Skript – AthletiktrainerFortbildung des Berliner Basketball Verbandes 19.1.16 1. Erwärmung / Warm-up Standarderwärmung mit Lauf-ABC, aktiv-dynamisches Dehnen & kleinen Sprüngen Ziele: Bewegungsvorbereitung („Movement Prep“) der Muskeln, Bänder, Sehnen Knochen, Faszien/Bindegewebe auf die Belastung, Aktivierung des Herz-Kreislauf-Systems, Erhöhung der Körperkerntemperatur, Verletzungsprophylaxe Warm-up-Routine (10-15 min. ohne Ball, 30 Übungen je 15m von Grund- bis Mittellinie und zurück) 1. Armkreisen (vorwärts und rückwärts) 2. Kleine Windmühle (Hände auf den Schultern, Vorwärtskreise) 3. Selbstumarmungen (Arme umschließen Brustkorb, anschl. Arme öffnen, dynamisch auf&zu) 4. Fußgelenksarbeit 5. Lockeres Joggen vorwärts und rückwärts 6. Lockeres Seitwärtsspringen mit Armschwung hin und zurück 7. Crossover-Seitwärtsschritte hin und zurück (im Wechsel vorne & hinten überkreuzen) 8. Anfersen 9. Hopserlauf 10. Kniehebelauf 11. Toy Soldier March (Beinvorschwung, Fuß berührt Handfläche) 12. Teeter-Totters (einbeiniges Kreuzheben/Standwaage) 13. Beinvor- und Beinrückschwung (Kombi aus Toy Soldier March+Teeter-Totters, Finger berühren Boden) 14. Kombi: Knie zur Brust, nach außen, Quadriceps-Stretch, Zehenspitzen 15. Kombi: Walking Lunge mit Rotation und Bogenspannung nach hinten 16. Kombi: Walking Lunge mit Aufklappen und Ischio-Dehnung 17. Kombi: Side Squats mit Gewichtsverlagerung und Ischio-Dehnung 18. Hurdle Step mit Bein nachziehen (Hürdenschritt) 19. Entengang 20. Krabbeln auf allen Vieren 21. Formsprünge (beidbeinige Sprünge weit nach vorne, leise landen) 22. Seitwärtsgleitschritte mit Bodenberührung hin und her 23. Rückwärtslauf mit übertriebenem Beinrückschwung 24. Rückwärtslauf mit kleinen Schritten (Backpedal) 25. Carioca hin und her (Seitwärtslauf, Hüfte drehen & Bein nachziehen) 26. Beidbeinige Sprünge von rechts nach links an einer imaginären Linie entlang 27. Einbeinige Sprünge von rechts nach links an einer imaginären Linie entlang 28. Zickzack-Sprünge (diagonal nach vorne, einbeinig landen & 1 Sek. stabilisieren) 29. Sprunglauf (mit weit nach vorne reichenden Beinen) 30. Steigerungslauf Übungen mit Mini-Bändern zur Aktivierung der Hüft- und Oberschenkelmuskulatur Vorwärtsgang mit gebeugten Knien (Gegenarm mitschwingen) Rückwärtsgang mit gebeugten Knien (Gegenarm mitschwingen) Seitwärtsgang mit gebeugten Beinen (Gegenarm mitschwingen) Knie-Innen- und Außenrotation im Stand beide Beine gleichzeitig Rückwärtsschritt im Stand Übungen mit Stab/Besenstil zur Vorbereitung auf das Langhanteltraining Schulterbeweglichkeit (Stil mit gestreckten Armen hinter Körper bringen) Oberkörperrotation aufrecht und vorgeneigt Vorgebeugtes Rudern Ausfallschritte rückwärts mit Schulterdrück-Bewegung Kreise Schulterdrücken mit Kniebeuge im Parallelstand Seitwärtsausfallschritte beidseitig Kniebeuge im Ausfallschritt mit Stil auf Schulter / über Kopf Kreuzheben / Good Mornings Warm-up-Variationsmöglichkeiten für mehr Abwechslung Verschiedene Schrittfolgen und -kombinationen auf der Koordinationsleiter oder über die MiniHürden (verbessert die Beinarbeit, Frequenzschnelligkeit, Agilität, Rhythmisierungs- und Kopplungsfähigkeit) Koordinationsleiter (jede Schrittfolge 3-4x) 1er Kontakt 2er Kontakt Kniehebelauf Anfersen Hop Step Side Step 2er Kontakt Side Step mit Überkreuzen vorne hinten im Wechsel Rückwärtslauf usw. Mini-Hürden-Drills (mit 10 Hürden; Abstand: 90 cm): 1-Step: ein Schritt zwischen Hürden 2-Step: zwei Schritte zwischen Hürden Hop: beidbeinige Sprünge zwischen Hürden Crossover: seitlich Laufen, 1-Step vor dem Körper überkreuzen Hops and Run: drei beidbeinige Sprünge über die ersten drei Hürden, anschl. 1-Step-Sprint Side Step: seitlich zwei Schritte zwischen Hürden 3-Step: drei Schritte zwischen Hürden Lauf-ABC mit Ball Alle Übungen in der Bewegung mit Dribbling an der Körperseite (bei Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen) bzw. vor dem Körper (bei Seitwärtsbewegungen), schwache Hand bevorzugt Fußgelenksarbeit Skippings Kniehebelauf Anfersen Hopserlauf Seitwärtslauf Crossover (Seitwärtslauf mit Überkreuzen) Seitwärtsgleitschritte Rückwärtslauf Backpedal 2. Athletische Inhalte im BBV-Programm – Überblick Minis: spielerische, vielseitige, abwechslungsreiche und harmonische (beidseitige) Kräftigung des Halte- und Bewegungsapparates; dynamisches statt statisches Training; Zirkeltraining mit kindgemäßer Übungsauswahl, Rangel- und Zweikampfspiele U12m (wichtigster Bereich für BBV): Koordination, Schnelligkeits- und Agilitätstraining, Mittelkörperstabilität (Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht und geringen Zusatzlasten (z.B. Medizinbälle) , Rangel- und Zweikampfspiele U13w (wichtigster Bereich für BBV): Training wie U12m unter Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen Unterschiede U14m (wichtigster Bereich für BBV): s.o. + Grundlagen des Freihanteltrainings U15w (wichtigster Bereich für BBV): Training wie U14m unter Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen Unterschiede U16m (JBBL): s.o. + funktionelles Krafttraining mit Kleingeräten und freien Gewichten U17w (WNBL): Training wie U16m unter Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen Unterschiede 3. Geschlechtsspezifische Unterschiede Einfluss des Menstruationszyklus‘ auf die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit Zwischen Männern und Frauen gibt es klare Unterschiede in den Strukturen, Funktionen und Reaktionen des Organismus auf leistungssportliche Einwirkungen! Die Anpassung an sportliche Belastung ist abhängig von Geschlecht, Alter und körperlichem Zustand. Besonderheiten des weiblichen Organismus: Veränderungen des Hormonstatus im Verlauf des Menstruationszyklus. Der Menstruationszyklus hat einen Einfluss auf das Atmungssystem und somit die Sauerstoffversorgung im Gewebe und in den Muskelzellen. Veränderungen der körperlichen Leistungsfähigkeit in den einzelnen Zyklusphasen. Veränderung der Werte der physischen (konditionellen) Fähigkeiten. Veränderung des psychischen Zustand und der geistigen Leistungsfähigkeit. Große Belastungen können sich negativ auf den weiblichen Organismus auswirken – u.a. auf die Gebärfunktion. Fünf Zyklusphasen (28 Tage): Phase I = Menstruation (1.-6. Tag) → geringste physische und psychische Leistungsfähigkeit, schlechteste Atmungsökonomie, langsamste Erholung Phase II = nach der Menstruation (7.-12. Tag) → optimale Zyklusphase mit der höchsten physischen und psychischen Leistungsfähigkeit (beste Kraft-, Schnellkraft- und Koordinationswerte, höchste Atmungsökonomie, schnellste Regeneration, stabilste Psyche) Phase III = Eisprung (13.-15. Tag) → geringere Leistungsfähigkeit, verzögerte Erholung, Rückgang der Erregbarkeit Phase IV = nach dem Eisprung (16.-24. Tag) → optimale Zyklusphase mit der höchsten physischen und psychischen Leistungsfähigkeit (beste Kraft-, Schnellkraft- und Koordinationswerte, höchste Atmungsökonomie, schnellste Regeneration, stabilste Psyche) Phase V = prämenstruelle Phase/vor der Menstruation (25.-28. Tag) → eine der ungünstigsten Phasen für das Training der Frauen, deutliche Zunahme der Körpermasse, emotionale Labilität, geringe körperliche Leistungsfähigkeit (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit), langsame Regeneration Veränderungen während der menstruellen Phase (Phase I): gesteigerte Atemfrequenz → reduziert die Atmungsökonomie Veränderung des Blutkreislaufs: hohe Herzfrequenz bei kleinstem Schlagvolumen → großes Herzminutenvolumen → Hämoglobinwert und Saustoffbindungskapazität des Blutes sind gering → Geschwindigkeit des Sauerstoffeintritts in die Lungen und Alveolen (Lungenbläschen) genügend hoch, aber die Geschwindigkeit der Sauerstoff-Mengenübertragung im arteriellen Blut am geringsten → schlechte Sauerstoffversorgung in die Muskelzellen & eingeschränkter CO2-Abtransport über die Arterien Verringerung der Stabilität des Nervenkostüms, Verschlechterung der Sensibilität, Erregbarkeit → gesteigerte Reizbarkeit → unangemessene Reaktionen, Beleidigtsein und Konfliktneigung Körpermasse ist wegen der Veränderungen im Wasser-Salz-Haushalt höher als in anderen Zyklusphasen mit Ausnahme der prämenstruellen Phase. Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit während der Menstruation: Verringerung der Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer (selbst bei gutem sportlichem Vorbereitungszustand). Erholung nach körperlicher Belastung verlangsamt. Nur Gelenkbeweglichkeit ist während der Menstruation besser als in den übrigen Phasen. Verschlechterung des psychischen Zustands und der geistigen Leistungsfähigkeit. Empfehlungen für Trainer: Athletiktraining in Phase I (Menstruation) … Der Trainer muss bei der Planung von Umfang, Intensität und Richtung des Trainings unbedingt nachsichtig mit einzelnen Spielerinnen vorgehen, die ihre Menstruation haben. Der Trainer sollte ein günstigeres psychologisches Klima für die Spielerinnen schaffen sowie geduldig und tolerant im Umgang sein. Der Trainer sollte Erwartungen an betroffene Spielerinnen, was deren Leistungs- und Aufnahmefähigkeit betrifft, herabsenken. Mit diesem Wissen kann der Trainer Konfliktsituationen in der Mannschaft wie auch zwischen ihm und der Sportlerin vorbeugen. Während der menstruellen Phase sollte im Athletiktraining auf folgende Übungen verzichtet werden: Übungen für die Bauchmuskeln (Bauchpressen). Übungen für den Beckenboden. Belastungen mit Sprungcharakter. tiefe Kniebeugen, besonders solche mit großen Gewichten. Grund: Die an diesen Tagen auftretende Zunahme der Körpermasse, das Schweregefühl, die Schmerzempfindungen im Unterbauch und in der Lendenwirbelsäule sowie das Anschwellen der Beckenorgane sind der körperlichen Leistungsfähigkeit nicht zuträglich. Übungen für die Bauchmuskulatur beeinträchtigen außerdem den Bandapparat der Beckenorgane und können zur Lageveränderung (Senkung) von Organen des kleinen Beckens, insbesondere der Gebärmutter mit anschließender Funktionsstörung, führen. Athletiktraining in Phase II und IV (nach der Menstruation und nach dem Eisprung) … … ohne Einschränkung möglich Trainingsbelastung mit den größten Umfängen und Intensitäten sowie funktionelles Krafttraining. Core-Training (Bauch, Rücken, Beckenboden) Übungen zur Entwicklung der Schnellkraft. Training der Grundlagenausdauer und basketballspezifischen Ausdauer (Intervallläufe) Athletiktraining in Phase III (Eisprungphase) … Nachsicht des Trainers, denn … Die Bewegungsgenauigkeit und -koordination der Spielerin sind in dieser Phase ungenau. Ein spezielles Koordinationstraining ist deshalb weniger sinnvoll. Der gute Trainingszustand und die guten konditionellen Fähigkeiten können oftmals nicht vollständig realisiert werden. Körperliche und psychische Überlastungen sollten vermieden werden. Athletiktraining in Phase V (vor der Menstruation) … Übungen für Bauch- und Beckenmuskeln (Core-Training) einschränken bzw. möglichst vermeiden Sprungelemente vermeiden Tiefe Kniebeugen vermeiden, besonders mit Gewichten Training der Beweglichkeit/Stretching ist günstig, da die Gelenkbeweglichkeit in dieser Phase auf einem hohen Niveau ist. Krafttraining für den Schultergürtel, den oberen Rücken und die Arme kann durchgeführt werden. Schlussfolgerung: In nur 10 von 28 Tagen ist ein optimales und uneingeschränktes Training mit Frauen möglich (Phase II und IV). An den übrigen 18 Tagen ist das Training nur unter eingeschränkter körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit möglich. Der Trainer sollte tolerant sein und mit Fingerspitzengefühl auf die individuellen Befindlichkeiten seiner Spielerinnen eingehen und diese ggf. von bestimmten Trainingsinhalten und Aufgaben befreien. Natürlich ist es als Trainer in einer Mannschaftssportart unmöglich, auf alle Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen und die Zyklusphasen jeder einzelnen Spielerin zu kennen. Deshalb müssen die Spielerinnen von sich aus dem Trainer offen mitteilen, wenn sie z.B. ihre Tage haben, damit der Coach die Spielerin entsprechend rücksichtsvoll behandeln kann. Literaturempfehlung: „Medizinisch-biologische Grundlagen des sportlichen Trainings von Frauen“, Bundesinstitut für Sportwissenschaft, 2010 (Larissa J.G. Shakhlina) 4. Standardprogramme Minis / frühes Schulkindalter (6-10 Jahre) – Verbesserung der allgemeinen Kondition: Im frühen Schulkindalter steht die spielerische, vielseitige, abwechslungsreiche und harmonische (beidseitige) Kräftigung des Halte- und Bewegungsapparates im Vordergrund. Ausschließliche Trainingsmethode ist das dynamische Training, da Kinder in diesem Alter noch ungünstige Voraussetzungen für statische (haltende) Muskelarbeit besitzen. Da sich jüngere Kinder meist nur für kurze Zeit auf eine Aufgabe konzentrieren können, ist das Zirkeltraining mit kindgemäßer Übungsauswahl besonders günstig in dieser Altersstufe. Beim Zirkeltraining ist darauf zu achten, dass der gesamte Körper beansprucht wird, also ein Ganzkörpertraining stattfindet. Trainingsinhalte: 1. Zirkeltraining (5-7 Stationen, Belastungs-Pausen-Verhältnis 1:2, Belastungszeit 20 Sek., Pause 40 Sek., Übungsbeispiele: Kniebeuge im Ausfallschritt, Schulterbrücke/Beckenlift, Liegestütz erhöht, Bankziehen, Medizinball-Brustpass an die Wand, Kastenaufsprung mit leiser Landung) 2. Hindernisturnen / Hindernisparcour 3. verschiedene Übungen an der Sprossenwand im Hang mit Beinheben und -senken 4. Übungen am kleinen Kasten zur Verbesserung der Stützkraft und der Rumpfkraft (u.a. Schrägliegestütz am Kasten, Liegestützlaufen mit Füßen auf Kasten, Hüftheben und -senken im umgekehrten Liegestütz) 5. Stangenklettern und Tauziehen in verschiedenen Variationen 6. Kampfspiele wie Zieh- und Schiebekämpfe sowie verschiedene Raufspiele zu zweit (u.a. Armdrücken in Bauchlage, Kampf um den Medizinball im Stehen, Fußschiebekampf im Sitzen, Umstoßen in der Hocke, Ziehen über eine Linie) → weitere Übungsbeispiele siehe unten 7. Hangelspiele am Reck oder Barren 8. Liegestützenspiele zur Verbesserung der Armstreck-, Schulter- und Rumpfkraft 9. Klimmzugübungen in unterschiedlichen Variationen 10. Fußball im „Krebsgang“ (Vierfüßlergang rücklings) zur Verbesserung der Stützkraft 11. Sprungkrafttraining: beidbeinige Sprünge bevorzugen → Sackhüpfen, Seilspringen, Seilhüpfen, Reifenspringen, Kopfsprünge nach dem Luftballon 12. Schnelligkeitstraining (Reaktionsschnelligkeit, Beschleunigungsvermögen, Schnellkoordination; Übungsbeispiele: Tappings, Line Drills, Starts auf versch. Signale, Staffel, Fangspiele, Marschieren, Skips, Slides) Minis / spätes Schulkindalter (10-12 Jahre): Das späte Schulkindalter endet mit dem Eintritt der Pubertät – bei den Mädchen etwa mit 11/12, bei den Jungen etwa mit 12/13 Jahren. In diesem Alter erfährt das Krafttraining durch Übungen, die das eigene Körpergewicht überwinden und durch Hinzunahme von geringen Zusatzlasten (z.B. Medizinbälle) eine weitere Steigerung. Als Trainingsinhalte kommen zu den bereits genannten folgende hinzu: Übungen zur gezielten Kräftigung der Bauch- und Rückenmuskeln sowie der Armstreckmuskulatur (z.B. als Partnerübungen) Übungen zur Verbesserung der Armstützkraft wie Schubkarrenfahren, im Liegestütz abwechselnd mit einer Hand einen Ball dribbeln, einen Luftballon hochhalten etc. Bei der Verbesserung der Sprungkraft können nun auch schon aufgrund der „katzenhaften“ Gewandtheit und der guten koordinativen Voraussetzungen anspruchsvollere Sprungübungen eingesetzt werden. Stehaufmännchen: Rückenlage, Ball vor der Brust; beidarmiges Hochstoßen des Balles; aufstehen und fangen bevor der Ball den Boden berührt. Känguru: Stand, Ball zwischen den Knien eingeklemmt: Auf Zuruf: West! – Ost! – Süd! – Nord! – schnelles Hüpfen mit Drehbewegung in die befohlene Richtung. (Ziel: Reaktion und Aufmerksamkeit, Stärkung der Sprunggelenke und Oberschenkelinnenseiten.) Hürdenspringen/Reifenspringen in der Kombination Sackhüpfen kombiniert mit Balldribbeln (als Staffel): A hüpft im Sack bis zur Wendemarke, verlässt den Sack und dribbelt einen Ball zum Start; B startet mit dem Dribbeln des Balles, schlüpft in den Sack und hüpft zurück. Sackhüpfverfolgung/-fangen Treppen-Sprünge Bergauf-Sprünge Hüpfen mit Ball zwischen den Füßen (als Staffel) Rangel- und Zweikampfspiele, Zieh- und Schiebewettkämpfe, Ringen & Raufen: Ziel: Entwicklung von Zweikampfverhalten und Aggressivität, Wegnahme der Scheu vor Körperkontakt, Vermittlung des Wissens, wie der eigene Körper regelkonform & bewusst eingesetzt werden kann, Schulung des „Bumps“ Partnerkampf-Übungsbeispiele 1. Hände treffen: Die Spieler stehen sich in der (erleichterten) Liegestützposition gegenüber. Das Ziel ist es, die Hand des Partners zu treffen. 2. Handflächenkampf: Die Spieler knien sich gegenüber und drücken die Handflächen aneinander. Durch Drücken, aber auch plötzliches Nachgeben soll der Partner aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Der Spieler, der als erstes den Körperkontakt löst, hat verloren. 3. Schiebekampf: Die Spieler sitzen Rücken an Rücken auf einer Matte. Es hat derjenige gewonnen, der es schafft, den Partner von der Matte zu schieben. 4. Schildkröte wenden: Ein Partner legt sich auf den Bauch und der andere versucht diesen auf den Rücken zu drehen. Variation: Arme und Beine ausstrecken; vom Rücken auf den Bauch wenden. 5. Unumstößlich: Ein Spieler befindet sich in der Bankstellung auf einer Matte fest verwurzelt mit dem Boden. Der andere Spieler soll versuchen diesen durch Schieben und Ziehen aus dem Gleichgewicht zu bringen. 6. Drehmoment: Ein Spieler liegt auf dem Bauch und wird vom Partner am Oberkörper und an der Hüfte mit dem eigenen Körpergewicht fixiert. Die unten liegende Person soll sich gegen den Widerstand auf den Rücken drehen. Regeln für den Partnerkampf: • Stopp-Regel: Bei Abklatschen oder bei dem Ausruf „Stopp" wird der Kampf sofort unterbrochen. • Es wird ausschließlich während der Musik gekämpft bzw. bis der Trainer pfeift. • Folgende Mittel sind verboten: Kratzen Beißen Kneifen Haare ziehen Partner-Suicide-Drill - gleichzeitig paarweise zu den Pylonen hin und zurück „Suicides“ laufen (dabei Blickkontakt zum Partner halten) & anschließend Schulter an Schulter mit Gegendrücken und Schieben zurücklaufen (Laufrichtung behaupten!) Rugby (Touchrugby) 1. Ziel des Spiels: Zwei Mannschaften mit je 5-7 Spielern versuchen so viele Punkte wie möglich zu erzielen, indem sie den Ball tragen, passen oder treten. Wenn sie den Ball hinter der Grundlinie des Gegners ablegen können, erhalten sie fünf Punkte! 2. Spielfeld Das Spielfeld ist so groß wie ein Basketballfeld oder größer. 3. Spielzeit Die Spielzeit beträgt zwei mal sieben Minuten mit einer Minute Pause. 4. Tragen des Balls Der Ball darf so lange getragen werden, bis der Ballträger von einem Gegner mit beiden Händen an den Hüften berührt wird. Dann muss er sofort abspielen (innerhalb von max. drei Schritten). Wenn er dazu nicht in der Lage ist, muss er den Ball auf den Boden legen. Nur der Ballträger darf angegriffen werden! 5. Passen Der Ball darf nicht nach vorne gepasst werden. Nur Pässe zur Seite oder nach hinten sind erlaubt. 6. Anspiel Die beiden Mannschaften stellen sich in den gegenüberliegenden Spielhälften auf, die Mannschaft in Ballbesitz auf der Mittellinie, die Gegner mindestens zehn Meter von der Mittellinie entfernt in der eigenen Hälfte. Kickstart: Ball ca. 10 cm nach vorne kicken, aufnehmen und sofort laufen oder abgeben. 7. Out Bei einem Seitenaus wird das Spiel von der Seitenauslinie durch ein Antippen des Balles mit dem Fuß fortgesetzt (Ball ca. 10 cm nach vorne kicken, aufnehmen und sofort laufen oder abgeben). Nach einem Out hinter der Grundlinie dürfen die Angreifer fünf Meter vor der Grundlinie einen Kickstart ausführen. 8. Fußspiel Kicken ist nur im Rahmen kurzer Überkicks über die herannahenden Verteidiger erlaubt. In kleineren Hallen sollte es herausgenommen werden. 9. Abseits Ein Spieler ist in Abseitsposition, - wenn er sich vor dem Ball aufhält, den ein anderer Spieler seiner Mannschaft zuletzt gespielt hat, und wenn er ins Spiel eingreift. - wenn er sich bei einem Kick vor dem tretenden Spieler seiner eigenen Mannschaft aufhält. 10. Regelverstoß Bei einem Regelverstoß gibt es einen Straftritt an der Stelle, wo der Verstoß stattgefunden hat. Dabei muss sich die schuldige Mannschaft 10 m weit nach hinten zurückziehen und die Angreifer setzen das Spiel durch Antippen des Balles mit dem Fuß fort (Ball ca. 10 cm nach vorne kicken, aufnehmen und sofort laufen oder abgeben). Schnelligkeits- und Agilitätstraining ab U12m/U13w: Ziel: Verbesserung der Reaktionsschnelligkeit, des Beschleunigungsvermögens, der Schnellkoordination und besonders der lateralen (seitwärts gerichtete) Schnelligkeit Übungsbeispiele: Tappings, Line Drills, Starts auf versch. Signale, Staffel, Fangspiele, Marschieren, Skips, Slides Pylonen-Drills (als Wettbewerb mit 4 Teams): T-Drill Doppel-Spiegel-T-Drill Quadrat-Drill Quadrant-Drill Kombi-Drill: Quadrat-Drill+Koordinationsleiter+Sprints+Defense-Gleitschritte+Mini-Hürden Koordinationsleiter Durchgang 1+2: in, in, out, out Durchgang 3+4: in, in, tap Durchgang 5+6: Side Step Mini-Hürden Side Step Crossover 3 Hops & Run Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht ab U13 Ziel: Verbesserung der Mittelkörperstabilität, Techniktraining Kniebeuge Schwerpunkt: körperstabilisierende Übungen im Unterarmstütz (KSÜ) / Core-Training Übungsbeispiele Core: Marschierendes Brett / Frontstütz (Beinbewegung hoch&seitwärts) Spiderman-Brett Seitliches Brett / Seitstütz Umgedrehtes Brett Beckenlift Schulterbrücke einbeinig statisch Schulterbrücke mit Armhackbewegung Rückendiagonale dynamisch & statisch Rumpfseitheben Lat-Zug in Bauchlage Käfer Rotationsliegestütz Liegestütz mit doppeltem diagonalem Beinzug Übungsbeispiele Beine: Häftlings-Kniebeuge im Ausfallschritt Alternierende Ausfallschritte Seitwärtsausfallschritte Rückwärtsausfallschritte T-Kniebeuge Y-Kniebeuge Empfehlung: Auswahl von 5-7 Übungen, 2-3 Sätze à 10 Wdh. pro Übung oder zeitgesteuert 30-45 Sek.; Ergänzung mit Musik & Timer Zirkeltraining (alle Altersgruppen) Vorteile: gruppendynamisches Kraftausdauer-Training, flexible Übungsauswahl je nach Altersgruppe, sehr abwechslungsreich & motivierend Empfehlung: 10 Übungen für den ganzen Körper: z.B. 45 Sek. Belastung, 15 Sek. Pause (je jünger die Altersgruppe desto länger die Pausen & kürzer die Belastung), 3 Runden; 1-2 Teilnehmer pro Station; Unterstützung mit motivierender Musik & Timer-App Dauer: ca. 30 Min. Beispiel-Zirkeltraining (U15): 3 Durchgänge, 10 Übungen à 45 Sek. Belastung/20 Sek. Pause = 32:30 Min. netto Du brauchst: 2 Langhantelstangen, 4 Kurzhanteln, 2 Gymnastikbälle, 2 Matten, 1 Medizinball, 1 Balancepad, 1 Schwungstab/Flexibar 1. Seilspringen 2. Kreuzheben mit Langhantelstange (ohne Hantelscheiben) 3. Gerades Brett auf Gymnastikball mit Beinzug (alternativ: Spiderman-Brett) 4. Kelch-Kniebeuge mit Kurzhantel-Überkopfdrücken 5. Vorgebeugtes Rudern mit Langhantelstange (ohne Hantelscheiben) 6. Russian Twist mit Medizinball 7. Ausfallschritte mit Kurzhanteln 8. Leg-Curl+Beckenlift auf Gymnastikball 9. Schwungstab: einbeinig auf Balancepad (Seitenwechsel nach 22 Sek.) 10. Einbeiniges Kreuzheben mit Kurzhantel (Seitenwechsel nach 5 Wdh.) Tabata-Training (ab U16m/U17w) Auswahl von 5 Übungen, jede Übung 8 Sätze mit 20 Sek. Belastung und 10 Sek. Pause (8 x 20/10), Dauer: 20 Min. Vorteile: hoch intensives Intervall-Training (HIIT) zur Verbesserung der Kraftausdauer, Ermüdungswiderstandsfähigkeit & maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max.) Krafttraining mit Kleingeräten am Beispiel Medizinball (MB) Partner-Core-Training mit 1 Medizinball und 1 Matte zu zweit 1. Übungen zur Verbesserung der Wirbelsäulenbeweglichkeit (Rotation, Beugung, Streckung) 2. Kombi Beckenlift/Sit-up/Brustpass: MB mit gestreckten Armen diagonal hinter Kopf auf Boden tippen, gleichzeitig Hüfte nach oben drücken=Beckenlift, anschließend MB dynamisch zu Partner passen, der frontal steht 3. Russian Twist (B steht seitlich und passt MB zu A → dynamische MBBewegung/Oberkörperrotation zur Seite, MB auf Boden tippen → anschließend explosiver Rückpass 4. A hat Ball in Vorhalte mit gestreckten Armen, Knie gebeugt, Quivern → B drückt seitlich gegen Ball 5. Sprint, Fangen, Passen, Defense-Gleitschritte (Zusammenspiel zw. A+B): B sprintet 5 m zur Seite→A passt MB zu B → Rückpass von B zu A → Defense Slides von B zum Ausgangspunkt Partner-Stabilisationsübungen: 1. Rücken an Rücken mit MB dazwischen → statische Kniebeuge 2. in halber Kniebeuge Rücken an Rücken, dabei MB kreisen lassen 3. im schrägen Liegestütz gegeneinander stabilisieren (MB zwischen Händen) Funktionelles Krafttraining ab U19 (NBBL) - Beispiel-Trainingsplan: AB Baskets Ort: Kraftraum Besonderheiten: basketballspezifische Übungen, Grundübungen des Krafttraining (z.B. Kreuzheben, Bankdrücken, Dips, Klimmzüge, Ausfallschritte), instabile, sensomotorische Übungen zur Verletzungsprävention, Überkopf-Bewegungen der Arme Umfang: 2 Sätze pro Übung à 8-12 Wiederholungen bzw. 30 Sek. bei statischen Übungen Dauer: ca. 45 Minuten Tag 1 (montags, Woche 1) 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Einbeiniges Kreuzheben mit Kurzhantel (auf Balancepad) Alternierende Ausfallschritte mit Kurzhanteln Bankdrücken mit Langhantel (dazwischen Klimmzüge) Langhantel-Rudern (dazwischen Liegestütze) Instabiles gerades Brett auf Gymnastikball mit Beinzug Instabiles seitliches Brett auf Gymnastikball Beincurl + Beckenlift mit Gymnastikball (evtl. einbeinig) Tag 2 (mittwochs, Woche 1) 1. Bulgarische Kniebeuge im Ausfallschritt mit Kurzhanteln (mit dynamischem Abdruck vom Vorderfuß) 2. Kreuzheben mit Langhantel (dazwischen Liegestütze) 3. Stützbeugen / Dips (dazwischen Klimmzüge) 4. Einarmiges Schulterdrücken mit Kurzhantel (ohne Anlehnen) 5. Spiderman-Brett 6. Medizinball: Diagonale Schulterbrücke+Sit-up+Brustpass zum Partner oder gegen Wand Tag 3 (montags, Woche 2): 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Kelch-Kniebeuge+Overhead Press mit 1 Kurzhantel auf Bosu Instabile TRX-Lunges auf Bosu/Balancepad mit 2 Kurzhanteln TRX-Liegestütze mit doppeltem Beinzug, alternativ: Dynamische Liegestütze auf Bosu Kreuzheben-Ruder-Kombination mit Langhantel Einarmiger Swing mit Kettlebell oder Kurzhantel Beine re/li. ablegen mit Foam Roller zwischen Beinen geklemmt Statische Schulterbrücke mit Armhackbewegung 2x30 Sek. Rotationsbrett (15 Sek./Pos.) 2 min. Tag 4 (mittwochs, Woche 2): 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Walking Lunges mit Kurzhanteln vorwärts & rückwärts Step-ups mit Kurzhanteln Einbeiniges Kreuzheben mit Überkopfdrücken & Sprung Bankdrücken mit Langhantel Clean & Press mit Langhantel Kniestand auf Gymnastikball mit Brustpass gegen Wand/zum Partner Dynamische Hip Thrusts auf Gymnastikball Käfer/Twisted Crunch in Rückenlage 20 Wdh. Ausdauertraining 1. Grundlagenausdauertraining (ab U16) Ein gleichmäßiges Tempo möglichst lange durchhalten, aerobes Training → verbessert die Ermüdungswiderstandsfähigkeit & Langzeitausdauer, fördert den Regenerationsprozess Trainingsdauer: 30-45 Minuten ohne Unterbrechung Trainingsintensität: 60-85% von HFmax (Training), 50-60% von HFmax. (Regeneration) Zeitpunkt: Saisonvorbereitung, während der Saison als Regenerationslauf Ort: Wald, Sportplatz 2. funktionelles Ausdauertraining Linienpendellauf: Grundlinie – Freiwurflinie – Grundlinie – Mittellinie – Grundlinie – entfernte Freiwurflinie – Grundlinie – entfernte Grundlinie – Grundlinie (ab U12) Galgen-Drill (mit 3 Pylonen, ab U12): Intervalllauf auf dem Sportplatz oder in der Halle (ab U14): im Wechsel eine Runde schnelles Tempo mit submaximaler Intensität & 1 Runde langsames Tempo mit niedriger Intensität Fahrtspiel in der Halle (75-85 min., ab U16) 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. lockeres Eintraben (5min.), Stretchen (10min.), Dauerlauf mittlerer Intensität HF 140-150; 10 min.) Sprintprogramm 10x10 m nach Wiederholungsmethode (in Erholungsphase: Freiwürfe) Körperstabilisation (10 min.) Sprungprogramm (5 Sprungläufe mit 5 Wiederholungen nach Wiederholungsmethode) Dauerlauf hohe Intensität (HF 160-170; 10 min.) Lockeres Austraben und Stretchen (15 min.) HIIT-Lauf: High Intensity Intervall Training (ab U19) HIIT-Ausdauertraining mit alternativen Trainingsformen (ab U19) Übungsbeispiele: Burpee (Liegestütz mit Hockstrecksprung), Tiefkniebeuge mit Hockstrecksprung, Jumping Jack (Tiefkniebeuge mit Hampelmannsprung), Bergsteiger (Beinanziehen in der Liegestützposition) HIIT-Fahrradergometer (ab U19): 1 Minute mit hohem Widerstand und hoher Schrittfrequenz bis zur „Erschöpfung“ treten → Anschließend 2 Minuten mit geringem Wiederstand und niedriger Schrittfrequenz treten (aktive Erholung) Immer im Wechsel: 1min. intensiv & 2 min. locker, 10 Durchgänge = 30 min. Training mit den „wilden Seilen“ (Ausdauer des Oberkörpers, Core) 5. Abwärmen / Cool-down (bis zu 30 min.) Auslaufen (ggf. ohne Schuhe) im langsamen Tempo mind. 8-10 min. Ausrollen auf der Hartschaumstoffrolle → v.a. Waden, Oberschenkel (Vorderseite, Rückseite, Innenseite, Außenseite) 10-15 min. statisches Dehnen, Schwerpunkt: Beinmuskulatur 10-15 min. Alternatives Cool-down: Alternative zur Hartschaumstoffrolle: Ausrollen auf dem Basketball (Selbstmassage an der Wand & auf dem Boden 10-15 min. Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen zur Entspannung und Einleitung der Regeneration 20 min. „Assisted Stretching“ (paarweise, gegenseitig Dehnen) Kontakt für Rückfragen: Referent: Dipl.Sportwiss. Sebastian Finis Mail: [email protected] Telefon: 030 – 234 62 393 Mobil: 0177-7843113 Internet: www.finisfitness.de, www.basketball-athletiktraining.de Soziale Medien: YouTube, Instagram, Facebook, LinkedIn, Xing , Twitter (@finisfitness)
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