November – Dezember 2015 Das Magazin der BewegungPlus N O I T A R E N E G R E N I E V ON N E T S H C Ä N R ZU 2 online 2 3 4 7 8 10 12 14 16 17 18 20 THEMA 6/15 Kolumne Generationenwechsel: Absehbare Herausforderungen Generationenwechsel in Winterthur Generationenwechsel in Zürich Generationenwechsel: Zwei (Ex-)Präsidenten im Gespräch Generationenwechsel: erlebt MissionPlus: Senegal MissionPlus: Südostasien, Südafrika Die Wuselseite Bewegungskiosk Jugend: iWalk Schlusslicht IMPRESSUM HERAUSGEBER BewegungPlus, zweimonatlich erscheinende bewegungsinterne Zeitschrift REDAKTION Christian Ringli (Chefredaktor), Brigitte Frei, Martin Güdel, Toni Nyffenegger, Romi Riva, Meinrad Schicker LAYOUT A4 Agentur, Rotkreuz FOTOS shutterstock.com KORREKTORAT Rita Born INSERATANN AHME Peter Wenk, [email protected], BewegungPlus Schweiz, Grabenstrasse 8A, 3600 Thun, Telefon 033 223 11 80, Fax 033 223 17 26, www.bewegungplus.ch DRUCK Druckerei Jakob AG, 3506 Grosshöchstetten AUFLAGE 3100 Exemplare REDAKTIONSADRESSE Christian Ringli, Unterdorf N E N O I T A R E N E G L E S H C E W Kolumn e Eigentlich ist es etwas Natürliches und Logisches: Jede Verantwortung und Aufgabe muss früher oder später der nächsten Generation übergeben werden. Da kommt keiner darum herum. Das heisst leider nicht, dass der Wechsel immer gelingt. Für einen erfolgreichen Wechsel scheinen mir zwei Aspekte besonders wichtig: Vertrauen und Respekt. Vertrauen auf Seiten der Älteren, Respekt auf der Seite der Jüngeren. Wer anderen vertraut, dem fällt es leichter, etwas (freiwillig) abzugeben. Wer hingegen misstrauisch ist, wird nur schwer jemanden finden, dem er seine Aufgabe übergeben kann. Deshalb gilt es, schon früh Vertrauen zu investieren und gleichzeitig Freiraum für Eigenes zu schaffen. Wohl den Älteren, die Ver trauen in die Jüngeren finden! Wer seine Vorgänger und das Gewordene respektiert, hat wohl die richtige Einstellung, um etwas weiter zuführen. Das heisst nicht, dass alles beim Alten bleiben muss, aber Veränderungen werden rücksichtsvoll vorgenommen – schon vor der eigentlichen Übergabe. Wohl den Jüngeren, die DIE ÄLTEREN die Älteren respektieren! JE MEHR DEN JÜNGEREN VERTRAUEN, DESTO MEHR WERDEN DIESE SIE RESPEKTIEREN. Das Schöne an der Geschichte: Vertrauen und Respekt verstärken sich gegenseitig. Je mehr die Älteren den Jüngeren vertrauen, desto mehr werden diese sie respektieren. Und je mehr die Jüngeren die Älteren respektieren, desto eher schenken diese ihnen Vertrauen. Lasst uns in diesen ermutigenden Kreis lauf von Vertrauen und Respekt investieren, auf dass Generationenwechsel gelingen! E R A B H A B SE N E G N U R E D R O F S U A R HE en die h: Sie hab ic s r te in h ehr t schon n nun verm nächsten haben es e r k e ir g g w e d n n e Nyff In den geben u i und Toni n Seiten). e ände über d H n e e r lg e g Koni Bäch fo n s te auf den itung in jü n ebenfall h e le d ic e r d in e e in B e m e e m h Ge (sie lus-G intergrund ewegungP aus dem H tehen in anderen B . en s echsel an zehn Jahr w r e it e L e end einschneid wissermassen doppelt so erfolgreich sein wie sein ja schon berühmter Vorgänger – und Gott bestätigt tatsächlich diesen ambitionierten Wunsch und lässt Elisa das doppelte Mass an Vollmacht zukommen (2. Könige 2,9 ff). Der Blick auf die Statistik macht es schnell deutlich: Im nächsten Jahrzehnt müssen in verschiedenen BewegungPlus-Gemeinden Nachfolgelösungen gefunden werden. Leiterwechsel bedeuten jeweils Umbruch und haben dabei immer das Potenzial zum Aufbruch oder Abbruch. DIE MORAL VON DEN GESCHICHTEN Salomons lassen sich nicht klonen. Nachfolger können nicht einfach auf den Wegen ihrer Vorgänger weiterfahren, als wäre nichts geschehen. Allen DIE ZU GROSSEN SCHUHE DER VÄTER Die Bibel spricht sehr offen über mehr oder weni- muss klar sein, dass Neues kommen darf und muss. ger gelungene Nachfolgelösungen. Manchmal kann Gemeinden und die jüngeren Leiter die Schuhgrösse der Väter zum Problem werden. So müssen sich gemeinsam auf den VÄTER SIND NIE wollte sich König Salomons Sohn Rehabeam nicht Weg begeben und Wege zum HerNEIDISCH AUF DEN zur Zurückhaltung raten lassen. Stattdessen liess er zen voneinander finden. ERFOLG IHRER SÖHNE. sich von jüngeren Beratern zu einer harten Führung Und offensichtlich hat Gott nichts überreden. Damit provozierte er eine Spaltung Isra- gegen ambitionierte Leiter. Lasst els in ein Süd- und ein Nordreich (1. Könige 12,1 ff). Es uns wie Elia geistliche Väter werden, die alles daist so eine Sache mit den Schuhen anderer: Manch- für tun, dass ihre Nachfolger eine doppelte Portion mal müssen halt die Schuhgrösse angepasst und die an Segen ernten dürfen. Väter sind nie neidisch auf den Erfolg ihrer Söhne – im Gegenteil: Wir freuen Ziele etwas bescheidener gesteckt werden. uns, wenn Jüngere in Demut und Gottesfurcht Gros ses tun. DER WUNSCH NACH DOPPELTEM ERFOLG Aber es gibt auch ermutigende Beispiele. Der damals allen bekannte Prophet Elia durfte seinen Mantel der Meinrad Schicker, BewegungPlus Thun Nachfolge über die Schultern von Elisa legen (1. Kö- [email protected] nige 19,19). Nicht ganz unbescheiden will Elisa ge- BEWEGUNGPLUS-PASTOREN NACH ALTER 13 11 Thomas Eggenberg, BewegungPlus Bern [email protected] 4 3 3 4 4 4 30–34 25–29 strasse 11, 3510 Konolfingen, Büro 031 791 20 58, Mobile 076 571 35 10, [email protected] EINSENDUNGEN für die Nummer Januar – Februar 2016: bis 1. November 2015 60–65 55–59 50–54 45–49 40–44 35–39 Diese PastorInnen und Gemeindeleiter (GL) werden in den nächsten zehn Jahren pensioniert: Toni Nyffenegger (Zürich, 63), Konrad Bächi (Winterthur, 62), Marcel Dürst (Missionsleiter, 60), Urs Dummermuth (GL Solothurn, 60), Paul Gfeller (GL Langnau, 59), Samuel Kopp (Winterthur, 59), Werner Spalinger (Burkina Faso/ Schweiz, 59), Reinhard Stauffer (Thun, 59), Jürg Fivian (Winterthur, 58), Daniel Frei (GL Liestal, 58), Hans Goldenberger (GL Basel, 58), Jeannette Dürst (Zürich, 57); Martin Schneider (GL Sissach/Reinach, 56), René Furrer (GL Glarus, 55), Marek Kolman (GL Luzern, 55), Meinrad Schicker (GL Thun, 55), Matthias Wenk (GL Burgdorf, 55), Daniel Zwahlen (GL Gränichen, 55). 3 4 online THEMA 6/15 B A T S D IE E B A G R Ü BE L E S H C E W N E N O I T A G ENER I T N I W E H C R A R E D IN el an. iter wechs e L te b ie s en r r stand de sel: Neben dem neu u th r te in ech ng lus W ewegungP erationenw Leuten Verantwor tu e n B e r G e d in n e e r hzeitig ngen ffiziell t 70 Jah ppe von ju chsel gleic fand die o u e In den fas li r w u G r J e e n z it e n e n a L t der eine g tt. rgange Diesmal is rg (34) sta immt auch er Gemeinde. Im ve e n b r e is b lv ü a r S e l leit n Joë hen d Gemeinde ächi (62) a ten Bereic B s n i» e n d o ie K h « c s onrad in den ver ung von K it e L r e d e Übergab Wenn ihr heute auf den vergangenen Prozess zurückschaut, was stimmt euch besonders dankbar? KB: Das Timing Gottes war grossartig, genau zum richtigen Zeitpunkt konnten wir Joël finden. Gegen alle Widerstände waren sie bereit, ohne konkrete Zusagen nach Winterthur zu kommen. Da konnten wir wirklich die Hand Gottes sehen. JS: Für uns als Familie hat sich die Führung Gottes klar gezeigt. Unsere Gebete über den weiteren Zukunftsverlauf wurden von IHM erhört und beantwortet. Was war dir, Koni, bei der Wahl eines Nachfolgers wichtig? In erster Linie war mir die konkrete Führung Gottes in diesem ganzen Wechsel wichtig. Manchmal treffen wir Entscheidungen und müssen im Nachhinein feststellen, dass Gott einen anderen Weg bereit hatte. An Joël überzeugt mich seine Liebe zur Gemeinde, seine Leidenschaft in der Nachfolge, sowie die Entschiedenheit, den Weg seiner Berufung konsequent zu gehen. Was ging in dir, Joel, vor, als die Entscheidung fiel, dass du Konis Nachfolger wirst? JS: Wirklich ich? Bin ich schon so weit? Ist das der Grund, warum wir nach Winterthur kamen? Sind darum plötzlich alle Türen aufgegangen? Es ist ein Privileg, die Leitung einer so tollen Gemeinde und Leiterschaft wahrzunehmen. Ich freue mich darauf, als Team weiterhin die Vision, die Gott uns gab, umzusetzen und sein Wirken und seine Treue zu erleben. Spürst du manchmal die Erwartung von Leuten, dass du alles so wie Koni machen musst? Nein, ich spüre eine Freisetzung – und dies nicht zuletzt von Koni selbst –, andere Wege gehen zu dürfen. Was waren die grössten Herausforderungen in diesem Prozess? KB: Wie füllen wir die Lücke bei der Jugendarbeit, wenn Joël die Hauptleitung übernimmt? Wie geht es mit den Finanzen? Mit Stefan Fivian fanden wir einen tollen Leiter mit einem Herz für die Jugendlichen. Ich reduzierte mein Pensum auf 50 Prozent, damit Finanzen für ihn frei wurden. Ansonsten verlief die Entwicklung der ganzen Stabsübergabe sehr harmonisch und für die ganze Gemeinde natürlich und kaum spürbar. Wie geht es dir, Koni, dabei, diese langjährige Aufgabe abzugeben? KB: Ich habe mich seit mehreren Jahren damit beschäftigt. Im LifeRevision-Seminar vor ca. zehn Jahren wurde dies Teil meiner Lebensplanung. Ich habe zu viele Gemeinden gesehen, welche den Leiterwechsel verpasst hatten und entsprechende Leidensprozesse durchleben mussten. Da ich den Prozess als harmonisch und geleitet erlebte, kann ich mich überaus freuen und bin dankbar für diesen gelungenen Wechsel. Gingen mit dem Wechsel in der Leitung auch andere Veränderungen einher? Wir haben auf diesen Termin der Stabsübergabe unsere Arche auf Vordermann gebracht: Eine neue Cafeteria und eine Neugestaltung des Hauptsaals mit entsprechendem Equipment machen auch äusserlich sichtbar, dass eine neue Ära begonnen hat. Gleichzeitig haben wir am Sonntag auf zwei unterschiedliche Gottesdienste umgestellt. All dies war auf den ersten Blick viel Neues, aber dieses Signal half, sich darauf vorzubereiten und einzulassen. Generationenwechsel bringen oft auch die Angst mit sich, dass das «Alte» ausrangiert wird? Gab es das auch in der Arche? Diese Gefühle gibt es, gerade auch mit dem Wechsel auf zwei Gottesdienste. Wir versuchen, transparent und offen zu kommunizieren, das Gespräch zu suchen und Raum für Fragen zu geben. Jede Generation hat eine Aufgabe, die sie unverzichtbar macht. Hattet ihr Hilfe von aussen? Als Gemeinde verfügen wir über eine fachlich und geistlich sehr erfahrene Leiterschaft, welche in diesem Veränderungsprozess ihr Ziel mit klaren Kompetenzen erreichte. Zusätzlich half uns das Buch «Tiefgänger» von Gordon MacDonald. Was geht in dir, Koni, vor, wenn du an die Zukunft denkst? Ich freue mich auf eine lebendige Zukunft der Arche, welche bereits spür- und sichtbar ist. Meine Rolle als Unterstützer, Helfer und Verantwortlicher für die Senioren nehme ich schon jetzt wahr. Welchen Rat gebt ihr einer Kirche, die einen Generationenwechsel in der Leitung in Angriff nehmen will? Plant weit vorausschauend, und beauftragt den Gemeindeleiter mit der Verantwortung, einen entsprechenden Nachfolger zu finden. Die drei «C’s» (Character, Chemistry und Competence) sind in dieser Reihenfolge zu beachten. Schliesslich braucht es eine freundschaftliche Kultur auf allen Ebenen in der Gemeinde. Interview: Christian Ringli Wie gestaltet man einen Gottesdienst, in dem der alte Gemeindeleiter die Leitung einem jüngeren übergibt? Man lässt dies die Leute aus seinem Umfeld selber machen. So kamen etliche Leute zu Wort und fassten ein Stück Arche-Geschichte zusammen. Dabei durften Koni und Lydia Bächi diesen auf kreative Weise zum Ausdruck gebrachten Dank von Toni Nyffenegger, Meinrad Schicker, Andreas Bettler, dem Winterthurer AllianzPräsidenten David Schneider und anderen Leuten aus Leitungen, Vorständen, Hauskreis etc. entgegennehmen. «Koni, du warst uns ein guter Steuermann und hast deinen Job seit 52 Jahren als Gemeindemitglied und während 17 Jahren als «Captain» der Arche gut gemacht. Danke!» Koni Bächi selber meinte: «Mit Anita und Joël Salvisberg hat Gott uns ein Ehepaar geschenkt, das bestens in unsere Situation passt.» So übergab er den Leitungsstab (eigentlich war es ein Häuptlingsstab der Massai) seinem Nachfolger und betonte in seiner Predigt die Bedeutung dieses Stabs: Verantwortung, Weisheit und Autorität. Joël Salvisberg nahm den Stab mit dem Versprechen entgegen, Gott mit seiner Hilfe in allem treu zu sein. Zum Schluss kam noch das segnende Öl, das Meinrad Schicker mit triefenden Händen dem neuen Leiter über Kopf, Hände und Füsse verteilte. Nach dem feierlichen Teil gab es natürlich einen gehörigen «Apéro», ganz im Stil von Koni und Joël: «E gueti Fiir mit emene guete Grund!» Jürg Fivian Die Arche Winti wurde 1948 gegründet und gehört zurzeit mit rund 300 erwachsenen Gottesdienstbesuchern zu den grössten BewegungPlus-Gemeinden. Die Mitglieder teilen sich nicht nur ziemlich gleichmässig auf alle vier Generationen auf, sondern bestehen mit über 50 Prozent aus Aus ländern, welche die Kirche beleben und inspirieren. Während mehr als zwei Jahren haben Koni Bächi und Joël Salvisberg mit verschiedenen Teams gearbeitet und sie für diesen nächsten Schritt vorbereitet. In diesem Zusammenhang wurden auch die verschiedenen Auslän dergruppen mehr in die Leitung einbezogen. 5 6 online N E N O I T A R E N E G M U Z N E M M I R U ST H T R E T N I W N I L E S H W EC THEMA 6/15 «Es ist eine Herausforderung, Platz zu schaffen für die jüngere Generation, ohne dass die ältere Generation sich zur Ruhe setzt. Segen gibt es erst, wenn Jung und Alt und verschiedene Nationen zusammen bauen. Joël baut mit uns weiter auf das auf, was vorher schon gebaut worden ist – mit einer klaren Vision, die jüngere Generation zu erreichen.» Anneke Boomsma (51) Gemeindeleitung «Ich finde es lässig und ermutigend, dass die jüngere Generation mehr Verantwortung über nimmt, frische Ideen und neuen Schwung in die Gemeinde bringt.» «Von Anfang an wurde klar kommuniziert, und es war sichtbar, wie überzeugt unser Leitungsteam von diesem Schritt war. Ich erlebte die Gemeinde leitung als eine Einheit und den Stabswechsel als ein Zeichen des Vertrauens gegenüber der jüngeren Generation. Ich bin glücklich, Teil einer solchen Gemeinde-Familie zu sein.» Stefan Fivian (21) Leiter Jugendarbeit Viviane Studler (46) «Mich motiviert die Leidenschaft von Joël für unsere Gemeinde. Sein Herz schlägt für das Königreich Gottes, für Menschen, die Jesus noch nicht kennen, und dafür, dass sich die Generationen einander zuwenden. Koni und die gesamte Gemeindeleitung haben die Vision mitgetragen und unterstützt. Was ich in diesem Prozess miterlebe, ermutigt mich, selbst Verantwortung zu übernehmen und mitzutragen.» Marco Wahrenberger (38) Leiter Seelsorge N E D L I VO M M N E D L I Z UM W sind lb Jahren a h in ie e w yffen Seit z und Toni N r e n lt e Z Dän it der einsam m m e g r e g g ntere e Zürich u h c ir k s n e Fried * hat 1. Oktober 2 m A . s ren g we e vom älte d il W e r e g nomder jün epter über Z s a d n e Mild eneüber den G ugn ä D . n e m er Z echsel, üb ester. rationenw te N d gemach pferde un «Toni hat mir von Anfang an den Rücken gestärkt: ‹Ich diene dir›, hat er gesagt, ‹du kannst Gas geben!›» So ist aus der Fusion von Dän’s Equippers Church Zürich und der Friedenskirche von BewegungPlus eine dynamische Gemeinde entstanden. Im Oktober trat Toni nun plangemäss von der Hauptleitung zurück. Dän hat die operative Führung neu aufgegleist und steht jetzt in der ersten Reihe. «Manchmal war es bequem, sich hinter Toni verstecken zu können», gibt Dän zu. Um Dinge wie das Budget beispielsweise habe er sich vorher nicht kümmern müssen, «aber Ideen zum Geld ausgeben habe er immer schon gehabt». Er merke, dass er an verschiedenen Stellen noch stärker heraustreten müsse. Und ja, ein Gemeindeleitungsjob sei auch ein Administrationsjob. Er versuche aber, mit der Hilfe seines «A-Teams», seiner Administrationscrew, die Bildschirmzeit möglichst zu reduzieren. Dass Toni und er viel gemeinsam aufgebaut haben, erleichtere den Leitungswechsel: «Die Gemeinde hat einen jugendlichen Charakter, Neues ist bei uns normal.» Aber sich nur in ein gemachtes Nest setzen, das liegt Dän nicht. «Mit dem Wechsel soll nochmals frischer Wind reinkommen, ein neuer Drive, neue Konstellationen. Die Jungen sollen noch stärker Verantwortung übernehmen können.» «Verlass die schöne Stadt zwischen den schönen Seen und geh in eine Stadt, die keinen natürlichen See hat (und den künstlichen abgelehnt hat)! Gehört. Gedacht. Getan! Drei Jahre später ist dieser junge Mann der Gemeindeleiter der Arche. Wenn Gott so klar führt, ist es ein Aufsteller, mit von der Partie zu sein. Freude herrscht! Samuel Kopp (59) Gemeindeleitung Keine grosse Sache also, der Übergang vom bewährten Pastor, Gemeindesanierer und BewegungsPlus-Präsidenten Toni an ihn? «Eigentlich nicht», meint Dän schmunzelnd. «Es gibt keinen Richtungswechsel. Bei der neuen Rollenverteilung geht es vor allem darum, dass das jüngere Zugpferd dem älteren etwas mehr Lasten abnimmt, damit dieses harmonierende Gespann die Gemeinde weiter bringen kann.» Brigitte Frei, BewegungPlus Luzern [email protected] * Das Fest hat nach Redaktionsschluss stattgefunden. Fotos: Marianne Märki Dän Zeltner ist leidenschaftlicher Anbeter und Pastor. Seit Jahren prägt seine musikalische Arbeit die Worship-Szene in der Schweiz und darüber hinaus. Dän ist ausgebildeter Primarlehrer. Nach dem Studium hat er in Equippers-Gemeinden im Ausland in den Bereichen Musik und Gemeindebau gearbeitet und eine pastorale Ausbildung absolviert. Seit 2011 ist er in der Schweiz als Pastor tätig. Dän und seine Frau Oana haben drei kleine Kinder. 7 8 online THEMA 6/15 R E P N L A DE G A L H C S R E T T I R N E T U G MI T S N I N E H C S N Ü W R E S S A W E T L A K ? N E F R WE oder enten der id s ä r )P x räch Zwei (E s im Gesp lu P g n u g e Bew r Güdel übe n ti r a M it m gaben. und -über te it tr n a Amts Walter und Toni, ihr beide seid (Ex-)Präsidenten unseres Verbands, habt mehrere Lokalgemeinden geleitet und wisst deshalb, wie es ist, ein Amt von einem Vorgänger zu übernehmen oder an einen Nachfolger zu übergeben. Was ist euch bei euren Stabsübergaben wichtig geworden? Walter: Primär, dass es sie überhaupt gegeben hat. Ein Amt ist ein Amt, nicht mehr und nicht weniger. Ich sah diese Aufgabe immer als Dienst im Sinne von 1. Petrus 4,10, als ein Amt, das zeitlich begrenzt ist, und nicht als etwas, das mir einen besonderen Wert gibt. In der Zeit, als ich Präsident war, bedeutete dieses Amt eine Art Gremiumsleiter ähnlich dem eines politischen Rates: Ich wurde vom damaligen Landesrat (ordinierte Pastoren) für vier Jahre zum Vorsitzenden gewählt, und das war’s. Toni: Meine Nachfolgeerfahrungen in drei Gemeinden und zweimal im Bewegungsvorstand waren von der Abwesenheit meiner Vorgänger geprägt. Es war also immer so etwas wie der berühmte Sprung ins kalte Wasser. Es waren schwelende oder offene Kon- Gibt es Dinge, die ihr heute bei Stabsübergaben anders machen würdet, als es bei euch der Fall war? Walter: Ich denke, dass zu meiner Zeit bei den Pastoren zu wenig in die Sozialkompetenz investiert wurde. Toni: Während Walter «anständig» berufen und ge- Man legte grossen Wert auf das Geistliche und auf wählt wurde, spülte es mich mit den Wellen eines charakterliche Aspekte, aber dass es in einer Lei(Konflikt-)Sturms in der Bewegung in die Verantwor- tungsfunktion auch um Beziehungsfragen und um tung. Das war eine echte Herausforderung für mei- das konstruktive Lösen von Konflikten geht, kam etnen Glauben, steckte ich doch selbst in einigen Zwei- was zu kurz. Da würde ich mich heute besser vorfeln. Doch Gott gab das Gelingen. Wir mussten in der bereiten wollen. In der Lokalgemeinde fand ich sehr Bewegung wieder neu entdecken, wohin die Reise wertvoll, dass ich mit meinem Nachfolger schon geht und ob und wie wir diese auch weiterhin zusam- zwei Jahre unterwegs war, bevor ich meine Verantmen machen wollen. In diesem Prozess wuchs Ver- wortung abgab. trauen, und die Beziehungskultur veränderte sich Toni: Im Idealfall kannst du deinen Nachfolger auf hin zu mehr Respekt, einer besseren Kommunikati- einen Weg mitnehmen und ihm nach und nach Beon, Offenheit und Humor. In diesem Prozess bestä- reiche ab- und mehr Verantwortung übergeben. Dann heisst es, Raum für die Entfaltung zu schaftigte sich die Berufung. fen, grosszügig zu sein, zu vertrauen. Ich bin sehr dankbar, dass dies vor einigen Jahren in Burgdorf Vertrauen scheint einer der Schlüssel zu sein? Walter: Ganz sicher! Auch beim Übergeben des Stabs trotz einigen Herausforderungen gut gelungen ist an den Nachfolger. Wenn du dein Amt abgibst, musst und dass wir jetzt auch in Zürich auf dem besten Weg du loslassen, zurückstehen und ihm das Vertrauen sind. Die nächste Herausforderung ist die Nachfolge schenken, das er braucht, um den in der Bewegungsleitung. Es ist WAS ICH ANDERS MACHEN mein persönliches Ziel und das nötigen Rückhalt zu haben. Und dich von Herzen freuen, wenn er des Vorstandes, dass der nächsWÜRDE? BREITER es besser macht, als du es gete Leiter sich jetzt schon gut entDENKEN, UNBEDINGT! macht hast. falten kann – aber das Gelingen Toni: Ein neuer Leiter wird immer damit konfrontiert ist immer auch Geschenk. Was ich anders machen werden, dass es Leute gibt, die sich die alte Identifi- würde? Breiter denken, unbedingt! Ein Einzelner ist kationsfigur zurückwünschen. Vorschussvertrauen nur so stark wie sein Team. Wir müssen das Team ist wichtig, aber dann muss man auch beginnen, sich mehr vor Augen haben. Ein Nachfolger genügt nicht, selber Vertrauen zu verdienen. es braucht ein nachfolgendes Team, das tragfähig, kreativ und fokussiert ist. Leiter und Team erheben sich gegenseitig im Dienst der Vision. Das schafft bei den Betroffenen Vertrauen. flikte, aber auch einfach Ermüdung und ausweglos scheinende Umstände, die jeweils zum Leiterwechsel führten. Nicht wirklich ideal. Aber wann ist das Leben schon ideal? Ich durfte lernen, dass jede schwierige oder ICH DURFTE LERNEN, zerbrochene Situation viel Poten- DASS JEDE SCHWIERIGE zial zum Guten hat: zu VerändeODER ZERBROCHENE rungen, die bei allen Beteiligten eine grössere Lebendigkeit herSITUATION VIEL POTENvorbringen können. ZIAL ZUM GUTEN HAT. Im Bewegungsvorstand wurde der eine von euch also quasi per Ritterschlag geadelt, der andere springt, schon im Voraus fröstelnd, ins kalte Wasser? Walter: Das ist so. Meine Aufgabe in der Bewegung war auch einfacher. Sie war damals noch anders strukturiert und ihr Präsident eine wesentlich weniger prägende Figur, als es Toni heute ist. Was mir Rückhalt gab, war das Vertrauen der Pastoren. Ein Amt ohne den nötigen Rückhalt ausüben zu müssen, wäre schlimm. Walter Eggenberg To n i N y f f e n e g g e r war Präsident der BewegungPlus (damals GfU) von 1979 bis 1991 sowie Pastor in den Lokal gemeinden Thun (1960–1989) und Basel (1990– 2000). Er geniesst zusammen mit seiner Frau Martha seinen Ruhestand in Hilterfingen und ist weiterhin aktiv in «seiner» Heimat gemeinde Thun. war/ist Präsident der BewegungPlus von 1996 bis 2006 und seit 2013. Er war Pastor in der Lokalgemeinde in Burgdorf (1983–2006) und seit 2007 in Zürich. 9 10 online E R L E BT 6/15 l e s h c e w n e n o i t a r e n e G t i e Z t h c u a r b erlebt erlebt r e t r e s s ä w e Ein b Garten «Wenn ihr dann zu mir ruft, werde ich euch antworten. Wenn ihr um Hilfe schreit, werde ich sagen: ‹Ja, hier bin ich.› {...} Ihr gleicht einem gut bewässerten Garten und einer Quelle, die nie versiegt.» Dieses Wort aus Jesaja 58,9-11 habe ich mitten in einer herausfordernden Lebenssituation erhalten. Ich wurde mit diesen Bibelversen prophetisch ermutigt, in jeder Situation zu Gott zu rufen. Er werde mich sättigen da, wo ich bin. Und: Der Duft meines Gartens werde zu meinen Freunden und Nächsten strömen. Ich spürte, dass die Worte eine Resonanz in mir auslösten: Sie passten zu mir als Person und zu meiner Situation. Sie ermutigten mich, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Ich führe in unserem Haus eine Gross-WG: Bei uns gehen Menschen in den verschiedensten Lebenssituationen ein und aus. Zurzeit wohnt eine Familie aus Griechenland bei uns, die in der Schweiz ein neues Leben aufbauen möchte. Wir führen gute Gespräche über den Glauben, sie begleiten mich in den Gottesdienst und wurden von meinen Freunden herzlich aufgenommen. Für mich heisst genau das, ein bewässerter Garten zu sein und eine Quelle, wo andere sich erfrischen können. Seit der Prophetie ist das Gebet «Vater, ich brauche dich!» ein fester Begleiter geworden. Ich rufe es täglich, manchmal mehrmals am Tag. Wie wohltuend, Gott mitten im Gewusel dann sagen zu hören «Ja, hier bin ich». Petra Liechti, BewegungPlus Luzern Seit sechs Jahren leben wir – das sind meine Eltern, unsere drei Kinder, meine Frau und ich – mit Gottes Hilfe in Frieden unter einem Dach. Wir ergänzen uns in vielen Bereichen, was für uns alles andere als selbstverständlich ist. Während unseres mehrjährigen Missionseinsatzes hatten meine Brüder bereits Überlegungen angestellt, wie der inzwischen an den Nachbarn verpachtete elterliche Betrieb in Zukunft sinnvoll genutzt werden könnte. Unsere Eltern äusserten den Wunsch, ihren Hof nicht einfach an den Meistbietenden zu verkaufen, sondern bevorzugten, dort mit einer eigenen oder anderen Familie, welche Freude an Haus und Umgebung hätte, den Lebensabend zu verbringen. Nach unserer Rückkehr in die Schweiz fanden wir eine Autostunde davon entfernt eine Arbeitsstelle und ein Haus zum Mieten, das uns sogar zum Kauf angeboten wurde. «Was hat Gott mit uns vor?» fragten wir uns und begannen betend um einen Grundsatzentscheid zu ringen. Im Juni 2004 organisierte ich eine Familienaussprache auf der Heubühne. Auf einem grossen Papier notierten wir die Interessen und Motive der einzelnen Familienmitglieder. Es folgten Gespräche mit Experten in Bezug auf die Bewertung der Liegenschaft und der Renovation inkl. Ausbau einer zweiten Wohnung für unsere Eltern. Mit einem Bruder traf ich mich und nahm seine Befürchtungen und Anregungen wahr und ernst. Meine jüngere Schwester wohnte zeitweise noch zu Hause und setzte sich langsam mit dem Gedanken auseinander, definitiv auszuziehen. Zwei Jahre nach der «Heubühnen-Sitzung» unterschrieben meine Eltern und vier Geschwister einen Abtretungsvertrag, aufgrund dessen die Liegenschaft an uns übertragen und sämtliche Erbschaften geregelt wurden. Dieser Besitz- und Rollenwechsel vollzog sich auf dem Papier von einem Tag auf den anderen, in den Gedanken und Herzen der Beteiligten und deren Umsetzung dauerte dieser Prozess aber um einiges länger. Ein Generationenwechsel braucht eben Zeit. Martin Rüegsegger, BewegungPlus Konolfingen 11 erlebt t i m n e b e Würde g Kamm d n u e r e h c S Delia Koller ermöglicht mehr Durchblick beim Sehen – mit Schere und Kamm an einem ungewöhnlichen Ort. Ihr mobiler CoiffeurSalon bietet sogar ein Kopfwaschen mit Aarewasser an! Mit Blick zur Schiffländte sitzen Menschen, die am Rande unserer Gesellschaft stehen, auf dem Stuhl und bekommen einen modischen Haarschnitt verpasst. Sie schenkt ihren Kunden in ihrer Freizeit damit nicht nur eine neue Erscheinung, sondern auch eine höhere Toleranz in der Jungfrau Region. «Wer Ordnung auf dem Kopf hat, sieht auch ordentlicher aus», meint Delia überzeugt. Die Lebensgeschichten ihrer Kunden lassen sie nicht kalt. Es sind Schilderungen von Menschen, die als Kind Gewalt erlebten; Jugendliche, die zum falschen Zeitpunkt den falschen Weg einschlugen; Erwachsene, die sich innerlich aufgegeben haben. Einsamkeit und Leere sind Türöffner für Süchte. Wo andere Menschen wegschauen, sieht Delia genau hin. «Nur was wir würdigend ansehen, öffnet sich uns», meinte einst der Schriftsteller und Fotograf Ulrich Schaffer. Die Wahrheit dieses Zitates zeigt sich auch für Delia. Einfühlsam berät sie ihren neuen Kundenkreis, schlägt rassige Frisuren vor, ergänzt den Schnitt mit Haargel und betrachtet ganz zum Schluss gemeinsam mit dem Kunden den neuen Look in mehreren Spiegeln. «Was ich schenken kann, ist in ihren Augen sehr wertvoll. Nach einem Haarschnitt löst das Geschenk eine grosse Dankbarkeit aus.» Stüfä Wenk, Leiter YouthPlus und Jugendpastor in Interlaken Der mobile Coiffeur-Salon ist Bestandteil der Gassenarbeit der BewegungPlus Interlaken. n e g l o F t i m Tradition erlebt Immer wenn ich als Kind nach einem Besuch bei meiner Grossmutter oder Grosstante aus dem Haus ging, bekam ich nach katholischer Tradition drei Kreuze mit Weihwasser auf Stirn, Kinn und Brust gezeichnet. So wusste ich, dass Gott mit mir ist und mich schützt. Dass Gott mich begleitet und mir nahe ist, war mir damals schon ganz wichtig. Später, wenn ich auf längere Reisen ging, war klar: Ich gehe noch schnell bei Grossmutter vorbei, damit sie mir den Segen Gottes mit auf den Weg geben konnte. Heute bin ich Mutter und bete mit meinen Kindern jeweils unter der Tür und gebe ihnen den Segen Gottes mit auf den Weg, wenn sie in die Schule gehen. Es ist mir wichtig, dass sie erfahren, dass Jesus ihr täglicher Begleiter ist, und sie wissen dürfen, dass er ihnen in jeder Situation ganz nahe ist. Er beschützt sie, er ist mit ihnen, und er tröstet sie in schwierigen schulischen Problemen. Mittlerweilen hat sich das Gebet bei ihren «Schulgspändli» rumgesprochen, und es kommen an manchen Tagen bis zu fünf Kinder bei uns vorbei. Sie wünschen sich, dass Gott ebenso mit ihnen ist, sie schützt und segnend begleitet. Eine Mutter rief mich an und fragte, ob sie ihre Tochter täglich zum Gebet schicken dürfe. Nun kommt dieses Mädchen jeden Tag vorbei. Ein anderes Kind meinte zu seiner Mutter: «Mami, du musst mit mir beten. Es ist wichtig, dass Gott mit mir ist.» So darf Jesus im Quartier wirken und die Kinder begleiten. Cornelia Gubser, 49, BewegungPlus Luzern, verheiratet mit Frank, zwei Kinder (12 und 10), arbeitet als Familien- und Pflegefachfrau MISSION 6/15 reichen. Der Gedanke der Schulung von Gemeindegründern entstand in ihm. Später, im Heimataufenthalt, kam genau diese Idee Ich begegne einem gross gewachsenen Afrikaner, der von sich sagt, bei Verantwortlichen der Heimatgemeinde in Neuenburg und der dass er fast nie krank sei. Er stammt aus einer polygamen, musli- MissionPlus auf. Toulou schmunzelt: «Die Schweizer wollen jeweils mischen Familie. Seine Mutter bezeichnet er als eines der gröss- etwas Geschriebenes – nous allons par la foi (wir handeln im Glauten Geschenke seines Lebens. Mittlerweile durfte er sie taufen. ben).» So gut wie möglich haben er und Corinne «für die SchweiSie, wie auch Toulous drei Brüder, sind gläubige Christen gewor- zer» geplant. den. Toulou ist im Senegal geboren und aufgewachsen. Nach seiner Heirat mit Corinne, einer Schweizerin, hat er sechs Jahre in DIE VISION Neuenburg gelebt. Vor einigen Jahren sind sie als Familie wieder Das Ziel war eine Gemeindegründerschule, die drei Jahre dauert. in den Senegal gezogen mit der Vision, eine Gemeinde zu gründen Alle zwei Monate würden sie für eine Woche nach Kolda kommen und eine Grundschule in Kolda aufzubauen. Die Vision ist mittler- und dann wieder in ihre Dörfer und Gebiete zurückkehren. Länger weile Wirklichkeit geworden, doch dies ist für Toulou und Corin- können sie nicht von ihren Feldern weg sein, da sie und ihre Famine noch längst kein Grund, sich auf den «Lorbeeren» auszuruhen. lien sonst nichts zu essen haben. Wir wollen nicht «Traditionelle» formen, die mit Hemd und Krawatte umhergehen, sondern Männer, die zu den Menschen gehen und kleine Gemeinden gründen. Nebst NOCH VIEL LAND EINZUNEHMEN Josua aus dem Alten Testament hatte viel getan und viel Land ein- der Schulung sollten sie auch in ihrem Dienst begleitet werden. genommen. Doch dann sprach Gott zu ihm, dass noch viel Land einzunehmen bleibe (Josua 13,1). Durch diesen Vers sprach Gott SAMEN UND HÜHNER ANSTATT COCA COLA zu Toulou: Noch gibt es viele Volksgruppen im Senegal, die kaum Neun Teilnehmer waren es zu Beginn. Sie wurden sorgfältig auserreicht sind. Doch wie sollte das geschehen? Als kleine Gemein- gewählt und gefragt, ob sie wirklich eine Vision als Erntearbei- DER TELEFONANRUF Eines Nachts erhielt Toulou einen Telefonanruf von einem der jungen Gemeindegründer, einem ganz einfachen Landwirt. Ein Koranlehrer samt seiner Familie ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN Im nächsten Frühling werden François und Hélène, ein einheimisches Ehepaar, das gegenwärtig an der Bibelschule caf-tv in Burkina Faso ausgebildet wird, zu ihnen stossen. Sie werden mithelfen, die jungen Gemeindegründer zu schulen und zu begleiten. Um weitere Gemeindegründungsprojekte in Westafrika zu fördern, finanziert MissionPlus die Teilnahme von je zwei ausgewählten Schlüsselpersonen aus neun Ländern Westafrikas an einer fünfwöchigen Schulung für Gemeindegründung im muslimischen Kontext. Romi Riva, MissionPlus, [email protected] Corinne und Toulou Mané mit ihren Kindern findet ihr im Gebetskalender der MissionPlus auf Seite 10. CHF 950 400 CHF 693 700 ter haben. Drei kamen aus ihren Reihen, sechs von auswärts. Das erste Thema handelte vom Verwalten und Führen. Ihnen wurde gezeigt, wie sie ein kleines Geschäft beginnen und mit Finanzen weise umgehen können. Grundlegende Fragen wurden gestellt, und sie begriffen, dass sie anstelle einer Flasche Coca Cola im Nachbardorf besser Samen und Hühner kauften. In der zweiten Schulungswoche sprachen sie über die Attribute Gottes. Das Erkennen von Gottes Güte ist für jemanden mit animistischem oder muslimischem Hintergrund tiefgreifend verändernd. Mittlerweile ist ein Jahr vergangen. Die Teilnehmer lernen aus gemachten Erfahrungen und sind hungrig, mehr von Gott zu hören. Zwei Schüler sind leider gegangen – der eine, um sein Studium fortzusetzen, vom andern haben sie nichts mehr gehört. Toulou hat oft telefonischen Kontakt mit ihnen. Sie brauchen Ermutigung und die Sicht, dass sie für Gott wichtig sind und Gott sie brauchen will. Er ermutigt sie, das zu teilen, was sie erhalten haben. Sie sollen Jünger von Jesus werden – das ist der Schwerpunkt. war zu ihm gekommen und wollte Jesus kennenlernen. Was sollte er bloss tun? Toulou hatte auch keinen Rat und sagte ihm, dass er bei einem erfahrenen Gemeindegründer unter Muslimen Rat holen würde. Dessen Ratschlag gab Toulou dann weiter: «Teile, was du selber von Jesus weisst, und belasse diesen Mann samt seiner Familie in seinem Kontext!» Toulou ist auch sehr dankbar für die Begleitung durch Werner und Regina Spalinger. «Sie interessieren sich wirklich für uns. Ich sehe sie als Vater und Mutter. Die Gemeinden im Senegal sind noch schwach. Au Burkina, ils savent déjà voler» (in Burkina können sie schon fliegen). Soll bis Ende August Fotos: Anne Emery CHF 640 100 negal. che im Se a r p S r e lein in e das Büb Balante, e tt a in h r in te le a k V t heiss . Sein war. Seine t. «Doulou» sehr klein s r e a g ie o s w t h c te b li eu nk hat überle u Toulou bed o schwach und krä lo u o T d ucht, n, s ft – un Kleine bra aufgegebe atte für ihn gekämp s a d tt o G er h n, dass Mutter ab zeugt davo t h ic r e b s n Sein Lebe s zu tun. e de hatten sie nicht die Kapazität, um weitere Volksgruppen zu erum Gross Corinne und Toulou Eingegangen bis Ende August N I E L K S U A E I W D R I W S G RO S Spendenziel 2015 Schwarze und weisse Ehrengäste 13 Eure Franken und Rappen haben mitgeholfen, dass vernachlässigte Mädchen aus Ocean View, Süd afrika, in einem Lager Jesus begegnet sind. Danke! online SPENDENBAROMETER 12 14 online MISSION 6/15 N E D N E G E G E F TAU N N I S R E G I E Z R UH t unter der e e it e b r a ie sien. S chtling in Südosta Ver triebene und Flü . B ie il m a ls tF ie Shan, die a Jahren leb r t haben s Seit vielen ten Volksgruppe der en. An ihrem Wohno haben sich ich leb zem . wenig erre ern Asiens gegründet. Vor Kur d n ä Romi Riva L it n e m n e h n c d a ä ie h r h S p c de mit in vers . im Ges ausgemein n lassen. Familie B H e in le k ufe eine ei Kinder ta w z e r ih t r do Erzählt uns, wie es zu dieser Taufe kam. Nicole und Marco nutzten das Angebot der Deutschen Schule für Teenager, das auch biblischen Unterricht enthält. Die Taufe war eines der Themen, doch empfanden sie die anschliessende Taufe als zu formell. Monate vergingen, und Nicoles definitive Rückkehr in die Schweiz für ihr Studium stand bevor. Als wir das Thema Taufe in der Familie wieder aufgegriffen, äusserten die beiden, dass sie sich von Shan taufen lassen wollen. Wir sprachen ausführlich über Römer 6, und ich besprach das Thema auch mit meinen beiden Shan-Freunden, die ein Jahr zuvor ihre Frauen getauft hatten. Mein Vorschlag war, dass die Männer Marco und ihre Frauen Nicole taufen würden. sein wächst: «Es ist unsere Kirche.» Bei jeder Handlung stellen wir uns die Frage: Was für ein Modell geben wir weiter? Kann und soll es nachgeahmt werden? Wie war es für die beiden Frauen? Weil wir uns sehr natürlich verhielten, war es einfacher für sie. Sie wurden dadurch befähigt und freigesetzt, denn üblicherweise kann nur ein Pastor taufen, und schon gar nicht eine Frau. Unser Motto ist «back to basics»: Zurück zum neuen Testament und zum Auftrag, dass wir hingehen, taufen und zu Jüngern machen sollen. Wir leben und lehren das allgemeine Priestertum. Mir fällt auf, dass die weissen Kleider fehlen. Wir haben nichts gegen weisse Kleider, doch würden diese einen Trend setzen, und in ihren Köpfen würde sich festlegen: So muss Warum dieser Vorschlag? Wir taten dies, weil wir sie freisetzen wollen, es selbst zu tun. Sie es sein. Zudem müssten sie unnötig Geld ausgeben, das sie eh wiederum geben das Gelernte dann an andere weiter. Ihre Freude nicht haben. Der Kämmerer vom Morgenland hatte bestimmt keine über das Vertrauen war riesig! In ihrer kleinen Einraumwohnung weissen Kleider dabei. Shan haben ihre Weltanschauung. Wenn sie machten wir Trockenübungen: Wie hält man den Täufling? Wie wird Jesus kennen lernen, kann es leicht geschehen, dass nur die Rituer untergetaucht? Auch suchten sie selbst eine zum Taufen geeig- ale ausgewechselt werden. Dann ist es blosse «Religion» und keine Beziehung. Darum legen wir keinen Wert auf äusserliche Dinnete Stelle im Fluss. ge, sondern auf innerliche Veränderung. Die Frage lautet immer: Ist es biblisch oder bloss eine Tradition? Fördert es Multiplikation, Und, wie ist es gegangen? Zuerst wurde Marco getauft, dann tauften die Frauen Nicole. Die oder ist es nebensächlich? Männer standen hinter ihnen, um sie zu unterstützen, denn Nicole ist einen Kopf grösser als sie. Es war ein echtes «learning by MissionPlus ist sehr stolz auf Nicole und Marco und wünscht beiden von doing». Danach assen wir miteinander bei uns daheim und feier- Herzen weitere Abenteuer mit Gott. ten gemeinsam das Abendmahl. Alle haben etwas dazu beigetragen. Üblicherweise treffen wir uns bei ihnen, damit ihr Bewusst- 15 – A L L E E C IND E R H C S A T T A T S T I E H N Ö S CH n, n 16 Jahre o v r e lt A n chliche n har te im zerbre s n e h wei Jahre c z en d it ä e M s , s e e tt in ha n Leistung pf e e te o d k K ln ta e n g im o n t K a r e und m Was passie unfreiwillig sexuell Benehmen ndealern hingibt? m te ft h o c n le o roge n sch das sch ier t, wege Geld den D m ig u n s e n o w k r n fü sich Droge le flog und u h c S r e d von Genau dieses Mädchen bekommt die Chance, in ein Lager zu gehen – zusammen mit 23 anderen jungen Frauen aus dem gleichen Wohngebiet. Ohne Gott würde sie ein tolles Lager mit viel Action erleben. Mit Gott erlebt sie ein Lager, das ihr Leben verändern wird! Seit einem halben Jahr investieren wir uns ganz bewusst in die Mädchen in «Lappland», einem Wohnquartier in Ocean View, einem Township in Kapstadt. Dort gibt es viele solcher Mädchen wie oben beschrieben. Die Drogendealer sind überall, das Sexgewerbe boomt und die Mädchen wachsen oft in einem Umfeld auf, wo sie «gebraucht» anstatt geschätzt und behütet werden. Wald- und Wiesenlandschaft der Weite Südafrikas. Viele der Mädchen waren bis dahin weder jemals in einem Lager noch ausserhalb von Kapstadt. Entsprechend gab es staunende Augen auf der Reise und bei der Ankunft, begleitet von viel Gelächter und Gekicher, aber auch schweigsame Momente mit Fragen, die tief in diesen Mädchen rumorten: Was werden wir erleben? Was denken die anderen über mich? Was wird wohl über mich getratscht? ASCHENPUTTEL – CINDERELLA Unser Thema «Cinderella – Schönheit statt Asche», verpackt in Spiele, Lebensgeschichten, Worship-Zeiten, kreative Projekte und Reflexionszeiten, brachte die Mädchen zum Nachdenken, und sie konnten sich darin selbst wieder finden. Wir erlebten viele fröhliUNSER TRAUM FÜR SIE Wir träumen von starken Mädchen und Frauen, die Verantwortung che Zeiten. Verwundete Herzen öffneten sich langsam und vorsichübernehmen, sich gegen Unterdrückung und Missbrauch behaup- tig. Durch Gebet und Seelsorge fielen Mauern. Gott sprach konkret ten können und einen gesunden Lebensstil entwickeln. Wir träu- in die Leben dieser Girls, und viele öffneten sich zum ersten Mal für men, dass diese Mädchen Gott suchen, ihn finden und Leiterinnen Gott. Ein muslimisches Mädchen sprach zum ersten Mal zu Jesus in ihrem Quartier werden. Wir träumen, dass Gott ihre Leben auf und bat ihn, sich ihm zu offenbaren. Ein Gebet eines anderen Girls den Kopf stellt und sie leidenschaftliche Träumerinnen werden, berührte mein Herz besonders: «Guten Morgen, Jesus, Nursera hier, Träumende davon, was Gott in Ocean View und weltweit tun will, ich will dich einladen, in mein Leben zu kommen, und dir nachfolgen. und dies auch umsetzen. Doch du musst mir helfen, denn ich weiss gar nicht, wohin es geht.» GIRLSCAMP Das Lager, das wir im Frühling hatten, war der Start für diesen Traum. Es war auf einem schönen, einfachen Camping in einer Doris und Stefano Lindsay sowie Rahel Dürst arbeiten mit All Nations in Ocean View und haben im Girlscamp mitgearbeitet. 16 online 6/15 DIE WUSELSEITE BEWEGUNGSKIOSK G U Z S U L P G N BE W E G U Gemeinde Ordinationsarbeit g u Z t k n u p f f e r T e h Der Christlic Jubiläum Wir sind dankbar! Wir feiern als Gemeinde 50 Jahre Treue Gottes. Seit 1965 war und ist er gut zu uns (und er wird es weiter sein, vertrauen wir). Teil der Feierlichkeiten sind unter anderem eine Benefizveranstaltung mit Koffermarkt, eine Geschenkaktion, ein Kirchenwitzwettbewerb, eine Schnee- und eine Herbstferienwoche. Über 800 Menschen besuchten den Ostergarten in der Altstadthalle Zug. Das sechstägige Projekt wurde von sechs Landes- und Freikirchen getragen. Mit Liebe zum Detail und schauspielerischem Talent wurden die Besucher durch die Stationen der Passionsgeschichte geführt. «Jetzt kann ich wieder glauben» war eine von vielen bewegenden Rückmeldungen. Man hört Tigrinja, Arabisch, Persisch, Englisch und mehr am Freitagmittag im «Mosaik». Nach dem Deutschunterricht kommen um die 30 Menschen (manchmal mehr) aus aller Welt zum Mittagessen zusammen, bekocht von unserer syrischen Köchin. Einzelne «Mosaiksteine» finden den Weg in den Gottesdienst. Denken wir an Gemeindebau, ist Schwachheit wohl nicht der erste Begriff, der uns in den Sinn kommt. Da geht es mehr ums «Machen». Aber Jesus stellte klar: Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten (Markus 2,17). Zudem vergessen wir oft, dass Gott unsere Erlösung mit einem «schwachen Messias» vollbracht hat. Gott machte sich klein und verletzlich, um uns Menschen aus unserer Sünde (geistliche Unfähigkeit) zu retten.In Gottes Ordnung gilt nicht das Recht des Stärkeren. Er stellt Kinder, Witwen, Kranke und Ausländer unter besonderen Schutz und beauftragt die Gemeinde, sich ebenso der Schwachen anzunehmen. Und wenn wir eines Tages sterben, so sterben wir in der Hoffnung, dass unsere menschliche Begrenztheit und leibliche Hinfälligkeit in der neuen Schöpfung ein Ende finden. Die Ordination von Patrick Schneider wurde am 28. Juni 2015 im Gottes Reich ignoriert die Schwachheit nicht, sondern es ist die AntRahmen eines Familiengottesdienstes gehalten. Mit den Kindern wort auf unsere Schwachheit! Gott nimmt sich unser an, auch wenn zusammen veranstalteten wir ein Spiel mit Lego-Steinen zum The- er nicht jede Schwachheit in unserem Leben auflöst. Seine Gnade gema Ordnung (Ordination) und Unordnung. Es folgte eine erfrischen- nügt (2. Korinther 12,9). de und nachdenklich stimmende Predigt von Heinz Röthlisberger Meine Arbeit ist ein Plädoyer, mitten in der Schwachheit den Blick auf zum Thema Bauen und Grundstein – für einmal aus der Sicht der Jesus zu richten und nicht an ihr zu verzweifeln. Steine. Immer wieder kam ein einzelner Stein zu Wort, der auf den grossen Plan hindeutete. Dieser eine Stein sollte ein Hinweis auf Die Arbeit kann unter p.schneider@ die Aufgaben eines Pastors sein: Er ist aus demselben «Haufen» bewegungplus.ch bezogen werden. wie die anderen Steine, hat aber die Gabe, den Plan (d.h. die Bibel) zu sehen und ihn den anderen Steinen zu erklären, damit auch sie den Blick für das Ganze erhalten. o nlin e @ Zusammen mit Schwyzerörgeli und Bassgeige stimmten wir in den gp lu s .c h e be w gun Lobpreis ein. Meinrad Schicker ordinierte anschliessend Patrick zum Pastor und setzte ihn und seine Frau Esther zum Gemeindeleiter-Ehepaar ein. Vertreter von umliegenden Kirchen verschiedener Denominationen sowie Verwandte und Freunde sprachen einige bewegende Worte zur Person von Patrick. Wir alle erlebten einen bewegenden und fröhlichen Gottesdienst, bei dem auch manch ein Auge nicht trocken blieb. Unter diesem Motto stand die zweitägige Pilgerwanderung der Pastoren und Gemeindeleiter der BewegungPlus Schweiz Anfang Peter Kamer, BewegungPlus Schwyz September. Gleich zu Beginn brachte mich ein Zitat, das ich im Zug nach Huttwil aufschnappte, zum Nachdenken: «Der Jakobsweg fängt bei uns an und hört bei uns auf.» Will sagen: Beim Pilgern steht nicht das Wandern im Vordergrund, sondern der Glaube. Das Unterwegssein hilft dabei, den Glauben und die Gemeinschaft untereinander zu pflegen. Der Glaube und die Gemeinschaft sollen aber auch im Alltag gepflegt werden. ORDINATION PATRICK SCHNEIDER UND EINSETZUNG ESTHER UND PATRICK ALS GEMEINDELEITUNG Mal etwas ganz anderes erleben: 13 Personen verbrachten im Juli zwei spannende, berührende Wochen in Tigray (Nord-Äthiopien) in Zusammenarbeit mit dem Kinderhilfswerk Operation Rescue. Die Würde, Schönheit, aber auch Not von Menschen blieben als Eindrücke genauso zurück wie die Dankbarkeit für unser Leben in der Schweiz. dein FEEDBACK Pilgerwanderung BEWEGUNG BEWEGT Leben mit Gott Mosaik EIN KÖNIGREICH IN SCHWACH HEIT – GEMEINDEBAU IN DER KRAFT GOTTES BewegungPlus Schwyz Äthiopien Ostergar ten 17 Wachsen, frei werden, Berufung finden, auf Jesu Spuren gehen ... das sind einige der Stichworte und Hoffnungen, welche wir mit unserem neuen Gefäss «Leben mit Gott» verbinden. Der frisch designte Kurs zu Nachfolge und Jüngerschaft wird (so hoffen und beten wir) uns als Gemeinde helfen, Jesus ähnlicher zu werden. Theologie Freetig Wandel ist die Konstante in der Jugendarbeit Freetig. An einer Retraite des Leitungsteams schenkte Gott ein Herz für Aussenstehende und die Vision, dass das Freetig ein Zuhause für die Jugend von Zug sein soll. Eine Folge davon ist, dass nun jeden Freitag Freetig ist (mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie Fun, geistliche Impulse, Kleingruppen). Niemand soll je vor einer verschlossenen Tür stehen müssen! Verständlich und lebensnah?? ? ? ? Am sbt auf jeden Fall! Gratis Schnuppertage www.sbt-beatenberg.ch/ Schnuppern Toni Nyffenegger forderte uns dann auch auf, in den Strom der Bewegung Gottes einzutauchen und uns mitnehmen zu lassen: Zusammen und im Vertrauen auf Gott die «lange Distanz» zu gehen, denn im Gemeinsamen liegt mehr als im Einsamen. Und so wurde die Wanderung über den Jakobs- und den Täuferweg von Huttwil nach Sumiswald zur «Bewegung hin zur Bewegung». Genau das ist unsere Sehnsucht, dass die BewegungPlus eine Bewegung ist, die bewegt: Dass wir mehr als ein Verband sind, nämlich eine Gemeinschaft von Frauen, Männern, Kindern, Teenagern und Senioren, die mehr Himmel auf Erden bringen – eine Bewegung eben. Seminar fur biblische Theologie Philipp Erne, BewegungPlus Dietikon 18 online 6/15 Y O U T H P LU S P I N B OA R D Krieg. Flucht. Vertreibung. A K TION FÜR V ERFOLGTE CHRISTEN UND NOTLEIDENDE AVC I steht verfolgten Christen bei AVC I hilft Notleidenden AVC I macht Jesus Christus bekannt Auch sehr viele Christen sind betroffen. Helfen Sie uns, Flüchtlinge zu unterstützen N O K L iWA E D I S D L I W E H T Leistungs 0 7 5 , e g a a, 14 Lauft iel: Genf – Nizz ritte, ein Z h c ! S 0 0 0 0 50 aufs Meer k c li B it kilometer, m za ken in Niz Eistee trin orte. klareewtaten. stark im Irak I in der Türkei I im Libanon I in Griechenland. Film »Camp der Hoffnung« mit QR-Code auf Youtube und AVC-Website AVC I www.avc-ch.org Tel. +41 (0)32 356 00 80 facebook.com/avcschweiz Postkonto 25-11156-1 UBS Biel CH39 0027 2272 5267 2842 0 Machen Sie mit! Menschen sehen wir kaum, dafür Murmeltiere, Vögel aller Art und Schafe. Jeder einzelne Tag wartet mit den Gegensätzen auf uns, welche die Alpenwelt zu bieten hat: Sonne und Regen, weite Blicke und dichter Nebel, sanfte Hügellandschaften und steile Felsabbrüche, stürmische Böen und erschlagende Hitze. Und dann, wie aus dem Nichts, erstrahlt in den ersten Morgenstrahlen Nizza. Still und andächtig stehen wir an der weltberühmten French Riviera Promenade, starren auf das weite Meer hinaus und sind uns einig: Hier in dieser Hektik und Betriebsamkeit sind wir fehl am Platz. Reich ist, wem bewusst wird, wie wenig er braucht. Genügsam ist, wer verstanden hat, mit wie wenig das Leben voll sein kann. Dankbar ist, wer verinnerlicht hat, dass er nicht zu kurz kommt, sondern auch mit wenig aus dem Vollen schöpfen kann. Dankbarkeit macht reich. Es regnet. Schon den dritten Tag. Stetig tropft es von meinem Strohhut auf Brille und Nase. Seit Stunden sind wir unterwegs. Die Schuhe der Läufer sind innen noch einigermassen trocken, aber meine Schritte werden von einem steten Schmatzen begleitet. Noch laufen alle ohne Murren. Ein Freund dreht sich um und strahlt mich im Regen an. Wir reden kaum, geniessen in schweigsamer Eintracht die Ironie dieses Moments. Es sind diese Augenblicke, die ich in mein Herz einschliesse. Es sind diese Momente, die die Gruppe und mich zusammenschweissen. Ich vertraue drauf, dass die jungen Läufer unter der Belastung reifen und für ihre Ziele und Grenzen Verantwortung übernehmen. Die Teilnehmer wollen nicht abstrakte Theologie, sondern Geschichten aus dem Leben. Gott im Kleinen und in der Natur begegnen. Jeder trägt sein Hab und Gut mit sich und ist dadurch frei. So frei, Neugierig geworden? dass er sich überall niederlassen kann und zu Hause ist. Eine Den Lauf gibt es mit Bild und Ton auf youthplus.ch Handvoll Gegenstände geben das Gefühl, daheim zu sein, geborgen zu sein, und es fehlt an nichts. Stüfä Wenk, Jugendpastor BewegungPlus Interlaken und Leiter YouthPlus Auf www.weihnachtspäckli.ch finden Sie rund 490 Sammelstellen in der ganzen Schweiz, an denen Sie Ihre Weihnachtspäckli abgeben können. Sammelschluss: 21. November 2015 Päckli für Erwachsene Päckli für Kinder 1 kg Mehl, 1 kg Reis, 1 kg Zucker, 1 kg Teigwaren, Schokolade, Biskuits, Kaffee (gemahlen od. instant), Tee, Zahnpasta, Zahnbürste (in Originalverpackung), Seife (in Alufolie gewickelt), Shampoo (Deckel mit Scotch verklebt), Schreibpapier, Kugelschreiber, evtl. Ansichtskarten, Kerzen, Streichhölzer, Schnur, Socken, Mütze, Handschuhe, Schal. Schokolade, Biskuits, Süssigkeiten (Bonbons, Gummibärchen etc.), Zahnpasta, Zahnbürste (in Originalverpackung), Seife (in Alufolie gewickelt), Shampoo (Deckel mit Scotch verklebt), 2 Notizhefte oder -blöcke, Kugelschreiber, Bleistift, Gummi, Mal- oder Filzstifte, 2-3 Spielzeuge wie Puzzle, Ball, Seifenblasen, Stofftier, Spielauto etc. Evtl. Socken, Mütze, Handschuhe, Schal Bitte packen Sie alle aufgelisteten Produkte in die Päckli! Nur so kommen die Päckli ohne Probleme durch den Zoll und können einfach und gerecht verteilt werden. In Zusammenarbeit mit www.avc-ch.org www.hmk-aem.ch www.ostmission.ch www.lio.ch 19 20 online 6/15 S C H LU S S L I C H T M E D F U A Z T A L P N I E K Z T A L P T T O R H SC Neulich traf mich die Aussage «Du bist nie zu alt, um Gott zu dienen!» aus heiterem Himmel. Ich erlebte ein merkwürdiges Déjà-vu, weil sie mich an den Satz «Du bist nicht zu jung, um Gott zu dienen!» erinnerte, der mich als Teenager geprägt hatte. So schnell bin ich also hier angelangt! Meine jugendliche Unschuld ist längst verloren gegangen, der Idealismus der «saftigen» Jahre einem trockenen und etwas klein mütigen Realismus gewichen, und jedes Mal, wenn ich eine «Message» für die Generation X höre, nehme ich mir vor, auf dem Internet nach dem Kilopreis für Altmetall zu suchen. Ich freue mich von Herzen über den Weg, den Gott mit mir gegangen ist. Ich habe viele Hochs und einige Tiefs erlebt und fühle mich gesegnet in dem, was ich alles erleben durfte. Trotzdem frage ich mich manch mal, was noch alles möglich gewesen wäre, wenn ich konsequenter, mutiger, hingegebener gelebt hätte. Wo stünde ich jetzt, wenn ich am einen oder anderen Kreuzweg gradliniger vorwärts gegangen wäre? «Du bist nicht zu alt!» – Diese Gewissheit tut mir gut. Ich gehöre nicht zum alten Eisen. Es gibt keinen Schrottplatz, der auf mich wartet und auch keinen Recyclinghof. Ja, hinter mir folgen junge Menschen, die meinen Stab übernehmen und mich links und rechts überholen werden. Ich will mich freuen und sie auf ihrem Rennen anfeuern. Meine Beine mögen müder und mein Atem kürzer werden, aber ich werde mein Rennen weiterlaufen. Vielleicht wird sich mein Dienst, vielleicht werden sich meine Aufgaben ändern, nicht aber der Wunsch, Gott ein treuer Diener zu sein. Martin Güdel, Bewegungplus Burgdorf [email protected]
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