Praxisbeispiel München PDF

PRAXISBEISPIEL: LANDESHAUPTSTADT MÜNCHEN
Go!Family – Klimafreundliche Mobilität für Familien
Einwohnerzahl, Lage
ca. 1,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner, Bayern
„Kurz gefasst”
Mit dem Projekt Go!Family wird Schwangeren und Familien mit Neugeborenen
in München ein umfassendes Mobilitätsangebot mit klimafreundlichen Alternativen zum eigenen Auto offeriert.
Projekthintergrund
Idee: Oftmals geht mit der Geburt eines Kindes ein Autokauf oder auch eine häufigere Autonutzung einher, was Studien bestätigen. Aus der Forschung ist aber
auch bekannt, dass die Geburt eines Kindes eine Neuorganisation des Mobilitätsverhaltens der Eltern auslösen kann. Obwohl das Mobilitätsverhalten sehr von
Routinen und Gewohnheiten geprägt ist, können bestimmte Schlüsselereignisse,
wie zum Beispiel die Geburt eines Kindes, „Möglichkeitsfenster“ öffnen. Diese
Situationen lassen dann ein Überdenken und Aufbrechen der Routinen zu. Bietet
man in diesen Momenten Angebote zu umweltfreundlichen Mobilitätsformen an,
so kann dies einen Einfluss in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung auf das
Verkehrsverhaltens haben.
Zielgruppe: Das Projekt richtet sich an Schwangere und Eltern von Neugeborenen (bis zwölf Monate) in München. Die Zahl der potenziellen Haushalte liegt
demnach bei etwa 15.000 pro Jahr, denn so viele Babys werden jährlich in München geboren.
Umsetzung
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können drei verschiedene Mobilitätsangebote nutzen und sich umfangreiches Informationsmaterial zum Thema „mobil mit
Baby“ kostenlos zuschicken lassen. Die drei Mobilitätsangebote sind folgende:
-
Kinderfahrradanhänger und Pedelec oder Kindertransportrad: Die teilnehmenden Eltern können sechs Tage lang einen Kinder-Fahrradanhänger und
ein Elektrofahrrad oder ein Kindertransportrad kostenlos testen. Beim Kauf erhalten sie sechs Prozent Rabatt auf den Kaufpreis.
Projekthomepage
1
-
Münchner Kindl Ticket: Ein Elternteil und das Baby können für 29 Euro einen Monat lang mit dem Münchner Kindl Ticket täglich ab 9 Uhr die öffentlichen Verkehrsmittel im gesamten Innenraum Münchens testen.
-
Carsharing „Familienpaket“: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten
für ein Jahr eine kostenlose Mitgliedschaft beim Carsharing-Anbieter STATTAUTO – ohne Kaution, ohne Anmeldegebühr und ohne monatliche Grundgebühr.
Über eine Projekthomepage (www.gscheid-mobil.de/gofamily) können Gutscheine für die Angebote bestellt werden, die innerhalb von zwölf Monaten nach Geburt eingelöst werden dürfen. Die Zielgruppe wird über einen Projektflyer, Plakate, eine Homepage und einen Auftritt bei Facebook angesprochen. Außerdem
unterstützen Multiplikatoren wie Hebammen und Geburtskliniken die Bekanntmachung des Projekts.
Projektzeitraum
2014 bis heute
Bilanz
Seit Projektbeginn im Juni 2014 haben sich bereits knapp 1.400 Teilnehmerinnen
und Teilnehmer angemeldet und die Mobilitätsangebote genutzt. Projektbegleitend erfolgt eine Evaluation, die bislang den Erfolg des Projekts hinsichtlich eines
klimafreundlichen Mobilitätsverhaltens der Teilnehmenden untermauert.
Projektpartner und
-beteiligte
Federführung: Landeshauptstadt München
Finanzierung
Die Finanzierung erfolgt über das Integrierte Handlungsprogramm Klimaschutz
der Landeshauptstadt München.
Ansprechpartnerin
Eva Hein
Kreisverwaltungsreferat, Verkehrs- und Mobilitätsmanagement
Implerstr. 9, 81371 München
Telefon: (089) 23339963
E-Mail: [email protected]
Kooperationspartner: Almtrieb, Elektrorad-Zentrale, MVG, STATTAUTO
Stand: August 2015
Fotos: Landeshauptstadt München
Als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum steht das Deutsche Institut für Urbanistik seit über 40 Jahren als Forschungs-,
Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Gemeinden, Landkreise, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften zur Verfügung.
Es beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen zu bewältigen haben und bietet ihnen ein
breites Spektrum von Leistungen an. Die Praxisbeispiele werden im Rahmen des Projekts KlimaPraxis veröffentlicht. Das Projekt wird aus
Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert und dient der Information, Motivation und Vernetzung
von Kommunen im Thema Klimaschutz. © Deutsches Institut für Urbanistik
2