Neues vom Niels-Stensen-Haus Ausgabe 29 Advent 2015 Wir wünschen ein gesegnetes Weihnachtsfest! Zeichnung: Lüder Ehrig Liebe Leserinnen! Liebe Leser! Advent. Wir warten… auf die Geburt des Kindes, die Ankunft des Gottessohnes, des unbekannten Unbekannten. Es naht das Fest der Liebe. Wer liebt? Wen? Meinen Nächsten – wie mich selbst? Ist Liebe nur die Sympathie, die ich jemanden entgegenbringe oder braucht Liebe mehr? Wenn ich jemanden wirklich liebe, akzeptiere ich ihn doch so, wie er ist, mit allem was er an sich trägt und mitbringt, auch wenn ich es (noch) nicht verstehe, oder? Ich will ihn ja auch kennen lernen. Da brauche ich schon ganz viel Mut und Vertrauen, um auf das Unbekannte zugehen zu können. Aber dann kann etwas wirklich Neues daraus erwachsen und in die Welt kommen! In den vergangenen Wochen haben wir einige Veranstaltungen erleben dürfen, die Erlebnisse mit Mut (das Musical der Findorff-Schüler) und Zivilcourage (Der Rattenfänger) zum Inhalt hatten. Auch zwei unse- rer neuen „Bufdis“ mussten in ihrem Leben bereits sehr viel Mut aufbringen und wir stellen uns immer wieder die Frage, wie wir Menschen helfen und mit ihnen zusammenwirken können, die als unsere neuen, unbekannten Nächsten zu uns kommen. Es kann in diesem Jahr ein besonderes Fest der Liebe werden. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein Frohes Weihnachtsfest! Und für das Neue Jahr 2016 die Umsetzung vieler liebenswürdiger Ideen! Norbert Stegemann Advent 2015 Frauen an die Macht! „Der Rattenfänger von Hameln“ in der veränderten Version des Theater Mobi- le der Diakonischen Behindertenhilfe in Lilienthal hatte es in sich! Wir erlebten, was geschehen kann, wenn ein egoistischer Stadtrat weder die Rattenplage in den Griff bekommt, noch die gerechte Finanzierung des rettenden Rattenfängers gut regelt. Als dieser dann alle Hamelner Kinder entführt, ergreifen die Frauen der Stadt das Zepter im Rathaus. Sie bezahlen anständig, holen somit die Kinder zurück und verdonnern die Stadträte mit Schürze und Besen in denHaushalt. Beeindruckend war für uns wieder einmal, wie der Regisseur Klaus Ehmken einen bekannten Stoff so umschreibt, dass neuer Witz hineinkommt und alle Schauspieler eine Rolle bekommen, die ihnen auf den Leib geschrieben ist. Ein herrlicher Spaß, den wir da erleben durften mit unseren Freunden aus der -2- Diakonie, die mittlerweile zum 3. Male bei uns zu Gast waren. Und der gemeinsame Abendimbiss im Clubraum fand und fand kein Ende, da man sich so viel zu erzählen hatte. Eine wirklich schöne Zusammenarbeit! Irmgard Stegemann Einen ganz ungewöhnlichen Michaeli-Tag …konnten wir in diesem Jahr begehen. Schon kurz nach dem festlichen Tagesbeginn rollte eine Welle aufgeregter Schüler in unseren Saal. Die Klassen 6b und 6e der Oberschule Findorff/ Bremen hatten ein Musical einstudiert und waren gekommen, es für uns aufzuführen. Unsere nur kleine Bühne war dann doch groß genug, um das fulminante „Von einem der auszog, das Fürchten zu Neues vom Niels-Stensen-Haus lernen“ erleben zu können! Über 30 Spieler sangen, tanzten, spielten voller Freude, die ganz schnell auch auf uns übersprang. Mit diesem Theater erlebten wir, wie wichtig die Furcht ist, wenn ich mutig werden will. Ja, und Mut brauchen wir in diesen Zeiten ganz viel, damit wir vertrauensvoll mit anderen Menschen umgehen und nicht mit der misstrauischen Geste, die uns heute überall entgegenkommt. Zum Abschluss sangen wir gemeinsam kraftvoll mit allen Spielern und Zuschauern unser Michaelslied: „Unüberwindlich starker Held!“, ein für die Schüler völlig unbekanntes Lied (und Thema!), das sie aber vorher schon eingeübt hatten. Ein herzliches Dankeschön wollen wir an dieser Stellen noch einmal allen sagen, die mitgewirkt haben – ganz besonders Frau Rothacker, die mit dieser Initiative zu uns kam! Am Abend haben wir uns dann noch alle im Speisesaal getroffen zum Kürbissuppe-Essen und gemein- samem Singen, mit dem wir unseren Michaeli-Tag immer gerne ausklingen lassen. Norbert Stegemann Advent 2015 -3- Neues vom Niels-Stensen-Haus Hallo! Ich bin Jamila …und 26 Jahre alt. Seit August arbeite ich hier im Niels-Stensen-Haus in der Kaffeema(h)lerei. Bevor ich aus Georgien nach Deutschland kam, war ich ausgebildete Apothekerin. Dieses BundesFreiwilligenJahr gibt mir und meinem Mann die Möglichkeit, mich in Deutschland zurecht zu finden und einzuleben. Ich bin sehr glücklich darüber, dass mir so viele Leute dabei helfen. Ein neues Gesicht in Bergkristallgruppe: Helene Deinhard Gerne möchte ich mich hier einmal vorstellen. Ich heiße Helene, bin 22 Jahre alt und habe noch eine große Schwester. Seit 1.Mai 2015 wohne ich nun in der Bergkristallgruppe. Die Wohngruppe lernte ich schon während meiner Berufsschulzeit kennen. Während dieser zwei Jahre konnte ich immer dort zu Mittag essen und fand alles sehr interessant. Da meine Schwester in einer WG wohnt, wollte ich das auch und habe mich in der Bergkristallgruppe angemeldet. Dann folgte eine Woche Probewohnen, was ich ganz prima fand. Als es mit dem Einzug dann richtig losging, stand viel Arbeit an: Zimmer anstreichen, Möbel aussuchen, Bilder und Gardinen aufhängen. Meine Töne mein Gesang! Unter diesem Motto durften wir und unsere Gäste einen wundervollen Liederabend genießen! Sonja Wolfram war aus Hannover gekommen und hatte zusammen mit Ruth Freimüller (beide Gesang) und Christine Worthmann (Klavier) Duette, Sololieder und Klavierstücke der Romantik ausgesucht. Mit schönen, mal kraftvollen, mal zarten Stimmen und dem feinen Klavierspiel haben sie uns verzaubert. Mit diesen lichtvollen Eindrücken konnten wir dann freudevoll den Herbst erwarten. neuen Freunde in der Wohngruppe waren immer nett zu mir und haben mir viel geholfen. Mein liebstes Hobby ist das Tanzen. Seit fast sieben Jahren tanze ich in der Gruppe „die Anderen“ vom Tanzwerk Bremen mit und spiele dabei auch Theater. Ansonsten liebe ich das Fahrrad fahren mit unserem Tandem „Pino“ mit meinem Papa, wir beide sehen dabei immer sehr sportlich aus. Und dann bin ich auch ein großer „Fünf Freunde“- Fan, ich kenne schon ganz viele Abenteuergeschichten. Ich arbeite in der Küche im Niels-Stensen-Haus und bin manchmal davon ganz schön geschafft, denn beim Kochen muss es auch mal ganz schnell gehen. Ich bin froh, dass ich hier wohnen kann, und was ich mir noch wünsche für die Zukunft: einen Yoga-Kurs und noch mehr Musik im Niels-Stensen-Haus. Nicht nur mahlen – auch malen! Dass wir Kaffee mahlen können, das wissen ja inzwischen alle. Jetzt aber haben wir in der Kaffee ma(h)lerei unseren ersten Mal-Auftrag bekommen. Die Verwaltung im NielsStensen-Haus wünschte ein großes Triptychon, auf dem eine ruhige, meditative Meereslandschaft in ge- Advent 2015 -4- deckten Tönen (blau, türkis, beige und weiß) zu sehen sein sollte. Unsere AuftraggeberInnen hatten also ganz klare Vorstellungen, wie es werden sollte. Nun lag es an uns, die drei Leinwände wie gewünscht zu bemalen. Natürlich haben wir auch für diese Art der Arbeit unsere Spezialistinnen. Und so konnte Birthe Stempel in einer entspannten Atmosphäre ihren Teil zu dem Werk ebenso beitragen wie Sarah Rühle und Ira Thiel, deren Freude an der Farbe allerdings ein wenig gebremst werden musste. Tja, Auftrag ist eben Auftrag. Vielleicht bekommen wir ja auch mal einen ganz schrillen ... Gut war jedenfalls, dass wir keinen Zeitdruck hatten und immer dann malen konnten, wenn es gerade passte und uns die Muse küsste. Nun ist es fertig, und unsere AuftraggeberInnen sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Kaffeema(h)ler Neues vom Niels-Stensen-Haus Ein Triptychon für unsere Verwaltung Termine So. 13.12. 17:00 Oberuferer Paradeisspiel Turmalinsaal Di. 15.12. 19:00 Oberuferer Paradeisspiel Turmalinsaal Fr. 18.12. Letzter Werkstatttag vor den Weihnachtsferien Impressum Neues vom Niels-Stensen-Haus Redaktion: Norbert Stegemann (04208/299-117) Elisabeth Koch (04205/1485) Satz: Elisabeth Koch Stiftung Leben und Arbeiten, Niels-Stensen-Haus Worphauser Landstrasse 55, 28865 Lilienthal Tel.: 04208/299-0 Spendenkonto: Stiftung Leben und Arbeiten, IBAN DE23 2915 2300 0000 3395 80 B.I.C.BRLA DE 21 OHZ , KSK Osterholz E-Mail: [email protected]
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