Kleinbauern testen und verbessern traditionelles Saatgut

Honduras, Lago de Yojoa, Süden Honduras (Valle, Choluteca, Francisco Morazán)
Kleinbauern testen und verbessern
traditionelles Saatgut
Situation
Die Kleinbauern tragen 80 Prozent zur Ernährungssicherheit der Bevölkerung in
­Honduras bei. Für die Ernährungssouveränität dieser Kleinbauernfamilien ist der
­Gebrauch von traditionellem Saatgut, das von ihnen weiterentwickelt wird, von
grosser Bedeutung. Die Förderung dieses einheimischen Saatguts garantiert ­einerseits
die U
­ nabhängigkeit von transnationalen Konzernen, da sie nicht g
­ ezwungen sind,
genmanipuliertes und patentiertes Saatgut von diesen zu kaufen. ­Andererseits
­fördert es die Widerstandsfähigkeit der Kleinbauernfamilien gegenüber den
­vermehrt ­auftretenden klimatischen Veränderungen und deren F­ olgeerscheinungen.
Eine ­solche sind Dürreperioden, von denen Honduras 2015 stark betroffen war.
­Deshalb leistete HEKS zusammen mit den Partnerorganisationen Humanitäre Hilfe.
Die ­klimatischen Auswirkungen des El Niño-Phänomens für die landwirtschaftliche
­Produktion sind verheerend, weshalb eine Anpassung des Saatgutes an die jeweiligen
­Umweltbedingungen und spezifischen Bedürfnisse der Kleinbäuerinnen und -bauern
erforderlich ist. Diese Anpassung und Verbesserung des Saatgutes wird durch die
sogenannte partizipative Saatgutzüchtung durch die Kleinbäuerinnen und -bauern
direkt umgesetzt. Um das lokale Saatgutangebot zu erweitern und die Biodiversität
zu gewährleisten, fördert das Projekt auch die Vermarktung und Verbreitung des
Saatgutes.
Ziele
Das Hauptziel des Projekts besteht darin, dass die Bauernfamilien ihre ­Lebensqualität
erhöhen, indem sie verbessertes und angepasstes Saatgut produzieren und v­ ermarkten.
Deshalb bestehen folgende drei Unterziele:
HONDURAS
HEKS-Schwerpunkt: Entwicklung
ländlicher Gemeinschaften
HONDURAS
BELIZE
GUATEMALA
HONDURAS
EL SALVADOR
NICARAGUA
8’097’688
Bevölkerung (2013)
112’490
Fläche in km2
Factsheet Auslandprojekt Projekt Nr. 835.390
Letzte Änderung: 06.04.2016
1. Die Qualität des Saatgutes ist verbessert, die Produktion ist gestiegen, und das
hochwertige Saatgut ist im geografischen Einflussbereich des Projektes auf dem
Markt verfügbar.
2.Die beteiligten Familien produzieren und vermarkten das verbesserte und
­angepasste Saatgut in den institutionellen Märkten in der Region.
3.Die Erfahrungen und Ergebnisse der Partnerorganisation im Bereich der
­partizipativen Saatgutzüchtung bezüglich Produktion und Vermarktung sind
­dokumentiert.
Zielgruppe
Land, Region, Stadt:
Honduras, Lago de Yojoa,
Süden Honduras (Valle,
­Choluteca, Francisco Morazán)
Projektsumme 2016:
CHF 103 000.–
HEKS-Nr.: 835.390
Programmverantwortung:
Leo Meyer
2000 direkt begünstigte Personen, namentlich die Kleinbäuerinnen und -­bauern,
die eine Fortbildung in partizipativer Saatgutzüchtung erhalten sowie die M
­ itglieder
­lokaler Landwirtschaftsforschungs-Komitees und Personen, die mit dem v­ erbesserten
und angepassten Saatgut Handel treiben. Weiter 2200 i­ndirekt ­begünstigte ­Personen
aus der Bevölkerung, die an den verschiedenen I­nformationsveranstaltungen
­teilnehmen und Kleinbäuerinnen und -bauern, die verbessertes und angepasstes
Saatgut kaufen sowie acht Mitarbeitende der P­ artnerorganisation Programa de
­Reconstrucción Rural (PRR).
Aktivitäten
Die geplanten Aktivitäten für die Verbesserung der Qualität des Saatgutes sind:
1. Die Identifizierung der Sorten mit grösserem Verbesserungspotential in jeder
Gemeinde sowie deren Überprüfung und Weiterentwicklung. Die Anpassung
und Verbesserung des Saatgutes wird anhand der sogenannten partizipativen
Saatgutzüchtung von den Kleinbäuerinnen und -bauern selbst durchgeführt.
Dabei werden sie vom technischen Personal der Partnerorganisation unterstützt,
das ihnen die notwendigen Kenntnisse und Techniken vermittelt.
2.Die Organisation der beteiligten Kleinbäuerinnen und -bauern in lokalen
­Landwirtschaftsforschungs-Komitees und die Vernetzung in einem regionalen
Verband. Dadurch erfolgt zugleich eine Stärkung der lokalen Organisationen
und unterstützt diese in der Verteidigung ihres Zugangs zu immer knapper
werdenden Ressourcen wie Boden, Wasser, Wald und zur Biodiversität.
3. Die Erstellung resp. der Ausbau einer zentralen Saatgut-Bank, um das ­verbesserte
und angepasste Saatgut zu lagern und für den Verkauf v­ orzubereiten.
­Gleichzeitig finden Bildungsveranstaltungen zu dessen Vermarktung statt.
4. Die bessere Positionierung von «PRR» als Referenzorganisation in der P­ roduktion
und Vermarktung von verbessertem einheimischem Saatgut auf lokaler und
regionaler Ebene sowie die Systematisierung der Erfahrungen und E­ rgebnissen,
um sie in einem weiteren Schritt der breiten Öffentlichkeit, spezifischen
­Fachgruppen, Organisationen nationaler Netzwerke und Institutionen der
­Regierung präsentieren zu können.
Partnerorganisation
Programa de Reconstrucción Rural (PRR).
Projektumsetzung
Das Projekt ist im Jahr 2016 lanciert worden.
Kontakt:
HEKS Kommunikation
Projektdienst
Seminarstrasse 28
8042 Zürich
Tel.: +41 44 360 88 95
E-Mail: [email protected]
Spenden: PC 80-1115-1
www.heks.ch
Factsheet Auslandprojekt Projekt Nr. 835.390
Letzte Änderung: 06.04.2016