Stern Magazin für Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter 02/2015 Schutzgebühr 4,00€ Ein herzliches Willkommen nach Brno! ■ Neues Labor im Heiligenstädter Technikum eröffnet ■ Viel beachtete Messeauftritte in USA, Indien und China ■ Patenschaften erleichtern Newcomern den Start Editorial Aus dem Inhalt Liebe Leserin, lieber Leser, seit März gehören wir in Brno zur Henschel-Gruppe. Für uns war es ein wichtiger Schritt, der viele Veränderungen gebracht hat. Vor allem Chancen, die es zu nutzen gilt! Als neuer Auslandsstandort stärken wir die Internationalisierung, die Henschel immer mehr prägt. In Deutschland und China sind wir ebenso zuhause wie in den USA und Tschechien – wir sind global unterwegs. Angesichts meiner langjährigen beruflichen Erfahrung erwarte ich, dass der Trend zunehmen wird. Als gebürtiger Belgier habe ich mich bereits früh international orientiert. Mein Weg führte mich unter anderem nach Frankreich, Rumänien, China, Amerika und Tschechien. Um im multikulturellen Umfeld Erfolg zu haben, kommt es entscheidend darauf an, Empathie zu zeigen. Es gilt, sich auf die Menschen einzustellen, ihre Werte zu verstehen und Kreativität zu fördern. So kann sich Enthusiasmus entwickeln. Werden diese Aspekte mit großer Fachkompetenz untermauert, so ist die Erfolgsstory perfekt. Insofern haben wir als Henschel-Gruppe Grund, optimistisch in die Zukunft durchzustarten. Ihnen wünsche ich gute Informationen bei der Lektüre unseres Magazins, Ihr Rudy Thoma, Geschäftsführer Henschel Tschechien 02 Henschel Tschechien-Chef Rudy Thoma zur Internationalisierung unserer Gruppe 02 Wie sich Paten tatkräftig um unsere neuen Belegschaftsmitglieder kümmern 03 Heiligenstadt: Im Juni nahm das neue Labor im Technikum seinen Betrieb auf 04 Warum Henschel in Tschechien wertvolle neue Kompetenzen hinzugewonnen hat 06 Rudy Thoma: „Wir bringen umfangreiche Erfahrungen im Getriebebau mit!“ 07 Wie wir uns bei den Messen ChinaPlas, NPE und Plast India präsentiert haben 08 Langjährige Belegschaftsmitglieder feiern ihre Betriebsjubiläen 08 Impressum des Henschel-Sterns: Wer macht was in dieser Publikation Damit der Start im neuen Job gelingt Patenschaften erleichtern Newcomern seit Mai 2015 den Einstieg Tritt eine neue Mitarbeiterin oder ein neuer Mitarbeiter ins Unternehmen ein, so gilt es zunächst, sich zu orientieren. Neben fachlichen Fragen tauchen mitunter eine Vielzahl an Aspekten auf, die eher unspektakulär erscheinen, jedoch durchaus praktische Bedeutung haben. Wer informiert bei Themen zum Arbeits- und Umweltschutz? Wer beantwortet Fragen zum Computer und der Verwendung der Programme? Wo ist die Kantine zu finden? Wo befindet sich der Werksarzt? Solche und ähnliche Dinge beschäftigen Newcomer. Um neuen Kräften den Einstieg in die Henschel-Gruppe zu erleichtern, setzt unser Haus auf Patenschaften. Ein Routinier oder eine erfahrene Kollegin tritt an die Seite des oder der Neuen. Erste Erfahrungen mit dem seit Mai praktizierten Modell zeigen, dass beide Seiten profitieren, neue wie erprobte Kräfte. Wichtig dabei: Der Newcomer erhält keinen Paten aus seiner eigenen Abteilung, 2 2/2015 Henschel Stern sondern aus einem anderen Bereich des Unternehmens. „Damit erweitert sich automatisch das Blickfeld und man entwickelt mehr Verständnis für andere Aufgaben“, betont Ruth Henke. Als Geschäftsführerin der HENKE Property verantwortet sie alle markenrelevanten Aspekte im Unternehmen. Sie setzt sich für dieses Thema ein, da verschiedene Gespräche im Hause den Bedarf signalisierten. Die Paten nehmen ihre Aufgabe mit viel Engagement wahr. Sofern gewünscht, geben sie Wissen, Erfahrungen und Einschätzungen weiter und helfen bei praktischen Fragen. Über drei bis sechs Monate begleitet der Pate den Neuling. Diese Phase erstreckt sich maximal bis zum Abschluss der Einarbeitungs- bzw. Probezeit. Die Bereitschaft als Patin oder Pate zur Verfügung zu stehen, ist ein Zeichen außergewöhnlichen Engagements, bedankt sich Matthias Henke bei den betreffenden Kollegen. Technische Kompetenz Eine ganz neue Ära beginnt Leistungsfähiges Labor in Heiligenstadt Ende Juni in Betrieb genommen Ende Juni fiel der Startschuss für den Probebetrieb des neuen Technikums der Henschel ExtruTec am Standort Heiligenstadt. Damit fanden die intensiven Vorbereitungen ihren Abschluss. In regelmäßigen Planungsgesprächen hatte das Team um Stefan Henke, Stefan Knieling und Matthias König die Grundlagen geschaffen, um das wichtige Projekt der Henschel ExtruTec in die Tat umzusetzen. Kunden erwarten praxisnahe Versuche Nach der Präsentation der Schmelzepumpe Xtreamor als Weltneuheit auf der K-Messe 2013 in Düsseldorf und der NPE 2015 in Orlando hatten potenzielle Kunden großes Interesse gezeigt. Die vielfältigen Vorzüge der neuen Technologie überzeugten in der Theorie die Experten der Kunststoffbranche aus dem Stand. Doch: Allem Vertrauen in die Pluspunkte des Maschinenkonzepts zum Trotz, ist es vor der Auftragsvergabe notwendig, in praxisnahen Versuchen die Stärken unter Beweis zu stellen. „Diese Tendenz war in vielen unserer Kundengespräche deutlich geworden“, blickt Knieling zurück. Um die zentralen Vorteile des Xtreamors, eine hohe Ausstoßleistung, die signifikant bessere Produktqualität und den niedrigen Energieverbrauch so realitätsnah wie möglich abzubilden, war die passende Auswahl des Equipments für das Technikum wichtig. Vor diesem Hintergrund fiel die Entscheidung zugunsten einer eher groß dimensionierten Compoundier-Anlage. Der Doppelschneckenextruder DEC 72 – MTS 42L/D der Firma Feddem bereitet die Kunststoffe über diverse Zuführeinrichtungen von Schenck Process, Entgasungen und Side Feeder auf. Daran schließt sich unser Xtreamor HMP 2-100 an. High Tech aus dem Haus Leica Die Unterwassergranulierung übernimmt eine EUP 600 von Econ, die mit einem Granulatklassierer der Trendelkamp Technologie verbunden ist. Eine GWK- Die zentralen Vorteile der Schmelzepumpe Xtreamor, eine hohe Ausstoßleistung, die signifikant bessere Produktqualität und den niedrigen Energieverbrauch, soll das neue Labor so realitätsnah wie möglich abbilden. Foto: Henschel ExtruTec Anlage bereitet das Prozesswasser auf und kühlt es auf die notwendige Temperatur ab. Dabei ist sie so dimensioniert, dass auch ein Produktionsbetrieb über mehrere Tage simuliert werden kann. Um die Produktqualität nachzuweisen, verfügt das Labor über neueste Technik. Die Proben durchlaufen ein LeicaRotationsmikrotom und werden über das Durchlichtmikroskop DM 2700 des gleichen Herstellers begutachtet, das mit einer hoch auflösenden Digitalkamera und einem Computer zur Dokumentation der Ergebnisse ausgerüstet ist. Begleitende Untersuchungen ergänzen die optischen Prüfverfahren im Veraschungsofen; zum Einsatz kommen neben einer Schüttdichtemessung, eine spezielle Analysewaage, eine Feuchtebestimmung und ein Schmelzeindex-Prüfgerät MeltFlow. „Ergänzende Ausrüstungen wie Büroausstattung, Flurförderzeuge, eine Strahlkabine, Werkzeuge und Messmittel runden die Investition in unser derzeit innovativstes Produkt ab“, fasst Stefan Henke zusammen. Eigene Steuerung als Kernkompetenz Die Steuerung des Xtreamors soll in Eigenregie entwickelt werden. „Das Know-how in der Prozesstechnologie wird seinen Ausdruck in der Steuerungslogik unserer Schmelzepumpe unterstreichen“, macht Matthias König deutlich. „Mit der Einstellung eines Experten für eine derartige Steuerungstechnik verstärken wir das Team der ExtruTec“, erläutert Matthias Henke. Die Verfahrenstechnologie jedes einzelnen Kunden soll damit individuell abgebildet und in dessen Anlagenkonzept eingebunden werden. Stefan Knieling kündigt an: „Nach Abschluss des Probebetriebs wollen wir ein anspruchsvolles Versuchsprogramm für unsere Kunden absolvieren und freuen uns auf neue Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit ihnen.“ Henschel Stern 2/2015 3 Neuer Unternehmensstandort So bleibt das Know-how im eigenen Haus Mit Henschel Tschechien hat unsere Gruppe wichtige Kompetenzen hinzugewonnen Bei dem weiteren Wachstum unserer Aktivitäten im internationalen Rahmen spielt die neue Tochtergesellschaft in Tschechien eine wichtige Rolle. Gerade als Engineering-Standort haben die dortigen Kollegen Gewichtiges in die Waagschale zu werfen. Das gilt für Aufgaben rund um die Konstruktion inklusive die FEM-Analyse, installiert, mit dem auch in Kassel gearbeitet wird. Darüber hinaus erwarb Henschel eine hochmoderne Software zur FEMBerechnung. Damit rangiert Brno technisch auf Topniveau. Bis dahin war unsere Gruppe nicht in der Lage gewesen, die FEM-Analyse im eigenen Haus vorzunehmen. Die FEM-Analyse. Fotos: Nico Savels die Dokumentation, die Projektierung und das Projekt-Management, um die sich in Brno ausgewiesene Experten kümmern. Ein virtuelles FEM-Netz spannen Betrachten wir dazu Guss. Er hält hohem Druck stand. Doch das Material kann reißen, wenn die Zugspannung zu groß wird. Je nach Gussart liegt die Streckgrenze niedriger oder höher. Wird sie überdehnt, fällt das Bauteil aus und es kommt teilweise zu gravierenden Schäden. Unser komplettes Produktprogramm lässt sich von Tschechien aus technologisch betreuen. Vorab definierte Entwicklungsprojekte werden vor Ort umgesetzt. Wurden in der Vergangenheit Bedarfsspitzen mit externen Ingenieurbüros abgedeckt, bleibt das Know-how nun im eigenen Haus. Gleiches Equipment auf Topniveau Seit März sind wir dort aktiv. Aktuell umfasst die von Rudy Thoma geleitete Mannschaft 13 Mitarbeiter – mehr dazu im Interview auf Seite 6. Das Büro in Brno verfügt über die gleiche CAD-Technik und arbeitet mit derselben Struktur wie ihr deutsches Pendant. Die IT-Spezialisten Ulrich Schneiders und Christina Becker haben identisches Equipment und Software 4 2/2015 Henschel Stern pretieren. Um den komplexen Prozess zu beherrschen, braucht ein Spezialist mindestens drei bis vier Jahre Erfahrung auf dem Feld. In den vergangenen beiden Jahren suchte unser Haus kompetente Fachkräfte am Arbeitsmarkt, die den skizzierten Prozess beherrschen. Der Erfolg ließ zu wünschen Aneta Stránská; Kalkulation, Ingenieurin Um das zu verhindern, legt man ein virtuelles Netz über das Teil. Dann rechnet man an jedem einzelnen Knoten des Netzes aus, wo die Zugspannung unter der vorher definierten Last im Vergleich zur Zugfestigkeit des ausgewählten Materials liegt und bestimmt so die wichtige Sicherheit gegen Brechen oder Reißen. Das leistet die FEM-Analyse. Dabei kommt es darauf an, richtig zu vernetzen, die passenden Lastannahmen zu treffen und die ermittelten Rechenergebnisse korrekt zu inter- übrig. Dann folgte der Schritt nach Tschechien – und brachte mit der Einstellung einer Ingenieurin und eines Ingenieurs die Lösung! Unser großes Plus liegt darin, dass das Know-how jetzt im Haus bleibt und die Leistung unter dem eigenen Dach erbracht wird. Konstruktionsbegleitend lassen sich nun die FEM-Analysen erstellen. Solid Edge-Daten via Email Da wir in Kassel wie in Brno die gleiche Hard- und Software-Architektur verwenden, gibt es keine technisch bedingten Kommunikationsprobleme. Die Solid Edge-Daten gehen als CAD-Kern per E-Mail nach Tschechien. Während in Brno die FEM-Analyse läuft, kann sich der Spezialist in Kassel bereits der Verzahnung, den Ritzelwellen, der Ölversorgung und weiteren Aufgaben zuwenden. Erhält er die Ergebnisse aus Brno, so Neuer Unternehmensstandort erkennt er, wo es Ansätze zur Optimierung gibt – wo die Wandstärke beispielsweise von 15 auf 12 Millimeter reduziert werden kann. Das wiederum bringt nicht nur Vorteile beim Gewicht des Getriebes, sondern auch bei den Herstellungskosten. „Diese Vorteile haben wir bislang nicht in dieser Ausprägung nutzen können“, unterstreicht Matthias Henke. Bei der Wahl des FEM-Systems gab es die Alternativen: MSC Patran/Nastran und FEMAP/NX Nastran. Bei letzterem handelt es sich um ein so genanntes Embedded System, das in der Solid Edge-Software enthalten ist. In einem über mehrere Wochen laufenden Test hat sich FEMAP/ NX Nastran als das für unsere Anforderungen optimale System herausgestellt. Darüber hinaus entstehen hier keine Formatierungsbrüche im Wechsel der Systeme und der Datentransfer läuft schneller. Externe Systeme hätten eine Konvertierung erforderlich gemacht. Darum haben wir uns für FEMAP/ NX Nastran entschieden. Exakte Dokumentation der Prozesse Fortan läuft auch die gesamte Dokumentation im eigenen Haus. Damit lässt sich weiteres eigenes Know-how aufbauen. Jiří Vlach Als so genannter Spin-Off kann das zusätzliche Wissen von den Bahngetrieben zum Beispiel auf die Extruder- und Sondergetriebe übertragen werden – und umgekehrt. Dieser große Vorteil lässt sich nur dann erreichen, wenn die Aktivitäten im eigenen Haus stattfinden. Kunden erwarten eine exakte Prozessbeschreibung. Großunternehmen a la Bombardier, Alstom, Siemens, Hitachi und Co. dokumentieren sämtliche Prozessschritte innerhalb der eigenen Fertigung – und fordern das auch von uns. Beispiele: Wie stellen wir ein Kegelrollenlager ein? Wie werden Verzahnungsspiele definiert und rückverfolgbar dokumentiert? Längst reicht es nicht mehr, dass dies Teil des Arbeitsplans ist. Das Ganze muss an jedem Arbeitsplatz dokumentiert und nachgewiesen werden. Wir gehen fortan noch einen Schritt weiter: Alle Arbeitsplätze werden mit Bildschirmen ausgestattet. „So wollen wir alle relevanten Daten an allen Arbeitsplätzen zur Verfügung stellen“, erklärt Michael Tum. Die Dokumentation soll ab jetzt gemeinsam zwischen den deutschen und tschechischen Spezialisten weiterentwickelt werden. Dazu fehlten zuvor die Ressourcen. Aleš Konečný Lückenloses Projektmanagement Neben der erwähnten Dokumentation erwartet der Kunde ein lückenloses Projektmanagement. Vom Start bis zum Finale wünscht er einen kompetenten Ansprechpartner, der ihn kontinuierlich betreut. Sogenannte Milestones-Pläne sind auszuarbeiten, in Steuerungsrunden gilt es, permanent über den aktuellen Fortgang zu informieren, damit Einkauf, Konstruktion, Fertigung, Montage und Service stets auf Höhe der Dinge sind. Auf unsere Herausforderungen bezogen, bedeutet das zum Beispiel, dass der Projektmanager fortlaufend über sämtliche Informationen für Aufträge wie Metro Los Angeles oder Riyadh verfügt – und diese entsprechend kommuniziert. Einen solchen Experten haben wir jetzt mit Aleš Konečný. Er gehört dem Team in Brno an und beschäftigt sich seit zehn Jahren mit dieser speziellen, hoch komplexen Aufgabe. Fazit: Der Eintritt der tschechischen Kolleginnen und Kollegen bringt unsere Gruppe entscheidend auf dem Weg nachhaltigen Wachstums voran. Deshalb geht der Ruf nach Brno: Willkommen in der Henschel-Gruppe! Wir freuen uns auf die gemeinsame Zukunft! Josef Fabián Ingenieur Projektmanager Kalkulation, Ingenieur Zbyněk Vašíček Pavel Šafář Miloš Galousek Senior Designer Dokumentationsspezialist Senior Designer FAZIT: Der Eintritt der tschechischen Kolleginnen und Kollegen bringt unsere Gruppe entscheidend weiter auf dem eingeschlagenen Kurs. Deshalb geht der Ruf nach Brno: Willkommen in der HenschelGruppe! Wir freuen uns auf den gemeinsamen Weg in die Zukunft! Henschel Stern 2/2015 5 Nachgefragt „Kreativ sein und Herausforderungen annehmen“ Interview mit Rudy Thoma, Chef von Henschel Tschechien Fotos: Henschel Er ist 55 Jahre alt, erblickte im belgischen Kortrijk das Licht der Welt und hat fünf Kinder: Rudy Thoma. Seit dem Frühjahr leitet der Diplom-Ingenieur und Master of Business Administration das neue Team von Henschel Tschechien. In seiner Freizeit joggt er, fährt Fahrrad und spielt Bridge. Herr Thoma, seit wann beschäftigen Sie sich mit Getrieben und dem damit zusammenhängenden Markt? Ich beschäftige mich seit 33 Jahren mit mechanischer Fertigung und Getrieben, acht Jahre davon als Fertigungsleiter mit CNC-Bearbeitungsmaschinen fürs Drehen, Fräsen und Schleifen. Später wurde ich General Manager bei IGW; das Unternehmen wuchs von 220 Mitarbeitern und 23 Millionen Euro Jahresumsatz auf 1.400 Mitarbeiter und 120 Millionen Umsatz. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Entwicklung neuer Produkte bzw. Getriebe für die Bahn und die Landwirtschaft, auch Extruder- und Planetengetriebe. Das Geschäft internationalisierte sich stark; während es anfangs lediglich einen Standort im belgischen 6 2/2015 Henschel Stern Oostkamp gab, kamen in der Folge Werke im tschechischen Brno, im rumänischen Iasi, im chinesischen Suzhou und im amerikanischen Fraser hinzu. Wie haben Sie und Ihr Team den Start in die Henschel-Gruppe erlebt? Es galt und gilt, eine neue Kultur und Organisation kennenzulernen und zu verstehen. Welche Chancen sehen Sie in dem genannten Schritt? Henschel hat aus meiner Sicht Potenzial, eine ähnliche Entwicklung zu verwirklichen, wie ich das bei IGW erlebt habe. Ich sehe es als eine tolle Herausforderung an, das Ziel mit der existierenden und der neuen Mannschaft gemeinsam zu erreichen. Wie viele Mitarbeiter gehören aktuell zu Ihrem Team in Brno? Insgesamt sind wir derzeit 14 Leute. Es handelt sich um einen Konstruktionsleiter und drei Design-Gruppen mit einem Senior-Design-Ingenieur und einem Junior-Design-Ingenieur, einem Dokumentationsspezialisten sowie zwei erfahrenen FEM- und Berechnungsingenieuren. Hinzu kommen ein Pre-Design-Ingenieur, ein Ingenieur für Qualitätssysteme und -Prozeduren in Entwicklungsprozessen, ein Projektmanager und ein Office-Manager. Was hat sich für Ihre Mitarbeiter mit dem Eintritt in die Henschel-Gruppe geändert? Wir nehmen eine positive Umgebung wahr, in der man kreativ tätig sein kann, technische Herausforderungen annimmt und die Firma ausbauen kann. Welche Fähigkeiten halten Sie für die Stärken Ihres Teams? Zu den Stärken zählen unsere umfangreichen Erfahrungen im Getriebebau. Außerdem sind wir eine junge, dynamische Mannschaft, die sich weiter entwickeln will. Und wie beurteilen Sie die Perspektiven? Die sehe ich positiv, weil wir über die passenden Kenntnisse verfügen und Henschel in die richtigen Märkte geht, wo unser Team wertvolle Dienste leisten kann. Internationales Marketing Dreimal wirkungsvoll Flagge gezeigt Wie wir uns auf den Messen NPE, Plast India und ChinaPlas präsentiert haben Auf drei wichtigen Messen der Branche gaben wir in den vergangenen Monaten unsere Visitenkarte ab: NPE, Plast India und ChinaPlas. Nach längerer Pause beteiligten wir uns erneut mit einem eigenen Stand auf der NPE im amerikanischen Orlando. Die Schmelzepumpe stand im Mittelpunkt des Interesses; die Schau markierte damit die Premiere der Innovation auf dem amerikanischen Markt. „Die Resonanz war klasse“, hebt ExtruTec-Geschäftsführer Stefan Knieling hervor, der Henschel gemeinsam mit Jerry Eber, Dan Bucur, Michael Tum sowie Matthias und Ruth Henke vertrat. Das besondere Produkt und der attraktive Stand erleichterten es, wertvolle Kontakte zu knüpfen. Dazu zählten einige große Unternehmen, die in den Bereichen Kleb- bzw. Kunststoffe sowie Gummi tätig sind. Das Gespräch mit einem potenziellen Kunden aus Costa Rica führte dazu, dass sich Manager des Hauses schon wenige Wochen später in Kassel informierten und nun einen Xtreamor HMP 2-60 bestellten. Mehr gleichlaufende Extruder Seit 2006 sind wir regelmäßig bei der Plast India auf dem Subkontinent vertreten. So auch diesmal. Während die Ausstellung zuvor auf einem traditionsreichen Messegelände in Delhi gelaufen war, fand sie jetzt erstmals auf dem neu errichteten Areal in Ahmedabad statt. Der Ort beheimatet ein Zentrum der Kunststoffindustrie. Nicht zuletzt deshalb erwies sich die Entscheidung der Veranstalter für die neue Location als Volltreffer. Highlights unseres Standes markierten Getriebe. Nachdem wir den indischen Markt seit 1998 bearbeiten, verzeichnen wir dort vor allem in den letzten drei Jahren gute Geschäfte, was nicht zuletzt mit der agilen Vertretung Panchal Machinery zu tun hat. Bei den gegenläufigen Doppelschnecken-Extrudergetrieben haben wir mittlerweile eine starke Position aufbauen können. Das zeigt sich beispielsweise im PVC-Bereich; oft geht es dabei um PVC-Rohre, die der Frischwasserversorgung dienen, aber auch um Drainage -Rohre, die Felder bewässern. Entgegen kommt uns, ähnlich wie in China, dass die Maschinenbau-Unternehmen vor Ort immer mehr Wert auf leistungsfähigere Extruder in höherer Qualität legen. Interessant zu beobachten war, welche Entwicklungen und Veränderungen sich auf dem dortigen Markt vollziehen. Eine Erkenntnis: Immer häufiger setzen die Firmen auf gleichlaufende Extruder. „Das ist ein spannender Markt mit viel Potenzial“, beobachtet Knieling. Die Chancen werden deutlich, wenn man sich vor Augen führt, wie vergleichsweise gering der Kunststoffverbrauch pro Person in diesem Teil der Welt derzeit noch ist. Erster Abschluss vor Eröffnung Mit einem 104 Quadratmeter großen Stand stellten wir uns gemeinsam mit Partnern auf der ChinaPlas in Guangzhou vor. Die jährlich stattfindende Messe ist als wichtige Plattform für uns ein Muss! Schließlich hat sie sich vom regionalen Event zur drittgrößten Kunststoffmaschinenmesse der Welt entwickelt. Bild oben: Stefan Knieling und Jasubhai Panchal als Henschel Botschafter auf der Plast India. Fotos: Henschel Bild rechts: Henschel vertreten auf der NPE. Im Mittelpunkt: unsere neue Schmelzepumpe. Henschel Stern 2/2015 7 Personal Unser Fokus lag bei den Getrieben. Gezeigt wurde die Gleichlauf-Baureihe. Wie gut die Schau lief, verdeutlicht die Tatsache, dass es gelang, Geschäftsabschlüsse vor Ort zu erreichen. „Den ersten Deal haben wir bereits am Tag vor der Messeeröffnung perfekt gemacht“, freut sich Jack Chen, Chef von Henschel Shanghai. Viel versprechende Kontakte wurden darüber hinaus zu potenziellen neuen Kunden geknüpft – auch im Hinblick auf Gegenlauf-Getriebe. „Der Auftritt könnte uns als Türöffner dienen“, hofft Knieling, der den Stand zusammen mit Chen, Vertriebsfachfrau Kelly Sun, Service-Profi Jim Sun und dem neuen Vertriebsexperten Julian Zhoo betreute. Die wirtschaftliche Wachstumskurve Chinas flacht sich derzeit ab. Trotzdem ist Chen optimistisch, dass sich die Verkaufszahlen weiter steigern lassen werden. Er nimmt vor allem einen Trend zu Maschinen mit höherer Ausstoßleistung und damit größeren Vorteilen für den Endanwender wahr. Neue Büroräume in Shanghai Übrigens: Unser Team im Reich der Mitte ist kürzlich in ein neues Büro in Shanghai umgezogen. Zehn Kilometer entfernt, liegt es im gleichen Distrikt wie die früheren Räume. „Wir sind jetzt in einem Science Park unweit des Everbright Convention Centers zuhause, wo sich zahlreiche Firmen niedergelassen haben“, so Kelly Sun. Eine Metro-Station ist in der Nähe; insofern lässt sich das Büro gut erreichen. Henschel auf der ChinaPlas. Dank an Stützen unseres Teams! Herzliche Glückwünsche gehen an sieben Jubilare 45 Jahre 45 Jahre dabei: Bernd Bolz Mechanische Fertigung Eintritt: 01.09.1970 45 Jahre dabei: Lothar Predehl Auftragszentrum Eintritt: 01.09.1970 45 Jahre dabei: Ruth Hahn Technische Zeichnerin MUTAX-Getriebe Eintritt: 01.09.1970 35 Jahre dabei: Thorsten Drebes Getriebemontage Eintritt: 01.09.1980 10 Jahre dabei: Michael Kaiser Werksleitung HFT Eintritt: 18.07.2005 10 Jahre dabei: Sönke van der Werf IT Administration Eintritt: 01.09.2005 10 Jahre dabei: Ragip Iskender Getriebemonteur Eintritt: 01.09.2005 Impressum Herausgeber und Gestaltung Henschel GmbH Henschelplatz 1, 34127 Kassel Tel.: (0561) 8015960 Fax: (0561) 8016960 E-Mail: [email protected] www.henschel.de 8 2/2015 Henschel Stern Redaktion Rainer Lomen Tel.: 0170 8928900 E-Mail: [email protected] Fotos Alfredo Cillari, Nico Savels, Henschel Druck Werbedruck GmbH Horst Schreckhase Dörnbach 22 34286 Spangenberg Tel.: (05663) 949-4 E-Mail: [email protected] www.schreckhase.de
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