Landwirtschaftliches Zentrum, Obstbau Daniel Schnegg, Liebegg 1, 5722 Gränichen Tel. direkt 062 855 86 38, Fax 062 855 86 88 [email protected] Apfelallergiker dürfen sich freuen! Vielen Menschen sind "gluschtige, knackige Früchte vergönnt, weil sie danach an Allergien in Form von pelzigen Mundschleimhäute, Lippen oder Zunge leiden. Oftmals wurde behauptet die Pflanzenschutzmittel seien die Ursache für diese Allergien, was eben nicht stimmt. Dr. M. Neumüller, Apfelzüchter am Bayerischen Obstzentrum Hallbergmoos, ist der Ursache für diese Apfelallergie auf die Spur gekommen. Es handelt sich dabei um die Mal d1- Allergie und zum die Mal d3- Allergie. Beides Proteine, die von Natur aus in den Äpfeln vorkommen. Man schätzt, dass in Nord- und Mitteleuropa ca. 8% der Menschen an der Mal d1 Allergie leiden. Das Mal d1- Protein (Eiweiss) ist in jedem Apfel und dient der Frucht zur Abwehr von Pilzkrankheiten (Schorf, Mehltau, Baumkrebs, usw). Nicht um sonst hört man, dass Früchtekonsum das Krebsrisiko des Menschen reduziere. Die Menschen besitzen Antikörper, die dieses Mal d1 Protein erkennen und eine Überreaktion des Immunsystems auslösen. In Südeuropa und im Mittelmeerraum reagieren viele Menschen auf ein Eiweiss, das als Mal d3-Protein benannt wird. Dieses Protein kommt im Gegensatz zum Mal d1 Protein nur auf der Fruchthaut vor, so dass die Südeuropäer geschälte Äpfel konsumieren können ohne an Allergien zu leiden. Weil das Mal d3 Protein Hitzestabil ist, leiden viele Menschen auch beim Genuss von Apfelsaft oder Apfelkuchen, da die Fruchthaut eben gekocht resp. pasteurisiert wird. Schuld an dieser Apfelallergie ist nicht die Frucht, sondern das Immunsystem der meisten Menschen. Lebensmittel, die bei keinem Menschen eine allergische Reaktion auslösen können, gibt es nicht. Es gibt also keine Apfelsorte die mit Sicherheit keine Allergie auslöst. Es gibt aber Apfelsorten, die von den meisten Mal d1- Allergikern vertragen werden, wie z.B die Sorten Gloster, Santana, Ecolette, Gräfin Goldach. Hochsensible Allergiker auf Äpfel reagieren auf diese Apfelsorten entweder ohne oder mit wesentlich schwächeren Symptomen. Wenn die Allergiker nicht nur nach der Apfelernte sondern auch nach der CA (Kontrollierte Atmosphäre) Lagerung im April-Juni nicht an Mal d1-Allergie leiden, dann darf eine Apfelsorte als allergiefreundlich bezeichnet werden. Empfehlung für Allergiker: Ø Ø Ø Ø Allergiker sollten Früchte direkt bei der Apfelernte konsumieren Sorte Gloster, Santana, Ecolette oder Gräfin Goldach gelten als Allergiefreundlich Die Apfelzüchter versuchen neue Allergiefreundliche Apfelsorten zu züchten. Äpfel schälen http://www.swr.de/swrinfo/apfel-allergie-santana-fuer-allergiker/-/id=7612/did=14185222/nid=7612/1vi5bnk/index.html https://www.olerum.de/obstbaeume/Apfelbaum-Santana-Allergikerapfel-M26 Am Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg haben wir die Sorte Santana im Versuch. Sollte jemand an Apfelallergie leiden, dann dürfen Sie sich gerne bei uns melden. Seite 2
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