Tatra 11 Targa Florio Hans Ledwinka war aus Steyr wieder nach

Tatra 11 Targa Florio
Hans Ledwinka war aus Steyr wieder nach Nesseldorf zurückgekehrt, das nunmehr Kopřivnice
hieß und wo man die Autos seit 1920 Tatra (vorher Nesseldorfer) nannte.
Der Tatra 11 war ein von Hans Ledwinka vollkommen neu entwickelter Kleinwagen der Tatrawerke. Das Fahrzeug hatte einen
obengesteuerten, luftgekühlten Zweizylinder-Boxermotor mit
1056 cm³ Hubraum und 12 Ps/8,8 kW Leistung. Der Motor trieb
über eine Mehrscheiben-Trockenkupplung, ein Vierganggetriebe
mit Mittelschaltung und eine gelenklose Pendelachse die Hinterräder an. „Gelenklos“ waren die Antriebswellen – jede Antriebswelle war starr mit einem Tellerrad verbunden, das sich beim
einfedern auf seinem Antriebsritzel abwälzte. Motor, Getriebe
und Achsantrieb waren mit dem Zentralrohrrahmen verblockt. Die Vorderachse war starr und beide Achsen waren mit Querblattfedern versehen. Hand- und Fußbremse wirkten nur auf die Hinterräder. Die Höchstgeschwindigkeit des 680 kg schweren Wagens lag bei 72 km/h.
Außer dem viersitzigen Tourer gab es auch zwei- und viertürige Limousinen, Landauer, Cabriolets
und Roadster mit Notsitz sowie einen Lieferwagen mit Kastenaufbau. Innerhalb von drei Jahren
wurden 3540 Exemplare hergestellt.
Ledwinkas alter Kampfgenosse Fritz Hückel wollte 1925 mit dem Tatra 11 bei der Targa Florio
fahren. So entstanden vier Tatra Targa Florio, der Ing. Bohumir Mimra modifizierte den 1056ccm
Motor. Der Motor leistete dann 27Ps/20kW bei 5000U/min, dies erreichte er unter anderem mit 2
Einlassventilen pro Zylinder. Durch die neue Monoposto Karosserie und anderen Umbauten erreichte der Wagen mit 560kg Gewicht 120km/h. Der Geschwindigkeit wurden die Bremsen angepasst und hatte jetzt eine Vierradbremse. Um die Straßenlage zu verbessern wurde die Vorderachse überarbeitet und erhielt Gelenke. Der 60 Liter Tank lag hinter den versetzten Sitzen zur
besseren Gewichtsverteilung.
Fritz Hückel (Nr. 5) gewann 1925 (in der Kategorie bis 1100 cm³) das hochbeachtete sizilianische
Targa-Florio-Rennen und an zweiter Stelle sein Landsmann Karl Sponner (Nr. 6) in dem zweiten
T 11, was für die Tatrawerke, ihren Chefkonstrukteur Hans Ledwinka und für den Tatra 11 von
großer internationalen Bedeutung war.
Sie starteten in der Voituretten Klasse bis 1100ccm, die nur drei statt fünf Runden fahren mussten.
Gemeldet wurden die zweizylindrigen Klein-Tatra als Privatfahrer, beide waren Mitglieder des
Mährischen-Schlesischen Automobil Club.
Für den Tatra 11 Targa Florio (Nr. 5) mit Fritz Hückel wurde ein Rundendurchschnitt von 58.645
km/h gemessen und mit der Gesamtzeit von 5Std. 31Min. 29Sek. erreichte er das Ziel nach
324km. Karl Sponner wurde zweiter mit einem Zeitunterschied von 5 Minuten. In der Gesamtwertung belegten sie den 8. und 9. Platz.
Es zeigte sich das die Kleinen-Tatra die Hitzeschlacht der Madonie Rundstrecke mit ihren 1500
Kurven sehr gut bewältigten und die Luftkühlung vollkommend ausreichend war.
Anekdote am Rande: Bald danach kam es zum Eheschluss zwischen Hans Ledwinkas Sohn Erich
mit der Hückel Tochter Lotte.
Heute gibt es mehr Tatra 11 Targa Florio Replica als je gebaut wurden.
Den Artikel über die Targa Florio vom 03.05.1925 in der Allgemeinen Automobil Zeitung lesen >>>
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R.S. 17.03.2016
Quellennachweis
AAZ, Wikipedia,