betrieb - Bergische Museumsbahnen eV

Bergische Museumsbahnen e.V.
Wuppertal
Elektrische Straßenbahn Kohlfurth – Cronenberg
Deutschlands
Deutschlands
kleinster
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StraßenbahnStraßenbahnbetrieb
betrieb
Geschichte
Geschichte
»er-fahrbar«
»er-fahrbar«
machen
machen
D
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er öffentliche Nahverkehr
boomt. Eine moderne
Region kann auf moderne
Nahverkehrssysteme nicht verzichten. So denkt man jetzt und
so dachte man auch vor über
hundert Jahren.
Die Anfänge: Bauzug der Wermelskirchen-Burger Eisenbahn
an der (späteren) Haltestelle Remscheid-Talsperre, 1889.
ENDE DES 19. JAHRHUNDERTS bemüh-
auf den Höhen erforderte den
ten sich viele Städte darum, einen
Bau von meterspurigen Eisen-
leistungsfähigen Nahverkehr
bahnen. Die erste Bahn dieser
aufzubauen, um mit der immer
Art dampfte 1890 von Wermels-
schnellebigeren Zeit Schritt zu hal-
kirchen nach Burg.
ten. Oft gingen Wachstum und
optimierte (Nah-) Verkehrswege
Ihr folgten so namhafte Straßen-
Hand in Hand. Ein Musterbeispiel
bahnbetriebe wie die Elektrische
hierfür liefert uns die Geschichte
Straßenbahn Barmen-Elberfeld,
des Bergischen Landes.
die Solinger Kreisbahn, die
Barmer Bergbahn AG, die
DIE ERSCHLIESSUNG der Industrie-
Bergischen Kleinbahnen und so
betriebe in den engen Tälern und
weiter...
Haltestelle Kohlfurther Brücke im Jahr 1969, kurz vor Stilllegung der Linie 5 (W-Elberfeld – Solingen). Im Hintergrund
ist das Ausweichgleis zu sehen, „Keimzelle“ des heutigen
Betriebshofes (rechts). Hier haben sich einige – größtenteils
betriebsbereite – Fahrzeuge aufgestellt.
D
och die rasante Entwicklung
des Autoverkehrs in den
50er und 60er Jahren verdrängte
dieses zuverlässige Verkehrsmittel
mehr und mehr – die Straßenbahn war aus der Sicht vieler
„unmodern“ geworden.
DIESE ENTWICKLUNG führte 1970 zur
Stilllegung der letzten meterspurigen Straßenbahnlinie 25
zwischen Dönberg und Elberfeld
und schließlich zur Einstellung
des restlichen normalspurigen
Straßenbahnnetzes in Wuppertal
Bilder vom Stillegungstag der Linie 5, dem 3. Mai 1969.
Zahlreiche Bürger nahmen Abschied von „ihrer 5“. Aber der
Ersatz steht bereits parat: Der Dieselbus…
Der Straßenbahnwagen ist übrigens Teil unserer Sammlung.
im Mai 1987. Frühzeitig erkannten begeisterte Straßenbahn- und
Heimatfreunde diese Entwicklung
und bemühten sich – seit 1969 in
den „Bergischen Museumsbahnen e. V.“ vereint – dieses
wichtige Stück Technik- und
Heimatgeschichte zu erhalten.
DAS TEILSTÜCK der ehemaligen
Wuppertaler Straßenbahnlinie 5
(Dönberg – Elberfeld Bf. – Cronenberg – Solingen-Mühlenhof)
zwischen Cronenberg-Lenzhaus
und Kohlfurther Brücke konnte
nach zähem Ringen als Museumsbahn erhalten werden. Sie
wird von ehrenamtlichen
Straßenbahnern unterhalten
und betrieben.
Gleichgesinnte sind jederzeit zur
Mitarbeit eingeladen – jede Hand
hilft mit.
Frontansicht der Fahrzeughalle in
Form einer ersten Konstruktionszeichnung. 1983 konnte der
Rohbau eingeweiht werden.
Zwei Bilder aus den Anfangstagen der Museumsbahn in der
Kohlfurth. Auf dem jetzigen Betriebshofgelände sind die
ersten Fahrzeuge abgestellt. Es sollte noch zehn Jahre
dauern, bis sie unter Dach stehen konnten – mit schlimmen
Folgen für die Substanz der Fahrzeuge.
Chronik
Chronik
1969
1973
Der Verein Bergische Museumsbahnen e.V. mit
Sitz in Wuppertal wird gegründet.
Der Verein kann nach langwierigen Verhandlungen das Grundstück an der Kohlfurther
Brücke und die dazugehörige Strecke pachten.
Die ersten Fahrzeuge werden auf dem Gelände unter freiem Himmel abgestellt. Das
Betriebshofgelände umfaßt zum damaligen
Zeitpunkt zwei Streckengleise und ein Abstellgleis.
In den Folgejahren wird schrittweise die
Streckenausrüstung (Gleise, Fahrleitungsanlage, Wasserführungen usw.) instandgesetzt. So werden beispielsweise zahlreiche
neue Fahrleitungsmasten aufgestellt, ca. sechs
Kilometer neuer Kupferfahrdraht installiert und
mehrere hundert Meter neues Gleis verlegt.
Parallel zu den Arbeiten an der Strecke wird
auf dem Betriebshofgelände Kohlfurth damit
begonnen, eine Fahrzeughalle (Werkstatt-,
Abstell- und Ausstellungshalle) zu errichten.
1983
Die Fahrzeughalle ist im Rohbau fertiggestellt.
Die Exponate der Sammlung haben nach ca.
zehn Jahren Aufenthalt unter freiem Himmel –
der den Fahrzeugen übel zusetzte –
ein Dach über dem Kopf.
Chronik
Chronik
1989
Die betriebseigene und ebenfalls in Eigenleistung erbaute Gleichrichterstation „Am
Schütt“ nimmt ihren Betrieb auf. Sie versorgt
die Straßenbahn mit 650 Volt Gleichstrom.
Die „Kraftzentrale“ der Museumsbahn: Das Unterwerk.
1992
Ein erstes Ziel ist erreicht: Die Aufnahme des
öffentlichen Personenverkehrs auf einem ersten Teilstück zwischen Kohlfurth und der Haltestelle Friedrichshammer. Der damalige Ministerpräsident Johannes Rau stellt symbolisch aus
diesem Anlaß persönlich die Weiche. Zur
Verfügung stehen die Triebwagen 105 (Baujahr
1927, ehem. Bergische Kleinbahnen bzw.
Wuppertaler Stadtwerke AG) und 337 (Baujahr
1957, ehem. Hagener Straßenbahn AG).
1993
1995
Der Teilabschnitt Friedrichshammer –
Kaltenbach wird in Betrieb genommen.
Die vorerst letzte Streckenverlängerung von
Kaltenbach nach Greuel sowie der neue
Museumstriebwagen 275 der BochumGelsenkirchener Straßenbahnen (Baujahr
1957) werden in Betrieb genommen.
Chronik
Chronik
1998
Eine stolze Bilanz: Bei nur ca. 80 Öffnungstagen pro Jahr besuchen insgesamt 27.000
Menschen das Straßenbahnmuseum an der
Kohlfurther Brücke. 15.000 davon fahren mit
einer der Straßenbahnen. Damit rangiert das
Museum hinter dem Von-der-Heydt-Museum
auf Platz 2 der meistbesuchten Museen
Wuppertals.
1999
Der Triebwagen 107 (Baujahr 1936), ehemals
beheimatet auf den Rheinbahn-Linien
zwischen Benrath, Solingen-Ohligs und
Vohwinkel, wird unter Anwesenheit hochrangiger Kommunalpolitker der ehemaligen
Anliegergemeinden und Vertretern der Industrie als viertes Fahrzeug für den Personenverkehr in Betrieb genommen.
Triebwagen 107 der
Düsseldorfer Rheinbahn,
Baujahr 1936 ging 1999
als vierter Museumswagen
in Betrieb.