MEDIENMITTEILUNG Komitee BLBS «NEIN zur 2. Gotthardröhre», 04. Dezember 2015 Sanieren ohne zweite Gotthardröhre Tessiner Feinstaub-Warnung – zukünftig in Basel? Die Tessiner Behörden haben gestern eine Feinstaub-Warnung ausgegeben. Schuld ist nicht das Wetter. Das Mendrisiotto und der Sottoceneri leiden unter dem massiven Lastwagen-Transitverkehr durch den Gotthard. Das Südtessin hat heute schon die schlechteste Luft der Schweiz. Eine zweite Gotthard-Strassenröhre saugt noch mehr EU-Lastwagen auf die Nord-Süd-Achse. Sie ist damit eine unmittelbare Gesundheitsgefahr und bringt Dreckluft auch in unsere Region. Im Mendrisiotto werden die Grenzwerte für Feinstaub regelmässig, empfindlich und langanhaltend überschritten. Das gehört quasi zur Tagesordnung und ist selten eine Meldung wert. Wenn die Behörden eine Feinstaub-Warnung ausgeben, ist die Gesundheitsgefahr unmittelbar und nicht mehr zu ignorieren. Wenn auch flugs dem (unbeeinflussbaren) Wetter die Schuld zugeschoben wird, ist allen klar: Grund der Feinstaubbelastung ist zu einem hauptsächlichen Teil der (beeinflussbare) Schwerverkehr durch den Gotthard. Dreckluft im Anzug Mit einem zweiten Gotthardtunnel würde die Nord-Süd-Achse durch die Schweiz für die EU-Brummis zur kürzesten und damit attraktivsten Strassenverbindung zwischen Nord- und Südeuropa. Er würde grossen Mehrverkehr auf die ganze Transitachse saugen, so auch in die Region Basel. Auch in unserer Region sind die Grenzwerte für Luftschadstoffe entlang den verkehrsreichen Strassen oft überschritten. Das würde mit zusätzlichem Lastwagenverkehr nicht besser. Die Dreckluft wäre auch hier an der Tagesordnung. Verladelösung für gesunde Luft Die Sanierung des heutigen Tunnels ist ohne zweite Strassenröhre möglich, indem Lastwagen und Autos auf der Schiene durch den Gotthard befördert werden, wie es am Lötschberg übrigens selbstverständlich ist. Mit einer Rollenden Landstrasse Basel – Chiasso für den Transitgüterverkehr (LangRola durch den Basis-Tunnel) und einer Rollenden Landstrasse Erstfeld – Biasca für den Binnengüterverkehr und den Privatverkehr stehen genug Kapazitäten zur Verfügung. Ausserdem bestehen die Rola Basel – Lugano und die kürzlich erweiterte Rola Freiburg i. Br. nach Novara (I). Die Verladelösung verschont unsere Luft nicht nur vor zukünftiger Verschlechterung, sondern verbessert sie deutlich. Verladelösung für die Sicherheit Lastwagen sind übermässige Unfallverursacher und die Folgen von Unfällen mit Lastwagen sind besonders schwer. Transitlastwagen auf der Schiene machen daher die ganze Nord-Süd-Achse sicherer. Das entlastet ausserdem die Autobahn, was wiederum den Ausweichverkehr über das kantonale Strassennetz verringert. Davon profitieren die regionale Wirtschaft und die Wohnbevölkerung unmittelbar. Weitere Informationen: Stephanie Fuchs, Geschäftsführerin VCS BLBS, 076 584 11 77 www.zweite-roehre-nein.ch Komitee beider Basel «NEIN zur 2. Gotthardröhre» Gellertstrasse 29, 4052 Basel Tel. 061 311 11 77, PC 61–308162–7 [email protected]
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