„Unterstützung nötiger denn je“

Diakoniespende
Herbst 2015
Evangelischer Kirchenverband Köln und Region
ruft zu Spenden auf
WEICHEN
STELLEN
„Unterstützung nötiger
denn je“
tagtäglich werden wir von den Medien mit Berichten über die wachsende Zahl von Flüchtlingen konfrontiert: Kinder, Frauen und Männer jeden Alters, die vor Krieg, Folter, Vergewaltigung und Elend aus ihren Heimatländern fliehen und unter großen Gefahren auf
ihrer Reise ins Ungewisse auch zu uns nach Deutschland kommen. 160.000 Menschen
waren es bisher allein bis Anfang Juli 2015.
Wie geht es Ihnen persönlich – am Radio, mit der Tageszeitung in der Hand – wenn Sie
Meldungen wie diese lesen und hören? Ich selbst erlebe Sorge, Mitgefühl. Und oft auch
Überforderung angesichts der Nachrichtenlage: Wer wollte da nicht helfen… Doch wie?
Möglicherweise fragen auch Sie sich: Was kann ich tun in meiner Stadt? Wem kann ich
vertrauen, wenn ich mich entscheide, einen finanziellen Beitrag zu leisten?
Jeden Cent und
jeden Euro Ihrer
Spende für den
Kölner Flüchtlingsrat
verdoppelt der
Evangelische Kirchenverband Köln und
Region.
Diese Fragen sind berechtigt – und klug. Denn die Möglichkeiten der öffentlichen Hand
sind begrenzt: Nicht allein die Schaffung von Wohnraum lindert die Not und sichert das
soziale Miteinander! Auch der Bedarf an psychologischer Betreuung und Rechtsberatung
in Asylfragen, an Deutschkursen und Sportangeboten wächst. Es braucht Treffpunkte, sich
bei einer Tasse Tee auszutauschen, zusammen zu kochen und menschliche Nähe zu erleben,
in einem noch fremden Land. Genau hier sind ehrenamtliche, kirchliche Initiativen gefragt, die es Gott sei Dank gibt! Doch solches Bürger-Engagement braucht hauptamtliche
Begleitung und Koordination. Das kostet Geld, das der Staat allein nicht hat. Die Unterstützung des Kölner Flüchtlingsrats mit Ihrer Spende bietet Ihnen die Chance, wirksam
zu helfen. Erfahren Sie mehr darüber in diesem Faltblatt. Ich bin überzeugt: Ihre Spende
ist gut angelegt. Auch prominente Unterstützer wie der Schriftsteller Navid Kermani und
der Kabarettist Wilfried Schmickler stehen mit ihrem Namen für die Arbeit des Kölner
Flüchtlingsrates ein.
Ihr Engagement hilft unmittelbar – und jeden Cent, den Sie spenden, wird der Evangelische Kirchenverband Köln und Region noch einmal verdoppeln. Versprochen.
Mit herzlichem Gruß und Dank an Sie
Rolf Domning
Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region
Foto: Reikara - fotolia.com
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Gemeindeglieder,
Als der Kölner Flüchtlingsrat im vergangenen
Jahr sein 30-jähriges Bestehen feierte, war
bereits zu erkennen, dass die Zahl der Asylsuchenden wegen der zahlreichen Kriege und
Menschenrechtsverletzungen im Nahen Osten, aber auch in Südosteuropa und in Afrika,
dramatisch ansteigen würde. Rund 173.000
Flüchtlinge haben 2014 in Deutschland einen
Asylerstantrag gestellt. Bis Juli 2015 waren es
bereits fast 160.000 Menschen.
Zum 30-Jährigen bescheinigte OB Jürgen
Roters dem Verein, er setze sich „mit viel
Kraft und großem Sachverstand von professionellen Kräften und zahlreichen Ehrenamtlichen für eine Gruppe in unserer Gesellschaft
ein, die kaum eine Lobby hat und oftmals am
Rande steht“. Wie die meisten anderen Träger
in diesem Bereich ist der Flüchtlingsrat zur Finanzierung seiner Arbeit – neben öffentlichen
Mitteln – auf Spenden angewiesen.
Claus-Ulrich Prölß, Geschäftsführer des Kölner Flüchtlingsrates
:
Deutschkurse außerordentlich gefragt
„In all unseren Deutschkursen für Anfänger und Fortgeschrittene sind zurzeit keine Plätze frei“, heißt es bedauernd auf der
Internetseite, und auch sonst weiß Nahid Fallahi kaum, wo sie
zuerst anfangen soll. Fragen zum Aufenthaltsrecht, Probleme
mit der Unterbringung, Sorgen um Familienmitglieder, die noch
in der Türkei oder in Griechenland festsitzen – derzeit prasseln
von allen Seiten Anfragen, Gesuche und Bitten auf die Leiterin der Kölner Flüchtlingszentrums „FliehKraft“ ein. „Alles hat
sich vervielfacht in den letzten Monaten. Pro Woche schauen
300 bis 400 Leute herein, viele von ihnen haben persönliche
Anliegen.“
Mit dem Andrang fertig werden, irgendwie ...
Aber die Kapazitäten und Ressourcen, erzählt Fallahi, seien
dieselben geblieben in der Nippeser Einrichtung, deren Träger seit 2007 der Kölner Flüchtlingsrat ist, in Kooperation mit
dem Verein „Zurück in die Zukunft“: Zwei hauptamtliche Mitarbeiter teilen sich eine Vollzeitstelle und müssen mit dem
Andrang fertig werden, irgendwie. „Wir würden gern neue
Projekte anstoßen, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
erweitern oder Ausflüge zur Orientierung im ‚neuen Land’
anbieten“, so Fallahi. „Aber dafür fehlt es uns an allem, an
Personal, an Geld, an Räumlichkeiten.“
Kerngeschäft: Beratung und psychologische Unterstützung
Erfreulich ist sicher, dass die Stimmung in der Bevölkerung
eine ganz andere ist als noch vor 25 Jahren. In Köln und Region haben sich engagierte Bürgerinnen und Bürger in vielen Stadtteilen, teils mit Anbindung an christliche Gemeinden, in Willkommensinitiativen zusammengefunden, um die
Neuankömmlinge beim schwierigen Start in einem fremden
Land zu unterstützen. Doch die angestammten Träger der
Flüchtlingsarbeit, die nicht zuletzt die Koordinierung der ehrenamtlichen Initiativen mittragen und fachliche Hilfestellung
leisten, hoffen bislang vergeblich auf eine bessere finanzielle Ausstattung zur Bewältigung der massiv angestiegenen
Arbeitslast: „Gerade für unser Kerngeschäft, wie Beratung
und psychologische Unterstützung, brauchen wir viel mehr
finanzielle Mittel, um die weiter ansteigenden Bedarfe zu
decken“, berichtet Claus-Ulrich Prölß, seit 1999 Geschäftsführer des Kölner Flüchtlingsrates. „Die Flüchtlingszahlen
haben sich von 2009 bis 2014 mehr als verfünffacht. Unsere Personalstellen leider nicht. Und die Schere droht noch
viel größer zu werden.“
Humanitäre Hilfe steht an erster Stelle
Der Verein bietet genau da humanitäre Hilfe an, wo das
Ausländer- und Asylrecht Lücken lässt. So ist kaum bekannt, dass ein Asylbewerber die Berechtigung seines Antrags auf Schutzgewährung vor Gericht beweisen muss,
obwohl der Staat dafür keine Rechtsberatung anbietet. Er
stellt Menschen, die der deutschen Sprache nicht kundig
sind, oft nicht einmal einen Dolmetscher zur Seite, und er
zahlt auch nicht die Kosten für psychologische Gutachten,
mit denen sich belegen ließe, dass eine Rückkehr ins Heimatland eine unzumutbare Belastung wäre.
Bedarf nach Rechtsberatung so groß wie nie
In den vier Beratungsstellen des Kölner Flüchtlingsrates geht
es vor allem um die rechtliche Beratung zum Asylverfahren,
aber auch um ausländer- und sozialpolitische Angelegenheiten und um den Zugang zum Arbeitsmarkt. „Aber der
Bedarf an Rechtberatung ist derzeit so groß, dass ich
Termine erst wieder in ein bis zwei Monaten anbieten
kann“, schildert Prölß die momentane Lage. „Dabei muss
ein Asylbewerber oft schon eine Woche nach Eingang der
Ablehnung seines Antrags reagieren.“
Besondere psychologische Beratung für Frauen
In einer der wichtigsten Anlaufstellen des Vereins, dem
Flüchtlingszentrum „Fliehkraft“ in der Turmstraße, kann
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Gegründet wurde der
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Kölner
Flüchtlingsrat 1984
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nach dem Tod des türkischen
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Asylbewerbers
Kemal Altun unter maßFL
geblicher Beteiligung des Pfarrers Helmut
Ruhrberg. An der konstituierenden Sitzung im Haus
der Evangelischen Kirche nahmen Geistliche verschiedener Konfessionen, aber auch Rechtsanwälte
und Vertreter von Wohlfahrtsverbänden teil.
Nachdem er zunächst dem damaligen Sozialwerk des
Evangelischen Stadtkirchenverbands angeschlossen
war, übernahm der Förderverein Kölner Flüchtlingsrat Anfang 1998 die Trägerschaft der Geschäftsstelle.
Die befindet sich immer noch in der Kartäusergasse,
Jede Spende hilft, diese wichtige und überaus
notwendige Arbeit fortzuführen und die Angebote
der wachsenden Zahl der Flüchtlinge anzupassen!
immerhin psychologische Beratung für Frauen angeboten
werden, einzeln oder in Gruppen. Nahid Fallahi berichtet von
Frauen, die in ihren Heimatländern gefoltert und vergewaltigt
wurden und es nun kaum ertragen können, in den Wohnheimen wieder mit Männern unter einem Dach zu leben. Oft
ziehen sich auch die Asylverfahren über Jahre hin, und dieser
lange „Schwebezustand“, die Ungewissheit, die damit verbunden ist, belasten die Menschen ungemein.
Flüchtlingszentrum schafft Zukunftsperspektiven
Zukunftsperspektiven kann das Zentrum aber auch eröffnen
– oder wenigstens dazu beitragen, dass die Gegenwart erträglicher wird: Honorarkräfte bieten Deutschkurse und Sport an,
es gibt ein Frauencafé, in dem sich regelmäßig Angehörige
ganz unterschiedlicher Nationen treffen. Sie verstehen sich
zwar nicht gegenseitig, aber sie können gemeinsam kochen,
das verbindet. Das Flüchtlingszentrum „FliehKraft“ ist ein
echter Treffpunkt geworden, und auch die kulturellen und
politischen Veranstaltungen, die von Flüchtlingsgruppen in
der insgesamt rund 300 Quadratmeter großen Anlaufstelle
organisiert werden, locken stets zahlreiche Besucherinnen
und Besucher an.
Verein benötigt weitere Kräfte
Eine Ausweitung der Angebote – das wäre auch der Traum
von Claus-Ulrich Prölß. „Man braucht dazu aber qualifizierte Fachkräfte für Beratung, Gruppenarbeit, Fortbildung und
Begleitung der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer,
und zur Durchführung von Informationsveranstaltungen. Mit
zwei zusätzlichen Hauptamtlern wäre der Verein schon ein
Stück weiter“, sagt der Geschäftsführer, aber das verursache
Zusatzkosten in Höhe von 120.000 Euro.
und auch in der praktischen Arbeit blieb die Nähe zur
Evangelischen Kirche stets erhalten: In Gremien wie
dem Migrationsausschuss des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region zum Beispiel, am Runden
Tisch für Integration und am Runden Tisch für Flüchtlingsfragen.
Zusammen mit der Kölner Freiwilligenagentur hat der
Kölner Flüchtlingsrat zu Beginn des Jahres 2015 ein
„Forum für Willkommenskultur“ ins Leben gerufen,
das der Vernetzung und dem Informationsaustausch
dient. Außerdem bieten die Mitarbeitenden des Flüchtlingsrates Qualifizierungsveranstaltungen für die Mitglieder der Initiativen an, bei denen es um Fragen zum
Asylverfahren, zu Sozialleistungen für Flüchtlinge und
um den Zugang zum Arbeitsmarkt geht.
„Die Flüchtlingszahlen steigen auf der ganzen Welt. Und in der
unmittelbaren Umgebung Europas richten Krieg, Rechtlosigkeit, Vertreibung, Massenmorde, systematische Vergewaltigungen und ethnische Säuberungen ganze Länder zugrunde – wie Europa es aus
der eigenen Geschichte kennt. Wir sollten uns nicht abschotten und
könnten es auch gar nicht. Die Flüchtlinge brauchen Schutz, Hilfe
und Unterstützung. Auch bei uns in Köln.“
Navid Kermani, Schriftsteller,
Träger des Friedenspreises 2015 des Deutschen Buchhandels
Foto: Peter-Anton Hassiepen/ Hanser Verlag
„Flüchtlinge brauchen soziale und rechtliche Beratung.
Mehr Flüchtlinge brauchen mehr soziale und rechtliche Beratung.
Und dafür braucht man Geld,
denn ehrenamtlich ist das nicht zu machen.“
Wilfried Schmickler, Kabarettist,
Deutscher Kleinkunstpreis 2001, 2009, Deutscher Kabarettpreis 2007,
Sonderpreis „Reif und Bekloppt“ Prix Pantheon 2007
Foto: www.ernst-fotos.de
Informationen unter:
www.koelner-fluechtlingsrat.de
Telefon: 0221/33 82 - 249
Spendenzweck:
Von August 2015 bis Juli 2016 erbittet der Evangelische Kirchenverband Köln und Region die Diakoniespende für:
„Kölner Flüchtlingsrat“
Impressum:
„Weichen stellen“ – eine Spendenaktion des
Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region,
Kartäusergasse 9-11, 50678 Köln, Telefon 0221/33 82-101.
Verantwortlich:
Stadtsuperintendent Rolf Domning
Redaktion:
Amt für Presse und Kommunikation, Angelika Knapic,
Günter A. Menne (v.i.S.d.P.)
Text und Fotos Innenseiten: Hans-Willi Hermans
Grafik: www.bierbass-art.de
Die Diakoniespende kann von der Lohn- und Einkommensteuer abgesetzt
werden. Einzahlungen für den Hilfsfonds für Flüchtlinge werden auf das
Konto des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region erbeten:
Kreissparkasse Köln, Konto Nr. 4404 - BLZ 370 502 99
Stichwort: Kölner Flüchtlingsrat
SEPA-Bankverbindung:
IBAN DE10 3705 0299 0000 0044 04 BIC COKSDE33