Donnerstag, 24. Dezember 2015 / Nr. 297 NACHRICHTEN Asylsuchende im alten Lehrerheim BUTTISHOLZ red. In eine Wohnung des alten Lehrerheims sollen ab Mitte Januar maximal acht Asylsuchende einziehen. Der Gemeinderat hat mit der kantonalen Dienststelle Immobilien einen Mietvertrag abgeschlossen. Mit den bereits in der Gemeinde wohnhaften Asylsuchenden können alle Plätze zur Verfügung gestellt werden, welche der Kanton fordert. Insgesamt sind dies 16 Plätze. In wenigen Tagen wird der neue Zuweisungsentscheid der Regierung erwartet. Dann wird die Gemeinde massiv mehr Plätze anbieten müssen. Einbrecher geschnappt LUZERN red. Ein 34-jähriger Rumäne befindet sich in Untersuchungshaft. Er wird verdächtigt, in den Kantonen Luzern, Aargau, Bern und Solothurn mindestens 45 Einbrüche verübt zu haben. Dazu parkierte er sein Auto jeweils auf Autobahnrastplätzen und ging zu Fuss in die Dörfer, wo er Bargeld und Wertgegenstände entwendete. Die Deliktsumme beträgt rund 170 000 Franken, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Grenzwächter haben den Dieb im Juni angehalten, als dieser das Land in Basel Richtung Frankreich verlassen wollte. Lastwagen kippt auf Autobahn um 24 Hier passt alles unter einen Hut KANTON Seit 15 Jahren bietet die Talents School der Frei’s Schulen eine kaufmännische Grundbildung für Sportler und Musiker an. Zwei Schüler erzählen, wie sie so an ihrem Talent feilen können. Das braucht es für die Aufnahme BILDUNG rt. Für die Talents School gibt es ein Aufnahmeverfahren. Die sportlichen Talente müssen einem regionalen oder nationalen Kader angehören, pro Woche zehn geführte Trainingsstunden besuchen, gute Sekundarschulnoten haben und ein Empfehlungsschreiben des Trainers, Vereins und Verbands mitbringen. Ein Aufnahmegremium entscheidet definitiv über die Zulassung. ROSELINE TROXLER [email protected] Der Blick von Inola Blatty schweift von der Pilatus-Akademie Richtung Tartanbahn auf der Luzerner Allmend. Hier misst sich jährlich die Weltelite der Leichtathleten. Und hier möchte auch die Triengerin dereinst mitmischen. «Schon als kleines Mädchen rannte ich den Jungs um die Ohren», erzählt sie. 2014 und 2015 hat die heute 17-Jährige den Schweizer-Meister-Titel über 100 und 200 Meter geholt. «Die Atmosphäre an Wettkämpfen zu erleben, finde ich sehr aufregend», erzählt sie. Inola Blatty ist im zweiten Lehrjahr an der Talents School der Frei’s Schulen, die an der Pilatus-Akademie beheimatet ist. Aussicht auf Karriere Musische Talente müssen einen Eignungstest ablegen. Gefordert wird die Bereitschaft zu überdurchschnittlichem Einsatz, mindestens zehn Übungsstunden pro Woche, die Aussicht auf eine Karriere im musischen Bereich und eine Empfehlung der Fachlehrperson. Auch hier sind gute Noten Pflicht. Der Unterricht ist für die Schüler kostenlos. Für die sportliche oder musische Ausbildung müssen sie selber aufkommen. Im öffentlichen Auftrag geführt Die Berufsfachschule bietet seit 15 Jahren für musische oder sportliche Talente eine kaufmännische Grundbildung an. Diese dauert vier Jahre – ein Jahr mehr als üblich. In den ersten drei Semestern gibt es nebst Training 22 Schullektionen, gefolgt von einem Jahr Praktikum mit einem 50-Prozent-Arbeitspensum. Danach besuchen die Schüler nochmals ein Semester die Schule, bevor das zweite Praktikumsjahr den Abschluss bildet. Seit 13 Jahren wird die Talents School im öffentlichen Auftrag geführt. Die Schule haben schon Spitzensportler wie Marcel Hug (Rollstuhlsport), Gregor Deschwanden (Skispringen), Pirmin Schwegler (Fussball) oder Rahel Graf (Fussball) absolviert. Austausch unter den Sportlern SCHENKON red. Ein Lenker eines Lastwagens samt Anhänger verursachte gestern auf der Autobahn A 2 einen Selbstunfall (Bild). Unterwegs in Richtung Norden, geriet er in Schenkon kurz vor 8.30 Uhr in eine Böschung, worauf das Fahrzeug kippte. Der Lenker blieb unverletzt, es entstand Sachschaden von rund 30 000 Franken. Der Verkehr wurde während fünf Stunden umgeleitet, teilt die Luzerner Polizei mit. Kanton Luzern Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung Seit Oktober 2014 befindet sich die Schule gleich neben den Sportstätten. «Ein Riesenvorteil», wie Daniel Gebistorf, Abteilungsleiter der Talents School findet. «Bei U-21-Torhüter Simon Enzler beispielsweise liegen Schule, Wohnen, Training und Praktika innerhalb einer Distanz von nur 500 Meter.» Für Inola Blatty war nebst dem Sport eine gute Grundbildung schon früh das Ziel. «Es war daher schnell klar, dass ich hierhin will. Es ist toll, mit anderen Sportlern in die Schule zu gehen.» Sie könne so Erfahrungen austauschen – etwa zu internationalen Wettkämpfen. HINWEIS Weitere Informationen finden Sie unter: www.freisschulen.ch dung, aber auch die Freizeit bleibt. «Ich nutze meine Zeit gut, indem ich etwa im Zug auf dem Weg zum Training, das oft in Bern stattfindet, lerne.» Wenn Dominik Zäch das KV-Diplom in der Tasche hat, will er mit dem Musikstudium an einer Hochschule beginnen. Inola Blatty möchte die Berufsmatura machen oder eine Ausbildung als Fitnessinstruktorin absolvieren. Danach zieht es sie ins Ausland. Leichtathletin Inola Blatty und Gitarrist Dominik Zäch, beide 17 Jahre alt, in der Talents School auf der Luzerner Allmend. Bild Corinne Glanzmann Mit einem Lachen fügt sie an: «Ich lerne auch viel von anderen Sportarten. Meine Kollegin spielt Rollhockey, früher wusste ich nicht mal, was das ist.» Weniger musische Talente Musische Talente sind an der Schule rarer. Dominik Zäch aus Oberägeri ist einer von ihnen. Seine Leidenschaft ist die E-Gitarre. «Beim Musikmachen kann ich abschalten und bin voll in meinem Element», erzählt der 17-Jährige, der zuvor eine Lehre als Zeichner begonnen hatte. «Nebst der Lehre blieb mir aber zu wenig Zeit für die Musik, und ich machte zu wenig Fortschritte.» Deshalb bewarb er sich bei der Talents School. Hier wird die Selbstständigkeit grossgeschrieben. «Viele Stunden kann ich mir selbst einteilen. So habe ich genügend Zeit zum Üben und für die Bandproben», erzählt Zäch, der im ersten Lehrjahr ist. Auch Inola Blatty findet, dass genügend Platz für Sport, Ausbil- 25 Sportarten vertreten Die Talents School hat zurzeit 121 Schüler. Gestartet wurde mit der Hälfte. Der Grossteil sind sportlich besonders begabte Lernende. «Bei einem Drittel handelt es sich um Fussballerinnen und Fussballer», erklärt Gebistorf. Doch die Palette ist breit: So decken die Nachwuchstalente 25 Sportarten ab. Bei den musischen Absolventen sieht die Schulleitung Potenzial. Im musischen Bereich würden die Schüler eher auf die Kantonsschule setzen, sagt Gebistorf. Er kann sich vorstellen, künftig auch künstlerische Talente anzusprechen. Bei 160 Schülern allerdings sieht er das Maximum für die Schule, die auch Partnerschule von Swiss Olympics ist. Freiamt NACHRICHTEN Täglicher Verkehr nimmt zu AETTENSCHWIL red. Die Regionalpolizei Muri hat vom 30. November bis zum 7. Dezember in Aettenschwil innerorts Verkehrsdaten erhoben. Die Messung ergab: Rund 5000 Fahrzeuge queren das Dorf täglich. Insgesamt wurden 34 530 Fahrzeuge gezählt. Der Schwerverkehrsanteil liegt bei 7 Prozent, Geschwindigkeitsüberschreitungen machen 10 Prozent aus. Die höchste Geschwindigkeit betrug 72 Stundenkilometer. Im Vergleich zur letztjährigen Messung hat der tägliche Verkehr um rund 400 Fahrzeuge zugenommen. Neues Amt für Martin Keusch BOSWIL red. Um die Überwachung der Meliorationswerke sicherzustellen, hat der Gemeinderat nach Lösungen gesucht. Auf Anfang 2016 wurde nun ein Landschaftsbeauftragter gewählt, der diese Aufgabe übernimmt. Forstwart und Landwirt Martin Keusch stellt sich dafür zur Verfügung. Schöne Einstimmung auf Heiligabend SINS Heute führen die vierten Primarklassen ein Weihnachtsmusical auf. Eingeladen ist das ganze Dorf. Es herrscht Hektik im Primarschulhaus Letten. Die drei vierten Klassen von Christoph Bühlmann, Barbara Meier und Andreas Biotti trudeln ein. Mädchen und Buben verwandeln sich in biblische Figuren, auf der Bühne stehen selbst gemalte Kulissenbilder: eine Scheune, eine arabische Stadt, eine Wüstenlandschaft, der Sternenhimmel. Hauswart Stefan Bernet übernimmt die Lichttechnik, Bühlmann steht am Mischpult, der Chor versammelt sich auf der Treppe. In Kürze kann die Hauptprobe beginnen. Eindrückliche Schlichtheit Das Musical von Markus Hottiger aus dem Jahr 1984 geht eigene Wege. Es verzichtet auf dramatische Auftritte und berührt durch schlichte Dialoge sowie eindrücklichen Gesang. Wo andere Schauspiele um die Heilige Familie mit Pomp auftrumpfen, schiebt der Komponist eine pantomimische Szene ein oder überlässt dem Chor die Führung. Dieser schlüpft etwa in die Rolle der Engelschar, die den Hirten die Geburt Jesu ankündigt. Die Wirtshausszene, als dem heili- wiederholten Mal ein Weihnachtsspiel ein. Hottigers Musical kennt er bestens. Er hat in seiner Jugend einmal bei dessen Inszenierung mitgewirkt. Gemeinsam mit seinen Kollegen probt und bastelt Bühlmann mit den Kindern seit Ende Oktober für die Aufführung. «Mit dem Blockzeitensystem ist es gar nicht so leicht, jede Woche zwei Stunden für gemeinsame Probenarbeiten freizuschaufeln.» Auch herrscht im Schulhaus kein Überfluss an freien Räumen. Es brauchte Improvisation. Die gelungenen Kulissen will Bühlmann aufbewahren. «Wir haben bereits einen kleinen Theaterfundus. Das Lagerfeuer der Hirten zum Beispiel ist eine unserer ältesten Requisiten.» Es lohnt sich immer wieder Die Hirten besuchen Maria und Josef im Stall zu Bethlehem. Bild Cornelia Bisch gen Paar die Tür vor der Nase zugeschlagen wird, handelt das Musical in einer wortlosen Sequenz ab, untermalt vom Chorgesang. Gerade diese Schlichtheit verleiht der Szene Ausdruckskraft. Die Funktion des Erzählers nehmen Dorfleute ein, die den neusten Klatsch austauschen: «Du, ich hab gehört, der Josef soll was mit Maria haben!» Oder es kommen Passanten zu Wort: «Schau dir mal die beiden an, die schlafen in einer Scheune!» Die Dialoge zwischen Maria und Josef sind einfach, aber berührend. Sie schildern die Verwirrung, Angst und Erschöpfung des Paars, aber auch ihre Freude, Dankbarkeit und Hoffnung. Seit Oktober wird geprobt Primarlehrer und Hobbymusiker Christoph Bühlmann studiert bereits zum Obwohl das Einstudieren eines Krippenspiels neben dem Schulalltag aufwendig sei, lohne es sich, sagt Bühlmann. «Die Kinder sind begeistert dabei, und ich glaube, das erkennt man auch.» 60 Kinder beteiligen sich. «Wir arbeiten mit einer Doppelbesetzung, sodass wir auch spielen können, wenn eines der Kinder krank wird.» Wer nicht spielt, singt. Nach Aufführungen für die Primarschüler und die Bewohner des Zentrums Aettenbühl findet heute Abend um 17 Uhr die letzte Vorstellung statt: in der Pfarrkirche Sins als Einstimmung auf Heiligabend. CORNELIA BISCH [email protected]
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