Augmented Reality bringt Smart Data Analytics auf den - KIT

Bereich II – Informatik, Wirtschaft und Gesellschaft
Institut für Telematik – TECO
Augmented Reality bringt Smart Data Analytics
auf den Hallenboden
Neues Bedienkonzept kombiniert Sensordaten mit fortschrittlichen Analyseergebnissen in der Realität
In der Produktion von morgen werden immer mehr Maschinen- und Prozessdaten aufgezeichnet. Diese Digitalisierung
erlaubt kontinuierliche Innovation anhand von Daten, wie
beispielsweise die Anpassung von Wartungszyklen durch die
Vorhersage von Störungen. Im Smart Data Innovation Lab
(SDIL) wird von Industrie, KIT und weiteren Forschungspartnern untersucht, wie Big Data Analysen auch vom Techniker
auf dem Hallenboden genutzt werden können. Ein Ansatz
hierzu ist die Ergebnisse von Zeitserienanalysen mittels Augmented Reality auf Mobilgeräten so einfach darzustellen,
dass diese die tägliche Arbeit erleichtern.
Datengetriebene Industrialisierung
Ein Stützpfeiler der unter Industrie 4.0 geführten Revolution
in der Produktion ist die Vernetzung von Maschinen und
Aufrüstung von Anlagen mit Sensorik, die einen beständigen Strom an Daten generieren. Diese Maßnahme alleine
kann schon zu Verbesserungen bei der Qualitätssicherung
und der Störungserkennung und -beseitigung führen. Aber
erst durch intelligente Analysewerkzeuge wird das volle Potenzial der Digitalisierung genutzt. Innerhalb verschiedener
Initiativen werden am KIT zusammen mit der Industrie bestehende Datenbestände aufgearbeitet und Prozesse gestaltet, um die Big Data Verfahren auch im laufenden Betrieb
einsetzen zu können. Dies ermöglicht prädiktive Wartung,
Optimierung des Ressourceneinsatzes und Verbreitung von
Expertenwissen innerhalb der Belegschaft. Große Herausforderungen dabei sind die horizontale Vernetzung zur domänenübergreifenden Analyse von Wertschöpfungsketten sowie die Beherrschbarkeit der Datenflut auf dem Hallenboden.
Einblendung von Soll- und Ist-Werten der Durchlauftemperatur in das Live-Bild der Produktionsanlage
KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft
www.kit.edu
Verständliche IT auf dem Hallenboden
Die IT auf dem Hallenboden ist ein üblicher Bestandteil der
Produktion und darf dort nicht mehr fehlen. Sie stellt auch
die Grundlage für die Vernetzung intelligenter Betriebsmittel
dar. Häufig sind jedoch die IT-Systeme für die Beteiligten
nicht in der gleichen Weise zugänglich wie das physikalische
Werkzeug. Augmented Reality ist ein Ansatz für einen benutzerfreundlichen Datenzugriff, der die Sensorwerte – etwa
zu Schwingungsfrequenz, -amplitude oder Temperatur eines
Bauteils – in Echtzeit auf dem Bildschirm sichtbar macht. Die
Daten werden ins gefilmte Bild der Kamera eingeblendet und
sind direkt mit den Punkten verknüpft, an denen sie erfasst
werden. Dies wird aus dem aktuellen Blinkwinkel berechnet
und aktualisiert sich automatisch mit der Bewegung des Mitarbeiters. Dadurch wird nicht nur eine intuitive Zuordnung
zu den aktuellen Messwerten geschaffen, sondern auch der
Zugriff auf Analyseergebnisse möglich.
TECO – Technology for Pervasive Computing
Der von Professor Michael Beigl geleitete Lehrstuhl für Pervasive Computing Systems befasst sich mit der Entwicklung
und Integration moderner Informations- und Kommunikati-
Aus großen Mengen von Produktionsdaten generiertes Prozessmodell mit Identifikation kritischer Pfade in der Fertigung
onstechnologien in die physikalische Umgebung. Dem Lehrstuhl angegliedert ist die Forschungsgruppe TECO, die eng
mit der Industrie zusammenarbeitet, um die Forschung und
Entwicklung der angewandten Telematik voranzutreiben.
Verschiedene Formen der Sensordatenvisualisierung in Augmented Reality
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