chenrezi zurückziehung 3. - 7- juni 2016

CHENREZI ZURÜCKZIEHUNG
3. - 7- JUNI 2016
CHENREZIG ZURÜCKZIEHUNG
3. - 7. JUNI 2016
Es bereitet uns große Freude zu sehen, wie viele Therapeuten sich für die kommende Chenresig Zurückziehung angemeldet haben.
Chenrezig bildet das Herz aller Meditationen und ist für Therapeuten von großer Bedeutung. Was wäre eine
Behandlung ohne Mitgefühl und Liebe? Unentbehrliche Qualitäten um Patienten zu betreuen und ihre
Beschwerden zu verstehen. Ohne Mitgefühl für das menschliche Leid bleibt der Zusammenhang einer Erkrankung, trotz viel Wissen und Titeln, oft nicht schlüssig. Ohne Liebe erreicht die Behandlung selten ihr Ziel.
Unser medizinisches System ist voll von Menschen die sehr wissend sind, aber wenn Mitgefühl und Liebe
fehlen, setzen sich die Beschwerden oft trotz der Medikamente weiter fort. Ähnlich wie in einer Beziehung:
Reichtum, soziale Sicherheit und Ansehen können niemals Liebe oder Zuneigung ersetzen.
Chenrezig symbolisiert diese zeitlosen Qualitäten des SEINS. Er ist keine Gottheit, sondern ein Spiegelbild
Gottes (Raum/Klarheit), eine zeitlose Ikone, die sich zum Wohl der leidenden Wesen in sehr unterschiedlicher Form, zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten manifestieren lässt.
Diese liebevolle und mitfühlende Qualität des SEINS ist in der buddhistischen Terminologie die Vereinigung
von Leerheit und Klarheit. Daher die Empfehlung, Chenrezig durchsichtig und strahlend zu visualisieren, um
diese zwei Qualitäten und die Qualität der Glückseligkeit hervor zu heben.
Wir haben diese Art des Meditierens (geschickte Mittel) direkt Buddha Shakyamuni zu verdanken. Nicht alle
Buddhas haben die Möglichkeit tantrische (alles verbindende) Methoden zu lehren. Buddha Shakyamuni war
der Erste, der in diesem Zeitalter die kostbaren geschickten Mittel des Vajrayana (Diamant, Donnerkeil, Vajra
Weg) lehrte. Er lehrte diese Methode erstmals an einen kleinen Kreis von Schülern. Vor allem an diejenigen,
die aufgrund ihrer Liebe und ihres Vertrauens fähig waren, Siddharta Gautama nicht nur als Mensch, sondern
vor allem als Buddha zu sehen. So wie Jesus damals seine Schüler fragte: „wer bin ich für euch?“ und Peter
antwortete: “du bist die Manifestation Gottes, du bist Gottes Sohn!“ und Jesus erwiderte: So ist es Peter, was
du sagst ist nicht aus dem Fleische sondern aus dem Geist entstanden!“ So viel wie nicht aus dem konzeptuellen Geist, sondern aus der Zeitlosigkeit in dir entstanden. So war es mit Buddha Shakyamuni als nahestehende Herzschüler fähig waren, ihren Guru als Manifestation des zeitlosen SEINS zu erleben.
Buddha Shakyamuni besaß ebenso wie Jesus unermessliche Kräfte und manifestierte, ebenso wie ein Kristall
der vom Sonnenlicht getroffen wurde, unzählige zeitlose Archetypen, deren Essenz Chenrezig ähnlich ist.
Weil Liebe und Mitgefühl das Fundament aller menschlichen und mystischen Sehnsucht bildet, kann
Chenrezig als das Herz von allen Yidams und Buddhas betrachtet werden.
Im Buddhismus wird die Bezeichnung YIDAM oder Meditations-Gottheit für zeitlose Archetypen wie
Chenrezig oder Medizinbuddha verwendet. YIDAM übersetzt ist ein Spiegel für unsere Buddhanatur bzw. für
d a s w a s w i r w i r k l i c h s i n d .
Die Identifikation und Verschmelzung mit einem Yidam wird angestrebt um eine fälschliche ICH Identifikation (und damit das verschleierte Bewusstsein) zu verhindern.
Die Visualisation von Chenrezig (und allen Yidams im Allgemeinen) beginnt mit einer Keimsilbe
(Ur-Schwigung des Raumes) die sich in einem Augenblick in die Gestalt Chenresigs verwandelt. Von da an
setzt sich die Visualisation weiter fort. Die wesentlichen Anweisungen sind im Meditationstext enthalten und
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ergänzen sich durch kostbare Kommentare des XV Karmapa (Kahkyab Dorje 1871-1922) oder
Thangtong Gyalpo (1361-1485) .
Chenrezig oder Avalokiteshvara auf Sanskrit ist keine Gottheit sondern ein Spiegel der zeitlosen und ungeborenen uns innewohnenden Natur. Sein Körper so weiß wie ein Schneeberg symbolisiert die Vairocana Buddha
Familie und damit die Umkehrung von geistiger Verblendung in die Weisheit des Raumes. Er hat ein Gesicht
- weil es nur eine Wahrheit gibt, sitzt in voller Lotus Haltung in der Mitte einer weißen und prachtvollen
Lotusblüte, welche die Transformation von geistiger Verblendung in höchste Weisheit symbolisiert. Chenresig
hat vier Arme und trägt unterschiedlichen Boddhisattva Schmuck. Ein Antilopenfell auf seiner linken Schulter
symbolisiert seine Sanftmut.
Sich als Chenrezig zu sehen und vor allem zu fühlen bildet die Essenz der Yidam Meditation.
Die Konzentration des Meditierenden richtet sich auf das Herzzentrum wo Licht aus dem Mantra hinaus-
g e s e n d e t w i r d u n d a l l e f ü h l e n d e n W e s e n a u f f ü l l t , r e i n i g t u n d v o n L e i d b e f r e i t .
Die Konzentration richtet sich vor allem auf die 6 Keimsilben des Mantras die im Uhrzeigersinn auf die
Blätter der Lotusblüte geschrieben sind. In der Mitte befindet sich die Keimsilbe HRI, weiß in Farbe und
b i l d e t d i e U r - s c h w i n g u n g v o n C h e n r e z i g .
Ein erfahrener Meditierender richtet die Aufmerksamkeit auf jede Silbe des Mantras und visualisiert vor
allem die entsprechenden Farben, Geistesgifte und Daseins-Bereiche die damit gereinigt wurden.
Die Meditation und Rezitation des Mantras kann sich über Stunden ausdehnen. Es gibt keine zeitliche Begrenzung. Wichtig ist zu beachteten, dass das Mantra klar und deutlich ausgesprochen und die Visualisation
aufrecht erhalten wird. Es ist nicht einfach die Aufmerksamkeit, stundenlang wie bei einer Zurückziehung, auf
das Herzzentrum zu richten. Daher die Empfehlung, bei Verfehlung die Aufbauende Phase der Meditation zu
wiederholen und sich verstärkt als Chenrezig zu fühlen.
Müdigkeit während des Meditierens ist hauptsächlich durch übermäßige Konzentration ausgelöst (Qi Stau)
und nicht unbedingt durch eine Erschöpfung des Qi. Die Visualisation (vor allem bei Anfängern) sollte nicht
zu geistiger Verkrampfung führen, sondern mit Gelassenheit durchgeführt werden. Eine ständige Abwechslung zwischen dem Objekt der Betrachtung (Chenrezig) und dem Betrachter selbst, bildet das Herz aller
Meditationen. Wobei die höchste Form des Meditierens, eine Betrachtung des Meditierenden selbst ist. Man
findet genaue Anweisungen über diese zwei Phasen der Meditation in dem Buch des 9. Karmapa Wangchuk Dorje. Der Karmapa gibt in diesem kostbaren Werk ausführliche Erläuterungen über Shine und
Laktong und darüber, was der Meditierende bei geistiger Dumpfheit oder unkontrollierbarer Aufregung machen sollte.
Daher meine Empfehlung, nicht nur Chenrezig, das Herzzentrum oder das Mantra zu sehen, sondern vor
allem zu fühlen, dass man Chenrezig geworden ist! Auch zu fühlen, wie das Licht den Körper verlässt und das
Universum mit liebevollen Gesängen erfüllt.
Konzentration ist nicht Meditation, aber der Beginn. Viele missverstehen den Unterschied von beidem und
blockieren ihre Kanäle (Tsa - Nadis) mit übermäßigen Konzentrationsübungen. Sie schnüren damit die Energie noch mehr ein und verhindern, dass die Winde des Körpers in den Zentralkanal hineinfließen können.
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Ebenso wie nachts ein Loslassen von Allem, den Schlaf ermöglicht und damit das Eindringen von den Winden
in den Nicht-Dualen Kanal ermöglicht, sollten wir in der Meditation entspannt sein. Konzentration ist dem
Erlernen des Auto Fahrens sehr ähnlich. Zu Anfang muss man ständig viel beachten, aber mit der Zeit geschehen alle notwendigen Bewegungen ganz automatisch. Ohne Gelassenheit und Zurücktreten aus dem Spiel des
gewöhnlichen Geistes ist eine Offenbarung des zeitlosen Seins nicht möglich.
Chenrezig ist ein geschicktes Mittel, aber keinesfalls das Ziel! Es geht nicht darum, weiß in Farbe mit 4 Armen
einkaufen zu gehen (wobei dies sicherlich hilfreich sein könnte), sondern darum, durch diese zeitlose Ikone
des Geistes, eine freie Entfaltung des Seins zu gestatten.
Betrachtet Chenrezig als Euer wahres Selbst und nicht als eine Gottheit außerhalb von Euch! Chenrezig ist
das, was du bist und nicht das was Dir durch Erziehung und über sozialen Einfluss eingetrichtert wurde!
Deine zeitlose Wesenheit ist frei von Erinnerungen sowohl genetisch (Yin = PO) als auch geistig
(Yang = HUN). Nur wenn du bereit bist, alle Bezeichnungen über dich selbst aufzugeben, wird der Segen von
Chenrezig dich erfüllen. Die Geburt von Chenrezigs Geist bedeutet den Tod deines konzeptuellen Geistes.
Etwas muss geopfert werden auf dem Altar des Lebens. Die Koexistenz von Beidem ist nur im Bereich der
Psychologie möglich, wenn es darum geht, die Schranken der Gewohnheitsmuster hin und her zu bewegen.
Auf dem mystischen Weg ist dies jedoch nicht gültig!
Dies ist das Geschenk von Chenrezigs Sadhana: zu seinem wahrhaftigen Wesen zurückzukehren bzw. zu dem
was wir wirklich sind, um die Furchtlosigkeit des ungeborenen Geistes zu erfahren.
Wahre Furchtlosigkeit kann nur aus dem Nicht Konzeptuellen Geist entstehen und niemals durch Psychotherapie, Kräuter- oder Akupunktur Behandlungen erzielt werden. Chenrezig ist furchtlos und diese Qualität
wird durch die Lotus (Vajra) Meditationshaltung ikonographisch symbolisiert. Die Furchtlosigkeit entsteht
durch das natürliche Verstehen, dass wir nicht geboren wurden und deshalb auch nicht sterben können!
Ebenso wie Chenrezig in Rajgir (durch die Inspiration von Buddha Shakyamuni) lehrte: es gibt aus Sicht der
Erleuchtung (die Abwesenheit von ich-Haftigkeit) weder Karma noch Sterben noch Wiedergeburt.
Obwohl Chenrezig ein Yidam für Frieden, Liebe und Mitgefühl ist, ist diese Meditation auf ihn sehr tief-
greifend und manchmal auch sehr schmerzhaft. Eine Abnabelung von Gewohnheitsmustern geschieht nicht
ohne Schmerzen. Eigentlich sind alle Yidam Meditationen so, aber Chenrezig ist sanfter als alle anderen.
Chenrezig öffnet das Herz eines jeden Praktizierenden und unsere Augen für alle anderen. Daher der Name:
Liebevolle Augen. Chenresig ist eine wichtige Meditations Gottheit für viele, aber sicherlich ganz besonders
zentral für Therapeuten.
Wir werden über Ostern mehrere Tage eine Chenrezig Zurückziehung in Assisi abhalten. Die Osterzeit
symbolisiert das Leid und die Liebe eines ganz außergewöhnlichen Boddhisattva: Jesus! Es steht außer Zweifel, daß es keinen Unterschied zwischen Jesus und Chenrezig gibt! Beide sind Manifestationen von Liebe und
Mitgefühl. Aus buddhistischer Sichtweise wäre es möglich zu sagen, dass die zeitlose Liebe und das Mitgefühl
des Raumes (Leerheit und Klarheit) sich vor 2000 Jahren durch die Verkörperung von Jesus Christus
manifestiert haben. Dieses Retreat über Ostern ist in so fern etwas ganz besonderes, da wir durch die
Meditation auf Chenresig auch die zeitlose Präsenz und Auferstehung Christus, durch die aufbauende und
auflösende Phase der Meditation zelebrieren werden.
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Eine mystische Annäherung zwischen Ost und West bereitet keine Schwierigkeiten – nur eine religiöse
Annäherung verbirgt Schwierigkeiten in sich. Ich habe in anderen Newslettern bereits das Thema
Mystizismus und Religion erwähnt: Mystiker tanzen, singen und betrachten die Sterne miteinander -
hingegen fanatische religiöse Menschen sehen nur die Schreibfehler, Mängel und Kommas als Streitpunkte
für die Kommentare. Der Unterschied zwischen theologischem Fanatismus und
Verwirklichung ist
offensichtlich. Die einen Debattieren und die anderen genießen die Stille des Geistes.
Obwohl ich tief in der buddhistischen Lehre verwurzelt bin, habe ich meinen christlichen Ursprung nie
vernachlässigt und studiere bereits seit meinem 15. Lebensjahr christliche Theologie. Ich sehe es als meine
Pflicht, eine mystische Brücke zwischen der Lehre Buddhas und der des Christentums zu schlagen. Dies ist
nicht schwierig, da es aus Sicht des ungeborenen Geistes, keinen wesentlichen Unterschied gibt.
Mein Studium der Werke des Johannes von Kreuz und anderen Mystikern die sich dem Weg der Negativen
Theologie angeschlossen hatten (Apophatismus), hat meine Augen über die Bedeutung der Leerheit und
Klarheit Gottes aus Sicht des Christentums geöffnet. Eines der letzten Bücher die mir zum Lesen geliehen
wurden: „the clouds of Unknowing„ ist ein Buch aus dem 14. Jahrhundert und zeigt eindeutig, dass wir auch
im Westen Einsicht über die Natur und Funktion des Geistes besaßen. Hiermit möchte ich nur erwähnen,
dass eine Brücke zwischen Ost und West aus Sicht der Spiritualität leicht zu schaffen ist. Jedoch sicherlich
unmöglich, wenn es darum geht seine eigene Religion, Lehrer, Guru oder Propheten in den Vordergrund zu
stellen und als das einzige Wahrhaftige zu betrachten.
Eine Zurückziehung über einen kurzen oder langen Zeitraum ist sicherlich eine wesentliche Entscheidung. Es
ist nicht leicht mehrere Tage lang zu sitzen um die Bewegungen des Geistes zu beobachten. Sich noch
zusätzlich mit einem Buddha Aspekt zu identifizieren und Mantras zu rezitieren macht die Sache nicht
einfacher. Dies ist vergewaltigend und auch erschöpfend! Bis jetzt haben jedoch alle diese Zeiten sehr gut
überstanden (überlebt!) und erkannt, wir schwierig es ist, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und
gleichzeitig entspannt zu bleiben.
Eine Zurückziehung ist kein Pflichtprogramm - jeder kann aufhören und gehen wann immer er will und dies
ohne schlechtes Gewissen mir oder der Gruppe gegenüber. Ich erwähne dies nur, um eine Teilnahme zu
erleichtern und die Ängste des eingesperrt und verpflichtet seins aufzuheben.
Spazieren gehen, Malen, Lesen und Schreiben sind sicherlich zu diesen Zeiten sehr wichtig. Ich würde jedem
empfehlen, das hierfür Notwendige mitzunehmen und vielleicht ein Tagebuch zu führen.
Es ist während der Zurückziehung empfehlenswert, weder über seine eigene Meditations Erfahrungen,
Erlebnisse oder Träume zu sprechen, noch sollte man Bemerkungen über andere machen. Tratschen wirkt
dem Meditieren und Beten entgegen und sollte in diesen Zeiten vermieden werden.
Ich stehe während eines Retreats immer für Fragen zur Verfügung – jedoch Fragen bezüglich der Meditation
selbst oder die Natur des Geistes betreffend und nicht für Akupunktur oder Kräuter Fragen! .
Ina & Claude Diolosa
Assisi, 20.01.2016
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KURS ANGABEN
Chenresig Meditation mit Claude Diolosa
in den Schweizer Bergen 3. – 7. Juni 2016
Ort Ganden Chökhor / Waldhotel Pradaschier
Tibetisch-Buddhistisches Meditationszentrum
Pradaschier 20, Postfach 108
CH-7075 Churwalden
www.ganden.ch
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Dauer: Freitag, 3. 6. 16, 18.00 Uhr – Dienstag, 7. 6. 16, 15.00 Uhr
Kosten: CHF 350.– / € 320.– (ohne Unterkunft) bar bei Ankunft
Anmeldung: schriftlich an [email protected] mit Angabe von Adresse, Tel. Nr. und E-Mail-Adresse.
Margrit Bölsterli, Talacher 9, CH-8627 Grüningen.
Bei Fragen: Tel. +41 (0)44 935 22 68
Unterkunft Nach Anmeldung Zimmer im Hotel direkt reservieren!
www.ganden.ch, Tel. +41 (0)76 533 53 57
Es stehen Zimmer von 1 bis 6 Betten zur Verfügung, Vollpension für 4 Tage von CHF 312 bis 484.
Zugang zu Fuss ca. 20 min auf steiler Naturstrasse Es wird ein Gepäcktransport organisiert.
Detailinfos folgen nach Anmeldung, ca. Mitte Mai per E-Mail
Erreichbarkeit ab Zürich: Mit PW ca. 90 min, mit Bahn/Bus ca. 13/4 Std.
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CHENREZIG MEDITATION
Meditation und Rezitation des Edlen Herrn des Grossen Mitgefühls, genannt: „Das Wohl der Wesen, den Himmelsraum
durchdringend“
Zufluchtnahme und Erleuchtungsgeist:
Zu Buddha, zur Lehre und zur höchsten Gemeinschaft nehme ich Zuflucht bis zur Erleuchtung. Möge ich durch die Verdienste des Praktizierens von Freigebigkeit und
anderem zum Wohle aller Wesen Buddhaschaft erlangen. (wiederhole dreimal)
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SSANG GYE TSCHÖ DANG TSOG KYI TSCHOG NAM LA DSCHANG TSCHUB BAR DU DAG NI KYAB SSU TSCHI DAG GI DSCHIN SSO GYI PÄ SSÖ NAM KYI DRO LA PEN TSCHIR SSANG GYE DRUB PAR SCHOG
Aufbau der Gottheit:
Über meinem Scheitel und dem der Wesen, die den Raum füllen, entsteht auf einer
weissen Lotusblüte und einer Mondscheibe ein HRI und daraus der Edle Erhabene
Avalokiteshvara. Weiss und klar, in fünffachem Licht erstrahlend, schaut er hübsch
und lächelnd. Sein Rücken lehnt an einer makellosen Mondscheibe. In seinem Wesen vereinigen sich alle Objekt der Zuflucht.
DA SSOG KA KYAB SSEM TSCHEN GYI
TSCHI TSUG PÄ KAR DA WÄ TENG HRI LÄ PAG TSCHOG TSCHEN RÄ SIG KAR SSAL Ö SER NGA DEN TRO DSE DSUM TUG DSCHE TSCHEN GYI SIG
TSCHAG SHI DANG PO TÄL DSCHAR DSÄ
OG NYI SCHEL THRENG PÄ KAR NAM DAR DANG RIN TSCHEN GYEN GYI TRÄ
RIG DAG PAG PÄ TÖ YOG SSOL Ö PA ME PÄ U GYEN TSCHEN SCHAB NYI DOR DSCHE KYIL TRUNG SCHUG DRI ME DA WAR GYAB TEN PA KYAB NÄ KÜN DÜ NGO WOR GYUR//
Edler, Du bist von Fehlern unberührt, Deine Körperfarbe ist weiss, und Dein Haupt
krönt der vollendete Buddha. Mit den Augen Deine
Mitgefühls schaust Du auf die Wesen, Avalokiteshvara, vor Dir werfe ich mich nieder.
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DSCHO WO KYÖN GYI MA GÖ KU DOG KAR
DSOG SSANG GYE KYI U LA GYEN TUG DSCHE SCHEN GYI DRO LA SIG TSCHEN RÄ SIG LA TSCHAG TSAL LO//
Durch das so einsgerichtet Gebet strahlen Lichtstrahlen. Sie reinigen unreine karmische Erscheinungen und getäuschtes Bewusstsein. Das äussere Gefäss (die Welt)
ist der Reine Bereich, voller „Glückseligkeit“ (Sukhavati). Körper, Rede und Geist
des Inhalts, der Wesen, sind erleuchteter Körper, Rede und Geist Avalokiteshvaras.
Erscheinung, Klang und Gewahrsein sind von Leerheit ungetrennt.
DE TAR TSE TSCHIG SSOL TAB PÄ
PAG PÄ KU LÄ Ö SER TRÖ
MA DAG LÄ NANG TRUL SCHE DSCHANG TSCHI NÖ DE WA TSCHEN GYI SCHING NANG TSCHÜ KYE DRO LÜ NGAG SSEM TSCHEN RÄ SIG WANG KU SSUNG TUG NANG DRAG RIG TONG YER ME GYUR OM MANI PEME HUNG (Rezitiere soviel du magst, am Ende ruhe ausgeglichen im
eigenen Angesicht, ohne Gedanken über die drei Sphären (Handelnder, Objekt der
Handlung und Handlung selbst).
Fällt es uns schwer, all dies auf einmal im Geist zu halten, können wir uns abwechselnd z.B. auf folgende Dinge konzentrieren: auf Chenresig über unserem Kopf; auf
das Licht, das von ihm ausstrahlt, alles Leid entfernt und Glück entstehen läßt; auf
den Klang des Mantras; auf das Reine Land, in dem wir uns befinden usw. Wir können uns auch auf das Entwickeln von Mitgefühl und auf die Bedeutung des Mantras
konzentrieren:
OM ist weiß; es ist die Silbe der Qualitäten und entsteht aus der Kraft der BuddhaWeisheiten. Die Essenz dieser Silbe ist die Vervollkommnung der Meditation. OM entfernt Stolz und dessen Wirkung, das „Herabfallen“, das in den Bereichen der Götter
erlebt wird.
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MA ist grün; es ist die Silbe der Aktivität und entsteht aus der unermeßlich großen
Liebe, die Chenresig für alle Wesen empfindet. Die Essenz dieser Silbe ist die Vervollkommnung der Geduld. MA entfernt Neid und Eifersucht und deren Wirkung, wie
das Leid von ständigem Kampf und Streit, das in den Bereichen der Asuras erfahren wird.
NI ist gelb; es ist die Silbe der unveränderlichen Weisheit, die Körper, Rede, Geist,
Qualitäten und Aktivitäten vereint. Es entsteht aus dem unermeßlich großen Mitgefühl des Chenresig. Die Essenz der Silbe NI ist die Vervollkommnung der Disziplin.
NI entfernt Unwissenheit des Anhaftens an Dualität und dessen Wirkungen wie die
vier Leiden der Menschenwelt: das Leid von Geburt, Krankheit, Alter und Tod.
PE ist blau; es ist die Silbe des Körpers und entsteht aus dem alles umfassenden
Gleichmut von Chenresig. Die Essenz dieser Silbe ist die Vervollkommnung von beständiger Anstrengung. PE entfernt Dummheit und dessen Wirkung wie das Leid,
nicht zu verstehen und lernen zu können, das in den Tierbereichen erfahren wird.
ME ist rot; es ist die Silbe der Rede und entsteht aus der unermeßlichen Freude von
Chenresig. Die Essenz dieser Silbe ist die Vervollkommnung von Geben. ME entfernt Anhaftung und Begierde sowie deren Wirkungen wie das Leid von Hunger und
Durst, das in den Bereichen der Pretas erfahren wird.
HUNG ist schwarzblau; es ist die Silbe des Geistes und entsteht aus dem unermeßlich großen Mitgefühl, mit welchem Chenresig jedes Wesen, wie eine Mutter ihr einziges Kind, betrachtet. Die Essenz dieser Silbe ist die Vervollkommnung der Weisheit.
HUNG entfernt Zorn und dessen Wirkungen, wie das Leid von Hitze und Kälte, das
in den Höllenbereichen erfahren wird.
Wir können den Vorgang des Auflösens auch ausführlich praktizieren: während wir
das Mantra rezitieren, denken wir daran, daß sich Chenresig über uns in Licht auflöst und mit uns verschmilzt. Wir werden eins mit ihm, bekommen seinen strahlenden
Körper, seine vollkommene Rede und seinen alles durchdringenden Geist. In unserem Herzen befindet sich eine sechsblättrige, weiße Lotusblüte mit einer Mondscheibe. Darauf steht die weiße Silbe HRI; auf den Blütenblättern sind die sechs Silben
des Mantra von Chenresig, in den jeweiligen Farben. Aus dem HRI und den sechs
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Silben strahlt Licht aus, durchdringt und reinigt das ganze Universum, dann verschmilzt die Reine Welt mit den Wesen, die alle Chenresigs sind; alle Wesen verschmelzen mit uns. Unser strahlend weißer Körper löst sich in den Lotus und in die
Silben in unserem Herzen auf. Die Silben des Mantra verschmelzen mit dem HRI,
das von unten nach oben zu Leerheit wird
Die Erscheinungen des eigenen und des Körpers der anderen sind der Körper des
Edlen. Das Ertönen von Klangen ist die Melodie der Sechs Silben. Vorstellungen
und Gedanken sind die grosse Weite ursprünglicher Bewusstheit.
DAG SCHEN LÜ NANG PAG PÄ KU
DRA DRAK YI GE DRUG PÄ YANG DREN TOG YE SHE TSCHEN PÖ LONG
Möge ich schnell diese positiven Handlungen Avalokitesvaras verwirklicht haben,
um dann ausnahmslos alle Wesen auf dessen Ebene zu führen.
GE WA DI YI NYUR DU DAG TSCHEN RÄ SIG WANG DRUB GYUR NÄ DRO WA TSCHIG KYANG MA LÜ PA DE YI SSA LA GÖ PAR SCHOG
„Die Meditation und Rezitation des Grossen Mitgefühls“ verfasste der Mahasiddha
Thangtong
Gyalpo, sie ist äussert segensreich. – Sarva Mangalam.
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