Fruchtbarkeits- und Trächtigkeitsstörungen bei Kaninchen Vorbeugung und Behandlungsmaßnahmen Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz Geschlechtsorgane der Häsin Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz Geschlechtsorgane des Rammlers Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz Fruchtbarkeit von Häsinnen Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz Mangelnde Paarungsbereitschaft oder Unfruchtbarkeit 1.Häsin Ursache Verpaarung außerhalb der Brunst hormonelle Störung psychische Einflüsse, v. a. Streß bei Massenhaltung Behandlung Paarungswiederholung bei Brunst Behandlung mit Hormonen Ruhigstellung, Wechsel des Rammlers Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz A. Mangelnde Paarungsbereitschaft oder Unfruchtbarkeit Umweltfaktoren,v. a. Licht- und Temperatur einflüsse (Wintermonate!) Stoffwechselstörung (Verfettung; Störung des Mineral- und Vitaminstoffwechsels) - - Klimaänderung abwarten, Stallklimaregulierung: 12-14 Std. Licht, Temperatur 14-15° C Reduzierung des Energiegehaltes des Futters Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz Mangelnde Paarungsbereitschaft oder Unfruchtbarkeit Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane a) Trepanematose (= Syphilis) b) Gebärmutterentzündung - bei bakterieller Infektion - nach vorzeitigem Fruchttod - bei Frühgeburten nur bei sehr wertvollen Zuchttieren: Penicillingaben Therapie mit Antibiotika Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz Mangelnde Paarungsbereitschaft oder Unfruchtbarkeit - Behandlung der c) Eierstockentzündungen, Allgemeinerkrankung u. a. Cystenbildung bei älteren Tieren d) Folgezustände nach ansteckendem Schnupfen Allgemeinerkrankungen, u. a. Verdauungsstörungen - Trächtigkeit der Häsin - kein weiterer Deckversuch! Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz Mangelnde Paarungsbereitschaft oder Unfruchtbarkeit 2. Rammler Ursache: gestörte Hodenentwicklung (Kleinhodigkeit) angewachsener Penis Erkrankung der Begattungsorgane, z.B. Treponematose Hoden-und Nebenhodenentzündung Behandlung: -keine Behandlung möglich! örtliche Behandlung mit Antibiotika Antibiotikatherapie Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz Keimesentwicklung Embryo 12 Tage alt Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz Keimesentwicklung 16 Tage alter Embryo Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz Keimesentwicklung 22 Tage alter Embryo Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz B. Trächtigkeitsstörungen 1. Scheinträchtigkeit Ursache: spontaner Eisprung ohne nachfolgende Befruchtung (bei gegenseitigen Bespringen der Häsinnen; mechanische und psychische Einflüsse) Symptome: typisches Trächtigkeitsverhalten Behandlung: Einzeltierhaltung; nicht tragende Häsin erst am 17. Tag nach Beginn der Scheinträchtigkeit decken lassen Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz B. Trächtigkeitsstörungen 2. Trächtigkeitstoxämie = durch Giftstoffe verursachte Allgemeinkrankheit, v. a. während der letzten Trächtigkeitsphase Ursache: nicht völlig geklärt; Vergiftung oder Stoffwechselstörung; evt. starke Verfettung Symptome: wenige Tage vor dem Werfen einsetzende Appetitlosigkeit; Kurzatmigkeit, Verwerfen mit Kannibalismus; Bewußtlosigkeit und Tod Behandlung: nicht möglich Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz B. Trächtigkeitsstörungen 3. Kalkarmut (= Hypokalzämie) Ursache: Kalkarmut bei gleichzeitigem Vitamin D-Mangel bei hochtragenden, aber auch gut säugenden Häsinnen Symptome: schwerste Verdauungsstörungen; keine Trommelsucht! kollapsartiges Kreislaufversagen Behandlung: während der Trächtigkeit vorbeugende Zufütterung eines Mineralstoffgemisches Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz B. Trächtigkeitsstörungen 4. Fehlgeburten Ursache: bakterielle Gebärmutterentzündungen; Trächtigkeitstoxämie, Unfall, psychische Einflüsse Symptome: Geburt toter oder lebender Junge vor dem 28. bzw. nach dem 36. Tag der Tragezeit; Scheidenausfluß Behandlung: Ruhigstellung tragender Häsinnen; v. a. Wasserversorgung sichern Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz C. Geburtsstörungen 1. Wehenschwäche Ursache: Allgemeinerkrankungen, Konstitutions- und Konditionsschwäche; sekundär bei Schwergeburten und zahlenmaßig starken Würfen als Folge allgemeiner Erschöpfung Behandlung: Unterstützung des Geburtsvorganges durch vorsichtige Bauchmassage evtl. Hormonbehandlung Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz C. Geburtsstörungen 2.mangelhafte Entwicklung der Geburtswege Ursache: Konstitutionsmangel (zu kleines Becken, zu enge Geburtswege, Verformung der Beckenknochen) Behandlung: nicht möglich; Häsinnen nicht zu früh belegen Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz C. Geburtsstörungen 3. zu große Früchte Ursache: zu starke Entwicklung der Embryonen bei zahlenmäßig kleinen Würfen; Missverhältnis zwischen der Größe der Embryonen und der Weite der Geburtswege der Häsin (häufig bei kleinen Rassen) Behandlung: nicht möglich; Verpaarung ungleich großer Kaninchen vermeiden Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz D. Bauchhöhlenschwangerschaft Hier kann man deutlich erkennen, dass es sich um einen fertig entwickelten Fötus handelt, die Fettablagerungen rühren daher, weil die Entwicklung des Fötus in der Bauchhöhle und nicht in der Gebärmutter stattgefunden hat. Die Aufenthaltszeit in der Bauchhöhle betrug mindestens 14 Monate; solange hat der Züchter versucht, die Häsin wieder tragend zu bringen Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz D. Bauchhöhlenschwangerschaft Der Züchter versucht hier das Fett zu entfernen, um eine bessere Darstellung zu ermöglichen. Der Fötus war völlig ausgetrocknet, deshalb sprich man ja auch von einer VersteinerungLorenz desPaulus, Schulungsleiter KV Südharz Fötus D.Störungen der Milchsekretion Ursache: erblich vorprogrammierter Milchmangel hormonell bedingter Milchmangel Gesäugeentzündung als Folge a) einer Zitzenverletzung b) einer bakteriellen Infektion, z. B. durch Staphylokokken Behandlung: Auswahl der Zuchttiere beachten evtl. Behandlung mit Hormonen vorsichtiges Einmassieren entzündungshemmender Salben evtl. Einsatz von Antibiotika Nestjunge wegen Gefahr der Erregerübertragung nicht bei Ammen säugen lassen!! Lorenz Paulus, Schulungsleiter KV Südharz
© Copyright 2024 ExpyDoc