Richtig versorgt in allen Lebenslagen

Ausgabe September 2015
Jahrgang XX
Richtig versorgt
in allen Lebenslagen
Gesunde Ernährung für Hund und Katze
Ohne Heu
geht es nicht
Natürliches Futter
für Kleintiere
Fellwechsel
Die besten Pflegetipps
Ab 8.9. bei Fressnapf
tierisch punkten!
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Mischfütterung
Schon gewusst?
Jede Fütterungsart hat ihre Vor- und Nachteile!
Trotzdem ist eine unkontrollierte Mischfütterung von
verschiedenen Nahrungen und von Trocken- und
Feuchtnahrung nicht sinnvoll:
Durch die zu große Fütterungsmenge und die Kombination unterschiedlicher Qualitäten kann Durchfall ausgelöst werden.
Außerdem kann die spezifische Nährstoffzusammensetzung gestört werden und die Gefahr bestehen, dass
von einigen Nährstoffen zu viel oder zu wenig aufgenommen wird. Zum Beispiel kommt es oft zu einer übermäßigen Energieaufnahme, die die Entstehung von “zu viel
Pfunden” begünstigt. Es kann aber auch zur Aufnahme
zu hoher Phosphorgehalte kommen, die insbesondere
beim älteren Tier die Nieren belasten.
Außerdem werden durch die Kombination folgende
Gesundheitsaspekte unterstützt:
Zahngesundheit: Durch die idealerweise in Größe und
Textur angepassten Kroketten der Trockennahrung sowie enthaltene Kalziumfänger wird Zahnstein gezielt
vorgebeugt.
Harnwegsgesundheit: Durch den hohen Feuchtigkeitsgehalt der Feuchtnahrung aber auch durch die
Beeinflussung des Harnmilieus und die hohe Verdaulichkeit der Trockennahrung wird die Harnwegsgesundheit unterstützt.
Wussten Sie schon, dass durch eine optimale Mischfütterung (Kombination geeigneter Nahrungen) viele
Aspekte positiv beeinflusst werden können?
Viele Katzen sind den Mix von Geburt an gewöhnt und
bevorzugen deshalb die Kombination von Feucht- und
Trockennahrung ein Leben lang. Feuchtnahrung ist
durch den höheren Feuchtigkeitsgehalt sehr geruchsintensiv. Da Hunde und Katzen “Nasentiere” sind, begünstigt ein intensiver Geruch die Nahrungsaufnahme.
Studien haben ergeben, dass durch den
höheren
Feuchtigkeitsund
Fasergehalt der kombinierten Fütterung die Sättigung besser ist. Die Tiere betteln folglich
nicht mehr so viel, sind zufriedener und der
Besitzer hält eine Diät seines Tieres besser durch
bzw. füttert weniger zu!
ROYAL CANIN® ist ein eingetragenes Markenzeichen. © ROYAL CANIN® SAS 2015. Alle Rechte vorbehalten. Foto © Lubava/shutterstock.com
Editorial & lnhalt
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Fotos: www.fotolia.de / Gudellaphoto
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News & Service
News Nachrichten, In & Out, Termine
Gesunde Ernährung Richtig versorgt in allen Lebenslagen
Ratgeber & Tipps
Hund und Katze Die besten Pflegetipps für den Fellwechsel
Kleintier Natürliches Futter für Kleintiere
Vogel Die beliebtesten Ziervögel
Terraristik Das perfekte Terrarientier
Aquaristik Regenbogenfische im Portrait
Teich Der Teich im Herbst
H.-Schüler-Kolumne
So kriegen Sie futterfixierte Hunde in den Griff
Mensch & Tier
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Kolumne vom Verband für das Deutsche Hundewesen
Helfer auf vier Pfoten
Exklusiv bei Fressnapf
Das Poletto-Menü für den Hundenapf
Kolumne des Deutschen Tierschutzbundes Welpenhandel
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Markt Neues bei Fressnapf
Vorschau & Impressum
Liebe FressnapfFreunde,
wir alle wissen, dass eine gesunde Ernährung
einen positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit hat. Entsprechend sensibel sind wir inzwischen auch bei
der Ernährung unserer Tiere. Damit unsere
Lieblinge gesund heranwachsen und möglichst
lange vital bleiben, reicht es allerdings nicht
aus, auf die Qualität des Futters zu achten. Es
muss auch zu den einzelnen Lebensphasen und
-umständen passen. Im Schwerpunkt dieser
Ausgabe erklären wir, worauf Sie besonders
achten müssen.
Gesunde Ernährung ist auch bei Spitzenköchin Cornelia Poletto ein wichtiges Thema. Sie
verwöhnt nicht nur die Gäste ihres Hamburger
Restaurants, sondern auch Hunde kulinarisch:
Gemeinsam mit HARDYS Manufaktur hat sie
sechs besondere Rezepte für Hundenahrung
kreiert. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 32.
Bei unserem Kleintierratgeber geht es ebenfalls
um Gesundheit und Ernährung: Wir erklären,
warum Heu so wichtig für Kaninchen und
Meerschweinchen ist und woran genau Sie
gute Qualität erkennen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und
freuen uns auf Ihr Feedback!
Herzliche Grüße
Marzena Sicking
Chefredakteurin Fressnapf Journal
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Ratgeber & Tipps
Hund & Katze
Die besten Pflegetipps
für den Fellwechsel
Im Herbst ist es wieder soweit: Das Fell unserer Hunde und Katzen passt sich den äußeren
Temperaturen an. Die leichte Sommerbehaarung wird durch einen dicken Winterpelz
ersetzt. Der Fellwechsel dauert mehrere Wochen, in denen Hund und Katze besonderer Pflege
bedürfen.
Die Haut ist bei Hund und Katze nicht
nur das größte, sondern auch das
vielseitigste Organ des Körpers. Sie
ist von zahlreichen Tastzellen durchsetzt, die selbst kleinste Berührungen
und Temperaturschwankungen an das
Nervensystem weitergeben. Sie schützt
die inneren Organe und hilft bei der
Wärmeregulation. Das Fell gilt als Spiegel der Gesundheit: Ist es voll, kräftig
und glänzend, dann ist das ein Zeichen
dafür, dass das Tier optimal mit allen
Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen versorgt ist. Es schützt die Haut
vor äußeren Einflüssen und dient zudem
der Kommunikation: Hund und Katze
können an bestimmten Körperstellen
ihre Haare sträuben und so einen Gegner auch durch optische Drohgebärden
beeindrucken.
25 Jahre Fressnapf
Um insbesondere die Schutzfunktion
des Fells zu erhalten und den äußeren
Bedingungen anzupassen, kommt es
zwei Mal im Jahr zu einem Fellwechsel.
Das alte Fell fällt aus und es wächst ein
neues, im Herbst deutlich dichteres und
wärmeres heran. Der Prozess kann je
nach Tier vier bis acht Wochen dauern. Ausgenommen sind drahthaarige
Hunde sowie einige Langhaar-Rassen:
Sie haaren grundsätzlich wenig bis gar
nicht. Bei Katzen gelten Rassen wie
Russisch Blau und Devon Rex als wenig
haarend.
Unterstützung während
des Fellwechsels
Grundsätzlich gilt: Hunde und Katzen
sollten nach Möglichkeit einmal in der
Woche gekämmt oder gebürstet werden.
Fotos: www.fotolia.de / Roman Gorielov, Arndt Vladimir
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Dadurch wird das Fell von Schmutz und
abgestorbenen Haaren befreit und die
Hautdurchblutung gefördert. Außerdem
gewöhnt sich das Tier so an die regelmäßige Fellpflege. Man sollte auch die
soziale Komponente nicht unterschätzen: Gegenseitige Fellpflege gehört bei
Hunden und Katzen als Zeichen der Zugehörigkeit dazu. Greift der Besitzer zu
Kamm oder Bürste, stärkt er also auch
die Bindung zu seinem Tier. Bei langhaarigen Tieren sollte häufiger gekämmt
und gebürstet werden, um Verfilzungen
zu verhindern.
Die passenden Accessoires
Ob Massagehandschuh, Kamm oder
Bürste zum Einsatz kommen, hängt in
erster Line von der Fellstruktur des Tieres ab. Kamm und Bürste sollte man auf
jeden Fall im Haus haben, bei langhaarigen Rassen auch einen sogenannten
Entwirrungskamm, der beim Lösen von
Verfilzungen hilft. Bei starken Verknotungen hilft auch ein Entfilzungsmesser.
Für Tiere mit dicker Unterwolle sind
sogenannte Trimmer ideal. Bei kurzem,
glattem Haar reicht meist der Einsatz
eines Massage- oder Gummistriegels,
um die abgestorbenen Haare zu lösen.
Während des Fellwechsels sollten alle
Hunde und Katzen, also auch Tiere mit
einfacher Fellbeschaffenheit, möglichst
täglich gebürstet und/oder gekämmt
werden.
Gesunde Ernährung
während des Fellwechsels
Der Fellwechsel ist ein natürlicher Prozess,
den Hund und Katze in der Regel ohne
weitere Probleme überstehen. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass
der Stoffwechsel der Tiere in dieser Zeit
Schwerstarbeit verrichten muss und ein
erhöhter Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen besteht. Um
Mangelerscheinungen vorzubeugen, ist es
wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung
zu achten. Wirkt das Fell glanzlos, struppig und stumpf, könnte es durchaus sein,
dass Katze oder Hund einen Vitamin- oder
Mineralstoffmangel haben. In solchen
Fällen hilft es meistens, etwas Biotin oder
essenzielle Fettsäuren in die tägliche Nahrung zu geben.
Im Zweifel den
Tierarzt fragen
Dauert der Fellwechsel überdurchschnittlich lang oder verbessert sich die Fellstruktur trotz der Zugabe von Nahrungsergänzungsmitteln nicht, wird es Zeit,
den Tierarzt aufzusuchen. Ein starker
Haarverlust oder ein ungepflegt wirkendes
Fell können nämlich durchaus Symptome
für Krankheiten sein. Milben- oder Pilzbefall ist beispielsweise oft nicht mit dem
bloßen Auge erkennbar, kann aber zu den
beschriebenen Beschwerden führen, ebenso wie eine Schilddrüsenunterfunktion
beim Hund oder eine Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze. Auch ein häufiges
Kratzen des Tieres ist ein Alarmsignal,
das man besser ernst nehmen sollte.
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Ratgeber & Tipps
Kleintier
Gesunde Kost für Kleintiere
Heu: Natürliches Futter
für Kleintiere
Heu ist Hauptbestandteil der Nahrung vieler Kleintiere wie beispielsweise Kaninchen oder
Meerschweinchen. Die karge Ernährung ist ideal, um Gebiss und die Verdauung der Tiere
gesund zu halten. Allerdings sollten Halter beim Einkauf unbedingt auf die Qualität der getrockneten Gräser und Kräuter achten, denn hier gibt es durchaus große Unterschiede.
Bei Kaninchen, Meerschweinchen,
Chinchillas und Degus wachsen
Schneide- und Backenzähne ein Leben
lang nach. Werden sie nicht ausreichend abgenutzt, kann es zu Zahnfehlstellungen und Verletzungen des
Mundraums kommen. Im schlimmsten Fall können die Tiere nicht mehr
fressen und magern lebensbedrohlich
ab. Dann kann nur noch der Tierarzt
helfen und muss die Zähne der Tiere
kürzen.
25 Jahre Fressnapf
Sie können Ihren Tieren diese unangenehme Prozedur ersparen, indem
Sie rechtzeitig vorbeugen und dafür
sorgen, dass ihnen immer ausreichend
Kaustoff zur Verfügung steht. In der
freien Natur ist er reichlich vorhanden,
hier ernähren sich Nager und Kaninchen hauptsächlich von frischen und
getrockneten Gräsern und Kräutern.
Beim Kauen der Fasern werden die
Zähne aufeinander gerieben, was in der
Regel zu einer ausreichenden Abnut-
Fotos: www.fotolia.de / gekaskr, mariesacha
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zung führt – zumal die Tiere einen
Großteil des Tages mit dem Kauen der
Halme verbringen. Auch wenn uns
diese Kost sehr mager vorkommt: Die
Verdauung der Tiere ist perfekt darauf
eingestellt. Körnerfutter mögen Kleintiere zwar sehr gerne, da es aber sehr
fetthaltig ist und Kaninchen mit der
Nahrung keine Stärke, also auch kein
Getreide bekommen dürfen, sollten sie
davon nur ein bis zwei Löffel täglich
erhalten.
Heu als Alternative zu Frischkost
Frische Gräser und Kräuter können
wir unseren Kleintieren nur begrenzt
anbieten, es gibt im Herbst und Winter einfach nicht genug davon. Die
Pflanzen können aber haltbar gemacht
werden, so dass auch in den kalten
Monaten genügend Gras zur Verfügung
steht. Die Lösung heißt „Heu“: Dabei
handelt es sich in der Regel um eine
Mischung verschiedener Grassorten,
diversen Kräutern sowie ungiftigen
Wildpflanzen, die geerntet und – je
nach Verfahren – über mehrere Tage
oder auch Wochen hinweg getrocknet werden. Traditionell erfolgt die
Trocknung auf einer Wiese. Dafür
wird das Mähgut möglichst locker
auf dem Boden verteilt und während
der Trocknung mehrfach gewendet.
Diese sogenannte Bodentrocknung
ist allerdings eine durchaus heikle
Angelegenheit: Bei häufigem Regen
werden wertvolle Inhaltsstoffe aus den
Gräsern gewaschen, bei zu starker Sonneneinstrahung regelrecht verbrannt.
Eine Alternative ist die Trocknung auf
überdachten Gerüsten und Heuhütten,
hier sind die Gräser vor allzu starken Witterungseinflüssen geschützt.
Ein weiteres Verfahren ist die Belüftungstrocknung, bei der das geerntete
Gras so lange mit angewärmter Luft
belüftet wird, bis sein Feuchtigkeitsgehalt deutlich abgesunken ist. Danach
„schwitzt“ das Heu nochmal ein paar
Wochen nach und verliert nochmal
Wasser. Dadurch werden die Inhaltsstoffe im Heu weiter konserviert. Erst
wenn dieser Prozess abgeschlossen ist,
kann das Heu bedenkenlos an die Tiere
verfüttert werden.
Auf gute Qualität achten
Wurde das Heu richtig getrocknet,
weist es noch einen hohen Nährstoffgehalt auf und es ist auch nur ein kleiner
Teil der Mineralstoffe und Vitamine
verloren gegangen. Heu von guter Qualität erkennt man an seinem würzigen
Geruch, denn auch die Aromastoffe
gehen dann nicht verloren. Gutes Heu
staubt nicht und das Grün der Gräser
und Kräuter ist ebenfalls noch deutlich erkennbar. Riecht ein Heu gar
nicht oder gar schimmelig, ist es für
den Verzehr nur noch bedingt oder
gar nicht mehr geeignet. Vor allem bei
muffigem Geruch ist Vorsicht geboten: Dann wurde das Heu vermutlich
nicht richtig getrocknet, es können sich
Schimmelpilze bilden, die bei Verzehr
zu gesundheitlichen Problemen führen
können. Auch bei starken Verfärbungen, beispielsweise in Richtung braun
oder schwarz, sollte man besser zu
einem anderen Angebot greifen. Auch
sehr blasse Halme sind keine gute
Wahl, denn sie haben den Großteil
ihrer Nährstoffe schon verloren.
Schauen Sie sich, wenn möglich, auch
die Zusammensetzung des angebotenen Heus genauer an: Sind nur Grashalme erkennbar oder auch Kräuter
und Wildblumen? Im Idealfall besteht
das Heu nämlich nicht nur aus Gras,
sondern ähnelt mehr einer getrockneten Wildblumenwiese. Je bunter die
Mischung ist, desto besser schmeckt es
Ihren Tieren.
Übrigens: Natürlich können Sie Ihren
Tieren außer Heu auch noch anderes Nagematerial wie etwa ungiftige,
ungespritzte Zweige, zum Beispiel von
heimischen Obstbäumen, oder Nagerhölzer zur Verfügung stellen. Das ist
nicht nur gesund für die Zähne, sondern stellt auch eine tolle und naturnahe Beschäftigung für die Tiere dar.
Ratgeber & Tipps
Terraristik
Tiere fürs Terrarium
Wer Tiere in einem Terrarium halten möchte, hat die Qual der Wahl: Alleine die Klasse der
Reptilien besteht aus über 8.000 Spezies. Hinzu kommen noch die Amphibien und die Wirbellosen. Tierarzt und Terraristik-Experte Kornelis Biron erklärt, welche Gedanken man
sich vor dem Kauf machen sollte.
Die Auswahl der Tiere, die in einem
Terrarium gehalten werden, ist sehr
groß und so fällt es entsprechend
schwer, sich für eine Spezies zu entscheiden. Welche es am Ende sein wird,
hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Grundvoraussetzung ist aber natürlich
eine gewisse Grundsympathie für das
jeweilige Tier. Manche Menschen fasziniert das Aussehen der Tiere. Andere
sind beispielsweise vom Fressverhalten
ihrer künftigen Haustiere besonders
beeindruckt. So lauert eine Gottesanbeterin ihrer Beute auf, beobachtet sie mit
25 Jahre Fressnapf
ihren großen Augen an ihrem dreieckigen Kopf und schnappt im richtigen
Moment mit ihren furchteinflößenden
Fangarmen zu, um ihr Opfer dann bei
lebendigem Leib zu verspeisen. Genau
das schreckt einige Menschen wiederum
eher ab. Sie bevorzugen dann vielleicht
Pflanzenfresser, die keiner Fliege etwas
zuleide tun, dafür aber interessante
Geräusche machen können, wie zum
Beispiel die madagassischen Fauchschaben. Mancher Reptilienfreund will
unbedingt „etwas mit Schuppen“. Aber
auch hier gibt es große Unterschiede,
wie wohl jedem sofort klar sein dürfte,
der eine Schlange mit einer Schildkröte
Fotos: www.fotolia.de / cynoclub, Sebastian Duda
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vergleicht, eine kleine Grasnatter mit
einem gewaltigen Netzpython, einen
possierlichen Hausgecko mit einem imposanten Bindenwaran und so weiter.
Bedürfnisse und
Haltungsbedingungen
Die Frage, welche Vorlieben man hier
hat, muss schon jeder selbst für sich
beantworten. Denken Sie auf jeden
Fall gründlich darüber nach, denn die
Antwort gibt die Richtung vor, in die Ihr
Terrarium gehen soll. Ist die Vorauswahl
getroffen, wird es Zeit, sich näher mit
den Bedürfnissen, den Haltungsbedingungen und vor allem der Herkunft der
Tiere zu beschäftigen. Auf keinen Fall
sollten Sie Tiere ungewisser Herkunft
kaufen, da diese aus illegalen Wildfängen
stammen könnten. Natürlich darf man
auch nur Tiere in die engere Auswahl
nehmen, deren Haltung offiziell erlaubt
ist. Hier gibt es je nach Bundesland
durchaus einige Einschränkungen, weshalb man sich vor einem Kauf unbedingt
nach den geltenden Vorgaben erkundigen sollte.
Giftige oder andere potenziell gefährliche Tiere gehören grundsätzlich nur
in Hände von geschulten Spezialisten
und nicht in den normalen Haushalt,
auch wenn sie ausgesprochen faszinierend sind. Wenn Kinder im Haus sind
oder es dem künftigen Halter noch an
ausreichender Erfahrung und Schulung
im Umgang mit diesen Tieren mangelt,
sollte man sich lieber für ein anderes
Tier entscheiden.
Viele Tierarten haben außerdem
besondere Haltungsansprüche, wie
zum Beispiel die meisten Chamäleons.
Sie sollten nur von erfahrenen Haltern
gepflegt werden. Wer sich für Terraristik
interessiert, sollte auf jeden Fall erst einmal mit einer eher einfach zu haltenden
Art Erfahrungen sammeln. Wer sich zu
früh an ein anspruchsvolles Tier wagt,
tut sich und seinem Haustier keinen
Gefallen. Egal für welches Tier man sich
entscheidet, vor der Anschaffung muss
sich umfangreiches Fachwissen angeeignet werden. Dazu gehören neben der
Beratung im Fachmarkt auch der Kauf
und das Studium von Fachliteratur.
Bevor man sich ein Tier kauft, stellt sich
auch die Frage, ob man überhaupt den
Platz und die Zeit hat, das Tier beziehungsweise das Terrarium angemessen
zu pflegen. Ein Aqua-Terrarium ist zum
Beispiel viel pflegeaufwändiger als ein
Wüstenterrarium. Wasserschildkröten
wollen fast täglich gefüttert werden,
viele Schlangen nur einmal im Monat.
Einer Moschusschildkröte genügt ein
Aquarium von einem Meter Länge,
während die meisten anderen Wasserschildkröten ein viel größeres Becken
mit am besten mehreren hundert Litern
Wasser plus dazugehörigem Landteil
benötigen. Auch ein possierlicher junger
grüner Leguan, der zuerst in einem
normalen Terrarium gehalten werden
kann, wächst sehr schnell und benötigt
bald eines von der Größe eines ganzen
Zimmers.
Nicht zuletzt zählen natürlich auch die
Kosten. Der Preis des Tieres selbst ist
im Allgemeinen der geringste Faktor
und wird von der Grundausstattung
einschließlich der benötigten Technik
schnell übertroffen. Hier, insbesondere
bei der Beleuchtung, darf auf keinen
Fall am falschen Ende gespart werden,
denn nur ein Tier, dessen Haltungsanforderungen man gerecht wird, wird
lange gesund bleiben. Auch wenn alles
gegeben ist, kann ein Tier mal krank
werden, und auch vorbeugend ist ein
Tierarztbesuch mit einzuplanen. Die
laufenden Kosten, wie Futter und
Stromkosten, sind zwar relativ gering,
sollten aber dennoch in die Berechnung
mit einbezogen werden.
Klingt kompliziert? Ist es aber keinesfalls. Wer Verantwortung für ein
Lebewesen übernehmen will, muss sich
all diese Gedanken auf jeden Fall machen. Nur, wenn alle Fragen im Vorfeld
beantwortet und die passenden Haltungsbedingungen tatsächlich gegeben
sind, werden Tier und Halter eine gute
Zeit miteinander haben. Unterm Strich
kostet ein Terrarientier übrigens viel
weniger als ein Hund oder eine Katze
– macht auch weniger Arbeit, spendet
aber mindestens so viel Freude.
lm Markt* und auf
fressnapf.de
MultiFit Naturfutter für
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Gourmet-Mix aus Gammarus,
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