30.04.2015 Inhalt • Wie ist das mit der Preiskalkulation wirklich! – Welche Grundlagen benötige ich? – Wo sind die Grenzen der Kalkulation? – …. Preisgestaltung … kalkulierbar oder Gefühlssache ? • Berechnung und Aussagekraft des Gewinnes • „ Löst „Marketing“ meine Kosten- und Ertragsprobleme ? • Lieg“ ich im Trend? • Was mache ich ab morgen? Mag. Karl Fink | eine Veranstaltung des Gründerservice WKNÖ Mag. Karl Fink Mag. Karl Fink Teil 1 Kalkulieren wir einen Tisch…. Preiskalkulation Gefühl oder Wissen? Mag. Karl Fink Mag. Karl Fink Material 30,00 Einzel kosten Lohn 40,00 Einzel kosten Sonstiges ? Gesamt ? Wie viele Stunden? Licht, Maschinen, Steuerberater,… 4 …aus der Theorie der Kostenrechnung Die Einzel- bzw. die Gemeinkosten sind abhängig von dem Produkt oder der Dienstleistung (abhängig von der Branche) Einzelkosten oder Direkte Kosten Sind jene Kosten, die dem Produkt direkt zugeordnet und auch direkt verrechnet werde können Einzelkosten KFZ-Mechaniker Gemeinkosten oder indirekte Kosten Gemeinkosten Gemein kosten Holz, Metall, Schrauben,.. Mag. Karl Fink …aus der Theorie der Kostenrechnung Einzelkosten 2 Sind jene Kosten, die dem Produkt nicht direkt zugeordnet und auch direkt verrechnet werde können Gastwirt Gemeinkosten Lohn Mechaniker Gehalt Sekretärin Kotflügel Kosten Steuerberat. Motoröl Schmiermittel f. H. Unternehmerlohn Unternehmerlohn Kaffee Lohn d. Kellners Schnitzelfleisch Lohn Koch Zucker in der Küche Unternehmerlohn Mag. Karl Fink 5 Mag. Karl Fink 6 1 30.04.2015 Zentrale Frage der Kostenrechnung Zentrale Frage der Kostenrechnung am Beispiel der Gastronomie: am Beispiel in der Produktion: • Wie werden die verschiedenen „sonstigen Kosten“ (Büromaterial, Miete, Versicherung,..) auf das einzelne Produkt umgelegt? • Wie werden die verschiedenen „sonstigen Kosten“ (Büromaterial, Miete, Versicherung,..) auf das einzelne Produkt umgelegt? Kosten für ½ Bier: Kosten für einen Tisch: Sonstige Kosten Wareneinsatz Materialkosten Lohnkosten 0,40 sonstige Kosten ? sonstige Kosten ? Gesamtkosten ? Gesamtkosten ? Mag. Karl Fink 7 Wie berechne ich die Selbstkosten? Sonstige Kosten 20,00 30,00 Mag. Karl Fink 8 Zahlenbeispiel am Beispiel einer Stunde Kosten für eine Stunde …am Beispiel einer ½ Bier übrige Gemeinkosten pro Periode Lohn Gemeinkosten 20 ? Gesamtkosten ? Gemeinkosten 40.000,00 40 GK/Std. Selbstkosten Gemein Kosten (indirekt) Kosten für eine Stunde ? Lohn Gemeinkosten Übriges Einzel Kosten (Direkt) Gesamtkosten Ergebnis bei: Bezugsgröße? Einkaufspreis Bier WES Mag. Karl Fink 9 800 Std. Fehlende GK - 8.000 1.000 Std. 0 20.000 40.000 60 60.000 800 Std. 1200 Std. 32.000 40.000 48.000 40.000 - 8.000 + 8.00010 1200 Std. + 8.000 Ergebnis bei: Wer ist dafür zuständig ? Umsatz Lohnkosten tatsächliche GK Kosten für eine Stunde Gewinn Fehlende GK Mag. Karl Fink f. 1000 Std. 20 40 .. das Ergebnis bei unterschiedlicher Auslastung ... wer ist für dieses Problem zuständig? Ergebnis bei: erwirtschaftete GK tatsächliche GK 1000 Std. Lohn Gemeinkosten 20 40 Überschuss Gesamtkosten 60 kalkulierter Gewinn ca.15 % Gewinn 10 Nettoverkaufspreis 70 800 Std. 1000 Std. 1200 Std. 56.000 -16.000 -40.000 70.000 -20.000 -40.000 84.000 -24.000 -40.000 0,00 + 10.000 + 20.000 8.000 + 10.000 + 12.000 800 x 70 = 56.000 800 x 20 = 16.000 800 x 10 = 8.000 Mag. Karl Fink 11 Mag. Karl Fink 12 2 30.04.2015 Exkurs: Lohnnebenkosten Zahlenbeispiel (Handel) Nettoverkaufspreis Wareneinsatz Gemeinkosten Gemeinkosten 40.000,00 30 ? Nettoverkaufspr. ? 40.000 100 %. Nettoumsatz für eine Ware Wareneinsatz Gemeinkosten Nettoverkaufspr. Ergebnis bei: 30 30 40.000 40.000 60 80.000 WES 35.000 erwirtschaftete GK tatsächliche GK Fehlende GK Mag. Karl Fink Lohnkosten 12 x 2.000 24.000 für 1 Jahr 13. u. 14. Abg. 30,56 % 5.200,00 Abgaben SV, K, FA 31,06 % 7.500,00 53 % 12.700,00 WES 45.000 35.000 40.000 45.000 40.000 - 5.000 + 5.00013 Exkurs: Lohnnebenkosten Mag. Karl Fink 14 Abrechnung Angestellter - Unternehmer Lohnkosten: Gehalt pro Monat 1.600,00 19.200,00 Anteil Dienstgeber SV Abfertigung neu DB Familienlastenausgleich DZ z. DB Kommunalsteuer 21,63 1,53 4,50 0,40 % % % % 4.152,00 294,00 864,00 77,00 3,00 % 576,00 Laufende Nebenkosten 31,06 % 5.964,00 13. u. 14. Gehalt Abgaben gesamt Sonderzahlung Gesamt 1.600,00 30,56 % 3.200,00 978,00 4.178,00 Gesamt Abrechnung Angestellter Gehalt Sozialv. Lohnsteuer Lohnnebenkosten: Netto UG, WG Sozialv. Lohnsteuer 5.964,00 Netto 19.200,00 53 % Mag. Karl Fink 52 -9 mögl. Arbeitszeit in Wo 43 mögl. Arbeitszeit in Std. 43 x 35,5 h 1.655 h mögliche Arbeitszeit/Mo 138 h verrechenbare Stunden 125 h Mag. Karl Fink 1.201,54 Kosten 2.097,00 UG, WG Abg. 30,56 % 3.200,00 978,00 Kosten 4.178,00 3.200,00 - 546,24 - 154,80 2.498,96 15 Brutto/pro Jahr 22.400,00 Netto/pro Jahr 16.917,00 31,06 % Kosten/pro Jahr Mag. Karl Fink Verrechenbare Stunden Urlaub, Feiertage,… 17,07 % Gehalt Abg. 1.600,00 497,00 4.178,00 10.142,00 Wochen pro Jahr 18,07 % Abrechnung Unternehmer 1.600,00 - 289,12 - 109,34 29.342,00 16 Teil 2 Monatslohn brutto Lohnkosten pro Stunde 1.800,00 13,00 Lohnnebenkosten 53 % Lohnkosten pro Monat 954,00 2,754,00 Lohnkosten pro Stunde 38,5 h x 4,33 = 138 h/Monat 20,00 verrechenbare Lohnkosten 22,00 17 Gewinnermittlung ? Aber richtig ! Mag. Karl Fink 18 3 30.04.2015 Einführungsüberlegungen - 1 Geburtstagsfeier: Ausg -10 Einführungsüberlegungen - 2 Weihnachtsfeier: Einn. 15 Ge. 5 Ausg -10 Einn. 15 GE -10 GE 15 Variante I: Variante II: Ausg -10 Einn. 15 Ein. +15 Ausg. 10 Geld -10 Geld 15 Geld +15 Geld -10 Aufw. Erl.. Aufw. Erl.. -10 +15 -10 +15 Gew. Gew. 5 31.12. Mag. Karl Fink 19 Einführungsüberlegungen - 3 Variante III: Einn. 15 31.12. Mag. Karl Fink 20 ..daraus folgt Variante IV: Ausg -10 Ausg. 10 Geld +5 Geld +5 Aufw. Erl.. Aufw. Erl.. -10 +15 -10 +15 Gew. Ein. +15 • Nur in der doppelten Buchhaltung wird der Gewinn richtig ermittelt, das heißt – periodenrein und – unabhängig vom Geldfluss Gew. 5 5 31.12. 31.12. Mag. Karl Fink 21 …wann trotzdem E/A-Rechnung Mag. Karl Fink 22 .. Gewinnberechnung Umsatzerlöse • wenn Sie über das Jahr, wenig bis keine – … offenen Kundenforderungen haben – … offenen Lieferverbindlichkeiten haben – … Vorräte an Material bzw. Waren haben • dann – und nur dann kommt das Ergebnis der E/A dem „richtigen Gewinn“ sehr nahe! Mag. Karl Fink 5 31.12. 23 Umsatzerlöse Aufwände BMGL SV Gewerbliche SV - Aufwände - Gewerbliche SV (26,50 %) = - = Gewinn = Gewinn - Gewinnfreibetrag - Gewinnfreibetrag = Bemessungsgrundlage EST = Bemessung EST - EST (11.000,00 frei dann 36,5% bis 25.000) - EST = verfügbares Einkommen = Verf. Einkommen Mag. Karl Fink (13 %) 24 4 30.04.2015 Stundenlohn – Gemeinkosten – verrechbare Stunden ..wie rechne ich eine Stunde? 30.000,00 (inkl. EST+SV) Persönliches Einkommen Netto 19.000,00 Stundensatz Verrechb. Stunden Gemeinkosten+Einkommen € 50,00 1.000 h 50.000,00 € 55,00 900 h 50.000,00 € 67,00 900 h 60.000,00 € 50,00 1.200 h 60.000,00 20.000,00 Gemeinkosten 50,00 Stundenlohn 50.000,00 1000 h Verrechenbare Stunden Mag. Karl Fink 25 „Kosten“ einer Stunde bei EPU? 50 x 26,50 % 13,25 PV 18,50 % 50,00 -13,25 36,75 x 36,50 % 13,50 11.000 – 25.000 = 36,50 % 53,5% € 50/pro Stunde netto o. UST ESt Gewinn vor SV KV 7,65 % 25.000 – 60.000 = 43,21 % 46,5% netto 50,00 26,75 23,25 Mag. Karl Fink 26 … was bleibt von…übrig Was „kostet“ eine Stunde wenn keine Gemeinkosten anfallen? Was bleibt Ihnen netto übrig? (vereinfachte Darstellung bei hauptberuflicher Selbständigkeit ab einem Einkommen über 11.000,00 netto) SV Mag. Karl Fink 27 Teil 3 SV 26.5 % EST (Abz. GFB) Verfügb. Einkommen % Aufschlag 15.000,00 - 3.975,00 - 0,00 11.025,00 36 % 18.000,00 - 4.770,00 - 186,00 13.044,00 38 % 20.000,00 - 5.300,00 - 653,00 14.047,00 42 % 25.000,00 - 6.625,00 - 1.820,00 16.555,00 51 % 30.000,00 - 7.950,00 - 2.987,00 19.063,00 57 % 35.000,00 - 9.275,00 - 4.154,00 21.571,00 62 % 40.000,00 - 10.600,00 - 5.792,00 23.608,00 69 % Mag. Karl Fink 28 Was ist Marketing • Marketing ist mehr als nur Werbung !! – Marketing ist ein ganzheitliches Unternehmenskonzept, das den Kunden in den Mittelpunkt seiner Überlegungen stellt! – Es umfasst das abgestimmte Zusammenspiel der einzelnen marketingpolitischen Instrumente Marketing ? Die Lösung meiner Kosten und Ertragsprobleme ? Mag. Karl Fink 29 Mag. Karl Fink 30 5 30.04.2015 Die Instrumente einer erfolgreichen Marketingpolitik? Produktpolitik ..was wirkt auf den Kunden ? Das Produkt Der Kunde steht im Mittelpunkt! Preispolitik Der Preis Qualität Teuer - Billig Varianten Rabatte Garantie Zahlungsziel Kunde Vertr.politik Kunde Komm.politik Der Vertrieb Die Werbung Filialnetz Prospekt Internetauftritt Bekanntheitsgrad ….. Testimonial Mag. Karl Fink Distributionspolitik Kommunikationspolitik … welches „P“ ist am wichtigsten? 31 Maßnahmen der Preispolitik Mag. Karl Fink 32 Maßnahmen der Produktpolitik Wo kann ich aus der vorgeschriebenen Preispolitik ausbrechen? Welche Produkte bzw. Produktgruppen bringen den besten Ertrag? Preisdifferenzierung Durchforsten Sie Ihre Produktpalette nach echten Gewinnbringern Mondpreispolitik Eine langsame Lagerdrehung ist der Feind des Gewinnes! monopolistischer Abschnitt der Preispol. Mag. Karl Fink Aber Lager kann auch Service sein! 33 Maßnahmen der Produktpolitik Mag. Karl Fink 34 Maßnahmen der Produktpolitik Haben Sie den Mut, Ihr Sortiment zu verändern! Sie und Ihre MitarbeiterInnen kennen Ihre Möglichkeiten am Besten Orientieren Sie sich bei Ihrem Einkauf nach den möglichen Deckungsbeiträgen! Sie müssen sich nur damit auseinandersetzen Weniger ist oft mehr! Sortimentsentscheidungen sind nicht einfach Welche Produkte liegen im Trend? Mag. Karl Fink Preispolitik Produktpolitik …manches muss man auch probieren 35 Mag. Karl Fink 36 6 30.04.2015 Teil 4 Was sagt der Trend…? Megatrend „Alter – Gesundheit“ (Horx) Lieg ich im Trend ? 75 95 Gesunde Phase Mag. Karl Fink 37 Was sagt der Trend…? Mag. Karl Fink Was sagt der Trend…? Megatrend „Frauen“ (Horx) Die neue „50 plus - Generation“ (Hehenberger) Die Frauen haben uns in der Bildung bereits überholt Sie ist mit Abstand die reichste Bevölkerungsgruppe Frauen drängen in Organisationsebenen hinein, die bisher den Männer vorbehalten waren (Führungsetagen….) Ältere Menschen sind glücklichere Menschen Sie werden andere Konsumwünsche haben Sie werden andere Konsumwünsche haben Sie werden sich anderes Verhalten der VerkäuferInnen wünschen Mag. Karl Fink Auch Sie werden sich ein anderes Verhalten der VerkäuferInnen wünschen 39 Teil 5 Mag. Karl Fink 40 …das Programm für (ab) morgen! • Wissenslücken erforschen (Gewinnermittlung,…) Erstellen Sie eine Liste: „Was ich schon immer wissen wollte?“ • Aufstellung meiner Kosten (Gemeinkosten) • Stunden- u. Aufschlagssätze nach unterschiedlichen Auslastungen erstellen • Sortimentsgruppen mit den höchsten DB erstellen • Termin für Nachdenken für neue Produkte und bzw. Leistungen fixieren Was tun Sie morgen? Mag. Karl Fink 38 41 Mag. Karl Fink 42 7 30.04.2015 … und wer hilft Ihnen dabei? … weil … • für`s Wissen – das Seminarangebot des Wifi`s der WKO NÖ • für`s „Checken“ Unternehmensführung ist das Treffen von Entscheidungen unter Unsicherheit – das Gründerservice der WKO NÖ – das Beratungsangebot des Wifi`s der WKO NÖ • und natürlich Sie sich selbst! Denn das Generalrezept „wie führe ich erfolgreich ein Unternehmen“ wurde noch nicht geschrieben! Lechner, Egger, Schauer ; Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Gott sei Dank! – das ist Ihre Chance! Mag. Karl Fink 43 Mag. Karl Fink 44 8
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