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PRESSEMITTEILUNG
Untergruppenbach – 25. August 2015
Automatische Getriebe von Getrag – von den 1960ern bis zur IAA 2015
In der 80-jährigen Geschichte von Getrag spielen manuelle Getriebe bis heute eine zentrale Rolle.
Doch der Anteil automatischer Getriebe steigt kontinuierlich. Heute produziert Getrag rund 1,2
Millionen Doppelkupplungsgetriebe pro Jahr, 2020 rechnet das Unternehmen mit einem Absatz von
über 2,5 Millionen. Die Grundlagen für den Erfolg seiner automatischen Getriebe schaffte Getrag vor
über 50 Jahren.
Anfang der 1960er Jahre waren automatische Pkw-Getriebe in Europa ein rares Gut: Während in
Nordamerika Wandlerautomaten schon seit 1940 in Serie waren, kamen die ersten Automaten aus
europäischer Produktion Anfang bis Mitte der 60er-Jahre auf den Markt. Der bayerische Automobilhersteller
Glas wählte einen besonderen Weg: 1966 ging die Limousine Glas 1700 mit einem automatisierten
Schaltgetriebe von Getrag in Serie. Das Getriebe entsprach in seinem Aufbau einem Handschaltgetriebe,
Schalten und Kuppeln erfolgten elektrohydraulisch. Der grundlegende Ansatz – die Automatisierung eines
Vorgelegegetriebes – hat sich als wegweisend für die effiziente Automatisierung erwiesen.
Vorgelegegetriebe verdanken ihre Bezeichnung dem Umstand, dass es außer Antriebs- und Abtriebswelle
eine räumlich parallel angeordnete „vorgelegte“ Welle gibt. So lassen sich mit jeweils einem Zahnradpaar die
einzelnen Übersetzungsstufen bilden. Charakteristisch für diese Bauart ist ein sehr guter Wirkungsgrad, der
auch bei automatischen Getrieben erhalten bleibt. Das gilt für Handschaltgetriebe ebenso wie für
automatisierte Schaltgetriebe und Doppelkupplungsgetriebe.
Wandlerautomaten boten den Vorzug, ein Schalten ohne Zugkraftunterbrechung zu ermöglichen. Der
Komfort ging allerdings auf Kosten des Verbrauchs. Bei den deutlich sparsameren automatisierten
Schaltgetrieben musste man kleine Zugkraftunterbrechungen in Kauf nehmen. Doch sie wiesen den Weg zu
einer kostengünstigen und effizienten Automatisierung. Ein weiteres Beispiel dafür ist das automatisierte
Schaltgetriebe für den Smart Fortwo der ersten und zweiten Generation, welches ab 1998 in Serie ging. Bis
2015 sollten der Typ 431 und sein Nachfolgeprodukt 452 in etwa 1,56 Millionen Exemplaren gefertigt
werden. Dieses automatisierte Schaltgetriebe brachte zudem eine Neuerung, die bis heute nachwirkt:
Ähnlich wie bei Motorradgetrieben erfolgte das Schalten mithilfe von elektrisch angetriebenen Schaltwalzen.
Diese elektromechanische „On-Demand“-Aktuierung hatte den Vorteil, dass sie nur Energie benötigt, wenn
tatsächlich geschaltet wird.
Vom automatisierten Schaltgetriebe zum Doppelkupplungsgetriebe
Im Jahr 1987 begann gemeinsam mit BMW die Entwicklung des ersten Doppelkupplungsgetriebes.
Ebenfalls als Vorgelegegetriebe aufgebaut, war es das erste Lastschaltgetriebe dieser Bauart. Wie beim
Wandlerautomat sind Schaltvorgänge praktisch nicht spürbar. Dies ist der so genannten
Überschneidungsschaltung zu verdanken, die beim Doppelkupplungsgetriebe dadurch erfolgt, dass eine
Kupplung schließt, während die andere öffnet. Der Durchbruch erfolgte jedoch erst 2008, zu einer Zeit, als
immer deutlicher wurde, dass sich Automatisierung und geringer Kraftstoffverbrauch nicht ausschließen
dürfen. Neben dem sportlichen 7DCL750, das bis heute bei Ferrari und Mercedes AMG im Einsatz ist, kam
mit dem 6DCT450 das erste Großserienprodukt für Fahrzeuge mit Frontantrieb auf den Markt.
Seitdem arbeiten Getrag-Ingenieure daran, das Doppelkupplungsgetriebe noch effizienter zu machen.
Schon 2010 folgte das erste DKG mit durchgängiger On-Demand-Aktuierung, das 6DCT250. Die trockene
Doppelkupplung wurde elektromechanisch betätigt und die Gänge wurden wie bereits beim Smart mithilfe
von Schaltwalzen eingelegt. 2012 wurde das millionste Exemplar des 6DCT250 gefertigt, seit 2015 ersetzt
es im neuen Smart das automatisierte Schaltgetriebe seiner Vorgänger.
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Intelligent Kraftstoff sparen
Der Einfluss eines automatischen Getriebes auf den Kraftstoffverbrauch wird von mehreren Parametern
beeinflusst. Im Wesentlichen sind dies Aktuierungsleistung, Übersetzungsauslegung, Schaltstrategie und der
mechanische Wirkungsgrad. Vorgelegegetriebe haben im Vergleich zu Wandlerautomaten und CVTs die
geringsten inneren Verluste. Davon profitiert auch die junge Technologie des Doppelkupplungsgetriebes: Es
nutzte von Beginn an alle Erfahrungen, die in vielen Jahrzehnten mit Handschalt- und automatisierten
Schaltgetrieben gewonnen wurden.
Ein weiterer entscheidender Faktor bei automatischen Getrieben ist die Leistungsaufnahme für das
automatische Kuppeln und Schalten. In der 2015 eingeführten dritten Generation seiner Doppelkupplungsgetriebe hat Getrag diesen Leistungsbedarf auf ein Minimum verringert. Die neue „Smart Actuation“,
erstmals eingesetzt im Doppelkupplungsgetriebe 7DCT300, benötigt hier nur 31 W im NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus). Dieser Wert macht es in Verbindung mit einer geeigneten Übersetzungsauslegung
und Schaltstrategie möglich, dass ein Pkw mit Automatik sparsamer ist als mit Handschaltgetriebe. Im
Vergleich zu einem modernen Wandlerautomaten ermöglicht das 7DCT300 je nach Anwendung einen um 5
bis 10 Prozent günstigeren Kraftstoffverbrauch.
Die Familie der Doppelkupplungsgetriebe mit Smart Actuation wird weiter wachsen. Auf der IAA 2015 stellt
Getrag die Allradvariante des 7DCT300 vor, außerdem das sehr kompakte 6DCT200 für die Anforderungen
kleiner Motorisierungen. Auf Grundlage dieser Doppelkupplungsgetriebe zeigt Getrag darüber hinaus eine
Familie von Hybridgetrieben – das 7HDT300 und das 6HDT200. Das Herz ist in allen Fällen das bewährte
Vorgelegegetriebe, heute wie 1966 beste Voraussetzung für effiziente Automatisierung.
Über Getrag
Getrag ist der größte unabhängige Systemlieferant für Getriebesysteme weltweit mit rund 13.500
Mitarbeitern an 23 Standorten. Der Unternehmenssitz ist in Untergruppenbach / Deutschland. Das
Unternehmen entwickelt und produziert Getriebelösungen für die Automobilindustrie. Getrag verfügt über ein
breites Produktportfolio an manuellen und automatisierten Schaltgetrieben sowie Doppelkupplungsgetrieben.
Das Unternehmen bietet zudem verschiedene Möglichkeiten der Hybridisierung und Elektrifizierung von
Getrieben. 2014 betrug der Umsatz 1,695* Milliarden Euro.
*Im Jahr 2014 hat die Getrag Gruppe von den HGB-Rechnungslegungsstandards auf die IFRS
Rechnungslegungsstandards umgestellt. Nach HGB konnten die Umsätze der Getrag Joint Ventures voll
konsolidiert werden. Nach IFRS müssen diese Umsätze nach der Equity-Methode bilanziert werden. Im Jahr
2014 waren die Umsätze der Joint Ventures: 1,119 Mrd. EUR (Getrag Ford Transmissions) und 446 Mio.
EUR (Getrag Asia Pacific).
Pressekontakt:
Claus Huisgen
Getrag International GmbH
Telefon + 49 7131.644-5601
Email: [email protected]
www.getrag.com
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