Hallux valgus - Dr. med. Klaus Fecher

Dr. med. Klaus Fecher
Hallux valgus
Ursache – Diagnose – Therapie
Zentrum für Fußchirurgie Grünewald Privatklinik Aschaffenburg
Inhalt
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Zentrum für Fußchirurgie
Dr. med. Klaus Fecher, Orthopäde
Grünewald Privatklinik & Hofgartenklinik, Aschaffenburg
Dr. Klaus Fecher ist Leiter des Zentrums für Fußchirurgie in der
Grünewald Privatklinik. Während seiner Facharztausbildung
an den Universitäten Aachen, Münster und Zürich hat er sich
mit den operativen Behandlungen v. a. im Vorfußbereich intensiv beschäftigt. Es folgten dann Aufenthalte in speziellen
Fußzentren (Podietry Institute) in Atlanta, Georgia, USA, zur
Vertiefung des operativen Spektrums.
Heute werden in der Grünewald Privatklinik und Hofgartenklinik von Dr. Fecher jährlich über 600 operative Eingriffe am
Fuß vorgenommen. Die neuen OP-Techniken erlauben ein
schonendes Operieren und eine frühzeitige Mobilisation des
Patienten.
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Operations-Methoden
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Ursache der Fehlstellung
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Austin-Operation
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Anatomie
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Behandlungsverlauf
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Diagnose Symptome
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Akin-Scarf und Lapidus Arthrodese
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Laufverhalten
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Keller-Brandes-Operation
Röntgendiagnostik
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Nachbehandlung
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11 Konservative Therapie
21 Risiken
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Operative Therapie
Komplikationen
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Hallux
Der Hallux valgus ist die häufigste
Zehendeformität beim Menschen.
Charakteristisch ist eine Abweichung der
Großzehe im Grundgelenk nach außen
(zur Kleinzehe hin) und eine Drehung der
Zehe (Rotation).
Häufig kommt es im weiteren Verlauf zu einer
schmerzhaften Arthrose (Gelenkverschleiß) bis
hin zur kompletten Einsteifung.
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Faktoren, die zur Ausbildung eines Hallux valgus führen können:
Eine allgemeine Bindegewebsschwäche
Spreizfuß
mechanische Einwirkungen
(spitze, hochhackige Schuhe)
Ursache
Mit zunehmender Fehlstellung der Großzehe nach
außen ändert sich auch die Zugrichtung von Muskeln, die üblicherweise die Großzehe nach innen
ziehen, so dass durch ein zunehmendes Muskelungleichgewicht die Fehlstellung noch verstärkt wird.
Auch genetische Ursachen (Vererbung)
spielen bei der Entstehung eine Rolle
75% der Betroffenen sind Frauen
Röntgen:
links, normaler Fuß
im Stehen
mitte und rechts,
Fuß im Stöckelschuh
Anatomie
Ein Blick auf die Anatomie des Fußes zeigt bereits,
dass hier eine Vielzahl von Knochen, Gelenken,
Muskeln und Sehnen auf kleinem Raum zusammenwirken und täglich mehrere Tonnen an Gewicht
aufnehmen müssen.
So kommen im Laufe eines Lebens ca. 130 000 km
Gehstrecke zusammen. Aufgrund dieser enormen
Beanspruchung führen bereits kleinere Fehlstellungen in den Zehengelenken oft zur Überbelastung,
die Folge sind Schmerzen und vorzeitiger Gelenkverschleiß (Arthrose).
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Neben sichtbarer Ballenbildung
im Bereich des Großzehengrundgelenks kommt es zunehmend auch zur Entzündung des
Schleimbeutels mit Rötung und
Schwellung, im weiteren Verlauf dann schließlich zu eingeschränkter Beweglichkeit bis hin
zur kompletten Einsteifung des
Grundgelenkes.
Diagnose
Die Hammerzehe ist eine häufige Folge beim Hallux valgus, da die
Kleinzehen von der Großzehe verdrängt werden. Dadurch kommt es
zur Einstauchung der kleinen Zehen mit Schwielenbildung über den
Gelenken.
Neben der Anamnese führt
die Untersuchung zur weiteren
Differenzierung.
Vor allem die eingeschränkte Beweglichkeit in der
Dorsalflexion und Plantarflexion sind richtungsweisend.
Oft geben die Patienten im Bereich des Großzehengelenkes gar keine größeren Schmerzen an,
sondern berichten über Beschwerden im Bereich
des vorderen Fußgewölbes.
Dies ist meistens die Folge eines veränderten
Laufverhaltens, indem der Fuß unbewusst so gehalten wird, dass die schmerzhafte Großzehe beim
Abrollen entlastet wird. Es folgt dadurch eine
Schmerzverlagerung in andere Gelenke bis hin zum
Sprunggelenk und Kniegelenk. Nicht selten kommt
es wegen des veränderten Laufverhaltens auch zu
Rückenschmerzen.
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Das Röntgenbild in 2 Ebenen im Stehen gibt weitere wichtige Hinweise über die Ausprägung und
die Schwere eines Hallux valgus.
Der Winkel zwischen dem Grundglied und dem Mittelfußknochen
wird als MP-Winkel bezeichnet
und beträgt normal etwa 8-15°
(rote Linien).
Der Winkel zwischen den beiden
ersten Mittelfußknochen wird als
IM-Winkel bezeichnet und beträgt normal ebenfalls ca. 8-12°
(gelbe Linien).
Röntgendiagnostik
Entscheidend für die Wahl des operativen Therapieverfahrens ist ferner
der Zustand des Gelenkknorpels und damit das Ausmaß des Gelenkverschleißes bzw. der Arthrose.
Konservative Therapie
Bequeme Schuhe mit niedrigen Absätzen
führen zu einer deutlichen Druckentlastung im
Bereich des Großzehenballens (Pseudoexostose).
Einlagen
Die moderne Schuhorthopädie ermöglicht durch
eine Vielzahl von Materialien und Herstellungsformen eine individuell angepasste Einlagenversorgung.
Fußgymnastik
Fußpflege
Weitere Informationen für eine optimale Versorgung geben die Laufbandanalyse und die
Fußdruckmessung (Pedobarographie).
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In vielen Fällen führt nur eine Operation zum Therapieerfolg
und zu weitgehender Schmerzfreiheit.
Operative Therapie
Die stetige Entwicklung der Operationstechniken und auch der Mikroinstrumente haben dazu geführt,
dass es heute bereits weit über 100
verschiedene Op-Verfahren im Bereich des Vorfußes zur Korrektur des
Hallux valgus gibt.
Welches Verfahren letztlich angewandt wird, hängt vom Erfahrungsstand des Operateurs genauso ab,
wie von der Schwere der Fehlstellung,
des Ausmaßes der Arthrose sowie
des Alters des Patienten und seiner
Aktivität.
Wann sollte operiert werden:
Wenn die Beschwerden trotz konservativer Therapie (Einlagen, Fußpflege
und Krankengymnastik) nicht zu
beheben sind
Wenn es Probleme mit
der Schuhversorgung gibt
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Operationsmethoden
Prinzipiell 2 unterschiedliche Operationsmethoden:
1. Gelenkerhaltende Verfahren,
z.B. Austin-Op, Scarf-Op
2. Gelenkersetzende Verfahren,
- z.B. Keller-Brandes-Op
- Arthrodese (Gelenksteifung)
- Gelenkprothese
Aufgrund der langfristig besseren Ergebnisse sollte, wenn möglich, ein
gelenkerhaltendes Verfahren praktiziert werden. Voraussetzung ist ein noch
ausreichend erhaltener Gelenkknorpel und eine noch ausreichend gute
Gelenkbeweglichkeit.
Bei weit fortgeschrittener Arthrose oder sehr stark eingeschränkter Beweglichkeit muss evtl. ein gelenkersetzendes Verfahren bei der Operation
angewandt werden, z. B. eine Gelenkversteifung (Arthrodese) oder eine
Gelenkprothese (Implantat).
Beispiel für gelenkerhaltende Methode:
Austin-Operation
Knöcherne Umstellung, dreidimensional
mit Weichteileingriff, das heißt Korrektur
der Zehenfehlstellung unter Erhaltung
des Großzehengrundgelenkes
Seitliche Ansicht:
V-förmige Durchtrennung
des Mittelfußknochens
bei Austin
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Oft sind neben der Korrektur des
Hallux valgus weitere Eingriffe an
den kleinen Zehen erforderlich,
um ein gutes Ergebnis zu erzielen.
rechter Fuß vor Op, linker Fuß nach Op
Behandlungsverlauf einer Hallux valgus-Fehlstellung beidseits.
Linker Fuß operiert mit Austin-Operation und postoperatives
Ergebnis nach 3 Monaten. Schmerzfreie Belastbarkeit des Fußes
und gute Gelenkbeweglichkeit.
Lymphdrainagen werden frühzeitig ab dem 2. postoperativen Tag angeordnet, Krankengymnastik
evtl. bei Bedarf nach 2 - 3 Wochen. Routinemäßige
Röntgenkontrollen nach der 3. und 6. postoperativen Woche.
Akin und Scarf-Operation
Lapidus-Arthrodese
Je nach Schwere der Fehlstellung und dem Grad der
Gelenkbeweglichkeit kommen
andere Operationsverfahren in
Betracht. Als Beispiel für weitere gelenkerhaltende Operationen sind hier genannt die
Lapidusarthrodese (li. Bild) und
die kombinierte Scarf-Op mit
Akin-Op (re. Bild).
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Keller-Brandes-Operation
Die Keller-Brandes-Operation ist eine gelenkersetzende
Operation, bei der ein Teil des zerstörten Gelenkes, z.B.
die Grundgliedbasis, entfernt wird.
Diese Methode sollte heute nur
noch in Ausnahmefällen angewandt
werden, da durch eine zu starke
Verkürzung der Grundgliedbasis die
Kraftübertragung über dem ersten
Strahl eingeschränkt ist und es daher
zu Beschwerden im Bereich des 2. bis
4. Strahles kommen kann.
Alternative Methoden sind die
Arthrodese (Gelenkversteifung),
bzw. das Einsetzen einer Gelenkprothese.
Radikale (resezierende) Operationen sollten unbedingt vermieden werden, da die Belastbarkeit
vermindert und das langfristige
Ergebnis oft unbefriedigend ist.
Am Beispiel einer Keller-BrandesOperation mit sehr sparsamer
Resektion der Grundgliedbasis
und dem fast kompletten Erhalt
der Länge fußsohlenseits ergibt
sich auch nach 7 Jahren ein
gutes Ergebnis und schmerzfreie
Beweglichkeit.
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Nachbehandlung
Nachbehandlung im Spezialverband und mit einem
speziellen Vorfußentlastungsschuh, Unterarmstützen
werden nicht benötigt.
Das Tragen eines normalen Schuhes ist etwa ab der
3.-4. Woche möglich, sofern der Fuß nicht allzu sehr
geschwollen ist.
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Risiken
Bei richtiger Auswahl der OP-Indikation und des OP-Verfahrens sind
unter kritischer Würdigung der Risiken die Ergebnisse der modernen
Fußchirurgie in über 85 - 90 % der Fälle gut bis sehr gut.
Im Vordergrund der Behandlungsziele stehen
neben der schmerzfreien Belastbarkeit des
Fußes eine dauerhafte Lösung des Problems
sowie ein gutes kosmetisches Ergebnis.
Rückschläge und negative Behandlungsergebnisse sind bei der Anwendung moderner,
gelenkerhaltender Methoden im Vergleich zu
den älteren OP-Verfahren deutlich geringer.
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Probleme und Komplikationen
nach Hallux-Op.
Allgemeine Op-Risiken wie Thrombose oder Infektion sind insgesamt gesehen seltene Vorkommnisse.
Ein erneutes Auftreten der Fehlstellung (Rezidiv) ist in Abhängigkeit von der Art des Operationsverfahrens in einer Häufigkeit
zwischen 2% und 30% zu beobachten.
Bei den heute durchgeführten modernen gelenkerhaltenden
Verfahren liegt die Rezidivhäufigkeit unter 3%.
Ferner ist eine fehlerhafte Durchbauung der knöchernen
Korrektur (Pseudarthrose) zu nennen. Auch hier ist die Häufigkeit abhängig von der Art des durchgeführten Op-Verfahrens.
Weitere Einzelheiten zu diesem
Themenkomplex werden Ihnen
vom Operateur in Abhängigkeit
des individuellen Falles und der
vorgeschlagenen Op-Methode
erläutert.
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Ursache – Diagnose – Therapie
Zentrum für Fußchirurgie
Grünewald Privatklinik Aschaffenburg
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Te l. 0 60 21/ 44 88 5- 0
Fa x 0 60 21/ 44 88 5 -111
in f o @ g ru en e w aldk lin ik. d e
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