «Wenn
15% des Schweizer Fuhrparks elektrisch
fahren, steigt der nationale Stromverbrauch
um lediglich 2%. Ausserdem tanken die
meisten Betreiber von Ladesäulen grünen
Strom mit Nachhaltigkeitszertifikat.» Die
Herausforderung liege vor allem darin, dass
Elektrofahrzeuge in einem intelligenten
Netz eingebettet seien, das auch die
Spitzen abdecken könne.
Green Motion / cablex / AMAG
Green Motion und cablex:
Langfristige Partnerschaft
Um mehr Ladestationen zu errichten, arbeitet Green Motion seit dem
1. März 2015 mit cablex zusammen. cablex wird seine grosse Erfahrung
in der Planung, der Umsetzung und dem Unterhalt von Kommunikationsund Stromnetzen einbringen. Die Zusammenarbeit ist der Auftakt zu
einer langfristigen Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen.
Zudem plant cablex, ein eigenes Verteilnetz einzurichten. Dieses Netz
wird vor allem die Bedürfnisse von Unternehmen abdecken.
D
ie vom Bund lancierte Energiestrategie
2050 bedingt angesichts der verschärften Auflagen im Bereich Kohlenstoffemissionen bei Individualfahrzeugen insbesondere eine höhere Effizienz der Mobilität. Der
Bund setzt auf ein starkes Wachstum bei der
Elektromobilität. Für dieses Wachstum müssen die Autohersteller nicht nur ihre Modellpaletten erweitern, sondern vor allem muss
es mehr Ladestationen geben.
Das von Lausanne aus operierende Unternehmen Green Motion bietet umfassende
Lösungen «made in Switzerland» für Einzelpersonen, Unternehmen und öffentliche
Körperschaften. Das Produktangebot von
Green Motion entspricht sämtlichen Bedürfnissen und reicht von der kleinen, vielseitigen
NEWS
Ladestation, die sich ideal für alle Elektrofahrzeuge eignet, bis hin zu voll integrierten Systemen für Unternehmen, Behörden, Parkingbetreiber und Immobilienbesitzer.
Der CEO von Green Motion, François Randin,
ist überzeugt, «mit cablex den richtigen
strategischen Partner gefunden zu haben, der
sich auf dem Markt der elektrischen Mobilität
langfristig behaupten und damit zum Erfolg
der Produkte von Green Motion beitragen wird.
Dank dieser neuen Partnerschaft wird sich
Green Motion noch stärker auf Innovationen
und die Weiterentwicklung bestehender
Produkte konzentrieren können.»
Die Partnerschaft beinhaltet, dass cablex als
«preferred partner» in der gesamten Schweiz
die Installationsarbeiten, die Inbetriebnahme
und den Unterhalt der Ladestationen rund um
die Uhr übernehmen wird. (hbg)
e-Mobility-Event am 21. Mai 2015
In der Elektromobilität liegt die Zukunft, auch dank der Partnerschaft von cablex und Green
Motion. Am 21. Mai laden beide zum e-Mobility-Anlass in die Umweltarena in Spreitenbach
um Neuheiten, Trends und Zukunftsvisionen der Elektromobilität zu präsentieren. Nebst
spannenden Referaten, wie von Nationalrat Eric Nussbaumer zum Thema Elektromobilität
und Energiestrategie 2050, haben die Teilnehmer auch die Möglichkeit, zahlreiche Elektrofahrzeuge selber zu testen. Abgerundet wird der Anlass, der um 16 Uhr beginnt, mit einem
Apéro riche. Anmelden unter www.cablex.ch/emobility.
AMAG startet «We Care»-CO2-Initiative
Die AMAG hat ihre «We Care»CO2 -Initiative gestartet, um die
neuen Antriebstechnologien in der
Öffentlichkeit bekannter zu
machen.
D
ie AMAG hat mit den Produkten der
Volkswagen AG bereits eine breite
Palette an Fahrzeugen mit neuen Antrieben und niedrigem CO2-Ausstoss im Angebot. Dennoch hat sich beispielsweise Erd-/
Biogas als Treibstoff noch nicht etabliert.
Deshalb wurde die Gasmobil AG beauftragt,
die AMAG-eigenen Betriebe mit MigrolTankstellen auf die Machbarkeit von Gastankstellen zu überprüfen. Daraus resultieren
kurz- und mittelfristig drei Standorte (Jona,
Biel-Brügg und Schinznach), welche mit einer
öffentlichen Gastankstelle ausgerüstet werden. Gemeinsam mit Migrol wurden auch die
anderen 310 Migrol-Standorte geprüft. Zwölf
Standorte wurden evaluiert, die das Erdgastankstellennetz optimal ergänzen. Als weiteres
Projekt unterstützt die AMAG Käufer eines
Gasfahrzeugs aus dem VW-Konzern beim
Einbau einer Gas-Kleintankstelle.
Gemeinsame Station von AMAG und EVite in Cham.
Auch bei der Elektromobilität spielt die
AMAG eine Vorreiterrolle. Bereits seit 2013
ist AMAG Partner von EVite. Mittlerweile
konnte die AMAG an ihren Standorten acht
öffentliche Schnellladestationen eröffnen.
Zudem wurden bereits erste Parkhäuser, die
von der AMAG-Gruppe betrieben werden, mit
einer Ladeinfrastruktur ausgestattet.
Auch bei den alternativen Mobilitätskonzepten beschreitet die AMAG neue Wege und
unterstützt seit letztem Jahr das zweijährige
Pilotprojekt «Catch a Car» von Mobility. In
Basel sind seit Ende August 2014 die CatchCars (100 VW up!) unterwegs. Catch a Car ist
das erste nicht stationsgebundene Carsharing-Angebot der Schweiz. (pd/ml)
1/2015 aboutFLEET SPECIAL
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NEWS Interview
«Der Kunde erhält bei uns
das Sorglos-Paket»
Green Motion, Schweizer Marktführer im Bereich Ladestationen für Elektrofahrzeuge, ging Anfang 2015 mit
cablex eine Partnerschaft ein. Sie soll den Ausbau des Netzes von Ladestationen in der Schweiz
beschleunigen. Im Interview spricht Kornel Reutemann, GL-Mitglied und Verantwortlicher Marketing & Sales
bei cablex, über die Hintergründe dieser Partnerschaft und wie sich cablex beim Ausbau der
Ladeinfrastruktur engagiert.
Interview/Bild: Lukas Hasselberg
aboutFLEET: Was sind die Vorteile, die
cablex beim Aufbau der Ladeinfrastruktur
dem Kooperationspartner Green Motion
bieten kann?
Kornel Reutemann: Unser Know-how liegt
darin, dass wir komplexere LadestationSysteme installieren können, die zum Beispiel
über ein Bezahlsystem verfügen und entsprechend über Breitband-Internet verfügen
müssen. Wir sind in der Lage, dies schweizweit
und in der Qualität anbieten zu können, die
Green Motion verlangt.
Sind Sie auch im Privatkundenbereich aktiv
oder nur bei Geschäftskunden und
grösseren Projekten?
Wir haben vor allem mit Geschäftskunden zu
tun. Da sind wir auch in der Lage, eine grössere Anzahl Stationen zu installieren, mit
allem, was dazugehört. Inklusive Garantie
und Service. Dazu gehören Parkhäuser,
mittlere und grosse Unternehmen, Einkaufszentren, Supermärkte oder Tankstellen.
Unser Kerngeschäft ist das Bauen und Unterhalten von Infrastruktur und dieses
Know-how spielen wir dabei aus. Der Kunde
erhält bei uns das Sorglos-Paket mit Service
und Unterhalt rund um die Uhr. Das bieten
wir mit einer 7x24 Hotline und den entsprechenden Servicetechnikern.
Worauf muss bei einer Erweiterung der
öffentlichen Ladeinfrastruktur geachtet
werden?
Es gibt noch viel Potenzial, denn Tankstellen und Raststätten sind nicht auf eine
längere Verweildauer ausgelegt. Hier liegt
noch viel Potenzial brach, so zum Beispiel
Warte-Lounges etc. Ich sehe eine oder
mehrere Ladestationen auch als Geschäftsmodell für Retailhändler und andere Betreiber. Das bedingt aber, dass das Zahlungssystem möglichst einfach ist und die
Parkplatzproblematik gelöst wird. Wenn
ich an einem Ort aufladen will oder muss,
kann ich momentan nicht sicher sein, ob
dieser Platz frei ist, wenn ich dort ankomme.
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aboutFLEET SPECIAL 1/2015
Kornel Reutemann (r.), Verantwortlicher Marketing & Sales, und Roman Kappeler, Head of Communication cablex.
Gibt es eine Steigerung bei Anfragen nach
Ladestationen?
Ja, die Anfragen haben sich erhöht. Wir
waren auch am Autosalon in Genf und hatten
dort gute Kontakte mit potenziellen Kunden.
Oft werden Neubauten erstellt, bei denen
nicht daran gedacht wird, z.B. in der Tiefgarage die Kabelzuführung einzuplanen. Denn
gerade die Zuleitung zu einer Ladestation
wird nachträglich oft teuer. Der Preis der
Station ist dann der kleinste Teil. Hier muss
Aufklärungsarbeit bereits bei Planern betrieben werden. Daran arbeiten wir, zum Beispiel
anlässlich eines Events am 21. Mai in der
Umwelt Arena.
Was raten Sie Unternehmen, wenn sie
ihren Mitarbeitern Ladestationen zur
Verfügung stellen zu wollen?
Unternehmen können sich damit profilieren
und aktiv zur Energiewende beitragen, wenn
sie die Elektromobilität mit entsprechender
Infrastruktur fördern. Auch Restaurants,
Hotels und Geschäfte können sich mit einer
oder mehreren Ladestationen für ihre
Kunden profilieren und entsprechende
Kunde anziehen.
Wie sieht die Flotte von cablex bezüglich
Elektromobilität aus?
Wir verfügen momentan über drei Elektroautos, Elektroscooter und -velos. Die Scooter
setzten wir zum Beispiel bei Projekten wie
der Durchmesserlinie in Zürich ein. So
konnten wir uns ohne Abgase schnell fortbewegen.
Für die Zukunft überlegen wir uns den Einsatz
von Fahrzeugen mit Elektroantrieb wie zum
Beispiel dem VW Caddy mit Elektromotor. Der
könnte sehr interessant für unsere Servicetechniker sein, auch wegen der Ausstattungsmöglichkeiten für entsprechendes Werkzeug. Da es
diesen in Deutschland schon gibt, gehen wir
bei cablex davon aus, dass auch der eCaddy in
absehbarer Zeit in die Schweiz importiert wird.
Gibt es bei cablex Richtlinien für den
CO2 -Ausstoss der Mitarbeiter-Fahrzeuge?
cablex verfügt über 700 Fahrzeuge. Wir und
unser Mutterkonzern Swisscom achten bei
den Personenwagen auf den CO2 -Ausstoss
der Unternehmensflotte. 150 g/km ist die
Obergrenze und auch alternative Antriebe
wie Erdgas/Biogas oder Hybrid werden unterstützt.