Bach - Internationale Bachakademie Stuttgart

&
Bach
19–12
20–12
Inhalt
Programm
2
Daten & Fakten
4
Einführung
»Go:, du hast es wohl gefüget« — Weihnachten mit Bach
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Gesangstexte
Kantate »Christen, ä;et diesen Tag« Magnificat
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Entdeckt den Bach für euch!
»ZauberhaI« —
der L-Bank Kreativ-We:bewerb, der nicht nur Bach bewegt
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Biographien
Christina Landshamer
Katharina Magiera Maximilian Schmi: Krešimir Stražanac Gächinger Kantorei & Bach-Collegium Stu:gart
Hans-Christoph Rademann
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Förderkreis Bachakademie
Vorschau
Dank
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Am 25. Dezember 2015 sendet SWR2 um 20:03 die Aufzeichnung
von Mozarts Idomeneo im Rahmen des Musikfest Stu:gart 2015.
Am 26. Dezember 2015 sendet SWR2 um 20:03 die Aufzeichnung
des Abschlusskonzertes (Beethovens 9. Sinfonie) im Rahmen des
Musikfest Stu:gart 2015.
Akademiekonzert III
SAISON 2015-2016
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Samstag, 19. Dezember 2015 19:00
Sonntag, 20. Dezember 2015 19:00
Liederhalle, Beethoven-Saal
.Konzerteinführung . Hans-Christoph Rademann
mit Live-Musikbeispielen der Ensembles
der Internationalen Bachakademie Stu:gart
jeweils 18:15 im Beethoven-Saal
Konzertdauer etwa 1 ½ Stunden
Eine Pause
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Christina Landshamer Sopran
Katharina Magiera Alt
Maximilian Schmi: Tenor
Krešimir Stražanak Bass
Gächinger Kantorei & Bach-Collegium Stu:gart
Hans-Christoph Rademann Leitung
Programm
Johann Sebastian Bach
1685 – 1750
.Kantate »Christen, ä;et diesen Tag« BW V 63
2
Kantate zum 1. Weihnachtstag
I. Chor »Christen, ätzet diesen Tag«
II. Rezitativ »O sel’ger Tag!«
III. Arie (Due:) »Gott, du hast es wohl gefüget«
IV. Rezitativ »So kehret sich nun heut«
V. Arie (Due:) »Ruft und fleht den Himmel an«
VI. Rezitativ »Verdoppelt euch demnach«
VII. Chor »Höchster, schau in Gnaden an«
.Orchestersuite Nr. 3 D-Dur BW V 1068
Ouverture
Air
Gavo:e I/II
Bourrée
Gigue
Pause
.Magnificat in D-Dur, BW V 243
I. Magnificat anima mea Dominum (Meine Seele erhebt den Herrn)
II. Et exultavit spiritus meus in Deo (Und mein Geist freuet sich)
Vom Himmel hoch da komm ich her
III. Quia respexit humilitatem ancillae suae
(Denn er hat seine elende Magd angesehen)
IV. ... omnes generationes (...alle Kindes-Kind)
V. Quia fecit mihi magna (Denn er hat große Dinge an mir gethan)
Freut euch und jubiliert
VI. Et misericordia a progenie in progenies
(Und seine Barmherzigkeit währet immer)
VII. Fecit potentiam in brachio suo (Er übet Gewalt)
Gloria in excelsis Deo! (Ehre sei Gott in der Höhe)
VIII. Deposuit potentes de sede (Er stösset die Gewaltigen vom Stuhl)
IX. Esurientes implevit bonis (Die Hungrigen füllet er mit Gütern)
Virga Jesse floruit (Der Zweig aus Jesse ist erblüht)
X. Suscepit Israel puerum suum (Und hilft seinem Diener Israel auf)
XI. Sicut locutus est ad Patres nostros (Wie er geredt hat unsern Vätern)
XII. Gloria Patri et Filio (Lob und Preis sey Gott dem Vater und dem Sohn)
Christina Landshamer Sopran
Katharina Magiera Alt
Maximilian Schmi: Tenor
Krešimir Stražanak Bass
Gächinger Kantorei & Bach-Collegium Stu:gart
Hans-Christoph Rademann Leitung
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Daten & Fakten
Johann Sebastian Bach
1685 – 1750
.Kantate »Christen, ä;et diesen Tag« BW V 63
Kantate zum 1. Weihnachtstag
.
Texte Textdichter unbekannt,
vermutlich aber Johann Michael Heineccius (1674– 1722)
Bese;ung Soli (S, A, T, B), Chor
4 Trompeten, Pauken, 3 Oboen, Fago:, Streicher und Basso continuo
Entstehung Möglicherweise komponierte Bach die Kantate
im Rahmen seiner Bewerbung um die Organistenstelle an der
Liebfrauenkirche in Halle im Dezember 1713. Das Werk könnte
aber auch zum 1. Chris:ag 1715 für Weimar entstanden sein
(eventuell für eine AuDührung außerhalb der Schlosskirche).
Ausgabe Breitkopf & Härtel, Wiesbaden
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.Orchestersuite Nr. 3 D-Dur BW V 1068
Entstehung . vermutlich um 1730 / 1731
Ausgabe . Bärenreiter Verlag, Kassel
Bese;ung . 3 Trompeten, Pauken, 2 Oboen,
Streicher und Basso continuo
Ausgabe . Bärenreiter Verlag, Kassel
.Magnificat in D-Dur, BW V 243
Text . Lukas-Evangelium (lateinisch)
Bese;ung . Soli (S, Mez, A, T, B), Chor
2 Flöten, 2 Oboen, 3 Trompeten, Pauken, 2 Violinen,
Viola und Basso continuo (Fago:, Violoncello, Violone, Orgel)
Entstehung & UrauDührung 1. Weihnachtsfeiertag 1723
(Es-Dur-Fassung; mit vier weihnachtlichen Einlagesä;en).
Die ErstauDührung der Fassung in D-Dur lässt sich nicht
exakt belegen, jedoch wird in der heutigen Forschung der
2. Juli 1733 angenommen.
Quelle Deutsche Staatsbibliothek Berlin
Ausgabe Bärenreiter Verlag, Kassel
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»Go:,
du hast es
wohl gefüget«
Weihnachten mit Bach
Im
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Juni 1708 gab es am Weimarer Hof einen Grund zum Feiern:
Nach kostspieligen Renovierungsarbeiten konnte die Orgel der
Schlosskirche wieder ihrer Bestimmung übergeben werden. Der
betagte Hoforganist Johann ELer, der die Umbauten jahrelang
begleitet ha:e, fühlte sich jedoch dem Druck eines feierlichen
Einweihungskonzertes im Beisein des Herzogs und vieler illustrer
Gäste nicht mehr gewachsen und besann sich eines jungen Musikers,
der vor einigen Jahren bereits kurz in Weimar tätig gewesen war und
mit bemerkenswerten musikalischen Fähigkeiten aufwarten konnte.
Und dieser Johann Sebastian Bach, der inzwischen als Organist an
der Blasiuskirche in Mühlhausen wirkte, sagte auch sofort zu, als er
vom Weimarer Hof die Einladung für Orgelabnahme und Konzert
erhielt. Sein AuIri: dann in Weimar hinterließ bei den Zuhörern einen
solch tiefen Eindruck, dass er vom Fleck weg als neuer Hoforganist
angestellt wurde. Amtsinhaber ELer machte der Jugend bereitwillig
Pla; und bat aus gesundheitlichen Gründen um Entlassung.
Aus städtischen Diensten wechselte Bach also nun in die höfische
Sphäre der Herzöge von Sachsen-Weimar. Finanziell handelte es sich
für Bach und seine wachsende Familie um eine deutliche Verbesserung:
Sein Einstiegsgehalt umfasste neben jährlich 150 Gulden auch etliche
Naturalien, darunter 30 Eimer steuerfreies Bier; bereits 1711 wurde ihm
eine Gehaltserhöhung auf 200 Gulden bewilligt.
Die angenehmen Arbeitsbedingungen in Weimar hielten Bach
allerdings nicht ab, sich nach beruflichen Alternativen umzuschauen.
So bewarb er sich Ende 1713 um die Organistenstelle der Liebfrauenkirche in Halle und erhielt tatsächlich den Zuschlag. Dieses Angebot
nu;te er wiederum zu Verhandlungen mit dem Weimarer Herzog
um eine weitere Verbesserung seiner Position. Herzog Wilhelm Ernst
wollte seinen überragenden Musiker nicht verlieren und richtete daher
im März 1714 eigens für Bach die Position eines Konzertmeisters ein,
die mit einem noch höheren Einkommen verbunden war. Bach sagte
darauEin in Halle ab und blieb in Weimarer Hofdiensten.
Mit seinem neuen Posten war laut Beförderungsschreiben die
Verpflichtung verbunden, »monatlich neue Stücke ufzuführen«. Damit
sind Kantaten gemeint, die regelmäßig im herzoglichen Go:esdienst
zu Gehör kamen. Mit dem Aufstieg zum Konzertmeister erhielt also
das bis zu diesem Zeitpunkt nur sporadische KantatenschaDen Bachs
zum ersten Mal eine Regelmäßigkeit.
Zu den rund 20 Kantaten aus Bachs Weimarer Zeit gehört auch die
Weihnachtskantate »Christen, ätzet diesen Tag« (BW V 63) — das belegen eindeutig die Papieruntersuchungen der originalen AuDührungs­
stimmen. Die genaueren Entstehungsumstände des Werkes sind jedoch
immer noch recht unklar. Allein mit ihrer opulenten Instrumentalbesetzung von vier Trompeten, Pauken, drei Oboen, Fago:, Streichern und
Basso continuo fällt die Kantate im Kontext des Weimarer Repertoires
aus dem Rahmen. Aber auch der Text und die musikalische Gestaltung
geben Rätsel auf: Im gesamten Kantatenlibre:o findet sich weder
ein Bibelzitat noch ein Choraltext, Bachs Vertonung enthält keine
Anspielungen auf pastorale Hirtenmusik, jubelnde Engel oder vertraute
Weihnachtschoräle. Sta:dessen gibt es auDällige textliche Analogien
zu Dichtungen, die der Hallische Pfarrer Johann Michael Heineccius
für den Gebrauch in der dortigen Liebfrauenkirche gefertigt ha:e.
Aus diesen Beobachtungen ergeben sich zwei Vermutungen: Entweder
steht die Kantate »Christen, ätzet diesen Tag« in Verbindung mit Bachs
Bewerbung in Halle im Dezember 1713, oder aber das außerordentlich
aufwändige Werk wurde doch zu Weihnachten in Weimar uraufgeführt,
allerdings weniger mit weihnachtlicher Intention, sondern eher, um
den Geburtstag des musikalischen Prinzen Johann Ernst zu feiern,
der gleichfalls auf den 25. Dezember fiel.
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Die Kantate mit ihren sieben Sä;en ist symmetrisch aufgebaut.
Den Rahmen bilden zwei feierliche Chöre mit der vollen Vokal- und
Instru­mentalbese;ung, die an virtuosen EDekten nicht sparen. An
dri:er und fünIer Stelle stehen zwei ruhigere Due:e, die mit der
Solo-Oboe (»Gott, du hast es wohl gefüget«) bzw. dem Streicherchor
(»Ruft und fleht den Himmel an«) jeweils konzertierende Instrumentalstimmen aufweisen. Die drei verbleibenden Sä;e sind Rezitative, von
denen zwei ebenfalls instrumental begleitet werden.
Rund zehn Jahre nach ihrer Entstehung erklang Bachs Weihnachts­
kantate »Christen, ätzet diesen Tag« erneut, allerdings nun in ganz
anderer Umgebung: Als neu ernannter Comaskantor führte Bach das
Stück am 25. Dezember 1723 in Leipzig auf, und zwar vormi:ags in den
Hauptgo:esdiensten der Nikolai- und der Paulinerkirche sowie noch
einmal am frühen Nachmi:ag im Vespergo:esdienst zu St. Comas.
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Dass Bach an seinem ersten Leipziger Weihnachtsfest auf eine frühere
Komposition zurückgriD, besaß rein pragmatische Gründe: Mit seinem
Amtsantri: Ende Mai 1723 ha:e er sich für eine grundlegende Reform
der Leipziger Kirchenmusik entschlossen und seitdem an jedem Sonnund Feiertag eine eigene Kantate aufgeführt. Dies war mit einem
gewaltigen Kompositions- und Organisationsaufwand verbunden,
mussten doch neu entstehende Kantaten jeweils innerhalb weniger
Tage komponiert, vervielfältigt und einstudiert werden. Um sich ein
wenig Arbeitserleichterung zu verschaDen, streute Bach in den
Leipziger AuDührungskalender regelmäßig Weimarer Kantaten ein.
Dies war besonders sinnvoll in der Weihnachtszeit, als sich die
go:esdienstlichen Aufgaben für den neuen Comaskantor häuIen.
.
Zu den liturgischen Traditionen gehörte es damals in Leipzig, dass an
hohen Feiertagen auch lateinischsprachige Kirchenmusik aufgeführt
wurde. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, komponierte Bach
1723 ein Sanctus für die Hauptgo:esdienste sowie ein Magnificat für
die Vesper in feierlicher Bese;ung für Soli, Chor und Orchester.
Das Magnificat gehört seit frühchristlicher Zeit zum festen Gebets­kanon
des Christentums. Der Heilige Benedikt von Nursia — Begründer des
abendländischen Mönchtums — bestimmte es in seiner im 6. Jahr­
hundert verfassten Ordensregel für die abendliche Gebetszeit. Seit
dieser Zeit bildet das Magnificat in der lateinischen Kirche den feierlichen Abschluss der Vesper. Zitiert wird darin ein Abschni: aus dem
ersten Kapitel des Lukas-Evangeliums, der dort in die Vorgeschichte
zur Geburt Jesu eingebe:et ist. Der Engel Gabriel sucht Maria auf,
grüßt sie als Hochbegnadete und kündigt ihr die Geburt des Go:es­
sohnes an. Maria nimmt die Berufung an und macht sich auf den Weg
zu ihrer Cousine Elisabeth. In deren Beisein stimmt Maria dann ihren
Lobgesang, das Magnificat, an.
Dieser enge Bezug auf das Weihnachtsgeschehen wird in Bachs
Magnificat-Komposition besonders deutlich, da er vier kurze
Weihnachtslied-Sä;e einfügte. Auch in den folgenden Jahren mag
dieses Magnificat in Es-Dur (BW V 243a) zum Stammrepertoire der
Leipziger Weihnachtsliturgien gehört haben.
Knapp zehn Jahre später überarbeitete der Comaskantor sein
Magnificat noch einmal. Er änderte die Tonart nach D-Dur, erse;te
die Block- durch Traversflöten und entfernte die weihnachtlichen
Einlagesä;e. Die ErstauDührung des Werkes in seiner neuen Gestalt
(BW V 243) könnte dann am 2. Juli 1733 sta:gefunden haben. An
diesem Tage — dem Fest Mariae Heimsuchung — endete nämlich
die Landestrauer um dem Tod des Kurfürsten Friedrich August I.,
welche mit einem Verbot jeglicher Figuralmusik verbunden gewesen
war. Die Leipziger Go:esdienstbesucher werden sich daher an Bachs
jubelnden Magnificat-Klängen ganz besonders erfreut haben.
An vier der zwölf musikalischen Sä;e ist das gesamte Ensemble
mit Chor und groß bese;tem Orchester beteiligt, hinzu kommt eine
eindrucksvolle Chorfuge im alten Stil (»Sicut locutus est«), die nur vom
Continuo begleitet wird. Darüber hinaus ist den fünf Vokalsolisten
jeweils eine Arie zugewiesen, schließlich gibt es noch ein Due: (»Et
misericordia«) und ein Terze: (»Suscepit Israel«), in das Bach kunstvoll
den traditionellen Psalmton eingeflochten hat.
.
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Auch wenn für einen Comaskantor naturgemäß die Komposition
und Ausführung von Kirchenmusik im Mi:elpunkt stand, fand Johann
Sebastian Bach in Leipzig die Möglichkeit, sich auch der reinen Instru­
mentalmusik zu widmen. So übernahm er 1729 zusä;lich zu seinen
zahl­reichen Kirchen- und Schuldiensten noch die Leitung des örtlichen
Collegium musicum. Dieses vorwiegend aus Studenten bestehende
Instrumentalensemble konzertierte wöchentlich in einem Leipziger KaDee­
haus und führte dabei Konzerte, Kammermusik und weltliche Kantaten auf.
Während der Sommermonate konnten die Leipziger Bürger sogar unter
freiem Himmel, in einem vor den Toren der Stadt gelegenen Garten der
Musik lauschen. Bis 1742 stand Bach dem Collegium musicum vor, so dass
man annehmen darf, dass in den Konzerten sowohl seine eigenen Werke
als auch die Kompositionen bekannter Zeitgenossen erklungen sind.
In engem Zusammenhang mit dem Leipziger Collegium musicum stehen
Bachs vier Orchestersuiten, die in den 1730er Jahren in den wöchentlichen
Konzerten des Ensembles zur AuDührung kamen. Gleichwohl basieren
einige der Stücke auf früheren Fassungen, die Bach als HoHapellmeister
in Köthen oder bereits als Konzertmeister in Weimar komponiert hat.
Stilistisch orientierte sich Bach in den vier Suiten an der zeitgenössischen
französischen Musik. Die luxuriöse HoHultur unter dem »Sonnenkönig«
Ludwig X I V . besaß im ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahr­hundert
auf ganz Europa eine enorme AnziehungskraI, dementsprechend galt
französische Musik als Ausdruck vornehmer höfischer Repräsentation
und entwickelte sich zu einem beliebten Exportartikel. So gelangte auch
die Ga:ung der Orchestersuite nach Deutschland und wurde dort von
unzähligen Komponisten aufgeführt, kopiert und nachgeahmt. Dieser
Mode verschloss sich auch Johann Sebastian Bach nicht und komponierte
vier Suiten, bestehend jeweils aus einer einleitenden Ouverture und einer
Folge von mehreren Tanzsä;en.
Die Orchestersuite Nr. 3 D-Dur (BW V 1068) ist mit Trompeten, Pauken,
Oboen, Streichern und Basso continuo sehr feierlich bese;t. Die einleitende Ouverture vermi:elt einen kraIvollen und lebendigen Eindruck,
als Kontrast darauf folgt eine ruhige, nur von den Streichern zu spielende
Air, die zu den populärsten Stücken Bachs überhaupt zählt. In Gavotte,
Bourrée und Gigue präsentiert Bach dann wieder das volle Orchester
Bernhard Schrammek
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»Christen,
ä;et diesen Tag«
Kantate zum
1. Weihnachtstag
I. Chor
Christen, ä;et diesen Tag
in Metall und Marmorsteine!
Kommt und eilt mit mir zur Krippen
und erweist mit frohen Lippen
euren Dank und eure Pflicht!
Denn der Strahl, so da einbricht,
zeigt sich euch zum Gnadenscheine.
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II. Rezitativ
O sel’ger Tag! o ungemeines Heute,
an dem das Heil der Welt,
der Schilo, den Go: schon im Paradies
dem menschlichen Geschlecht verhieß,
nunmehro sich vollkommen dargestellt,
und suchet Israel von der GefangenschaI
und Sklavenke:en
des Satans zu erre:en.
Du liebster Go:! was sind wir Armen doch?
Ein abgefallnes Volk, so dich verlassen.
Und dennoch willst du uns nicht hassen!
Denn eh wir sollen noch nach dem Verdienst zu
Boden liegen,
eh muss die Go:heit sich bequemen,
Die menschliche Natur an sich zu nehmen
und auf der Erden,
im Hirtenstall, zu einem Kinde werden.
O unbegreifliches, doch seliges Verfügen!
III. Arie
Duett
Sopran, Bass
IV. Rezitativ
V. Arie
Duett
Alt, Tenor
Go:, du hast es wohl gefüget,
was uns je;o widerfährt.
Drum lasst uns auf ihn stets trauen
und auf seine Gnade bauen,
denn er hat uns dies beschert,
was uns ewig nun vergnüget.
So kehret sich nun heut
das bange Leid,
mit welchem Israel geängstet und beladen,
in lauter Heil und Gnaden.
Der Löw’ aus Davids Stamme ist erschienen,
sein Bogen ist gespannt,
das Schwert ist schon gewe;t,
womit er uns in vor’ge Freiheit se;t.
RuI und fleht den Himmel an,
kommt, ihr Christen, kommt zum Reihen!
Ihr sollt euch ob dem erfreuen,
was Go: hat anheut getan,
da uns seine Huld verpfleget
und mit soviel Heil beleget,
dass man nicht g’nug danken kann.
VI. Rezitativ
Verdoppelt euch demnach,
ihr heißen Andachtsflammen,
und schlagt in Demut brünstiglich zusammen!
Steigt fröhlich himmelan,
und danket Go: vor dies, was er getan!
VII. Chor
Höchster, schau in Gnaden an
diese Glut gebückter Seelen!
Lass den Dank, den wir dir bringen,
angenehme vor dir klingen,
lass uns stets in Segen gehn,
aber niemals nicht geschehn,
dass uns Satan möge quälen.
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Textdichter unbekannt,
vermutlich aber Johann Michael Heineccius (1674 – 1722)
Text nach Edition Breitkopf (7063)
Magnificat
14
I.
Magnificat anima mea Dominum.
II.
Et exsultavit spiritus meus in Deo .
salutari meo.
Vom Himmel hoch da komm ich her,
ich bring euch gute neue Mär,
der guten Mär bring ich so viel,
davon ich singn und sagen will.
III.
Quia respexit humilitatem ancillae suae;
ecce enim ex hoc beatam me dicent
IV.
...omnes generationes.
V.
Quia fecit mihi magna
qui potens est, et sanctum nomen eius.
Freut euch und jubiliert,
zu Betlehem gefunden
das soll euer Freud und
VI.
Et misericordia a progenie in progenies
timentibus eum.
Meine Seele erhebt den Herren.
Und mein Geist freuet sich Gottes
meines Heilandes.
15
Denn er hat seine elende Magd angesehen.
Siehe von nun an werden mich selig preisen
...alle Kindes-Kind.
Denn er hat große Ding an mir gethan,
der da mächtig ist und deß Nahme heilig ist.
wird das herzeliebe Jesulein,
Wonne sein.
Und seine Barmhertzigkeit währet immer für
und für bey denen, die ihn fürchten.
VII.
Fecit potentiam in brachio suo,
dispersit superbos mente cordis sui.
Gloria in excelsis Deo!
Et in terra pax hominibus,
bona voluntas.
VIII.
IX.
Deposuit potentes de sede
et exaltavit humiles.
Esurientes implevit bonis
et divites dimisit inanes.
Virga Jesse floruit,
Emanuel noster apparuit,
induit carnem hominis,
fit puer delectabilis.
Alleluja.
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X.
Suscepit Israel puerum suum
recordatus misericordiae suae.
XI.
Sicut locutus est ad Patres nostros,
Abraham et semini eius in saecula.
XII.
Gloria Patri et Filio
et Spiritui Sancto!
Sicut erat in principio et nunc
et semper et in saecula saeculorum.
Amen.
Er übet Gewalt mit seinem Arm,
und zerstreuet, die hoffärtig sind in ihres Hertzens Sinn.
Ehre sei Gott in der Höhe
Und Friede auf Erden
den Menschen seiner Gnade.
Er stösset die Gewaltigen vom Stuhl,
und erhebet die Niedrigen.
Die Hungrigen füllet er mit Gütern,
und lässet die Reichen leer.
Der Zweig aus Jesse ist erblüht,
unser Emanuel ist erschienen,
hat menschlichen Leib angenommen,
wurde ein lieblicher Knabe.
Alleluja.
17
Und hilfft seinem Diener Israel auf;
er dencket der Barmhertzigkeit.
Wie er geredt hat unsern Vätern,
Abraham und seinem Saamen ewiglich.
Lob und Preis sey Gott dem Vater und dem Sohn,
und dem Heiligen Geiste.
Wie es war im Anfang, jetzt,
und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Deutsche Textfassung des Magnificats:
Das Privilegirte Ordentliche und Vermehrte
Dreßdnische Gesang=Buch [...],
Dresden und Leipzig 1725/1736, Nr. 210
»ZauberhaI«
der L-Bank Kreativ-We:bewerb,
der nicht nur Bach bewegt
Erläuterungen zur Ausstellung
im Foyer der Liederhalle
Herzensprojekte
erfordern Engagement. Der jährlich
sta:findende Schüler-We:bewerb »ZauberhaI« ist so ein Projekt, für
das man sich gern einse;t. Seit 2009 wendet sich die L-Bank, die
Staatsbank für Baden-Wür:emberg, an die Förderschulen des Landes.
Dabei ist »ZauberhaI« der bundesweit einzige We:bewerb, der aus­
schließlich für Förderschulen ausgeschrieben wird. Die Kinder unter
zwölf Jahren sind aufgerufen, ideenreiche Beiträge zu einem bestimmten Cema einzureichen. Der We:bewerb bietet den Schülern die
Möglichkeit, sich auszuprobieren und ihrer Kreativität freien Lauf zu
lassen. So fördert die L-Bank, die als Förderbank des Landes die
Unternehmen, Kommunen und Familien unterstü;t, auch die Künstler
von morgen — laut, bunt und unverwechselbar.
In diesem Jahr ha:e »ZauberhaI« eine ganz besondere Premiere. Denn
erstmals in der Geschichte des We:bewerbs diente ein Komponist bzw.
ein Musikstück als Inspirationsquelle für das kreative SchaDen der eingeladenen Schülerinnen und Schüler. In Kooperation mit der Internatio­
nalen Bachakademie Stu:gart waren die Förderschulen des Landes zu
einem besonderen Experiment aufgerufen: Unter dem Mo:o »Kommt,
singt (s)ein Lied — und entdeckt den Bach für Euch!« warteten das
19
Leben und Werk von Johann Sebastian Bach darauf, von den Kindern
entdeckt zu werden.
Im Mi:elpunkt stand das Air aus der 3. Orchestersuite von Bach. Die
Auf­gabe: Die Kinder sollten sich so spielerisch wie möglich mit dem
»Lied ohne Text« auseinanderse;en und zusammen mit den Lehrern
eine darstellerische Möglichkeit finden, die am besten zur Klasse oder
Gruppe passt. Der Kreativität waren dabei kaum Grenzen gese;t.
Hauptsache, das Projekt wurde als Teamarbeit umgese;t. Mit dem
We:bewerb wollten L-Bank und Bachakademie einen Einstieg in die
Welt der klassischen Musik vermi:eln.
20
Dass dieses Ziel erreicht wurde, haben die Werke der 23 Schulen, die an
»ZauberhaI« teilnahmen, gezeigt. Die Musik wurde von allen elementar
erlebt. Jedes Kind hat seinen eigenen Zugang gefunden. Das haben die
unglaublich vielseitigen Arbeiten ganz stark gezeigt. Die Schüler haben
gemalt, geklebt, gebastelt, gesungen, getanzt, oder sogar einen eigenen
Rap komponiert. Ganz viele haben das filmisch festgehalten, so dass für
die Jury auch die Persönlichkeit der Kinder und nicht nur deren Arbeit
sichtbar wurde. Die Jury aus Vertretern der L-Bank, der Bachakademie
und der Staatsgalerie sowie Vertretern der schreibenden und gestaltenden
ZunI hat ein beeindruckendes Bild davon bekommen, was an Förderschulen in Projektarbeit möglich ist und in Eigeninitiative von den Lehrern
entwickelt wird. »Es ist eindrucksvoll, auf welch einem hohen Niveau hier
interdisziplinär im Unterricht gearbeitet wird«, kommentierte Katharina
Gerhard, die Musikvermi:lerin der Bachakademie, die Einreichungen.
Ein ganz besonderer Höhepunkt für Schüler und Lehrer war die Preis­
verleihung am 17. Dezember 2015. Alle teilnehmenden Schulen waren
in den Hospitalhof nach Stu:gart eingeladen — um musikalisch ge­
meinsam den Abschluss des We:bewerbs zu feiern. Aber »ZauberhaI«
wäre nicht zauberhaI, wenn nicht auch »Bach bewegt« gewesen wäre:
Hans-Christoph Rademann hat es sich nicht nehmen lassen, die
komple:e Suite mit dem Ensemble der Bachakademie, dem BachCollegium Stu:gart, aufzuführen. Moderiert wurde die Preisverleihung
von Poetry-Slammer Tobias Borke, für den Bach sowieso der Vorreiter
des Rap war. Wir sind sicher, Bach hä:e seine Freude gehabt: 200
Kinder haben ihn für sich entdeckt.
Ihre L-Bank
Die Jury
Gernot Rehrl, Internationale Bachakademie Stuttgart
Katharina Gerhard, Internationale Bachakademie Stuttgart
Anke Menz-Bächle, Staatsgalerie Stuttgart
Evelyne Okonnek, Autorin
Nadia Köhler, Stuttgarter Zeitung Verlagsgesellschaft mbH
Achim Jäger, Jung von Matt / Neckar
Cordula Bräuninger, L-Bank
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Ein herzliches Dankeschön an alle teilnehmenden Schulen:
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Achertalschule-Förderschule Achern Albert-Schwei;er-Förderschule
Kehl Auschule-Förderschule Stu:gart Baldenberg-Schule
Spaichingen Carl-OrD-Schule Sinsheim Christian-MorgensternSchule Waiblingen Comeniusschule Königsbach-Stein
Eberhard-Ludwig-Schule Ludwigsburg Förderschule Ebersbach
Förderschule St. Georgen Förderschule Zell am Harmersbach
Georg-Schöner-Förderschule Steinach Gustav-Leube-Schule
Blaustein Gutenberg-Schule Reutlingen Gutenbergschule –
Förderschule Lahr Heilbrunnenschule Stu:gart Karl-ErhardScheufelen-Schule Förderschule Lenningen Kasimir-WalchnerSchule Pfullendorf Kraichertschule Sachsenheim Laucher:alschule
Förderschule Gammertingen Martinsschule Sindelfingen
Peter-Meyer-Schule Förderschule Schramberg Seyboldschule
Förderschule Me;ingen Waldtor-Hort und Förderschule
Waldtor-Schule Waldshut-Tiengen (außer Konkurrenz)
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Ein Herzensprojekt der L-Bank
Mehr Informationen zum We:bewerb unter www.zauberhaI-bw.de
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Foto Marco Borggreve
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Die gebürtige Münchnerin Christina Landshamer studierte an
der Hochschule für Musik und Ceater München bei Angelica Vogel
sowie anschließend in der Liedklasse von Konrad Richter und in der
Solistenklasse bei Dunja Vejzović an der Staatlichen Hochschule für
Musik und Darstellende Kunst Stu:gart. Neben Opernengagements
(u. a. Staatsoper Stu:gart, Dresdner Semperoper, Opéra du Rhin
in Straßburg, das Pariser Céâtre du Chatelet sowie Festspiele von
Salzburg, Baden-Baden und Glydnebourne) waren wichtige
Konzertverpflichtungen der le;ten Zeit u. a. eine Tournee mit dem
Gewandhausorchester unter Riccardo Chailly (Leipzig, Lucerne
Festival, Londoner P R O M S ), Konzerte mit den Berliner Philharmonikern
(Alan Gilbert), mit dem Netherlands Radio Philharmonic Orchestra
(Philippe Herreweghe), dem N D R Sinfonieorchester (Comas
Hengelbrock), dem Chor des Bayerischen Rundfunks (Peter Dijkstra)
sowie AuIri:e mit dem W D R Sinfonieorchester und dem Orchestre
National de France (Daniele Ga:i). Ihre besondere Liebe gilt dem
Liedgesang: Ein Duo-Liederabend im Jahr 2013 mit Maximilian
Schmi: im Wiener Konzerthaus markiert die erste Zusammenarbeit
mit Gerold Huber. Zahlreiche C D -Einspielungen im Bereich Oper,
Opere:e, Lied und der geistlichen Musik.
Foto Wolfgang Runkel
Die Altistin Katharina Magiera studierte zunächst an der
Mannheimer Musikhochschule bei Prof. Vera U. G. Scherr und
Prof. Rudolf Piernay. Weitere Gesangsausbildung erhielt sie bei
Prof. Hedwig Fassbender an der Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Sie wurde Stipendiatin
der Villa Musica des Landes Rheinland-Pfalz, der Yehudi MenuhinStiIung Live Music Now und der StudienstiIung des deutschen
Volkes. 2009 gewann sie den Felix Mendelssohn BartholdyWe:bewerb. Opernengagements führten sie an das Staatstheater
Wiesbaden, die Opéra du Rhin in Strasbourg, an die Opéra Bastille
Paris und die Oper Frankfurt, wo sie seit der Spielzeit 2009/2010
dem Ensemble angehört. Im Konzertfach sang sie mit Dirigenten wie
Gerardo Garrido, Paolo Carignani, Sigiswald Kuijken, Hans Michael
Beuerle, Winfried Toll und Helmuth Rilling. Einige bereits gesungene
Werke sind die Passionen sowie zahlreiche Kantaten Johann Sebastian
Bachs und die Requien von Maurice Duruflé, Antonín Dvořák, Alfred
Schni:ke, Giuseppe Verdi und Wolfgang Amadeus Mozart.
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Foto Christian Kargl
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Der Tenor Maximilian Schmi: studierte Gesang bei Roland Hermann
und Prof. Anke Eggers an der Berliner Universität der Künste. Bereits
während seiner Zeit im Jungen Ensemble der Bayerischen Staatsoper
München (2005 und 2006) debütierte er am Salzburger Landes­theater
als Tamino in der Zauberflöte, bevor er sich für vier Jahre dem Ensemble
des Mannheimer Nationaltheaters verpflichtete. Neben seiner LeidenschaI für die Oper hat der Konzertgesang ein großes Gewicht. Sein
weit gefächertes Repertoire reicht von Monteverdi über Mozart bis
Mendelssohn. Er arbeitet mit bedeutenden Dirigenten wie u. a. Daniel
Harding, Marcus Creed, Trevor Pinnock, René Jacobs und Orchestern
wie der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Tonhalle-Orchester Zürich,
dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem W D R
Sinfonieorchester, den Wiener Symphonikern, dem Cleveland Orches­
tra, dem Swedish Radio Symphony Orchestra und dem Gewandhaus­
orchester Leipzig. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit Philippe
Herreweghe. Ebenso wichtig sind die Liederabende zusammen mit
Gerold Huber. Zu Gast war das Duo im Amsterdamer Concertgebouw,
wiederholt beim Heidelberger Frühling oder in der Kölner Philharmonie.
Sein Debüt in der Londoner Wigmore Hall gab Maximilian Schmi:
gemeinsam mit Justus Zeyen. Maximilian Schmi: hat zahlreiche C D Einspielungen im Bereich Oper, Lied und Oratorium vorgelegt.
Foto Krešimir Stražanac
Der Bass-Bariton Krešimir Stražanac, wurde in Osijek (Kroatien)
geboren. Er studierte bei Prof. Dunja Vejzovic (Gesang) und Prof.
Cornelis Wi:hoeDI (Liedgestaltung) an der Hochschule für Musik
und darstellende Kunst in Stu:gart sowie privat bei Jane Corner
Mengedoht. Nach dem Studium wurde er von 2007 bis 2014 festes
Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich, wo er sich zahlreiche
Fachpartien erarbeitete. Besonders gerne widmet sich Krešimir
Stražanac dem Kunstlied- und Konzertrepertoire. So sang er zahlreiche Oratorien und Liederabende in ganz Europa, u. a. mit dem
W D R -Sinfonieorchester (Johann Sebastian Bachs Kantaten BW V 43,
BW V 92, BW V 127 und BW V 140 sowie das Weihnachtsoratorium),
dem Orchester des Bayerischen Rundfunks, dem Concerto Köln, den
Bamberger Symphonikern (Schuberts As-Dur Messe) und La Orquesta
Sinfónica del Principado de Asturias (Brahms Requiem). Geplant sind
Konzerte mit dem Singapore Symphony Orchestra (Die Schöpfung), mit
dem Tokyo Symphony Orchestra (Brahms Requiem), der Staatskapelle
Halle (Das Buch mit sieben Siegeln) sowie der Akademie für Alte Musik
Berlin (Johannes-Passion). Neben einigen Operneinspielungen wird
demnächst auch eine C D -Einspielung von Bachs Johannes-Passion
mit dem Bayerischen Rundfunk / Concerto Köln erscheinen.
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Die Gächinger Kantorei und das Bach-Collegium Stu:gart
stehen seit August 2013 unter der künstlerischen Leitung von HansChristoph Rademann, dem Leiter der Internationalen Bachakademie
Stu:gart. Unter der TrägerschaI der Bachakademie gestalten die
Ensembles eine Vielzahl an Konzerten und Gastspielen (u. a. China,
Lateinamerika und zu Festspielen in Salzburg, New York, Paris und
Seoul), Hörfunk- und C D -Aufnahmen (zule;t Bachs h-Moll-Messe).
Im Zentrum der Ensemblearbeit stehen Werke von Schü; bis hin zu
zeit­genössischen AuIragswerken. Einen Fokus bilden seit jeher die
Vokalwerke von Johann Sebastian Bach. Die Gächinger Kantorei
Stu:gart wurde 1954 von Helmuth Rilling gegründet. Neben AuIri:en
mit dem Partner-Ensemble Bach-Collegium Stu:gart arbeitet sie u. a.
auch mit dem Freiburger Barockorchester, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, den Wiener Philharmonikern oder dem New
York Philharmonic sowie mit renommierten Gastdirigenten zusammen.
Eine enge PartnerschaI besteht zum Radio-Sinfonieorchester Stu:gart
des S W R. Mit dem Bach-Collegium Stu:gart (1965 als instrumentaler
Partner des Chores gegründet) hat sich ein Klangkörper auf modernem
Instrumentarium herausgebildet, der sich einer historisch informierten
AuDührung von Barockmusik ebenso widmet wie dem oratorischen
Repertoire unserer Zeit. Die von der Bachakademie initiierte Weiter­
bildung hochtalentierter Ensemblemusiker wird durch die Kursarbeit
von Dozenten aus den Kreisen des Bach-Collegiums entscheidend
mit­geprägt. Hunderte von C D -Einspielungen umfassen neben dem
Vokalwerk Bachs oratorische Literatur vom 18. Jahrhundert bis hin
zu etlichen UrauDührungen (u. a. von Penderecki, Pärt oder Rihm).
Mit AuDührungen der vergangenen Saison in Deutschland und auf
Tournee durch Südamerika, konnten die Ensembles die Entwicklung
einer künstlerischen Neupositionierung unter Leitung von HansChristoph Rademann eindrucksvoll belegen.
Gächinger Kantorei Stu:gart
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Sopran Miriam Burkhardt Lucy de Bu:s Beate Hei;mann
Katja Kunze Stephanie Lönne Ellen Majer
Alevtina Prokhorenko Julia Riemer Uta Scheirle
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Alt . Jennifer Gleinig . Anne Hartmann . Anna Krawczuk .
Rebekka Nee; . Franziska Neumann . Patricia Wagner
Tenor . Christoph Haßler . Jens Krekeler . Tobias Liebelt .
Claudius Poppig . Cenek Svoboda . Hitoshi Tamada
Bass . Simon Millán . Julian Millán . Stefan Müller-Ruppert .
Nicolas Probst . Florian Schmi:-Bohn . Stefan Weiler
Bach-Collegium Stu:gart
. Catarina Laske-Trier . Vera Sophie Bayh .
Oboe . Julia Ströbel-Bänsch . KirsM Wilson . Monika Wunder
Fago: . Michael Roser
Trompete . Lajos Rezmüves . Andreas Spannbauer .
Lukas Reiß . Cyrus Allyar
Pauken . Martin Ruda
Violine 1 . Gernot Süßmuth . Anna Rokicka . Christina Eychmüller .
Bertram Schade . Anne Roser
Violine 2 . Emily Körner . Gotelind Himmler .
Julia Glocke . Martina Bartsch
Viola . Michael Hanko . Carolin Kriegbaum . Isolde Jonas
Violoncello . Joachim Hess . Ulf Borgwardt
Kontrabass . Albert Michael Locher .
Orgel . Boris Kleiner
Flöte
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Foto Holger Schneider
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Der Dirigent Hans-Christoph Rademann ist ein ungemein viel­seitiger Künstler mit einem breiten Repertoire, der sich mit gleicher
LeidenschaI der AuDührung und Wiederentdeckung Alter Musik
wie der UrauDührung und Pflege Neuer Musik widmet. Geboren in
Dresden und aufgewachsen im Erzgebirge (Schwarzenberg), wurde
er früh geprägt von der großen mi:eldeutschen Kantoren- und Musiktradition. Er war Schüler im traditionsreichen Kreuzgymnasium, Mit­glied des berühmten Kreuzchors, der 2016 sein achthundertjähriges
Bestehen feiert, und studierte an der Musikhochschule Dresden
Chor- und Orchesterdirigieren. Während seines Studiums gründete
er den Dresdner Kammerchor und formte ihn zu einem internationalen
Spi;en­chor, der bis heute unter seiner Leitung steht. Ein eindrucks­
voller Beleg für die Qualität dieser künstlerischen Zusammenarbeit
ist die gefeierte Einspielung des Gesamtwerks von Heinrich Schü;
beim Stu:garter Carus-Verlag, die 2017 ihren Abschluss finden wird.
Hans-Christoph Rademann arbeitet mit führenden Chören und Ensembles der internationalen Konzertszene zusammen. Von 1999 bis 2004
war er Chefdirigent des N D R Chors und von 2007 bis 2015 Chef­
dirigent vom R I A S Kammerchor. Regelmäßige Gastdirigate führten
und führen ihn zum Collegium Vocale Gent, der Akademie für Alte
Musik, dem Freiburger Barockorchester, Concerto Köln, den Ro:er­da­mer Philharmonikern, der Sächsischen Staatskapelle Dresden u. a.
Seit Juni 2013 ist Hans-Christoph Rademann der Akademieleiter der
Internationalen Bachakademie Stu:gart. Die erste C D -Einspielung
mit der hauseigenen Gächinger Kantorei erschien im Juni 2015
beim Stu:garter Carus-Verlag und präsentierte eine neue Lesart
von Johann Sebastian Bachs h-Moll-Messe: basierend auf einer
Neuedition auf Grundlage der Dresdner Quellen von Kyrie und
Gloria und erstmalig mit dem Freiburger Barockorchester. Presse
und Publikum waren begeistert: »Nichts klingt mehr nach BreitwandBach in großer Besetzung, die meisten Chornummern atmen eine große
Leichtigkeit und Eleganz. […] Keine Frage, in Stuttgart ist eine neue Ära
angebrochen. […] Als neuer Leiter der Bachakademie Stuttgart ist HansChristoph Rademann mit dieser Einspielung der h-Moll-Messe ein
grandioser Einstand gelungen.« (kulturradio des rbb). Für seine
künst­lerische Arbeit ist Hans-Christoph Rademann mit Preisen
und Ehrungen ausgezeichnet worden, darunter die Johann-WalterPlake:e des Sächsischen Musikrats (2014), die Sächsische
Verfassungs­medaille (2008), der Förder- sowie der Kunstpreis der
Landeshauptstadt Dresden (1994 bzw. 2014). Mehrmals erhielt
er für seine zahlreichen C D -Aufnahmen den Preis der Deutschen
Schallpla:enkritik (zule;t 2014) sowie den Grand Prix du Disque
(2002), den Diapason d’Or (2006 & 2011), den C H O C de l’année
2011, den Best Baroque Vocal Award 2014 u. a. Hans-Christoph
Rademann ist Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik
Carl Maria von Weber in Dresden. Außerdem ist er Intendant vom
Musikfest Erzgebirge, BotschaIer des Erzgebirges und Schirmherr
des Christlichen Hospizdienstes Dresden.
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Vorschau
M U S I K A L I S C H E R S A LO N V
Donnerstag, 18. Februar 2016 19:00
Internationale Bachakademie Stu:gart
.
. Konzertsaal
.
Johann Sebastian Bach Johannes-Passion BW V 245
Dr. Henning Bey im Gespräch mit dem Ceologen und
MusikwissenschaIler Prof. Dr. Meinrad Walter, Autor zahlreicher
Bücher zu Johann Sebastian Bachs Geistlicher Vokalmusik.
A K A D E M I E KO N Z E RT V
Samstag, 20. Februar 2016 19:00
Sonntag, 21. Februar 2016 19:00
Liederhalle Beethoven-Saal
.
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Johann Sebastian Bach
Johannes-Passion BW V 245
31
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Konzerteinführung 18:15
Liederhalle Beethoven-Saal
mit Dr. Henning Bey & Hans-Christoph Rademann
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Joowon Chung Sopran Benno Schachtner Countertenor
Werner Güra Tenor Peter Harvey Bass Tobias Berndt Bass
Gächinger Kantorei Stu:gart Akademie für Alte Musik Berlin
Hans-Christoph Rademann Leitung
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Besonders mit Hans-Christoph Rademann verbindet die Akademie für
Alte Musik eine enge künstlerische PartnerschaI, die sich in vielen preis­
gekrönten C D -Einspielungen widerspiegelt. 1982 gegründet, gehört die
Akademie für Alte Musik Berlin heute zur Weltspi;e der Kammerorchester
und kann auf eine beispiellose Erfolgsgeschichte verweisen. Als diesjähriger
Gast der Internationalen Bachakademie Stu:gart spielt das Ensemble
an der Seite der Gächinger Kantorei, die Sie mit einer spannenden
Interpretation von Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion erleben können.
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Internationale Bachakademie Stu:gart
Vorsi;ender des Vorstandes Helmut Nanz
Akademieleiter Prof. Hans-Christoph Rademann
Intendant Gernot Rehrl
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Redaktion Dr. Christiane Plank-Baldauf
Der Einführungstext ist ein Originalbeitrag von Dr. Bernhard Schrammek
Sa; vjp Druck OKzin Scheufele Änderungen vorbehalten.
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www.bachakademie.de
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www.bachakademie.de
0711 61 921 61
Wir danken:
Die Arbeit der Internationalen Bachakademie Stu:gart ist nur
durch die Identifikation und großzügige Unterstü;ung zahlreicher
Sponsoren, Partner und Förderer möglich. Wir danken ihnen allen
sehr herzlich und freuen uns auf gemeinsame musika­lische Erlebnisse!
ZUWENDUNGSGEBER
S P O N S O R E N & PA RT N E R & F Ö R D E R E R
KLETT GRUPPE
Lechler
Stiftung
IBANET
Gutes Tun verbindet
D IETER VON H OLTZBRINCK S TIFTUNG G MB H
Lechler
Stiftung
Gutes Tun verbindet
B E S O N D E R E R DA N K A N
M E D I E N PA RT N E R
stifts
O R GA N I S AT I O N S - & V musik
E R A N S TA LT U N G S PA RT N E R
stifts
musik
HORLEITERTREFFEN