Foto © Ammersee-Gebietsbetreuer Christian Niederbichler Einhorn Zeitung für Schondorf Herbst 2016 Editorial/Straßennamen 2 • TSV aktuell 3 • Senioren 4/5 • AMMERSEErenade 6 Baumgeschichten 7 • Spaziergang 8/9 • Mücken 10 • Buchtipp/KORF 11 Federn 12 • Asyl 13 • Panorama/Impressum 14 • Veranstaltungen 15 Die Entstehung der Schondorfer Straßennamen Editorial M Guido Treffler ie ersten amtlichen Bemühungen um Straßenbezeichnungen gehen bis in die Zeit vor der Zusammenlegung von Unter- und Oberschondorf zurück. Im Mai 1967 bat die Gemeinde Unterschondorf ihre Bürger, Vorschläge für Straßennamen einzureichen. Ein Beschluss über die Straßenbezeichnungen erfolgte im September 1967; im April 1969 erließ der Gemeinderat von Unterschondorf eine Satzung über Straßennamen und Nummerierung der einzelnen Gebäude. In Oberschondorf erfolgten einschlägige Bemühungen, nachdem das Landratsamt Landsberg im Jahr 1968 Straßennamen für die Erstellung eines Wegebestandsverzeichnisses angefordert hatte. Zwei Gemeinderäte stellten daraufhin eine Liste mit Straßennamen zusammen. Zu einem Beschluss des Gemeinderats von Oberschondorf kam es jedoch nicht mehr. Dies blieb dem neuen Ratsgremium Gesche Bach Regen kann gute Stimmung nicht verderben der Gemeinde Schondorf überlassen. In der Sitzung vom 21.1.1970 beschlossen die Gemeinderäte, die Straßennamensatzung der ehemaligen Gemeinde Unterschondorf mit kleinen Änderungen für die neue Gemeinde Schondorf zu übernehmen. Auch die bereits vorliegende Liste mit Vorschlägen für Straßennamen im Ortsteil Oberschondorf wurde übernommen. Die Bürger hatten nun 14 Tage Zeit, die Vorschläge zu begutachten und Änderungsvorschläge einzubringen. Im Februar 1970 schließlich fasste der Gemeinderat einen endgültigen Beschluss dazu, wie die Straßen in Oberschondorf benannt werden sollten. Bereits vor diesen offiziellen Beschlüssen tauchen in gemeindlichen Unterlagen freilich einzelne Straßennamen auf, so z.B. die "Seestraße". Worauf dies zurückzuführen ist und ob die Bezeichnung als offiziell einzustufen ist, bedarf noch einer genaueren Klärung. von links: Haben Luul, Selemun Tewelde, Peter Raithel, Samiel Taam, Alex Genetu, Henok Amari, Albrecht Proebst Freiwilligentag Gertraud Huber Mit dem Projekt „Malen im historischen Umfeld“ hat der Verein Gemeinsam e. V. in Zusammenarbeit mit Helga Gall und den engagierten Flüchtlingen aus Eritrea am 2. Freiwilligentag des Landkreises Landsberg mitgewirkt. Die Schondorfer Friedhofsmauer hatte einen neuen Anstrich dringend nötig. So fanden sich am Samstag sieben Freiwillige zusammen und entfernten Moos, bürsteten Schmutz und lockere Teile ab und malerten drauflos. Nach vier Stunden fleißiger Arbeit erstrahlte die lange Mauer in neuem Glanz. Zur Stärkung gab es von den ehrenamtlichen Mitarbeitern der Nachbarschaftshilfe (Gemeinsam e.V.) Fingerfood und Kuchen. Fotos: TSV Schondorf, rechts unten der Erstplatzierte über 5 km, Hasan Etyebo, und Peter Würdinger D Herbstliche Grüße, Alexander Herrmann Titelbild: Blick von der herbstlichen Seeanlage auf Andechs. Die letzten Segelboote sind noch auf dem See, ehe die winterliche Ruhe einkehrt und Zugvögel wie die Tafelenten ihr Winterquartier am Ammersee aufschlagen. Seit vielen Jahren gibt es an den bayerischen Seen eine freiwillige Vereinbarung zwischen Umweltministerium und Bayerischem Seglerverband über die Wassersportruhe von Anfang November bis Ende März. 4. Ammersee-Höhenweglauf Foto: Dagmar Näther anche Dinge dauern einfach ein bisschen länger. Und bei anderen wünscht man sich, sie möchten länger dauern. Im dritten Anlauf hat Schondorf, besser gesagt, haben die Schondorfer Bürger es geschafft, dass die Deutsche Glasfaser im Dorfgebiet einen eigenwirtschaftlichen Netzausbau realisiert. Eigenwirtschaftlich heißt, dass den Haushalten durch den Netzausbau keine Kosten entstehen. Damit machen wir einen großen Schritt in die Zukunft, und ich möchte mich bei allen Bürgerinnen und Bürgern bedanken, die das durch ihre Weitsicht ermöglicht haben. Auf dem Prixgelände ist der Abriss fast abgeschlossen, und bis jetzt gab es keine unangenehmen Überraschungen. Leider dauern die Arbeiten länger als geplant. Auch hier mein Dank an die Anwohner, die Lärm und Staub bisher klaglos hingenommen haben. Der Spätsommer mit seinen warmen und freundlichen Tagen hat sich endgültig verabschiedet und einem ziemlich kalten Herbst Platz gemacht. Für mich hätte der Sommer ruhig noch etwas länger dauern können. Und die langen Spaziergänge, die Rainer Maria Rilke für diese Tage empfiehlt, eignen sich verletzungsbedingt für mich leider auch nicht zum Trost. So werde ich also auf den Winter und den Schnee warten müssen. TSV Schondorf Am 17.09.2016 trafen sich trotz Dauerregen 115 Läufer und Nordic-Walker im Alter zwischen 2½ und 78 Jahren in Schondorf zum 4. Ammersee-Höhenweglauf. Kurz vor Beginn des ersten Laufwettbewerbs ließen alle Kinder gleichzeitig mit einer Karte versehene Luftballons in den trüben Himmel steigen. Vielleicht schafft es ja wieder ein Ballon bis nach Polen oder Tschechien, so wie letztes Jahr. Pünktlich um 15.30 Uhr schickte dann Hauptorganisator Peter Würdinger als erste Gruppe die Bambinis auf die Laufstrecke. Angefeuert von Angehörigen und vielen anderen Zuschauern wuselten die kleinsten Läufer die etwa 200 Meter lange Strecke entlang. Nach etwa 3 Minuten erreichte auch der letzte wohlbehalten das Ziel. Es folgte der Kinderlauf, dessen Strecke doppelt so lang war. Im Ziel erhielten alle Bambinis und die größeren Kinder jedes eine Medaille umgehängt, welche dann stolz den Eltern präsentiert wurde. Schließlich erfolgte der Massenstart für die Läufer über 5 bzw. 10 km und die 5-km- Walkingstrecke. Schnell zog sich das Teilnehmerfeld auseinander, und eine lange Kette von bunt gekleideten Läufern bevölkerte die Wege um Schondorf. Hatte es bei den vorhergehenden Läufen nur leicht geregnet, so setzte jetzt starker Dauerregen ein. Davon unbeeindruckt, stapften die Läuferinnen und Läufer durch Pfützen und Matsch dem Ziel entgegen. Jeder Teilnehmer, auch derjenige, der als letzter eintraf, wurde im Zielraum begeistert in Empfang genommen. Gegen 17.30 Uhr erfolgte dann in der Sportgaststätte die Siegerehrung. Peter Würdinger überreichte allen Bambinis und Kindern sowie den jeweils drei Erstplatzierten der anderen Laufdisziplinen eine Urkunde. Besonders beeindruckend waren auch dieses Mal wieder die Leistungen der jugendlichen Teilnehmer von 11 bis 16 Jahren, welche auf die 5 bzw. 10 km lange Strecke gegangen waren. Nach Aussagen einiger Läufer, allen voran Triathlon-WM-Teilnehmerin Claudia Bregulla-Linke, ist der Ammersee-Höhenweglauf einer der schönsten und bestorganisierten Läufe in der näheren und weiteren Umgebung und sollte unbedingt weiterhin durchgeführt werden. Man hat aus den Fehlern der letzten Jahre gelernt, so dass Herbst 2016 – STRASSENNAMEN Herbst 2016 – TSV AKTUELL 2 3 2 die Veranstaltung trotz sehr schlechtem Wetter reibungslos durchgeführt werden konnte. Wünsche, Anregungen und Verbesserungen werden aber weiterhin gern aufgenommen. Das Organisationsteam bedankt sich bei allen Läuferinnen und Läufern, Sponsoren und Kuchenspendern, bei der Freiwilligen Feuerwehr, dem Roten Kreuz, den Pächtern der Sportgaststätte und allen anderen Helfern. Mit dem Erlös der Veranstaltung wird der neue Spielplatz im Sportgebiet erweitert. Die ersten Geräte wurden bereits aufgebaut und von den Kindern begeistert angenommen. Ergebnislisten finden Sie unter: www. ammersee-hoehenweglauf.tsvschondorf.de Notfallmappe 3 + 1 D as Landratsamt Landsberg hat in enger Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeauftragten der Gemeinde Eching, Reinhard Moser, eine dreiteilige Notfallmappe erstellt. Die 3+1 Mappe enthält unter anderem einen Notfallausweis für unterwegs, der in den Geldbeutel eingelegt werden kann und wesentliche Informationen zur Person sowie zu Krankheiten und Allergien liefert. Auch eine Notfallkarte gehört dazu, die weiterführende Informationen bereitstellt, zum Beispiel zu besonderen Medikamenten, Hilfsmitteln oder Unverträglichkeiten. Diese Karte soll neben dem Telefon platziert werden und kann im Notfall ins Krankenhaus mitgegeben werden, damit die wesentlichen Informationen dort schnell zur Hand sind. Neben einer Notfallmappe mit noch ausführlicheren Daten, beispielsweise aktuellen Arztberichten, ist zudem ein umfassender Vorsorgeleitfaden enthalten. Die 3+1 Mappe steht allen Bürgern als interaktive, d.h. ausfüllbare und speicherbare PDF-Datei auf der Internetseite der Gemeinde als Download zur Verfügung. Die Druckversion kann voraussichtlich ab Dezember im Rathaus gekauft werden (der Preis stand zum Redaktionsschluss noch nicht fest). Auf Ludwigs Spuren Jede Menge los am Griesfeld 9 Erwin Ehle ie diesjährige Sommerfahrt des Seniorenbeirates führte bei schönem Wetter mit 40 Senioren nach Füssen zum Besuch des Musicals Ludwig². Die Anreise erfolgte per Bus über die Romantische Straße vorbei an Schongau in den Königswinkel. Auf dem Hinweg wurde noch die ehemalige Klosterkirche Steingaden mit dem beeindruckenden Kreuzgang besucht. Im Bootshafen Füssen bestiegen wir das Schiff zu einer großen Rundfahrt auf dem aufgestauten Forggensee. Hier konnten wir die herrliche Landschaft mit den Allgäuer Bergen und den Königsschlössern vom Wasser aus betrachten und so richtig nachvollziehen, warum sich König Ludwig II. hier so wohl gefühlt hat. Das Mittagessen nahmen wir dann in Roßhaupten, am Nordende des Sees, in einem vorzüglichen Landgasthof ein. Bestens gestärkt, fuhren wir zum Festspielhaus am Südende des Sees. Dort genossen wir mit Blick auf Schloss Neuschwanstein Kaffee und Kuchen. Um 16 Uhr begann die dreistündige Aufführung der Neuauflage des Musicals Ludwig². In der großartigen Inszenierung mit sehr guten Sängern und Darstellern, besonders dem tollen Ludwig-Darsteller, und mit den herrlichen Bühnenbildern konnte man in die Traumwelt des Königs mit seinem tragischen Tod eintauchen. Alle Fahrt-Teilnehmer waren hell begeistert von diesem einmaligen Erlebnis, das die Alltagssorgen schnell vergessen ließ. Wanderungen: am ersten Freitag im Monat ab 10 Uhr, Treffpunkt Bahnhof mit Marlene Orban und Gertrud Prömper Nächster Halt: Weihnachtsmarkt Computertreff „60 plus”: immer am zweiten Mittwoch im Monat von 17 - 19 Uhr im Seniorenzentrum Die nächste Seniorenfahrt findet zusammen mit dem Frauenbund Schondorf am Freitag, den 25. November 2016 statt. Ziel ist der romantische Weihnachtsmarkt auf Schloss Tüßling. Vorher ist im nahen Altötting, dem ältesten Wallfahrtsort Bayerns, eine Führung auf dem Kapellplatz mit der Gnadenkapelle und – sofern möglich – im Jerusalem-Panorama Kreuzigung Christi geplant. Näheres und Anmeldung beim Vorsitzenden des Seniorenbeirates Erwin Ehle, Tel. 392, oder bei Heidi Rösner, Tel. 1563. Herbst 2016 – SENIOREN 4 Gedächtnistraining: jeden Montag von 9.30 - 11 Uhr bei Karin Hempel, Angerweg 3 Singkreis: jeden zweiten Dienstag von 9.30 - 10.30 Uhr mit Anna Schneider im Seniorenzentrum (Ansprechpartnerin Susanne Sticker) Malkreis: jeden zweiten Mittwoch von 14.30 - 17 Uhr mit Horst Holzmann und Eberhard Knobloch im Seniorenzentrum Schach: immer am ersten Montag im Monat von 18 - 20 Uhr im Seniorenzentrum Buchtreff: immer am zweiten Donnerstag im Monat von 16.30 - 18.30 Uhr mit Susanne Sticker im Seniorenzentrum Kegeln: i.d.R. am dritten Donnerstag im Monat von 15 - 18 Uhr im Gasthof zur Post in Raisting, Treffpunkt 14.30 am Bahnhof Schondorf (im Sommer andere Zeiten) NACHWUCHS GESUCHT Seniorenkino: immer am letzten Montag im Monat um 14 Uhr im Olympia-Kino Landsberg mit Filmcafé, Treffpunkt 13.15 Uhr am Bahnhof Schondorf (Ansprechpartner Günter Jacob) D as Seniorenzentrum Am Griesfeld 9 bietet ein vielfältiges, sehr lebendiges Programm für ältere Menschen. Alle Schondorfer Bürger der „Generation 60 plus” sind herzlich zum geselligen Beisammensein eingeladen! Wir treffen uns jeden Dienstag von 14 - 17 Uhr bei Kaffee und Kuchen zum Ratschen und Spielen. Themen-Vorträge: mehrmals im Jahr am ersten Donnerstag des Monats um 14.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses, Leitung Erwin Ehle Fotos: Erwin Ehle D Einzelheiten und Anmeldungen zu den genannten Aktivitäten erfahren Sie aus den Monatsprogrammen, die am Rathaus, in den Schaukästen der Gemeinde, im EDEKA-Markt sowie in der Sparkasse aushängen. Das Programm ist auch auf der Internet-Seite der Gemeinde Schondorf unter www.schondorf.de/Senioren nachzulesen. Ansprechpartner im Seniorenbeirat sind Erwin Ehle, Tel. 392, und Heidi Rösner, Tel. 1563. Herbst 2016 – SENIOREN 5 Baumgeschichten 3. AMMERSEErenade Die Eiche im Strandbad Forster Musik und Kunst aus Schondorf Susanne Lücke-David Kultur am Ammersee e.V. D Mit dem Klassikfestival AMMERSEErenade stellen die Vereinsmitglieder ehrenamtlich ein großes und anspruchsvolles Projekt auf die Beine, das künstlerisch und musikalisch den Ammersee umrundet und seine Bewohner, die oft in Ost- und Westufer getrennt sind, vereint. Die AMMERSEErenade fand in diesem Jahr zum dritten Mal statt. Für die Woche vom 28. August bis 3. September 2016 hatte der Verein wieder ein herausragendes Programm an ganz besonderen Spielorten geplant: Vom Kloster bis zum Bootshaus, vom umgebauten Heustadel bis zum Openair-Picknick fanden acht Konzerte mit Weltklasse-Musikern statt, die sonst in New York, Paris, Wien oder Taipeh zu hören sind. Am 7. August lud das Festival ins Landheim zum Picknick-Konzert mit den nouWell Cousines aus der bekannten Volksmusik-Familie Well ein. Bereits im Vorjahr war das Landheim Festivalgastgeber für die gefeierten Münchner „Singphoniker“ und ihr Programm der Comedian Harmonists zum 120. Geburtstag des Weltkomponisten und Ammersee-Bürgers Carl Orff. Das Festival AMMERSEErenade ist nur eine Veranstaltungsserie aus einer musikalischen Reihe, die der Schondorfer Verein „Kultur am Am- mersee e.V.“ Bürgern und Gästen im Sommer bietet. Gerade an junge Leute richten sich die Happy Classic Hours bei der Festivalkunstausstellung Art & Music im ehemaligen Braunviehstall in Achselschwang. Hier kann man am knallroten Steinway-Flügel junge Musiktalente erleben, die die Werke von zehn Malerinnen und Künstlern aus der Ammerseeregion, Taiwan und Serbien musikalisch in Szene setzen. Und das bei kostenlosem Eintritt. Bereits am 26. August konnte ein erster Blick auf die lichtinszenierte Ausstellung geworfen werden – gemeinsam mit Dirigent Marek Janowski und Cellist Maximilian Hornung, die in einem Kulturgespräch zu hören waren. Zwischen Himmel und See Mit dem Tag der offenen Haus- und Hofkapellen am 28. August hat der Verein ein weiteres Projekt gestartet, bei dem Musik „zwischen Himmel und See“ die Kapellen der privaten Güter Herbst 2016 – AMMERSEErenade 6 Der Verein freut sich immer über neue Mitglieder und über jede helfende Hand. Gerne können sich Bürger beteiligen und/oder dem Verein beitreten. Die Jahresmitgliedschaft kostet für Einzelpersonen 30 €, für Ehepaare 50 €, für Jugendliche 15 €. Der Mitgliedsantrag ist wie alles andere unter www.ammerseerenade.de zu finden. D Fotos: Susanne Lücke-David AMMERSEErenade und Bauernhöfe öffnet. Mit nur 20 bis 100 Plätzen sind diese Kleinode geistigen und künstlerischen Schaffens die kleinsten Konzertorte des Vereins. Hier stellten Bürger und Gemeinden aus der Region sowohl Künstler als auch das jeweilige Programm – von Stubenund Blasmusik bis hin zu UnpluggedKonzerten. Ein absoluter Höhepunkt war wieder der Auftritt des einzigartigen Janoska-Ensembles aus Wien am 2. September auf dem Heiligen Berg Andechs. Im Florianstadl wurde das Ensemble bereits im vergangenen Sommer mit seinem mitreißenden „Janoska-Style” von den Festivalgästen frenetisch gefeiert. Nach den „Imperial Sounds“ 2015 stand diesmal „Russian Passion“ auf dem Programm. Ein Ausnahmekonzert, das von BR Klassik aufgezeichnet wurde. Das Janoska Ensemble, vier Brüder mit Roma-Hintergrund (aus Bratislava stammend, heute in Wien lebend) und die österreichische Autorin Andrea Riemer (heute in Potsdam lebend) gedachten anlässlich ihres Konzertes bei der AMMERSEErenade der Toten vom Bunker Weingut II in Landsberg. Fotos: Kultur am Ammersee e.V. as in Schondorf lebende Ehepaar Doris Pospischil und Hans-Joachim Scholz gründete 2014 mit einigen ebenso kulturbegeisterten Freunden und Nachbarn den Verein „Kultur am Ammersee e.V.“. Aufgabe und Zielsetzung des Vereins ist es, herausragende klassische Musik in die Region zu bringen, den Ruf des Ammersees als Künstlersee nach außen zu tragen und auch die junge Generation wieder mehr für E-Musik und Kunst zu gewinnen. ie sommergrüne Stieleiche gehört zu den am häufigsten vorkommenden Eichenarten der nördlichen Halbkugel. Fossile Reste von Eichen hat man auf ein Alter von 12 Millionen Jahren geschätzt. Eichen lassen sich Zeit beim Wachsen. Im Schnitt nimmt ihr Höhenwachstum im Jahr lediglich um 4 cm zu. Dafür ist das Holz besonders hart und widerstandsfähig. Im Wasser fault es nicht, sondern gewinnt sogar, im Gegenteil, an Härte. Eichen sind besonders insektenfreundlich: Bis zu 350 verschiedene Arten hat man in Deutschland in einer Krone gezählt. Als älteste Eiche Deutschlands, geschätzt 1500 Jahre alt, gilt übrigens die sogenannte Femeiche von Raesfeld-Erle in Nordrhein-Westfalen. Bäume zu pflanzen gehört zu den Kulturleistungen der Menschheit. Sie nutzt die Früchte, genießt ihren Schatten, hielt unter ihren mächtigen Kronen Gericht. Vor allem aber verbanden die Menschen mit ihnen auch etwas Transzendentes, sie sahen in ihnen Wohnungen der Götter oder betrachteten sie selber als Inkarnation des Göttlichen. In der Eiche sahen die Germanen den Baum Wotans (Odins), ihres obersten Gottes. Bäume zu fällen, galt als Frevel. Die Früchte der Eiche, die Eicheln, werden traditionell in der Schweinemast eingesetzt. In der Ernährung des Menschen spielen sie eine geringe Rolle, da die adstringierenden Inhaltsstoffe im Rohzustand für ihn giftig sind. Geröstete und gemahlene Eicheln verwendete man etwa als Kaffeeersatz, in Notzeiten als Streckungsmittel für Mehl. Heute erlebt Eichelmehl eine Renaissance und spielt als glutenfreie (jedoch nicht backfähige) Zutat für Brotteig eine gewisse Rolle. Herbst 2016 – BAUM 7 Bäume wachsen auch oft ungebeten dort, wo sich ihre Samen zufällig niedergelassen haben, sie keimen, schlagen Wurzeln und wachsen in die Höhe – so wie das Exemplar am Westende des Café Forster, dessen Abschluss hier das Toilettenhäuschen bildet. Dicht am Haus erhebt sich der mächtige Stamm der Stieleiche mit einem Umfang von 3,10 m in 1 m Höhe, neigt sich wie in einem Akt herzlicher Sympathie gegen das Gebäude und berührt bereits dessen Dachrinne, was aber eher ihrem für Eichen typischen Lichthunger zuzuschreiben ist. Es ist abzusehen, dass sich Baum und Haus eines Tages gegenseitig ernsthaft den Lebensraum streitig machen werden. Das Alter des Baums dürfte etwa 130 Jahre betragen . (Anm.: Der Hinweis auf die sog. Mitchell-Formel zur Bestimmung des Alters von Bäumen ist Herrn Peter Kaun sen., Dießen, zu danken.) Stiel- oder Sommereiche Wissenschaftlicher Name: Quercus Ordnung: Buchenartige Familie: Buchengewächse Gattung: Eichen Art: Stiel- oder Sommereiche wissenschaftlicher Name: Quercus robur Ein historischer Spazier O bgleich Schondorf die kleinste Gemeinde des Landkreises Landsberg ist, besitzt es eine erstaunliche Fülle historisch wertvoller Gebäude. Auf nur 6,6 km2 finden sich hier 25 denkmalgeschützte Bauten. Das ist rekordverdächtig. Der erste Teil unseres Spaziergangs führt uns durch Unterschondorf. Mit Ausnahme der Kirche St. Jakob sind hier alle denkmalgeschützten Gebäude im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert erbaut worden. Davor war Unterschondorf ein eher armseliges Fischerdorf. Mit der Bahnverbindung nach Augsburg wurde es als Ort für Sommerfrischler populär. Künstler und reiche Kaufleute bauten sich hier ihre Villen. Offensichtlich stand der teilweise blühenden Phantasie der Architekten kein strenges Baurecht im Weg: Heimatstil, Art Deco, Neugotik und beliebige Mischformen - anything goes. Als Laie verstehe ich nicht immer, warum bestimmte Häuser denkmalgeschützt sind und andere nicht. Jedenfalls gibt es in Schondorf neben den offiziellen Baudenkmälern viele sehenswerte Bauten. Einfach die 8 Augen offen halten und sich an dem bunten Stilmix freuen! Die spitzgiebeligen Bootshäuser entlang der Seestraße sind ein viel fotografiertes Motiv. Denkmalgeschützt sind allerdings nicht diese pittoresken Hütten, sondern das rote Bootshaus an der Einmündung des Fischerwegs – ein schlichter rechteckiger Bau, der sich U-förmig zum See hin öffnet. Er gilt als ein Paradebeispiel für die Neue Sachlichkeit. An der Seestraße weiter Richtung Süden gehend, sieht man rechter Hand bald die romanische Kirche St. Jakob aus dem 12. Jahrhundert. Der Bau aus unverputzten Tuffquadern thront imposant über dem See und ist auch innen durch seine Schlichtheit eindrucksvoll. Die Kirche ist normalerweise täglich ab 8 Uhr bis Anbruch der Dunkelheit geöffnet. Wandert man von St. Jakob die Bahnhofstraße hinauf, so zweigt auf Höhe des Restaurants Hanoi Phô kurz hinter dem Wilhelm-Leibl-Platz rechts die Straße Am Landheim ab. Durch den Torbogen kommt man zum Haupthaus dieser 1904 von dem gang durch Schondorf Reformpädagogen Julius Lohmann gegründeten Bildungseinrichtung. Zu den Schülern des Landheims gehörten auch die Hitler-Gegner Christoph Probst (später Mitglied der Weißen Rose) und Helmuth James Graf von Moltke, die beide von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Kein Wunder, dass die Nazis die Schule unter Zwangsverwaltung stellten. Zurück zu St. Jakob. Jetzt geht es auf der Seestraße nach Süden. Die in der Karte eingezeichneten Villen mit Adresse Seestraße (dazu gehört auch das Haus Pfitznerstraße 7) sind Paradebeispiele für die Bäderarchitektur. Dazwischen finden sich auch interessante moderne Interpretationen des Themas „Haus am See“, z.B. in der Seestraße 24a oder 51. Nach gut einem Kilometer zweigt links der Seeweg ab. Gleich nach dieser Gabelung steht das Haus Seestraße 55, in dem Bertolt Brecht und Helene Weigel öfters zur Sommerfrische waren. Marienkapelle, von wo aus wir den Kapellenberg steil bergan steigen, um dann rechts in den Seeberg einzubiegen. Man kommt an dem denkmalgeschützten Haus Nr. 11 vorbei, von dem allerdings von der Straße her kaum etwas zu sehen ist. An der nächsten Abzweigung geht es links durch die Seebergsiedlung. Die ist zwar nicht denkmalgeschützt, aber ein schönes Beispiel für sozialen Wohnungsbau aus den 1950er Jahren. Wir gehen nun den Kirchberg bergab bis zur Oberen Straße, wo rechter Hand das Eckhaus Obere Straße 2 mit seiner neubarocken Bemalung ins Auge fällt. In der nächsten Folge setzen wir unseren Spaziergang fort. Er führt uns dann durch Oberschondorf. Der vollständige Spaziergang ist nachzulesen unter https://schondorf. blogspot.de/2015/10/historischespaziergang-durch-schondorf.html Karte: http://bit.ly/Schondorf_historisch Etwa 500 Meter weiter liegt der öffentliche Badesteg. Auf der dazugehörigen heutigen Liegewiese wurden 1924 die Grundmauern eines römischen Wohn- und Badehauses aus dem 3. Jahrhundert freigelegt. Leopold Ploner Von hier geht es nun die Seestraße zurück bis zu der 1889 erbauten 9 Einhorn: Erst reichlich Regen, dann kurzfristig viele Mücken, doch schließlich bestes Badewetter. So klingt eine Kurzfassung zu diesem Sommer. Sie beschreiben die vergangenen Monate anders. Waltraut Kamm-Willy: Für mich war es ein stummer Sommer … Waltraud Kamm-Willy, Schondorferin seit 1990 und Mitglied im LBV, ist Sprecherin der offenen Arbeitsgruppe „AmmerseeMücken”. Was bedeutet das? Es war bedrückend still. Ich habe das wilde Flugspiel der Schwalben, den Ruf der Mauersegler vermisst. Tatsächlich war ich alarmiert. Der Luftraum über Schondorf war so leer. Wenn Sie das Wort ,Mückenplage’ hören – was denken Sie dann? Schon wahr, die Stechmücken zählen zu den biblischen Plagen. Andererseits gehören Insekten einfach zum Sommer und sind als Teil unseres Ökosystems ein wichtiger Baustein der Natur, etwa bei der Bestäubung. Der Einsatz von Bti ist für Sie also kein Weg? Richtig. Die Befürworter von Bti stecken in einem Dilemma. Unwidersprochen ist, dass Bti als Bodenbakterium bei allen 104 heimischen Kriebel-, Stech- und Zuckmückenarten tödlich wirkt. Wir sprechen hier von der Nahrung unserer Fische, Vögel, Libellen, Fledermäuse. Nun soll eine feine Dosierung beim Einsatz von Bti helfen, nur die ‚lästigen’ Insekten zu töten. Wie überheblich ist das denn! Neueste Untersuchungen aus dem Netzwerk Living Lakes zeigen, dass mit der Tötung von Stechmückenlarven ein Vielfaches an harmlosen Zuckmücken vernichtet wird. Deren massenhaftes Auftreten ist als Nahrungsquelle enorm wichtig. Die Auswirkungen ließen sich weiter verfolgen – bis eben hin zum stummen Sommer. Sie gehen einen anderen Weg. ‚Gegen die Stechmücke’ heißt für Sie ‚für die Gebäudebrüter’. Was macht diese Tiere für unseren Lebensraum so wertvoll? Gebäudebrüter sind Kulturfolger, die von Mai bis August an und in unseren Häusern nisten und in dieser Zeit als Mückenstaubsauger wirken: Ein brütendes Schwalbenpaar verfüttert etwa 1 kg Insekten. Die Zählung ,Stunde der Gartenvögel’ hat einige Gebäudebrüter als die großen Verlierer benannt. Was bedeutet das – bezogen auf unsere Gemeinde? Es sind dramatische Zahlen. Seit zwölf Jahren wird gezählt, und der Bestand an Mauerseglern und Mehlschwalben ist seitdem um mehr als 40 % gesunken. Wie die Wiesenbrüter leiden die Gebäudebrüter unter Nahrungsknappheit – wo fliegt denn noch was! Wann mussten Sie das letzte Mal die Windschutzscheibe von Insekten befreien? Worin liegt die besondere Gefährdung der Gebäudebrüter? Es ist der Verlust an Brutplätzen durch das ‚Verschönern der Häuser’. Die Gebäudebrüter sind durch ihre Lebensweise unmittelbar auf die Nähe Herbst 2016 – MÜCKEN 10 Buchtipp KORF und sein Dorf Die Geschichte der Baltimores D von Joel Dicker Piper, 2016 Aus dem Französischen von Andrea Alvermann und Brigitte Große B is zum Tag der Katastrophe gab es zwei Goldman-Familien. Die Baltimore-Goldmans und die Montclair-Goldmans. Die 'Montclairs' sind eine typische Mittelstandsfamilie, kleines Haus im unschicken New Jersey, staatliche Schule für Marcus, den einzigen Sohn. Ganz anders die Goldmans aus Baltimore: Man ist wohlhabend und erfolgreich, der Sohn Hillel hochbegabt, der Adoptivsohn Woody ein Sportass erster Güte. Als Kind ist Marcus hin- und hergerissen zwischen Bewunderung für diese „besseren” Verwandten und Eifersucht auf ihr perfektes Leben. Doch Hillel und Woody sind seine besten Freunde, zu dritt sind sie unschlagbar, zu dritt schwärmen sie für das Nachbarsmädchen Alexandra - bis ihre heile Welt eines Tages für immer zerbricht. Acht Jahre danach beschließt Marcus, inzwischen längst berühmter Schriftsteller, dass es Zeit ist, die Geschichte der Baltimores aufzuschreiben. Aber das Leben ist komplizierter als geahnt, und die „Wahrheit” über ihre Familie scheint viele Gesichter zu haben. Die Geschichte der Baltimores ist Joël Dickers zweiter ins Deutsche übersetzte Roman. Eine rasante, so klassische wie abgründige Geschichte über Erfolg und Niedergang, über Loyalität und tragische Missverständnisse. Dieses Buch sowie das Hörbuch und weitere Neuerscheinungen finden Sie in der Gemeindebücherei und auf unserer Internetseite http:// webopac.winbiap.net/schondorf eBooks, eAudios und eMagazine zum Ausleihen bei www.emedienbayern.de Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Ihr Bücherei-Team Christiane Ernst und Simone Nölke Wir bitten alle Schondorfer um Mithilfe: Fotos: Piper Verlag Waltraud Kamm-Willy setzt sich für den Lebensraum der Gebäudebrüter in Schondorf ein zum Menschen angewiesen. Sie nisten an Hausfassaden, in Schuppen, unter Dachgiebeln. Fassadenanstrich, Maßnahmen zur Wärmeisolierung – immer dann wenn die Haussubstanz aus Sicht des Menschen verbessert wird, sind Brutplätze in Gefahr. Was hat das für Konsequenzen? Da die Vögel standorttreu sind, verlieren sie mit jedem abgeschlagenen oder versiegelten Nest eine Brutgeneration. Das müsste nicht sein! Hausund Nistpflege gehen gut zusammen. Vieles geschieht sicher aus Unkenntnis. Wie werden Sie darauf reagieren? Informieren – Bestände kartieren – Nistkästen anbringen. Dafür gehen wir zu den Kindern, in die Schulen und klopfen an die Türen der Schondorfer. Alle können helfen, den Lebensraum Schondorf für diese Tiere attraktiv zu machen, indem sie uns Rückmeldung geben. (siehe Kasten S.11) Was soll in Schondorf geschehen, bis die ersten Schwalben den nächsten Sommer ankündigen? Unser Ziel ist es, 100 Nistkästen zu platzieren. Dafür sind neue Standorte ebenso willkommen wie alte, von denen Nester entfernt wurden. Dank der finanziellen Unterstützung durch den Schondorfer Kreis konnten wir den Bau von Nistkästen für Mauersegler und Schwalben in Auftrag geben. Nun suchen wir Quartiere, an denen wir sie aufhängen können. Braucht man ornithologische Kenntnisse, um die Kästen an geeigneten Plätzen aufzuhängen? Es gilt, ein paar Regeln zu beachten, etwa: Schwalben lieben es, in Kolonien zu brüten; Mauersegler brauchen eine Einflugschneise von etwa zwei Metern; Fledermäuse bewohnen gerne mehrere Häuser. Fachleute vom Landesbund für Vogelschutz werden die Aktion begleiten, da sind wir auf der sicheren Seite. Welchen Wunsch wollen Sie noch an die Leser richten? Im Flyer des Arbeitskreises ‚AmmerseeMücken’ heißt es „Wir brauchen kein Geld – wir suchen Eure Herzen“. Helfen Sie mit, dass Schondorf stetig steigende Einwohnerzahlen verzeichnet! Foto: Waltraud Kamm-Willy Sinkende Einwohnerzahl auch in Schondorf Für die Kartierung des Ist-Zustandes brauchen wir Ihre Beobachtung: Wo haben in diesem Sommer Mauersegler und Schwalben gebrütet? Wo ist ein Altbestand an Nestern verschwunden? Wo wurden Fledermäuse gesichtet? Wer beteiligt sich an der Aktion „100 Kästen für Untermieter”? Bitte melden bei Waltraud Kamm-Willy: Tel. 998 040 (siehe dazu das nebenstehende Interview) as Dorf des KORF ist schon lange keines mehr. Es heißt nur so. Er kennt es ziemlich gut. Neulich hatte er Gelegenheit, gemütlich im Fond eines großen Autos sein ganzes Dorf abzufahren. Er war ein Guide. KORF war zu Fuß auf dem Weg zur Post aus diesem Auto heraus nach dem Gartenweg gefragt worden. Den haben wir nicht, wusste KORF genau. Der Autolenker war ein Schriftdeutscher. Er ließ KORF hinten einsteigen, damit zusammen gesucht werden konnte. Gartenallee, Gärtnergasse, Gärtnereiboulevard, Gartenchaussee, Gärtnerinnenstraße, Kirchengarten, Gartenstraße, Gärtnereiweg, Klostergarten; wenn der Straßenname nicht stimmt, kann dann das Navigationsgerät auch nichts ausrichten? Der Schriftdeutsche hatte eine Beifahrerin, die ihre Augen auch offen hielt. Allen dreien gefiel die kleine Ortskunde gut. Die beiden sahen, dass KORF in einem einzigen großen Garten wohnt. Schön wär's, dachte er. KORF sieht immer wieder öffentliche Ecken und Zonen, die ungepflegt sind. Er könnte natürlich Hand anlegen, wegen Gemeinsinn oder so. Er hat nur leider überhaupt zu wenig Zeit. Das Herumfahren mit dem schicken Auto, den Gartenweg suchen, das gefiel ihm. Er zeigte dem Auto auch gleich die diversen Badestellen seiner Mitbürger. Er tat so, als suche er den Gartenweg, und machte sich so seine Gedanken über die Ursprünge der Straßennamen. Die mit dem Wort „Garten” machte den gewählten Gemeindevätern und - müttern einst die Straßennamenvergabe nicht leicht. Oder sie machten es sich leicht. Das große Auto mit den drei Suchern landete dann ganz im Westen von Schondorf, wo freie Sicht nach allen Seiten ist, und der Garten ein Acker mal war. KORF ließ sich dort absetzen und stromerte zu Fuß noch ein wenig durch den großen Garten. Die Buchstaben auf dem Nummernschild hießen WST, wo man das beste Deutsch spricht. Gartengrüße von Eurem KORF Herbst 2016 – BUCHTIPP 11 Wohnung oder Zimmer gesucht Schondorfer Federn Ilse Baumgarten Liebe Schondorfer, A Stefanie Will Alles auf Null und noch einmal von vorne, Twentysix, 2016 Carmen Rohrbach Die Neugier ist mein Kompass, Malik, 2016 seit März 2014 leben bei uns in Schondorf Flüchtlinge. Die ersten waren zwei Familien aus Nigeria. Nach und nach sind Menschen aus Syrien, Afghanistan und Eritrea hinzugekommen. Von den momentan insgesamt 44 Personen verfügen 20 bereits über einen dreijährigen Aufenthaltstitel. Anerkannte Flüchtlinge müssen aus der Asylbewerberunterkunft ausziehen. Aktuell sind neun Eritreer auf Wohnungssuche, einer hat bereits ein Zimmer gefunden. Sie alle besuchen einen Deutschkurs, einige arbeiten zusätzlich im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung (Debesay ist in einer Restaurantküche tätig, Adhanom ebenso, Abrahale macht Stallarbeit in Achselschwang und Merhawi unterstützt Frau Königl auf dem Gemeindefriedhof ). Sie sind freundlich und hilfsbereit und haben sich inzwischen bei uns in Schondorf schon recht gut integriert. Gesucht wird jede Art von Wohnung. Auch nur ein Zimmer mit Bad- und Küchenbenutzung ist möglich. Die Ulli Olvedi Die Yogini, Arkana, 2016 Neue Slipanlage spart im Notfall wertvolle Minuten Stefan Gerum M anch ein Anwohner oder Frühaufsteher mag sich am Morgen des 24. September über das rege Treiben in der Seestraße und die Rettungsschwimmer im Neoprenanzug wohl gewundert haben. Grund hierfür war kein Einsatz, sondern ein Arbeitsdienst der ehrenamtlichen Helfer. Der im Jahr 2015 errichtete und 45 Meter lange Steg, welcher sich in der diesjährigen Wachsaison bereits bestens bewährt hat, wurde um eine Slipanlage erweitert. Diese ist fast genauso lang wie der Steg und ermöglicht auch bei Niedrigwasser den schnellen und einfachen Einsatz des Motorrettungsbootes. Mithilfe eines Autokrans wurden die einzelnen Gleismodule über das Hüttendach manövriert und dann von den Wasserwachtlern im See in Empfang genommen, ausgerichtet und verschraubt. Als am frühen Nachmittag alle Schienen fest verbunden waren, folgte die erste Probefahrt mit dem Trailer samt Rettungsboot. Herbst 2016 – SCHONDORFER FEDERN 12 Das Ergebnis: Dank der neuen Schienenanlage werden die Schondorfer Wasserretter künftig noch schneller helfen können – auch wenn der See wenig Wasser führt. jungen Männer aus Eritrea helfen auch gern im Garten. Die Mietzahlung ist gesichert, da sie vom Jobcenter übernommen wird. Das Gleiche gilt für eine evtl. Kaution, die das Jobcenter als Darlehen vorstreckt. Eine gute Möglichkeit bietet auch das Projekt WOHNEN FÜR HILFE, das von Caritas und Landratsamt getragen wird: Viele – meist ältere Menschen – haben zu Hause leerstehenden Wohnraum, könnten aber jemanden brauchen, der ihnen im Garten oder beim Putzen hilft, den Hund ausführt oder im Winter Schnee schippt. Als Richtwert gilt 1m2 = 1 Stunde im Monat. Nebenkosten gehen extra. Wir können Ihnen versichern, dass der Schondorfer Helferkreis die Flüchtlinge – auch nach dem Auszug aus der Asylbewerberunterkunft – weiterhin unterstützt und begleitet. Für Fragen jeglicher Art stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Herzliche Grüße Asyl-Helferkreis Schondorf Hunde an die Leine! Alexander Herrmann Hundebesitzer, im Englischen Garten in München gab Liebe es einmal recht drastische Schilder mit der Überschrift: Foto: Wasserwacht lles war gut gelaufen, der Maibaum war nicht geklaut, das Aufstellen erfolgreich abgeschlossen worden. Mein Blick trudelte von einem Zunftschild zum nächsten; sie ließen sich leicht entziffern. Zu meiner Verwunderung entdeckte ich keine Feder*! So begab ich mich auf die Suche nach Schondorfer Federn und wurde fündig. Autorinnen und Autoren, eine Übersetzerin, ein Verleger – so viele Namen sind es gar nicht, aber sie repräsentieren doch ein breites Spektrum der Buchwelt: Sachbücher, Romane, Lyrik. Bemerkenswert auch die weibliche Stärke. Gleich drei Frauen sind in diesem Bücherherbst mit Neuerscheinungen am Markt: Ulli Olvedi, von Holzhausen nach Schondorf gezogen, hat erst kürzlich in der Uttinger Buchhandlung am Dorfbrunnen aus Die Yogini gelesen; Carmen Rohrbach weckt mit Die Neugier ist mein Kompass sowohl Reise- wie Leselust; Stefanie Will (nein, es ist nicht die Ärztin) hat ein lebensbejahendes, mutmachendes Buch über die Gesundung nach einem Schlaganfall geschrieben, Alles auf Null und noch einmal von vorne. Ich frage mich: Sind da vielleicht noch mehr ‚Schondorfer Federn’? Was, ausgehend von der Lust am geschriebenen Wort, könnte sich entwickeln? Möglicherweise ein Beitrag zu den 1. Kreiskulturtagen? Rufen Sie mich an (Tel. 99 84 19) oder kommen Sie am Dienstag, 15.11. um 19:30 direkt ins Panini. * Sicher, wir Schreibenden sind weder Zunft noch Gewerbe, doch ein Handwerk üben wir allemal aus, und zum Charakter des Ortes tragen wir auch bei – zugegeben, weniger sichtbar als das Töpfern in Dießen oder die Malerei in Utting. Autorin: Ilse Baumgarten, eine ‚Schondorfer Feder’, die gemeinsam mit ihrer Partnerin Jutta Beuke zum biografischen und kreativen Schreiben in die ‚SchreibRäume’ einlädt. „Auch dein Hund wildert!“ Zu sehen war ein Hund, der ein Reh an der Kehle gepackt hatte. Der Zeichner hatte die Todesangst des Tieres sehr gut getroffen, und mir als kleinem Buben hat der Hund damals großen Respekt eingeflößt. Nun leben wir auf dem Land und nicht in der Stadt, und unsere Spazierwege grenzen direkt an die Wälder oder führen sogar durch sie hindurch. Erst vor wenigen Wochen hatten wir den Tod eines Rehes zu beklagen, das von zwei freilaufenden Hunden erst gehetzt und dann totgebissen wurde. Von Unfällen, die im Ort von freilaufenden Hunden verursacht werden, möchte ich hier gar nicht reden. Ich bitte Sie also, Ihren Hund im Dorf, aber auch in Waldnähe an die Leine zu nehmen. Allen Hundebesitzern, die das sowieso schon machen, danke ich hiermit im Namen unserer Bürger und natürlich auch im Namen der Wildtiere. Herbst 2016 – ASYL 13 Helga Gall (Tel. 1536, [email protected]) Gudrun Eicke-Metzger (Tel. 8938, [email protected]) Christiane v. Bechtolsheim (Tel. 8627, [email protected]) Integrationsbeauftragte*r Die Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Schondorf hat in ihrer Sommersitzung die Einstellung eines/einer Integrationsbeauftragten beschlossen. Die Stelle wird ab dem 01. Januar 2017 besetzt. Geholfen werden soll nicht nur anerkannten Flüchtlingen, sondern auch allen anderen Menschen, die mit Flüchtlingen und deren Integration zu tun haben. Dabei soll eine enge Vernetzung mit den weiteren Integrationsbeauftragten des Landkreises stattfinden. Alexander Herrmann S eit dem 12.10.2016 ist es klar – Schondorf wird ein leistungsstarkes Glasfaser-Netz bekommen. Der Weg dahin war steinig und steil, doch zu guter Letzt hat sich die Anstrengung gelohnt. kommt. Vereinzelt wird noch dieses Jahr, je nach Witterung, mit den Vorbereitungen für die Verlegearbeiten begonnen. Ein wichtiger Termin ist die Aufstellung des POP am 19. Januar 2017. Unseren Meilenstein wollen wir auch ein wenig feiern, und Sie sind herzlich dazu eingeladen. Im Frühjahr 2017 geht es dann richtig los mit der Installation des Netzes und der Hausanschlüsse. Straße für Straße wird dann in Schondorf das „Licht“ angehen. Der Glasfaser Info-Laden an der Landsberger Straße 3 wird übrigens auch während der Bauarbeiten geöffnet sein. Sollten Sie also noch Fragen zur Installation oder zu Ihrem Vertrag haben, finden Sie dort einen Ansprechpartner. Wie geht es nun weiter? Aktuell laufen die Gespräche über den sogenannten POP, das steht für Point of Presence. Dort wird später die Schaltzentrale für das Netz installiert werden. In der nächsten Woche beginnt die Deutsche Glasfaser mit den Vor-Ort-Terminen bei den Vertragspartnern. Hierbei wird geklärt, wie die Faser ins Haus und in die Wohnung Impressum Einhorn, Zeitschrift für die Gemeinde Schondorf am Ammersee Die Schondorfer Gemeindezeitung Einhorn erscheint vierteljährlich und wird an alle erreichbaren Schondorfer Haushalte kostenlos verteilt. Herausgeber: Gemeinde Schondorf am Ammersee, Rathausplatz 1, 86938 Schondorf, vertreten durch: Alexander Herrmann, Erster Bürgermeister Druck: Linus Wittich KG Peter-Henlein-Straße 1, 91301 Forchheim alte Haus steht noch. Damit die schönen alten Hausnamen nicht gänzlich in Vergessenheit geraten, wollen wir zusammen mit den Hausbesitzern eine Aktion ins Leben rufen und Emaille-Schilder mit den Namen und den wichtigsten Hausdaten an den Häusern anbringen. Wenn Sie Interesse an der Teilnahme haben oder ein solches Schild sponsern wollen, melden Sie sich bitte im Rathaus. Ein Schild (30 cm x 20 cm) kostet ca. 50 €. Verantwortlich: Für den amtlichen Teil: Der Erste Bürgermeister der Gemeinde Schondorf, Alexander Herrmann Für den redaktionellen I nhalt: Das Redaktionsteam Einhorn, Christiane v. Bechtolsheim, Dr. Susanne Lücke-David, Alexander Herrmann, Layout & Satz: Birgit Roloff Rathausplatz 1, 86938 Schondorf [email protected] Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für nicht gelieferte Zeitungen infolge höherer Gewalt oder anderer Ereignisse kann kein Ersatz gefordert w erden. Weitergehende Ansprüche, insbesondere auf Schadenersatz, sind ausdrücklich ausgeschlossen. Dezember chusterbeni, beim Mones, beim Bandlmann, beim Bot, beim Broslbauer, beim Kramer … Alle diese Namen bezeichnen Häuser in Schondorf, sind also alte Hausnamen. Nur wenige Schondorfer kennen sie, und kaum einer benutzt sie noch. Sie wurden abgelöst von Adressen, bei denen ein Haus nur noch eine Nummer hat. Viele der Häuser, die einst diese Namen getragen haben, existieren nicht mehr. Aber das eine oder andere Mi 02.11. 19.30 Gemeinde Schondorf Gemeinderatssitzung, davor Rathaus Sitzungssaal b. Bedarf Bürgersprechstunde Fr04.11. 20.00 Heimat- und Volkstrachtenverein D‘Kirchseer Vereinsabend Vereinsheim Gartenäcker 21 So06.11. 12.00 18.00 Studio Rose Künstlerfilm-Matinee Literatur am Abend Bahnhofstraße 35 Feuerwehr Schondorf Monatsübung West-Shore-Linedancer Ammersee Übungsabend Feuerwehr Schondorf Jugendübung Gestalt-Archiv Der Flotte Faden: Lockere Runde mit Stricken, Häkeln, Sticken, Nähen, Spinnen. Kosten: 2 € Landsberger Str. 19 TSV Schondorf Skibasar Sporthalle Schondorf West-Shore-Linedancer Ammersee Übungsabend Gasthof Drexl, Landsberger Str. 58 Feuerwehr Schondorf Jugendübung Mo 07.11. Mo 07.11. Di 08.11. Do 10.11. Sa 12.11. Mo 14.11./21.11 Die alten Namen nicht vergessen S Veranstaltungen November – Dezember 2016 ab 18.00 10.00 - 12.00 ab 18.00 Di 22.11. Mi 23.11. 19.30 Gemeinde Schondorf Gemeineratssitzung, b. Bedarf Bürgersprechtunde Rathaus Sitzungssaal Sa 26.11. ab 09.00 TSV Schondorf Altpapiersammlung im Ortsbereich So 27.11. TSV Schondorf Nikolausturnen Sporthalle Schondorf So 27.11. 12.00 18.00 Studio Rose Künstlerfilm-Matinee Literatur am Abend Bahnhofstraße 35 Mo 28.11. ab 18.00 West-Shore-Linedancer Übungsabend Gasthof Drexl, Landsberger Str. 58 Mo 05.12. Feuerwehr Schondorf Monatsübung Mo 05.12. West-Shore-Linedancer Ammerse Übungsabend Di 06.12. Feuerwehr Schondorf Jugendübung Do 08.12. 10.00 - 12.00 Gestalt-Archiv Der Flotte Faden: Lockere Runde mit Stricken, Häkeln, Sticken, Nähen, Spinnen. Kosten: 2 € Landsberger Str. 19 Fr 09.12. 18.00 Heimat- und Volkstrachtenverein D‘Kirchseer Nikolausfeier Vereinsheim Gartenäcker 21 Sa/So 10./11.12. 14.00 - 20.00 Leonhard Seyser Tel: 8617 Christkindlmarkt Wilhelm-Leibl-Platz Mo 12.12. ab 18.00 West-Shore-Linedancer Ammersee Übungsabend Gasthof Drexl, Landsberger Str. 58 Mi 14.12. 19.30 Gemeinde Schondorf Gemeinderatssitzung, b. Bedarf Bürgersprechstunde Rathaus Sitzungssaal Mo 19.12. ab 18.00 West-Shore-Linedancer Ammersee Übungsabend Gasthof Drexl, Landsberger Str. 58 Di 20.12. Feuerwehr Schondorf Jugendübung Sa 24.12. 22.30 Kath. Pfarrgemeinde Kirchenchor Schondorf Christmette Weihnachtslieder und -gesänge Hl.-Kreuz-Kirche Mo 26.12. 10.00 Kath. Pfarrgemeinde Kirchenchor Schondorf Festgottesdienst zum 2. Weihnachtsfeiertag Hl.-Kreuz-Kirche Schützengesellschaft DIANA Jahresausklang der Böllerschützen ab 18.00 Sa31.12. 17.00 Herbst 2016 – PANORAMA 14 Gasthof Drexl, Landsberger Str. 58 Herbst 2016 – VERANSTALTUNGEN 15 Gasthof Drexl, Landsberger Str. 58 Weitere Termine entnehmen Sie bitte der Homepage der Gemeinde Schondorf am Ammersee (www.schondorf.de) Glasfaser – Breitband: Es kann losgehen! November © LBV-Archiv Die Schwalben Die Schwalben halten zwitschernd hoch auf dem Turme Rat; die Älteste spricht bedenklich: „Der Herbst hat sich genaht. Schon färben sich die Blätter, die Felder werden leer; bald tanzt kein einzig Mücklein im Strahl der Sonne mehr. Seid ihr zur Reise fertig?” Die Alten zwitschern: „Ja!” Die Jungen fragen lustig: „Wohin?” - „Nach Afrika!” Nun schwirrt es durch die Lüfte, verlassen ist das Nest; doch alle hält die Liebe an ihrer Heimat fest. Wohl ist's viel hundert Meilen von hier bis Afrika; doch, kommt der Sommer wieder, sind auch die Schwalben da. Julius Sturm (1816-1896)
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