Referat Michel Muttner, Vorstandsmitglied ICOMOS suisse

Referat Michel Muttner, Vorstandsmitglied ICOMOS suisse
Icomos-Jubiläumspreisverleihung 28. August 2015, Waldhaus Sils
(Es gilt das gesprochene Wort.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren
Es ist mir eine Freude und eine Ehre Sie im Jubeljahr der Arbeitsgruppe „Historische
Hotels und Restaurants“ von ICOMOS Suisse hier begrüssen zu dürfen. Als
Vorstandsmitglied überbringe ich die besten Grüsse des Präsidenten von ICOMOS
Suisse, Herrn Niklaus Ledergerber, der heute nicht hier sein kann.
Für die Arbeitsgruppe ist es ein besonderes Jahr: zum zwanzigsten Mal kann heute
der Preis „das historische Hotel/Restaurant des Jahres“ übergeben werden. Der
Vorstand möchte daher die Gelegenheit wahrnehmen und der Arbeitsgruppe herzlich
zu ihrer Arbeit, zu ihrem langen Atem, gratulieren. Vom „ungeliebten Denkmal“ zu
einem „label of excellency“ könnte man die Erfolgsgeschichte der Auszeichnung
zusammenfassen. Galten vor 20 Jahren die Hotels und Restaurants im historischen
Bau als Problemfälle, sind sie heute gesuchte „Geheimtipps“ die inzwischen längst
nicht nur von ICOMOS Suisse ausgezeichnet und publiziert werden.
Sie mögen sich jedoch vielleicht fragen, was sich hinter der Organisation von
ICOMOS Suisse verbirgt? ICOMOS steht für „International Council on Monuments
and Sites“, der Internationale Denkmalrat. Gegründet wurde ICOMOS 1965 in
Warschau als eine Unterorganisation der Kulturorganisation Unesco.
ICOMOS hat sich der Aufgabe verschrieben, auf internationaler Ebene die Erhaltung
des Kulturerbes zu fördern („de promouvoir la conservation du patrimoine culturel“ ).
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ICOMOS vereinigt Architekten, Kunsthistorikerinnen, Archäologen, Restauratorinnen,
Ingenieure, und andere Fachleute, die sich mit der Erforschung und Erhaltung von
Denkmälern, Ensembles und historische Stätten befassen. ICOMOS international
umfasst heute rund 110 Landesgruppen, 28 Wissenschaftliche Komitees und
weltweit etwa 9‘800 Mitglieder. Auch für ICOMOS ist das Jahr 2015 ein Jubeljahr: vor
wenigen Wochen konnte das 50-jährige Bestehen in der Gründungsstadt Warschau
gefeiert werden. ICOMOS unterhält enge Beziehungen zu den verwandten
Organisationen wie der Unesco, ICOM, dem internationalen Museumsrat und
ICCROM, dem internationalen Forschungszentrum in Rom.
ICOMOS Suisse ist demnach die Schweizerische Landesgruppe eines
internationalen Zusammenschlusses von Fachleuten. Und die Arbeitsgruppe
„Historische Hotels und Restaurants“ ist in mehrerer Hinsicht ein gutes Beispiel für
diese Art von Tätigkeit: Verschiedenen Organisationen in einer interdisziplinären
Gruppe von Fachspezialisten zusammengeschlossen, wählt die Jury unter den
Ethischen Grundsätzen der Denkmalpflege ein Hotel/Restaurant des Jahres. Mit ihrer
Arbeit wurde im Verlaufe der Jahre aus den vermeintlich „schwierigen Objekten“ eine
positiv bewertete Kategorie von historischen Bauten, die heute als „Bijoux“ gelten.
Die drei Preisträger sind wunderbare Beispiele dafür: Als „Jubiläumspreisträger
2016“ das Hotel Waldhaus“ in Sils Maria; das Hotel-Pension Pochtenalp in Kiental
BE als „Spezialpreisträger Hotel“ und das Restaurant“ Rössli in Balgach SG als
„Spezialpreisträger Restaurant“, denen ich hier - auch im Namen des Vorstandes von
ICOMOS Suisse - ganz herzlich gratulieren möchte. Allen drei Häusern möchte ich
herzlich danken für Ihr Engagement im Betreiben eines historischen Hauses.
Gleichzeitig geht mein Dank jedoch auch an die Jury und insbesondere an den
Jurypräsidenten Gerold Kunz. Und nicht zuletzt sei auch allen Partnern und
Sponsoren an dieser Stelle herzlich gedankt, ohne sie gäbe es den Preis wohl kaum.
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