Zu Fuß macht es mehr Spaß

Zu Fuß macht es mehr Spaß
Aktion A n d e r S c h o n d o r f e r G r u n d s c h u l e w u r d e
e i n e W o c h e d a s g e m a c h t , w a s früher g a n z n o r m a l w a r
S c h o n d o r f Vieles, was einst Normalität war, erscheint heutzutage bisweilen schon als etwas Besonderes:
beispielsweise Kinder, die noch zu
Fuß in die Schule gehen. Wenn dies
dann eine Woche mal fast wieder
alle Mädchen und Buben machen,
ist dies schon eine Nachricht wert.
Solches ist nämlich in der Woche vor
den Pfingstferien in Schondorf geschehen: Die Grundschule beteiligte
sich an der deutschlandweiten A k t i on „Zu F u ß zur Schule". Über 90
Prozent der Schüler seien während
der fünftägigen Aktion zu Fuß oder
per Roller in die Schule gekommen,
teilte dazu jetzt der Elternbeirat mit.
len und über die Schule zu reden, als
im Auto zu sitzen. Z u Fuß zu gehen
ist aber nicht mehr so selbstverständlich, selbst wenn die Schule im
Dorf ist. Auch in Schondorf fahren
am Morgen einige Autos vor, aus
denen Kinder steigen - knapp 20
kaim man zwischen 7.30 und 8 Uhr
morgens schon zählen, aber das ist
deutlich eine Minderheit. U n d so
widerspricht auch Anke Neudel
dem Klischee, dass Kinder überwiegend mit dem Mama- oder PapaT a x i i n die Schule chauffiert werden. „Der Großteil der Kinder geht
schon zu F u ß " , sagt sie und schätzt
deren Anteil auf drei Viertel bis vier
Einer von ihnen ist Moritz, der Fünftel. Dass es speziell in der
Sohn der Elternbeiratsvorsitzenden Schulstraße morgens eng her geht,
Anke Neudel. Der Erstklässler ging hänge auch damit zusammen, dass
aber nicht nur für die Aktion zu in immittelbarer Nähe ziu- GrundFuß, sondern er tut es jeden Schul- schule auch der Kindergarten und
tag, erzählt er. E s mache viel mehr die Realschule sind. Mit dem Auto
vor allem
diejenigen
Spaß, mit den Freunden auf dem würden
Grundschüler
gebracht,
die einen
Weg auch mal ein bisschen zu spierelativ weiten Schulweg haben, etwa
aus dem Südteil von Unterschondorf
oder Gastschüler aus anderen G e meinden.
A n d e r A k t i o n „Zu F u B z u r S d i u i e " l i a t
sicli d i e S c l i u l e S c l i o n d o r f b e t e i l i g t .
Foto: Gerald Modiinger
Die Pohzei hat die ihre Kinder bis
zum Schultor chauffierenden Eltern
schon länger i m Blick. „Eltern, die
ihre Kinder zur Schule fahren, gefährden andere Kinder, die zu Fuß
gehen, beispielsweise wenn sie im
Parkverbot oder in Kurven parken", beschreibt der Sprecher der
Landsberger
Polizeiinspektion,
Franz Kreuzer, das Problem. Diejenigen, die ihre Kinder sicher zur
Schule fahren woUen, machten oft
B e i d e r I b w a r e n a i i e z u F u B d a b e i : d i e K l a s s e h i e r b e i d e r P r ä m i e r u n g . Im H
g r u n d ( v o n l i n k s ) : M e l a n i e Müller v o n d e r P o l i z e i , A n k e N e u d e l u n d K o n r e k t o r i
gard Schneider Ritter.
Foto: Ulrik
den Schulweg derjenigen imsicher,
die zu Fuß gehen. Spreche man solche Autofahrer auf ihr Fehlverhalten an, stießen die Polizeibeamten
oft „auf völliges Unverständnis".
Kreuzer weiß zwar auch, dass etliche Eltern ohnehin morgens mit
dem Auto auf dem Weg seien und
dann ihre Kinder mit zur Schule
nähmen, „sie sollten sich aber nicht
zu schade sein, einen regulären
Parkplatz aufzusuchen imd ihr K i n d
die letzten 100 Meter laufen lassen".
Der Elternbeirat der Schondorfer
Grimdschule hofft jetzt jedenfalls,
dass die Zu-Fuß-Aktion auch über
die eine Woche hinaus die Verkehrssituation vor der Schule sicherer macht: „Als großen Erfolg können wir feststellen, dass sich viele
Kinder dmch neue Treffpimkte und
Laufgemeinschaften begeistern üeßen, doch zu laufen", heißt es in einer Pressemitteilung, „die damit erreichte Abnahme des Autoverkehrs
im Schulbereich gestaltete
Schulweg wesentlich sicherer."
auch in anderer Hinsicht, ist
Neudel überzeugt, täten Elten
ihre Kinder zu F u ß m die Schul
hen lassen, etwas Gutes. „I
entstehen eigene Sozialkontakt(
Freimdschaften und die K
können selbst etwas ausprobiei
U n d zu F u ß zu gehen muss
nur etwas für schöne Somme
sein: Detm in der Aktionswoch
es auch kahe Regentage. Und e
auch für eme zusätzüche Motiv
gesorgt: Jeden Tag wurden die
der, die zu Fuß oder mit dem F
gekommen waren, vom Eltern
an der Schule erwartet und erh
neben Ermunterungen für
„ Z u - F u ß - T a g " einen Stempe
ihrer Z F S Z - K a r t e . Und am l
Tag der Aktion wurde die S
klasse (die 1 b kam auf 100 P
Zu-Fuß-Beteiligimg) mit kl
Geschenken überrascht, (ger)