Ein herzliches Willkommen nach Brno!

Stern
Magazin für Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter
02/2015
Schutzgebühr 4,00€
Ein herzliches Willkommen nach Brno!
■ Neues Labor im Heiligenstädter Technikum eröffnet
■ Viel beachtete Messeauftritte in USA, Indien und China
■ Patenschaften erleichtern Newcomern den Start
Editorial
Aus dem Inhalt
Liebe Leserin, lieber Leser,
seit März gehören wir in Brno zur Henschel-Gruppe. Für uns
war es ein wichtiger Schritt, der viele Veränderungen gebracht
hat. Vor allem Chancen, die es zu nutzen gilt!
Als neuer Auslandsstandort stärken wir die Internationalisierung, die Henschel immer mehr prägt. In Deutschland und
China sind wir ebenso zuhause wie in den USA und Tschechien
– wir sind global unterwegs.
Angesichts meiner langjährigen beruflichen Erfahrung erwarte
ich, dass der Trend zunehmen wird. Als gebürtiger Belgier
habe ich mich bereits früh international orientiert. Mein Weg
führte mich unter anderem nach Frankreich, Rumänien, China,
Amerika und Tschechien.
Um im multikulturellen Umfeld Erfolg zu haben, kommt es
entscheidend darauf an, Empathie zu zeigen. Es gilt, sich auf die
Menschen einzustellen, ihre Werte zu verstehen und Kreativität
zu fördern. So kann sich Enthusiasmus entwickeln. Werden diese
Aspekte mit großer Fachkompetenz
untermauert, so ist die Erfolgsstory perfekt.
Insofern haben wir als Henschel-Gruppe
Grund, optimistisch in die Zukunft
durchzustarten.
Ihnen wünsche ich gute Informationen
bei der Lektüre unseres Magazins,
Ihr
Rudy Thoma,
Geschäftsführer
Henschel Tschechien
02
Henschel Tschechien-Chef Rudy Thoma zur
Internationalisierung unserer Gruppe
02
Wie sich Paten tatkräftig um unsere neuen
Belegschaftsmitglieder kümmern
03
Heiligenstadt: Im Juni nahm das neue Labor
im Technikum seinen Betrieb auf
04
Warum Henschel in Tschechien wertvolle
neue Kompetenzen hinzugewonnen hat
06
Rudy Thoma: „Wir bringen umfangreiche
Erfahrungen im Getriebebau mit!“
07
Wie wir uns bei den Messen ChinaPlas,
NPE und Plast India präsentiert haben
08
Langjährige Belegschaftsmitglieder
feiern ihre Betriebsjubiläen
08
Impressum des Henschel-Sterns:
Wer macht was in dieser Publikation
Damit der Start im neuen Job gelingt
Patenschaften erleichtern Newcomern seit Mai 2015 den Einstieg
Tritt eine neue Mitarbeiterin oder ein neuer Mitarbeiter ins
Unternehmen ein, so gilt es zunächst, sich zu orientieren. Neben
fachlichen Fragen tauchen mitunter eine Vielzahl an Aspekten auf,
die eher unspektakulär erscheinen, jedoch durchaus praktische
Bedeutung haben. Wer informiert bei Themen zum Arbeits- und
Umweltschutz? Wer beantwortet Fragen zum Computer und der
Verwendung der Programme? Wo ist die Kantine zu finden? Wo
befindet sich der Werksarzt? Solche und ähnliche Dinge beschäftigen Newcomer.
Um neuen Kräften den Einstieg in die Henschel-Gruppe zu
erleichtern, setzt unser Haus auf Patenschaften. Ein Routinier oder
eine erfahrene Kollegin tritt an die Seite des oder der Neuen. Erste
Erfahrungen mit dem seit Mai praktizierten Modell zeigen, dass
beide Seiten profitieren, neue wie erprobte Kräfte. Wichtig dabei:
Der Newcomer erhält keinen Paten aus seiner eigenen Abteilung,
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Henschel Stern
sondern aus einem anderen Bereich des Unternehmens. „Damit
erweitert sich automatisch das Blickfeld und man entwickelt
mehr Verständnis für andere Aufgaben“, betont Ruth Henke.
Als Geschäftsführerin der HENKE Property verantwortet sie alle
markenrelevanten Aspekte im Unternehmen. Sie setzt sich für
dieses Thema ein, da verschiedene Gespräche im Hause den
Bedarf signalisierten.
Die Paten nehmen ihre Aufgabe mit viel Engagement wahr.
Sofern gewünscht, geben sie Wissen, Erfahrungen und
Einschätzungen weiter und helfen bei praktischen Fragen. Über
drei bis sechs Monate begleitet der Pate den Neuling. Diese Phase
erstreckt sich maximal bis zum Abschluss der Einarbeitungs- bzw.
Probezeit. Die Bereitschaft als Patin oder Pate zur Verfügung
zu stehen, ist ein Zeichen außergewöhnlichen Engagements,
bedankt sich Matthias Henke bei den betreffenden Kollegen.
Technische Kompetenz
Eine ganz neue Ära beginnt
Leistungsfähiges Labor in Heiligenstadt Ende Juni in Betrieb genommen
Ende Juni fiel der Startschuss für den
Probebetrieb des neuen Technikums der
Henschel ExtruTec am Standort Heiligenstadt. Damit fanden die intensiven Vorbereitungen ihren Abschluss. In regelmäßigen Planungsgesprächen hatte das Team
um Stefan Henke, Stefan Knieling und
Matthias König die Grundlagen geschaffen,
um das wichtige Projekt der Henschel
ExtruTec in die Tat umzusetzen.
Kunden erwarten praxisnahe Versuche
Nach der Präsentation der Schmelzepumpe Xtreamor als Weltneuheit auf
der K-Messe 2013 in Düsseldorf und der
NPE 2015 in Orlando hatten potenzielle
Kunden großes Interesse gezeigt. Die vielfältigen Vorzüge der neuen Technologie
überzeugten in der Theorie die Experten
der Kunststoffbranche aus dem Stand.
Doch: Allem Vertrauen in die Pluspunkte
des Maschinenkonzepts zum Trotz, ist es
vor der Auftragsvergabe notwendig, in
praxisnahen Versuchen die Stärken unter
Beweis zu stellen. „Diese Tendenz war in
vielen unserer Kundengespräche deutlich
geworden“, blickt Knieling zurück.
Um die zentralen Vorteile des Xtreamors,
eine hohe Ausstoßleistung, die signifikant
bessere Produktqualität und den niedrigen Energieverbrauch so realitätsnah
wie möglich abzubilden, war die passende Auswahl des Equipments für das
Technikum wichtig. Vor diesem Hintergrund fiel die Entscheidung zugunsten
einer eher groß dimensionierten
Compoundier-Anlage. Der Doppelschneckenextruder DEC 72 – MTS 42L/D
der Firma Feddem bereitet die Kunststoffe über diverse Zuführeinrichtungen
von Schenck Process, Entgasungen und
Side Feeder auf. Daran schließt sich unser
Xtreamor HMP 2-100 an.
High Tech aus dem Haus Leica
Die Unterwassergranulierung übernimmt
eine EUP 600 von Econ, die mit einem
Granulatklassierer der Trendelkamp
Technologie verbunden ist. Eine GWK-
Die zentralen Vorteile der Schmelzepumpe Xtreamor, eine hohe Ausstoßleistung,
die signifikant bessere Produktqualität und den niedrigen Energieverbrauch,
soll das neue Labor so realitätsnah wie möglich abbilden.
Foto: Henschel ExtruTec
Anlage bereitet das Prozesswasser auf
und kühlt es auf die notwendige Temperatur ab. Dabei ist sie so dimensioniert,
dass auch ein Produktionsbetrieb über
mehrere Tage simuliert werden kann.
Um die Produktqualität nachzuweisen,
verfügt das Labor über neueste Technik.
Die Proben durchlaufen ein LeicaRotationsmikrotom und werden über
das Durchlichtmikroskop DM 2700 des
gleichen Herstellers begutachtet, das mit
einer hoch auflösenden Digitalkamera
und einem Computer zur Dokumentation
der Ergebnisse ausgerüstet ist. Begleitende Untersuchungen ergänzen die optischen Prüfverfahren im Veraschungsofen;
zum Einsatz kommen neben einer Schüttdichtemessung, eine spezielle Analysewaage, eine Feuchtebestimmung und ein
Schmelzeindex-Prüfgerät MeltFlow.
„Ergänzende Ausrüstungen wie Büroausstattung, Flurförderzeuge, eine Strahlkabine, Werkzeuge und Messmittel
runden die Investition in unser derzeit
innovativstes Produkt ab“, fasst Stefan
Henke zusammen.
Eigene Steuerung als Kernkompetenz
Die Steuerung des Xtreamors soll in
Eigenregie entwickelt werden. „Das
Know-how in der Prozesstechnologie wird
seinen Ausdruck in der Steuerungslogik
unserer Schmelzepumpe unterstreichen“,
macht Matthias König deutlich. „Mit der
Einstellung eines Experten für eine derartige Steuerungstechnik verstärken wir das
Team der ExtruTec“, erläutert Matthias
Henke. Die Verfahrenstechnologie jedes
einzelnen Kunden soll damit individuell
abgebildet und in dessen Anlagenkonzept
eingebunden werden.
Stefan Knieling kündigt an: „Nach
Abschluss des Probebetriebs wollen wir
ein anspruchsvolles Versuchsprogramm
für unsere Kunden absolvieren und freuen
uns auf neue Herausforderungen in der
Zusammenarbeit mit ihnen.“
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Neuer Unternehmensstandort
So bleibt das Know-how im eigenen Haus
Mit Henschel Tschechien hat unsere Gruppe wichtige Kompetenzen hinzugewonnen
Bei dem weiteren Wachstum unserer
Aktivitäten im internationalen Rahmen
spielt die neue Tochtergesellschaft in
Tschechien eine wichtige Rolle. Gerade als
Engineering-Standort haben die dortigen
Kollegen Gewichtiges in die Waagschale
zu werfen. Das gilt für Aufgaben rund um
die Konstruktion inklusive die FEM-Analyse,
installiert, mit dem auch in Kassel gearbeitet wird. Darüber hinaus erwarb Henschel
eine hochmoderne Software zur FEMBerechnung. Damit rangiert Brno technisch auf Topniveau. Bis dahin war
unsere Gruppe nicht in der Lage gewesen,
die FEM-Analyse im eigenen Haus
vorzunehmen.
Die FEM-Analyse.
Fotos: Nico Savels
die Dokumentation, die Projektierung und
das Projekt-Management, um die sich in
Brno ausgewiesene Experten kümmern.
Ein virtuelles FEM-Netz spannen
Betrachten wir dazu Guss. Er hält hohem
Druck stand. Doch das Material kann
reißen, wenn die Zugspannung zu
groß wird. Je nach Gussart liegt die
Streckgrenze niedriger oder höher. Wird
sie überdehnt, fällt das Bauteil aus und es
kommt teilweise zu gravierenden Schäden.
Unser komplettes Produktprogramm lässt
sich von Tschechien aus technologisch
betreuen. Vorab definierte Entwicklungsprojekte werden vor Ort umgesetzt. Wurden in der Vergangenheit Bedarfsspitzen
mit externen Ingenieurbüros abgedeckt,
bleibt das Know-how nun im eigenen
Haus.
Gleiches Equipment auf Topniveau
Seit März sind wir dort aktiv. Aktuell
umfasst die von Rudy Thoma geleitete
Mannschaft 13 Mitarbeiter – mehr dazu
im Interview auf Seite 6. Das Büro in Brno
verfügt über die gleiche CAD-Technik und
arbeitet mit derselben Struktur wie ihr
deutsches Pendant. Die IT-Spezialisten
Ulrich Schneiders und Christina Becker haben identisches Equipment und Software
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Henschel Stern
pretieren. Um den komplexen Prozess
zu beherrschen, braucht ein Spezialist
mindestens drei bis vier Jahre Erfahrung
auf dem Feld.
In den vergangenen beiden Jahren suchte
unser Haus kompetente Fachkräfte am
Arbeitsmarkt, die den skizzierten Prozess
beherrschen. Der Erfolg ließ zu wünschen
Aneta Stránská; Kalkulation, Ingenieurin
Um das zu verhindern, legt man ein
virtuelles Netz über das Teil. Dann rechnet
man an jedem einzelnen Knoten des
Netzes aus, wo die Zugspannung unter
der vorher definierten Last im Vergleich
zur Zugfestigkeit des ausgewählten
Materials liegt und bestimmt so die
wichtige Sicherheit gegen Brechen oder
Reißen. Das leistet die FEM-Analyse.
Dabei kommt es darauf an, richtig zu
vernetzen, die passenden Lastannahmen zu treffen und die ermittelten
Rechenergebnisse korrekt zu inter-
übrig. Dann folgte der Schritt nach
Tschechien – und brachte mit der
Einstellung einer Ingenieurin und eines
Ingenieurs die Lösung!
Unser großes Plus liegt darin, dass das
Know-how jetzt im Haus bleibt und
die Leistung unter dem eigenen Dach
erbracht wird. Konstruktionsbegleitend
lassen sich nun die FEM-Analysen erstellen.
Solid Edge-Daten via Email
Da wir in Kassel wie in Brno die gleiche
Hard- und Software-Architektur verwenden, gibt es keine technisch bedingten
Kommunikationsprobleme. Die Solid
Edge-Daten gehen als CAD-Kern per
E-Mail nach Tschechien. Während in Brno
die FEM-Analyse läuft, kann sich der
Spezialist in Kassel bereits der Verzahnung,
den Ritzelwellen, der Ölversorgung und
weiteren Aufgaben zuwenden.
Erhält er die Ergebnisse aus Brno, so
Neuer Unternehmensstandort
erkennt er, wo es Ansätze zur Optimierung
gibt – wo die Wandstärke beispielsweise
von 15 auf 12 Millimeter reduziert werden
kann. Das wiederum bringt nicht nur
Vorteile beim Gewicht des Getriebes,
sondern auch bei den Herstellungskosten.
„Diese Vorteile haben wir bislang nicht
in dieser Ausprägung nutzen können“,
unterstreicht Matthias Henke.
Bei der Wahl des FEM-Systems gab es
die Alternativen: MSC Patran/Nastran
und FEMAP/NX Nastran. Bei letzterem handelt es sich um ein so genanntes Embedded System, das in der Solid
Edge-Software enthalten ist. In einem
über mehrere Wochen laufenden Test
hat sich FEMAP/ NX Nastran als das für
unsere Anforderungen optimale System
herausgestellt. Darüber hinaus entstehen
hier keine Formatierungsbrüche im Wechsel der Systeme und der Datentransfer
läuft schneller. Externe Systeme hätten
eine Konvertierung erforderlich gemacht.
Darum haben wir uns für FEMAP/ NX
Nastran entschieden.
Exakte Dokumentation der Prozesse
Fortan läuft auch die gesamte Dokumentation im eigenen Haus. Damit lässt sich
weiteres eigenes Know-how aufbauen.
Jiří Vlach
Als so genannter Spin-Off kann das
zusätzliche Wissen von den Bahngetrieben zum Beispiel auf die Extruder- und
Sondergetriebe übertragen werden – und
umgekehrt. Dieser große Vorteil lässt sich
nur dann erreichen, wenn die Aktivitäten
im eigenen Haus stattfinden.
Kunden erwarten eine exakte Prozessbeschreibung. Großunternehmen a la
Bombardier, Alstom, Siemens, Hitachi und
Co. dokumentieren sämtliche Prozessschritte innerhalb der eigenen Fertigung –
und fordern das auch von uns. Beispiele:
Wie stellen wir ein Kegelrollenlager ein?
Wie werden Verzahnungsspiele definiert
und rückverfolgbar dokumentiert?
Längst reicht es nicht mehr, dass dies Teil
des Arbeitsplans ist. Das Ganze muss an
jedem Arbeitsplatz dokumentiert und
nachgewiesen werden. Wir gehen fortan
noch einen Schritt weiter: Alle Arbeitsplätze werden mit Bildschirmen ausgestattet. „So wollen wir alle relevanten
Daten an allen Arbeitsplätzen zur
Verfügung stellen“, erklärt Michael Tum.
Die Dokumentation soll ab jetzt
gemeinsam zwischen den deutschen und
tschechischen Spezialisten weiterentwickelt werden. Dazu fehlten zuvor die
Ressourcen.
Aleš Konečný
Lückenloses Projektmanagement
Neben der erwähnten Dokumentation
erwartet der Kunde ein lückenloses
Projektmanagement. Vom Start bis zum
Finale wünscht er einen kompetenten
Ansprechpartner, der ihn kontinuierlich
betreut. Sogenannte Milestones-Pläne
sind auszuarbeiten, in Steuerungsrunden
gilt es, permanent über den aktuellen
Fortgang zu informieren, damit Einkauf,
Konstruktion, Fertigung, Montage und
Service stets auf Höhe der Dinge sind.
Auf unsere Herausforderungen bezogen,
bedeutet das zum Beispiel, dass der
Projektmanager fortlaufend über sämtliche
Informationen für Aufträge wie Metro
Los Angeles oder Riyadh verfügt – und
diese entsprechend kommuniziert. Einen
solchen Experten haben wir jetzt mit Aleš
Konečný. Er gehört dem Team in Brno an
und beschäftigt sich seit zehn Jahren mit
dieser speziellen, hoch komplexen Aufgabe.
Fazit: Der Eintritt der tschechischen
Kolleginnen und Kollegen bringt unsere
Gruppe entscheidend auf dem Weg nachhaltigen Wachstums voran. Deshalb geht
der Ruf nach Brno: Willkommen in der
Henschel-Gruppe! Wir freuen uns auf die
gemeinsame Zukunft!
Josef Fabián
Ingenieur
Projektmanager
Kalkulation, Ingenieur
Zbyněk Vašíček
Pavel Šafář
Miloš Galousek
Senior Designer
Dokumentationsspezialist Senior Designer
FAZIT:
Der Eintritt der tschechischen
Kolleginnen und Kollegen bringt
unsere Gruppe entscheidend
weiter auf dem eingeschlagenen
Kurs.
Deshalb geht der Ruf nach Brno:
Willkommen in der HenschelGruppe!
Wir freuen uns auf den gemeinsamen Weg in die Zukunft!
Henschel Stern
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Nachgefragt
„Kreativ sein und Herausforderungen annehmen“
Interview mit Rudy Thoma, Chef von Henschel Tschechien
Fotos: Henschel
Er ist 55 Jahre alt, erblickte im belgischen
Kortrijk das Licht der Welt und hat fünf
Kinder: Rudy Thoma. Seit dem Frühjahr
leitet der Diplom-Ingenieur und Master of
Business Administration das neue Team
von Henschel Tschechien. In seiner Freizeit
joggt er, fährt Fahrrad und spielt Bridge.
Herr Thoma, seit wann beschäftigen Sie
sich mit Getrieben und dem damit zusammenhängenden Markt?
Ich beschäftige mich seit 33 Jahren mit
mechanischer Fertigung und Getrieben,
acht Jahre davon als Fertigungsleiter
mit CNC-Bearbeitungsmaschinen fürs
Drehen, Fräsen und Schleifen. Später
wurde ich General Manager bei
IGW; das Unternehmen wuchs von 220
Mitarbeitern und 23 Millionen Euro Jahresumsatz auf 1.400 Mitarbeiter und 120
Millionen Umsatz. Eine wichtige Rolle
spielte dabei die Entwicklung neuer
Produkte bzw. Getriebe für die Bahn und
die Landwirtschaft, auch Extruder- und
Planetengetriebe. Das Geschäft internationalisierte sich stark; während es anfangs
lediglich einen Standort im belgischen
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Henschel Stern
Oostkamp gab, kamen in der Folge Werke
im tschechischen Brno, im rumänischen
Iasi, im chinesischen Suzhou und im
amerikanischen Fraser hinzu.
Wie haben Sie und Ihr Team den Start in
die Henschel-Gruppe erlebt?
Es galt und gilt, eine neue Kultur und
Organisation kennenzulernen und zu
verstehen.
Welche Chancen sehen Sie in dem
genannten Schritt?
Henschel hat aus meiner Sicht Potenzial,
eine ähnliche Entwicklung zu verwirklichen, wie ich das bei IGW erlebt habe.
Ich sehe es als eine tolle Herausforderung
an, das Ziel mit der existierenden und der
neuen Mannschaft gemeinsam zu erreichen.
Wie viele Mitarbeiter gehören aktuell zu
Ihrem Team in Brno?
Insgesamt sind wir derzeit 14 Leute.
Es handelt sich um einen Konstruktionsleiter und drei Design-Gruppen mit
einem Senior-Design-Ingenieur und einem
Junior-Design-Ingenieur, einem Dokumentationsspezialisten sowie zwei erfahrenen FEM- und Berechnungsingenieuren.
Hinzu kommen ein Pre-Design-Ingenieur,
ein Ingenieur für Qualitätssysteme und
-Prozeduren in Entwicklungsprozessen,
ein Projektmanager und ein Office-Manager.
Was hat sich für Ihre Mitarbeiter mit dem
Eintritt in die Henschel-Gruppe geändert?
Wir nehmen eine positive Umgebung
wahr, in der man kreativ tätig sein kann,
technische Herausforderungen annimmt
und die Firma ausbauen kann.
Welche Fähigkeiten halten Sie für die
Stärken Ihres Teams?
Zu den Stärken zählen unsere umfangreichen Erfahrungen im Getriebebau.
Außerdem sind wir eine junge, dynamische Mannschaft, die sich weiter
entwickeln will.
Und wie beurteilen Sie die Perspektiven?
Die sehe ich positiv, weil wir über die
passenden Kenntnisse verfügen und
Henschel in die richtigen Märkte geht, wo
unser Team wertvolle Dienste leisten kann.
Internationales Marketing
Dreimal wirkungsvoll Flagge gezeigt
Wie wir uns auf den Messen NPE, Plast India und ChinaPlas präsentiert haben
Auf drei wichtigen Messen der Branche
gaben wir in den vergangenen Monaten
unsere Visitenkarte ab: NPE, Plast India
und ChinaPlas. Nach längerer Pause
beteiligten wir uns erneut mit einem
eigenen Stand auf der NPE im amerikanischen Orlando. Die Schmelzepumpe stand
im Mittelpunkt des Interesses; die Schau
markierte damit die Premiere der Innovation auf dem amerikanischen Markt.
„Die Resonanz war klasse“, hebt ExtruTec-Geschäftsführer Stefan Knieling hervor,
der Henschel gemeinsam mit Jerry Eber,
Dan Bucur, Michael Tum sowie Matthias
und Ruth Henke vertrat. Das besondere
Produkt und der attraktive Stand erleichterten es, wertvolle Kontakte zu knüpfen.
Dazu zählten einige große Unternehmen,
die in den Bereichen Kleb- bzw. Kunststoffe
sowie Gummi tätig sind. Das Gespräch
mit einem potenziellen Kunden aus Costa
Rica führte dazu, dass sich Manager des
Hauses schon wenige Wochen später in
Kassel informierten und nun einen Xtreamor HMP 2-60 bestellten.
Mehr gleichlaufende Extruder
Seit 2006 sind wir regelmäßig bei der
Plast India auf dem Subkontinent vertreten.
So auch diesmal. Während die Ausstellung zuvor auf einem traditionsreichen
Messegelände in Delhi gelaufen war, fand
sie jetzt erstmals auf dem neu errichteten
Areal in Ahmedabad statt. Der Ort
beheimatet ein Zentrum der Kunststoffindustrie. Nicht zuletzt deshalb erwies sich
die Entscheidung der Veranstalter für die
neue Location als Volltreffer.
Highlights unseres Standes markierten
Getriebe. Nachdem wir den indischen
Markt seit 1998 bearbeiten, verzeichnen wir dort vor allem in den letzten drei
Jahren gute Geschäfte, was nicht zuletzt
mit der agilen Vertretung Panchal Machinery zu tun hat. Bei den gegenläufigen
Doppelschnecken-Extrudergetrieben haben
wir mittlerweile eine starke Position aufbauen können. Das zeigt sich beispielsweise im PVC-Bereich; oft geht es dabei
um PVC-Rohre, die der Frischwasserversorgung dienen, aber auch um Drainage
-Rohre, die Felder bewässern. Entgegen
kommt uns, ähnlich wie in China, dass
die Maschinenbau-Unternehmen vor Ort
immer mehr Wert auf leistungsfähigere
Extruder in höherer Qualität legen.
Interessant zu beobachten war, welche
Entwicklungen und Veränderungen sich
auf dem dortigen Markt vollziehen. Eine
Erkenntnis: Immer häufiger setzen die
Firmen auf gleichlaufende Extruder. „Das
ist ein spannender Markt mit viel Potenzial“, beobachtet Knieling. Die Chancen
werden deutlich, wenn man sich vor
Augen führt, wie vergleichsweise gering
der Kunststoffverbrauch pro Person in diesem Teil der Welt derzeit noch ist.
Erster Abschluss vor Eröffnung
Mit einem 104 Quadratmeter großen
Stand stellten wir uns gemeinsam mit
Partnern auf der ChinaPlas in Guangzhou
vor. Die jährlich stattfindende Messe ist
als wichtige Plattform für uns ein Muss!
Schließlich hat sie sich vom regionalen
Event zur drittgrößten Kunststoffmaschinenmesse der Welt entwickelt.
Bild oben:
Stefan Knieling und Jasubhai Panchal als
Henschel Botschafter auf der Plast India.
Fotos: Henschel
Bild rechts:
Henschel vertreten auf der NPE. Im Mittelpunkt: unsere neue Schmelzepumpe.
Henschel Stern
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Personal
Unser Fokus lag bei den Getrieben.
Gezeigt wurde die Gleichlauf-Baureihe.
Wie gut die Schau lief, verdeutlicht die
Tatsache, dass es gelang, Geschäftsabschlüsse vor Ort zu erreichen. „Den ersten
Deal haben wir bereits am Tag vor der
Messeeröffnung perfekt gemacht“, freut
sich Jack Chen, Chef von Henschel Shanghai.
Viel versprechende Kontakte wurden
darüber hinaus zu potenziellen neuen
Kunden geknüpft – auch im Hinblick auf
Gegenlauf-Getriebe. „Der Auftritt könnte
uns als Türöffner dienen“, hofft Knieling, der den Stand zusammen mit Chen,
Vertriebsfachfrau Kelly Sun, Service-Profi
Jim Sun und dem neuen Vertriebsexperten
Julian Zhoo betreute.
Die wirtschaftliche Wachstumskurve
Chinas flacht sich derzeit ab. Trotzdem
ist Chen optimistisch, dass sich die Verkaufszahlen weiter steigern lassen werden.
Er nimmt vor allem einen Trend zu
Maschinen mit höherer Ausstoßleistung
und damit größeren Vorteilen für den
Endanwender wahr.
Neue Büroräume in Shanghai
Übrigens: Unser Team im Reich der Mitte
ist kürzlich in ein neues Büro in Shanghai
umgezogen. Zehn Kilometer entfernt,
liegt es im gleichen Distrikt wie die früheren Räume. „Wir sind jetzt in einem
Science Park unweit des Everbright
Convention Centers zuhause, wo sich zahlreiche Firmen niedergelassen haben“, so
Kelly Sun. Eine Metro-Station ist in der Nähe;
insofern lässt sich das Büro gut erreichen.
Henschel auf der ChinaPlas.
Dank an Stützen unseres Teams!
Herzliche Glückwünsche gehen an sieben Jubilare
45
Jahre
45 Jahre dabei:
Bernd Bolz
Mechanische
Fertigung
Eintritt: 01.09.1970
45 Jahre dabei:
Lothar Predehl
Auftragszentrum
Eintritt: 01.09.1970
45 Jahre dabei:
Ruth Hahn
Technische Zeichnerin
MUTAX-Getriebe
Eintritt: 01.09.1970
35 Jahre dabei:
Thorsten Drebes
Getriebemontage
Eintritt: 01.09.1980
10 Jahre dabei:
Michael Kaiser
Werksleitung HFT
Eintritt: 18.07.2005
10 Jahre dabei:
Sönke van der Werf
IT Administration
Eintritt: 01.09.2005
10 Jahre dabei:
Ragip Iskender
Getriebemonteur
Eintritt: 01.09.2005
Impressum
Herausgeber und Gestaltung
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Tel.: (0561) 8015960
Fax: (0561) 8016960
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Henschel Stern
Redaktion
Rainer Lomen
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E-Mail: [email protected]
Fotos
Alfredo Cillari, Nico Savels, Henschel
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