„Zwischen wischen Faszination und Grauen: Reise ins Herz der Regenwälder Amazoniens“ Von on Großbauprojekten am Rio Xingu und Rio Tapajos, dem Welt-SSoja-Handel, indigenen Völkern und der Frage: "Was hat das mit uns zu tun?" Bild-Vortrag von: Wolfgang Manuel Simon * (Poema ) Dienstag, 3. Mai 2016, 19.30 Uhr Haus der Begegnung Ulm Eintritt frei. Um Spenden für Poema und zur Deckung der Kosten wird gebeten. Veranstalter: Bündnis für eine agrogentechnikfreie Region (um) Ulm und Haus der Begegnung V.i.S.d.P.: Th. Düllmann www.genfrei www.genfrei-ulm.de Zum Referenten: Wolfgang Simon ist Geografie-Lehrer und war in der schulischen Aus- und Fortbildung tätig. Seit 25 Jahren ist er POEMA-Mitglied. Er ist Vorsitzender des Vereins für Gentechnikfreie Landkreise Ludwigsburg und Rems-Murr e. V. (http://www.gentechnikfrei21.de). Zum Vortrag: Wolfgang Simon ist mit einer POEMA-Delegation vier Wochen lang durch die Bundesstaaten Pará und Maranhao im Norden Brasiliens gereist. Foto: Gerd Rathgeb (POEMA) und Dr. Erwin Kräutler (Bischof von Xingu) links neben ihm. Im Fokus stand dort unter anderem der Amazonas und seine Zuflüsse, der Rio Tapajós und der Rio Xingu. Allein der Bundesstaat Pará misst 1,248 Millionen Quadratkilometer und ist damit der zweitgrößte Brasiliens. In Para leben ungefähr acht Millionen Menschen. Zum Großteil ist das Gebiet von Tropischem Regenwald bedeckt, dessen Fläche jedoch schrumpft. Wolfgang Simon: „Die Abholzung in dem riesigen Gebiet im Norden Brasiliens bringt regionale Auswirkungen des Klimawandels mit sich. Verantwortlich dafür sind unter anderem riesige Flächen an Regenwald, die für den Sojaanbau oder für die Rinderzucht abgeholzt wurden. Beispiel Santarem: Die 270 000-Einwohner-Stadt liegt zwischen Manaus und Belém, an der Mündung des Rio Tapajós in den Amazonas. Dort liegt ein bedeutender Exporthafen, vor allem für Gen-Soja, das als wichtigstes Futtermittel nach Europa exportiert wird. Wolfgang Simon: „Wir sind süchtig nach Futtermitteln. Für mich ist Santarem quasi der Einstich unserer Junkie-Nadel – und der führt direkt nach Europa. Die andere Nadel in diesem Gebiet ist der Abbau von Eisenerz, Aluminium und Bauxit. Hinzu kommen die Wasserkraftwerke, die an den Amazonas-Zuflüssen gebaut werden. Zum Beispiel nahe Altamira, dort entsteht gerade das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt: Belo Monte. Ein Umweltverbrechen sondergleichen!, Die einmalige Schleife am Rio Xingu wird gekappt und geflutet – ein Prestige-Objekt der brasilianischen Regierung. Auch für den Rio Tapajós plant die brasilianische Regierung, Wasserkraftwerke zu bauen. „Das würde bedeuten, dass wieder Menschen vertrieben werden, allen voran die Indigenen der Munduruku“. *) POEMA - Armut und Umwelt in Amazonien e.V. Zielsetzung und Arbeitsbereiche von POEMA sind Partnerschaften über alle Grenzen hinweg, sowie Armutsbekämpfung und Regenwaldschutz als Beitrag zur Entwicklung einer fairen Welt und eines Klimas, das die Erde nicht aus dem Gleichgewicht bringt. POEMA vermittel Patenschaften mit Gemeinden in Amazonien, in denen durch Armutsbekämpfung der Regenwald geschützt wird und sammt Spenden zur Finanzierung seiner Projekte. (http://www.poema-deutschland.de/) MISEREOR und POEMA POEMA ist als Forschungs- und Entwicklungsprogramm der Bundesuniversität von Pará (UFPA) im Nordosten Brasiliens im Amazonas-Gebiet entstanden. POEMA Deutschland ist das Partnerprogramm dazu. MISEREOR unterstützt in seiner diesjährigen Fastenaktion ebenfalls ein Projekt am Rio Tapajós. Hintergrund: Die brasilianische Regierung möchte in Nordbrasilien am Fluss Tapajós fünf Großstaudämme bauen, um Energie zu erzeugen und den Fluss für die Binnenschifffahrt besser zu erschließen. Durch den Großstaudamm São Luiz do Tapajós sind 80.000 Menschen in der Region betroffen. Sie möchten den Staudamm verhindern und fordern ihr Recht auf Mitbestimmung ein. Misereor: „Um dieses Anliegen zu unterstützen, wollen wir in Deutschland 10.000 Unterschriften sammeln. Fordern Sie gemeinsam mit MISEREOR und unseren brasilianischen Partnerorganisationen die brasilianische Regierung auf, den Staudammbau zu stoppen und die indigene Bevölkerung gemäß der ILO-Konvention 169 zu beteiligen.“
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