Pressemitteilung Nr. 16pm43/ N4.43.1 Datum: 10. Februar 2016 Pressestelle Landratsamt Böblingen Ihre Ansprechpartnerin Wiebke Höfer Das Amt für Forsten informiert: Gefahr für den Wald nach stürmischem Wetter Massenvermehrung von Fichtenborkenkäfern muss verhindert werden Vor einer Massenvermehrung der Fichtenborkenkäfer warnt Reinhold Kratzer, der Leiter des Amtes für Forsten im Landratsamt Böblingen. „Nach den aktuellen Winterstürmen müssen private Waldbesitzende dringend ihren Wald kontrollieren und alle vom Sturm geschädigten oder umgeworfenen Fichten ausfindig machen. Von einzelnen, geschwächten Bäumen geht im Frühjahr eine Gefahr für den ganzen Wald aus,“ erklärt Kratzer. Diese würden besonders leicht zu einer Brutstätte für die beiden wichtigsten Fichtenborkenkäferarten: den Buchdrucker und den Kupferstecher. Um eine Massenvermehrung der Käfer und größere Schäden an weiteren Bäumen zu verhindern, helfe nur ein konsequentes Vorgehen bei der Beseitigung der Schäden. Waldbesitzende können sich hierzu vom Amt für Forsten beraten lassen. Die Kontaktdaten der Forstrevierleitenden stehen im Internet unter www.lrabb.de/forstreviere. Geschädigte Fichten müssen umgehend gefällt, aufgearbeitet und aus dem Wald transportiert werden. Das betrifft auch die Baumkronen, die gut zu Hackschnitzeln verarbeitet werden können. Ist ein sofortiger Abtransport nicht möglich, so kann auch eine Entrindung der Bäume im Wald hilfreich sein. Entrindete Hölzer sind als Brutstätte für Borkenkäfer nicht mehr geeignet. Borkenkäfer konnten sich in den letzten Jahren gut vermehren - je wärmer und trockener das Wetter, desto schneller. Geschützt unter der Rinde und im Waldboden können sie ohne Probleme überwintern. Reinhold Kratzer geht deshalb von einer 2 großen Zahl an Käfern aus, die in diesem Frühjahr auch stehende, gesunde Fichten befallen werden. „Ein Borkenkäferbefall von stehenden Bäumen kann mit etwas Übung rechtzeitig erkannt werden“, motiviert Kratzer zu laufender Kontrolle von Fichtenwäldern ab Mitte April. Hinweise sind Bohrmehl auf dem Waldboden, Harzfluss auf der Baumrinde oder auch die sogenannten „Spechtspiegel“. So nennen Förster die kleinen hellen Flecken, die der Specht auf der Suche nach den schmackhaften Käfern auf der Rinde der Fichten hinterlässt. Sind dagegen die Nadeln in den Baumkronen braunrot gefärbt, ist es meist schon zu spät. In diesem fortgeschrittenen Stadium des Befalls kann der Ausflug fertig entwickelter Käfer nicht mehr verhindert werden. Hinweis an die Redaktion: Bitte geben Sie bei der Verwendung der Bilder als Bildnachweis „ForstBW“ an. Auf Bild 1 sehen Sie: „Zwei 4 Millimeter große Buchdrucker versuchen sich durch die Rinde einer Fichte zu fressen. Der Baum wehrt sich dagegen mit Harzfluss.“ Auf Bild 2 sehen Sie: „Typisches und namensgebendes Fraßbild des Buchdruckers unter der Rinde einer Fichte.“
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