Fast Facts: • Fast alle europäischen Jugendlichen sind regelmäßig

Fast Facts:
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Fast alle europäischen Jugendlichen sind regelmäßig online, am PC und mobil
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Soziale Netzwerke sind dabei das bevorzugte Online-Revier der Jugendlichen,
sie kommunizieren, teilen und holen sich mehr im Internet als alle anderen
Altersgruppen
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Doch es gibt auch Schattenseiten wie Cyber-Mobbing
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Der Artikel zeigt, was Jugendliche und Eltern tun können, um das Risiko von
Cyber-Mobbing zu minimieren.
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Die heutige Jugend kennt keine Welt ohne Internet. Dementsprechend aktiv nutzen sie
soziale Netzwerke. Mit dem Leben verlagern sich aber auch Konflikte in die OnlineWelt, was sich im sogenannten Cyber-Mobbing niederschlägt. Der Artikel nennt aktuelle
Zahlen rund um die Thematik und zeigt was Jugendliche und Eltern dagegen tun
können.
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Mobbing-Schauplatz Internet
Streit und Hänseleien kennt jeder aus der Schulzeit und es war schon damals
grausam. Doch heute stehen mit sozialen Netzwerken und Smartphones nie
dagewesene Folterwerkzeuge bereit. Wir zeigen aktuelle Zahlen rund um CyberMobbing und geben Tipps, wie Jugendliche das Risiko zum Opfer zu werden
senken können und wie Eltern richtig reagieren, wenn ihr Kind betroffen ist.
Jugendliche sind so internet-affin wie nie. Nach aktuellen Zahlen der europäischen
Statistikbehörde Eurostat [1] sind 93 Prozent der in Europa lebenden 16 bis 24Jährigen regelmäßig online. Zum Vergleich: Der europäische Durchschnitt der
Internetnutzer liegt bei 70 Prozent Onlinern. Doch bei den klassischen InternetAktivitäten hinken die Jugendlichen hinterher. Wie aus [1] hervorgeht recherchieren sie
weniger als die anderen Altersgruppen, lesen weniger Nachrichten im Netz und sind
auch an Reiseinformationen und Online-Banking nicht besonders interessiert.
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Stattdessen sind sie weit vorne beim Thema Social Media. Zusammengefasst kann
man sagen, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sehr viel engagierter
dabei sind, im Netz zu kommunizieren, eigene Inhalte ins Internet zu stellen und sich
auch an Inhalten im Netz zu bedienen, etwa bei Musik-Streaming oder Downloads.
Vom Chat ins richtige Leben
Eine europäische Studie
zum Thema Internet-Sucht [2] unter 14 bis 17-Jährigen
bestätigt, dass so ziemlich alle Jugendlichen, die regelmäßig online sind, auch einen
Account in mindestens einem sozialen Netzwerk haben (92%). Die Schattenseite:
Dabei geben 63 Prozent der Jugendlichen an, im Internet auch mit Fremden zu
kommunizieren. Fast jeder Dritte Befragte (28,4%) gab an, dass er sich sogar schon
einmal mit einer Internet-Bekanntschaft im richtigen Leben getroffen hat.
Sexuelle Inhalte und Cyber-Mobbing
Auch der technisch problemlose Zugriff auf sexuelle Inhalte im Internet verlagert den
Erstkontakt mit Sexualität bei Jugendlichen oft ins Netz. Rund zwei von drei Befragten
(58,8%) gaben an, im Internet schon einmal auf Sex-Bilder gestoßen zu sein. Sehr
ernst
zu
nehmen
ist
auch
das
Thema Cyber-Mobbing,
21,9 Prozent
der
Studienteilnehmer geben an, dass sie selbst schon einmal im Internet gemobbt wurden.
Das Spektrum reicht dabei von Bloßstellungen zu permanenter Belästigung bis zur
Verbreitung falscher Behauptungen.
So schützen sich Jugendliche
Keine Frage, ein Verschulden des Opfers ist in vielen Fällen von Cyber-Mobbing nicht
gegeben. Trotzdem können Jugendliche ihr Risiko minimieren:
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Mit persönlichen Daten sparen: Eine Grundregel im Internet lautet, dass man
mit der Eingabe persönlicher Daten sparsam sein sollte. Warum? Oft lassen
sich einzelne Info-Häppchen geschickt verknüpfen und daraus entsteht ein
perfektes Opferprofil. Also Handynummer, Adresse, Schule oder Passwörter
gehören nicht auf Facebook.
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Nicht unüberlegt posten: Viele Internet-Streitereien entstehen, weil man
gerade seinem Ärger Luft machen will und unüberlegt etwas postet. Das
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Problem: Das Posting steht im Internet, wird vielleicht mehrfach geteilt und
damit lässt sich das Ganze nicht mehr so leicht aus der Welt schaffen wie ein
unüberlegter Kommentar in einem Gespräch. Deshalb gilt: Erst nachdenken,
was man mit einem Posting anrichten kann und erst dann schreiben.
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Mobbing ist tabu: Wer selbst nicht gemobbt werden will, sollte auch andere
nicht im Internet beleidigen.
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Hilfe holen: Wer mitbekommt, dass ein anderer im Internet gemobbt wird, sollte
helfen und nicht wegsehen. Dabei geht es nicht darum den Helden zu spielen,
sondern Lehrer oder Eltern auf den Sachverhalt aufmerksam zu machen.
Das können Eltern tun
Experten sind sich einig, dass sich in den meisten Fällen die Jugendlichen bei CyberMobbing zu spät an die Eltern wenden. Deshalb sollten Eltern proaktiv an die Sache
herangehen und Interesse zeigen, was der Nachwuchs im Internet macht. Eltern sollten
dabei nicht nur ein Auge auf den Computer haben, denn die meisten Jugendlichen
nutzen auch ihr Smartphone, um im Internet aktiv zu sein. Sollte Ihr Kind Opfer von
Cyber-Mobbing sein, gehen sie wie folgt vor:
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Schnell reagieren: Schieben Sie das Problem nicht auf die lange Bank. Je
länger Sie warten, desto weiter können sich beispielsweise Gerüchte oder Fotos
verbreiten.
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Informationen sammeln: Halten Sie so viele Fakten wie möglich fest, etwa
über Täter und Plattform. Machen Sie am besten Screenshots als Beweis.
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Betreiber informieren: Leider gibt es kein einheitliches Vorgehen bei den
verschiedenen sozialen Netzwerken, wie sie mit Cyber-Mobbing umgehen. Fakt
ist aber, sie müssen etwas gegen Beleidigungen tun. Bei Facebook kann man
beispielsweise Personen melden, von denen man belästigt wird. Ein Team von
Facebook prüft dann, ob ein Verstoß vorliegt oder nicht.
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Kurzen Dienstweg versuchen: Ob jetzt Schüler A den Schüler B im Pausenhof
beleidigt oder auf Facebook ist in den meisten Fällen nicht so wichtig. Eltern
sollten immer auch versuchen ein klärendes Gespräch zu führen. Wenn Vater A
mit Vater B spricht, lassen sich viele Unstimmigkeiten ganz einfach aus der Welt
räumen.
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Anzeige erstatten: Aber leider geht es nicht immer glimpflich ab, bei massiven
Beleidigungen oder Drohungen ist eine Strafanzeige möglich.
[1] http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_OFFPUB/KS-SF-12-050/EN/KS-SF-12050-EN.PDF
[2] www.eunetadb.eu/files/docs/FinalResearchInternet.pdf
Other useful links:
http://newsroom.kaspersky.eu/
www.securelist.com/en/analysis
www.kaspersky.com
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