1. Vorstellung der Mutter – Kind – Station 8a an der Klinik für

Workshop: Rückhaltearbeit in der Psychiatrie
Fachtag HH 10.04.2015
Ablauf:
1. Vorstellung der Mutter – Kind – Station 8a an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Charité Campus
Benjamin Franklin
2. Krankheitsbilder der Mütter
3. Rückhaltearbeit
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1. Vorstellung der Mutter – Kind – Station 8a an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Charité
Campus Benjamin Franklin in Berlin
Um ein Bild von der Mutter – Kind – Station zu geben, hier einige wichtige Eckdaten:
>Die Mutter- Kind-Station hat aktuell 8 Einzelzimmer für Mutter und Kind
> Aufgenommen werden Mütter mit ihren Kindern aus ganz Deutschland
> Die Kinder können dabei im Alter von direkt nach der Geburt bis zu 24 Monate alt sein, Aufnahme der Mütter vor der
Geburt oder auch mit einem Kind älter als 24 Monaten ist in Absprache mit den Leitern der Station möglich.
> Die Mütter müssen grundsätzlich in der Lage sein, ihre Kinder selbst zu versorgen, es stehen ihnen allerdings das
Pflegepersonal und eine Kinderbetreuung während der Zeit von Untersuchungen und Therapien zur Seite
> Aufgrund des hohen Bedarfs und dem gesamtdeutschen Einzugsgebietes gibt es eine Warteliste, daher ist es ratsam,
wenn sich ein klinischer Aufenthalt als notwendig „ankündigt“ sich bereits in diesem Stadion zu melden und sich auf die
Warteliste aufnehmen zu lassen. Dies kann durch einen Anruf direkt auf der Station erfolgen.
> Im Zuge des ersten Kontaktes wird ein Vorgespräch vereinbart, entweder telefonisch oder auf der Station , damit die
Mütter ihrerseits mehr Information erhalten, die Psychologen erhalten darüber eine erste Einschätzung der Situation der
Mutter, ein möglicher Aufnahmetermin wird besprochen.
> Kontaktinformationen/Stand Mai 2015
Telefon: 030/ 450517644
Fax: 030/450517954
Email: Mutter-und-Kind(at)charite.de
Standort: Station 8a, 5. Etage, Bettenhaus I, Hindenburgdamm 30, 12203 Berlin
Leiter der Mutter-Kind-Station ist Herr Prof.. Dr. med. M. Dettling
Ärztliche Ansprechpartnerin ist Frau Dr. med. N. Schwertfeger
Leitung des Pflegeteams: Frau Irmgard Welling
> Mehr detaillierte Informationen über: http://psychiatrie.charite.de/klinik/module/mutter_kind_einheit
2. Krankheitsbilder der Mütter
Neben der klassischen postpartalen Depression und der postpartalen Psychose werden alle psychische Störungen
behandelt, die in der Postpartalzeit vorkommen können, u.a. Die Aufenthaltsdauer der Patienten ist aufgrund der
individuellen Situation sehr unterschiedlich und kann von 6 Wochen bis ca. 6 Monaten dauern.
> Schizophrenien
> Bipolare Störungen
> Angst- und Zwangsstörungen
> Persönlichkeitsstörungen (insbesondere die Borderline-Persönlichkeitsstörung)
> Posttraumatsche Belastungsstörungen
3. Rückhaltearbeit
Je nach Biografie der Mütter haben diese selbst häufig belastete Bindungserfahrung/en in ihrem Leben gemacht. Das
Leben mit dem eigenen Kind macht diese Erfahrung im Umgang mit dem Kind meist sichtbar. Dies ist den betroffenen
Mütter oftmals bewusst, dies und /oder als junge Mutter zu erkranken und sich eingeschränkt für das Kind „verfügbar“
zu erleben, die erste Zeit im Krankenhaus zu verbringen und ihrem Kind diese Situation zuzumuten, ist schwer
anzunehmen. Die Mütter haben Schuld- und Schamgefühle, keine gute oder sogar eine schlechte Mutter zu sein. Sie sind
hoch angespannt.
Die Rüchaltearbeit im Rahmen der Klinik bedeutet:
Bindungsarbeit – wertfreier empathischer Raum – Unterstützung im Umgang und beim Aufbau der Bindung zu ihrem
Kind - „Mothering the Mother“ - Ressourcen sichtbar- und erlebbar machen.
> Den Mütter stehen wöchentlich je eine Stunde zu.
> Für viele ist es der erste Kontakt mit einem körperorientiertem Therapie – Verfahren. - Kann auch bei manchen
Krankheitsbildern angst machen, es geschieht nur in Absprachen mit den Müttern
> Auch hier gilt grundsätzlich, nicht regressiv zu arbeiten.
> Die Schwangerschafts- und Geburtsgeschichte sind wichtig
> „Mothering the Mother“ , die Mütter müssen trotz Erkrankung für ihr Kind präsent sein und funktionieren, in der
Stunde bekommen sie Rückhalt: Raum für die Bedürfnisse und evtl. Bedürftigkeit der Mutter.
> Grundsätzlich kann die Mutter mitentscheiden, ob sie mit oder ohne dem Kind in die Stunde kommt.
> Körperwahrnehmung und Körpererleben durch Atem- und Haltearbeit.
> Massagen helfen den hoch angespannten Müttern sich wieder zumindest kurzzeitig entspannt zu erleben, sich im
Körper zu spüren hilft Angst abzubauen.
> Massagen mit den Müttern bei ihren Babys üben.
> Bei Fragen zum Umgang oder zur Bindung zu ihrem Kind.
> Besprechen ihres eigenen Mutterbildes : Raum für Ängste, Unsicherheiten, Fragen
> Die Mutter konkret bei Handlungen mit dem Kind begleiten, zuschauen – Rückmeldung geben, was sie gut macht, was
sie evtl. noch anders machen könnte.