10 Jahre Netzwerkarbeit Diabetischer Fuß Aktuelle Ergebnisse 11. Nationales Treffen Netzwerke Diabetischer Fuß 4. - 5. September 2015 Hamburg Melanie May, Dipl.-Ges.Oec. (FH) Referentin Geschäftsbereich Selektivverträge AOK Rheinland / Hamburg - Die Gesundheitskasse Die AOK Rheinland/Hamburg (RH) Auf einen Blick Versicherte 2,87 Mio. Haushaltsvolumen 10,4 Mrd. Mitarbeiter Geschäftsstellen 7.817 110 Größte Krankenkasse in NRW Siebtgrößte Krankenkasse im Bund Anzahl Selektivverträge 70 Stand 15.04.2015 11. Nationales Treffen Netzwerke Diabetischer Fuß 2 1 Selektivvertrag „DFS“ der AOK RH • Vertragsstart 2005 in Köln, Leverkusen, Bonn Motivation zum Vertrag • Erweiterung der Regionen im Jahr 2006 auf • Steigende Anzahl an Versicherten mit Diabetes mellitus und Wuppertal, Mettmann, Düsseldorf , Neuss Prävalenz Diabetischem Fußsyndrom • Vertragsstart in Hamburg 2007 • Schwerwiegende Folgeerkrankung des Diabetes mellitus • Ausweitung Rheinland im Jahr 2009 • Sehr kostenintensives Krankheitsbild • Keine ausreichend strukturierte ambulante Versorgung • Bis 31.12.2011 Vertrag zur Integrierten Versorgung nach § 140 a ff. SGB V mit anderen Krankenkassen • Seit 2012 Strukturverträge (§ 73 a SGB V) KV Nordrhein / KV Hamburg (KBS, SVLFG) Ziele Vertragsinhalte • Verbesserung der Lebensqualität der • Koordination der Behandlung durch einen Facharzt für Diabetologie Patienten • Multidisziplinäre und sektorenübergreifende Zusammenarbeit in • Vermeidung von (Major)-amputationen • Vermeidung von stationären Aufenthalten bei geringer • Qualifiziertes Wundmanagement Schweregradausprägung • Regelhafte Zweitmeinung im Vorfeld einer Amputation • Reduzierung der Krankentransporte in die Arztpraxis • Elektronische Dokumentation und Qualitätssicherung (DFS-Register) • Aufbau und Unterstützung von Fuß- Netzwerken • Wundversorgung von immobilen Patienten durch qualifizierte regionalen Netzwerken Wundassistenz im häuslichen Umfeld • Neu: Etablierung eines Verbandmittelmanagements 11. Nationales Treffen Netzwerke Diabetischer Fuß 3 Aktuelle Ergebnisse Diabetes-Prävalenz 2007- 2013 (Typ I und II)* 12% 10% 9,4% 9,3% 8,5% 8,0% 8% 8,7% 8,7% 9,4% 8,8% 11,1% 10,7% 10,4% 10,1% 9,8% 9,1% 9,3% 10,9% 9,8% 9,4% 9,6% 9,9% 8,2% 6% 4% 2% 0% 2007 2008 2009 gesamt 2010 Rheinland 2011 2012 2013 Hamburg Die Diabetes-Prävalenz liegt über dem Bundesdurchschnitt von 8 % (IDF Atlas 2011), Barmer GEK: 8,5 %, DAK: 6,5 %, TK: 5,8 %. (DDZ, 2011). *Definition Diabetes, Icks et al., Diabetes and Amputation Risk in Germany, Exp Clin Edocrinol Diabetes 2009; 117: 500-504 11. Nationales Treffen Netzwerke Diabetischer Fuß 4 2 Aktuelle Ergebnisse Bisherige Auswertungen zu Amputationshäufigkeiten … … stellten Amputationsereignisse … … jedoch ohne Personenbezug dar … Verzerrung der Ergebnisse „Salamitaktik“ … zeigten Reduktion der Majoramputationen … aber Anstieg an Minoramputationen … Aktueller Anlass BARMER GEK Heil- und Hilfsmittelreport: 11. Nationales Treffen Netzwerke Diabetischer Fuß 5 Aktuelle Ergebnisse Auszüge BARMER GEK Heil- und Hilfsmittelreport 09/2014 „Majoramputationen rückläufig; Minor bis heute nicht zurückgegangen“ 11. Nationales Treffen Netzwerke Diabetischer Fuß 6 3 Aktuelle Ergebnisse Auswertung AOK RH 2007- 2013 Methodik Darstellung der absoluten Häufigkeiten Versichertenbezogen normiert auf 100.000 Diabetiker Adjustierte (Alter, Geschlecht, Region) Amputationshäufigkeit vers.bez. mittels Regressionsanalyse Modell 1: Anzahl der Diabetiker in dem jeweils betrachteten Jahr Modell 2: Anzahl der Diabetiker aus dem Jahr 2007 Um den Effekt eines möglichen geänderten Kodierverhaltens zu erfassen. Definition Diabetiker: − eine 3-stellige gesicherte Diagnose (ICD E10* bis E14*) in mindestens 3 von 4 aufeinanderfolgenden Quartalen oder − mindestens zwei Verordnungen Antidiabetika (ATC A10) innerhalb von 12 Monaten oder − eine Verordnung von Antidiabetika und eine Diabetes Diagnose oder eine Glukose- oder HbA1c-Messung innerhalb von 12 Monaten (EBM 32094, 32025) Majoramputation oberhalb Knöchel (OPS 5-864*, 5-869.0) Minoramputation unterhalb Knöchel (OPS 5-865*) 11. Nationales Treffen Netzwerke Diabetischer Fuß 7 Aktuelle Ergebnisse Anzahl Diabetiker mit Major- Amputation Diabetiker mit Majoramputation 800 600 514 456 431 456 429 365 400 217 200 174 181 169 160 352 133 126 41,7% 0 2007 2008 2009 Major gesamt 2010 2011 2012 2013 Major je 100.000 Diabetiker p< 0,0001 Adjustiert nach Alter, Geschlecht, Region kann ein jährlicher Rückgang von 9,5% (p<0,0001) festgestellt werden (Modell 2: 8,5% (p=0,0002)) 11. Nationales Treffen Netzwerke Diabetischer Fuß 8 4 Aktuelle Ergebnisse Diabetiker mit Minoramputation 869 Anzahl Diabetiker mit Minor- Amputation 844 800 884 861 897 875 761 600 400 321 345 341 320 330 327 314 2,1 % 200 0 2007 2008 2009 Minor gesamt 2010 2011 2012 2013 p =0,6624 Minor je 100.000 Diabetiker Adjustiert nach Alter, Geschlecht, Region kann ein jährlicher Rückgang unabhängig ob Minor oder Majoramputation von 3,7% (p=0,0038) verzeichnet werden. 11. Nationales Treffen Netzwerke Diabetischer Fuß 9 Aktuelle Ergebnisse Auswertungen AOK Bundesverband, 2015* Major- und Minoramputation bei DFS (nicht adjustiert) *Auszug Kennzahlen-Cockpit, AOK BV , Version 17.08.2015 11. Nationales Treffen Netzwerke Diabetischer Fuß Daten 2010 – 2013 10 5 Aktuelle Ergebnisse Auswertungen AOK Bundesverband, 2015* Podologische Versorgung bei DFS (nicht adjustiert) AOK weite Steigerung der podologischen Inanspruchnahme in den vergangen Jahren. *Auszug Kennzahlen-Cockpit, AOK BV , Version 17.08.2015 Daten 2010 – 2013 11. Nationales Treffen Netzwerke Diabetischer Fuß 11 Aktuelle Ergebnisse Entwicklung Teilnehmerzahlen strukturierte Versorgung Anzahl DMP Anzahl IV 200.000 180.154 180.000 155.884 160.000 10.347 140.000 Davon 2.500 Hamburger 6.357 100.000 6.000 71.810 4.000 60.000 40.000 20.000 10.000 8.000 118.718 120.000 80.000 12.000 168.292 2.000 1.763 258 0 0 2005 2006 2007 2008 DMP Diabetes I+II 2009 2010 2011 2012 2013 Selektivvertrag "DFS" Insgesamt nehmen im Rheinland 110 und in Hamburg 34 Ärzte am Vertrag „DFS“ teil. 2013 rd. 70% Diabetiker im Rld und 55% in HH im DMP eingeschrieben. In 7 Jahren Steigerung um 15%- Pkte 11. Nationales Treffen Netzwerke Diabetischer Fuß 12 6 Aktuelle Ergebnisse Fazit… … Rückläufige Amputationszahlen im AOK System Effekt der strukturierten Versorgung (Selektivverträge, Wundnetzwerke, DMPs) Weitere Analysen !! … jedoch weiterhin Verbesserungsbedarf Internationaler Vergleich … auf bestem Weg… 11. Nationales Treffen Netzwerke Diabetischer Fuß 13 Aktivitäten im AOK-System Aktuelle Versorgungslandschaft 8 AOKen haben insgesamt 21 Selektivverträge zur Indikation „Chronische Wunde“ geschlossen 1/3 mit Schwerpunkt „Diabetischer Fuß“ Insgesamt hoher Stellenwert bei den AOKen Seit 2014 Austausch der einzelnen AOKen im Workshop „Chronische Wunde“ moderiert und organisiert durch den AOK Bundesverband 2015: Kennzahlen-Cockpit, Register-Daten etc. 11. Nationales Treffen Netzwerke Diabetischer Fuß 14 7 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Kontakt: AOK Rheinland/Hamburg Die Gesundheitskasse Geschäftsbereich Selektivverträge Kasernenstraße 61 40213 Düsseldorf Melanie May [email protected] Telefon: 0211 / 87 91 - 25 16 11. Nationales Treffen Netzwerke Diabetischer Fuß 15 8
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